So ähnlich lautete ein Ratschlag der Mutter von „Forrest Gump“ im gleichnamigen Film, um diejenigen Menschen, die nach bestem Wissen und Gewissen agieren von denen zu unterscheiden, die wider besseres Wissen eben Dummheiten begehen. In Hinblick auf unser Nutzerverhalten im Internet müssen wir uns in breiten Kreisen gegenseitig Dummheit attestieren, weil viele von uns leichtsinnig und ohne genügende Vorkehrungen im Netz verkehren, als wären wir dort unsichtbar. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung brachte vor wenigen Wochen einen langen Feuilleton-Beitrag zu diesem Thema. Constanze Kurz und Frank Rieger stellen in Auszügen aus ihrem Buch „Die Datenfresser“ die Allgegenwart des digitalen Gedächtnisses dar und die wie selbstverständliche Rolle des vernetzten Menschen („Homo reticuli“), dem meist aber jedes Grundverständnis für die verborgenen Vogänge der Datenspeicherung fehlt. „Das fast magische Verhältnis, das wir zu Computern und Mobiltelefonen entwickelt haben, füllt wie nebenbei die Taschen der Datenfresser, der Profiteure der digitalen Goldmine“, heißt es da.
Als „Profiteure der Entwicklung“ erweisen sich dabei diejenigen Konzerne, denen es gelingt, durch soziale Netzwerke eine Kultur der annähernd beliebigen Datenfreigebigkeit dem Nutzer als Freiheit zu verkaufen. Anstelle wie häufig üblich der Versuchung haltloser Versprechen zu erliegen, sollten wir besser eine Datensouveränität, eine „digitale Mündigkeit“ erlangen. Als erster Schritt dazu wird verlangt, „sich der Bedeutung seiner Privatsphäre bewusst zu werden“. Denn die scheinbar kostenlose Dienste wandeln Userprofile in bare Münze um. Entsprechend würden Internetfirmen neben dem Umsatz vor allem nach den Kriterien Nutzeranzahl, Verweildauer und generierte Datenmenge bewertet.
Sehr anschaulich hat jüngst Rolf Schwartmann, Leiter der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht, die Unterscheidung zwischen Privatsphäre und Freiheit auf den Punkt gebracht. Sogar eine öffentliche Geburt in einer Straßenbahn gehört zum Privatleben. Wenn wir heute im Internet alle Eingriffe in private Daten zulassen und argumentieren, „Ich habe keine Geheimnisse“, dann liegt dem ein Missverstöndnis zu grunde. Denn wir leben nicht wie inder literarischen Vision von „1984“ in einem Überwachunsgsstaat, selbst wenn derzeit der Zensus vor vielen Tür steht. Das Grundgesetz verbietet Überwachung und wir sind selber Schuld, wenn wir ungefragt unsere Privatheit preisgeben. Es ist unsere Verantwortung uns im Internet zu schptzen und nciht abzustumpfen gegenüber Datenskandalen in der freien Internetwirtschaft, die leider an der Tagesodnung sind.