Mit ‘Thailand’ getaggte Artikel

Volley-Fußball heißt „Sepak Takraw“

Freitag, 30. September 2011

Aus Fernost kommt das Spiel mit einem geflochtenen, mit zwei Händen zu umfassenden Ball, das ähnlich wie Volleyball über ein netz gespielt wird. „Sepak Takraw“ stammt aus Thailand und Malaysia und bedeutet so viel wie „Ball kicken“. Zwei Teams à zwei oder drei Spielern bringen den Ball artistisch über das 1,55 Meter hohe Netz. Am vorletzten Oktober-Wochenende findet an der Sporthochschule Köln das Finalturnier der europäischen Vereinsmeisterschaften statt. Der Ausrichter Köln ist Titelverteidiger und Favorit.

Gunnar Vogt (mit Stirnband) beim Sepak Takraw-Training an der SpoHo Köln. Foto: Esser

Das Spiel funktioniert wie Volleyball mit bis zu drei Kontakten auf jeder Seite und drei Gewinnsätzen auf 15 Punkte. Auf die Annahme folgen Vorlage und (im Idealfall) eine Art „Schmetter-Kick“. Gunnar Vogt ist seit mehr als zehn Jahren dabei und als Übungsleiter nach wie vor fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten den Ball zu steuern: „Wir hatten schon mehrfach Gelegenheit, gegen asiatische Topteams anzutreten. Langsam aber sicher gelingt uns der Anschluss.“ In Europa zählt das Kölner Team neben Elmshorn bereits jetzt zu den besten.

Der zweite Kick nach der Annahme dient beim Sepak Takraw der Vorlage zum "Schmetter-Kick". Foto: Esser

Das Kölner Turnier findet seit 2002 statt. Seit 7 Jahren bildet es den Abschluss der europäischen Turnierserie, die Köln bisher immer, wenn oft auch nur knapp, gewinnen konnte. Insgesamt werden rund 30 Teams aus Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich erwartet. Zudem haben sich außer Konkurrenz Mannschaften aus Malaysia und dem Iran angekündigt. Die ambitionierten Spielerinnen und Spieler kommen rum: Im vergangenen Jahr waren sie im Oman, in diesem Jahr in Malaysia, wo sie sogar erstmals Preisgeld erhielten.

Gunnar Vogt (mit Stirnband, hier beim Blocken) garantiert spektakuläre Aktionen beim europäischen Clubfinale im Sepak Takraw an der Sporthochschule Köln. Foto: Esser

Wenn am 22. und 23. Oktober jeweils zwischen 10:00 und 17:00 Uhr in den SpoHo-Hallen 23 und 24 der Saisonabschluss ansteht, wird das Sepak Takraw-Turnier auch von einem exotischen Flair begleitet. Neben Kaffee und Kuchen wird es auch thailändiches Essen geben. Der Einritt ist frei. Die Aktiven freuen sich jederzeit über neue Interessierte. Weitere Infos und Trainingszeiten unter www.takraw-cologne.de.

Neues aus der Tierwelt 23

Dienstag, 23. November 2010

Schutz nicht nur vor Kälte, eine neues Schutzgebiet für Meeresbewohner und Schutz durch sozialen Status in dieser Ausgabe interessanter Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere.

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Winterschlaf bei 30 Grad Celsius

 Pia Heinemann hat in der Welt am Sonntag behandelt, was es mit dem Winterschlaf einiger Säugetiere auf sich hat (nicht zu verwechseln mit der Winterstarre unter anderem bei Schildkröten). Unter anderem Forscher der Universität Magdeburg haben herausgefunden, dass es nicht nur fehlendes Licht oder kalte Temeperaturen sind, die Tiere zu Schlafphasen von teilweise mehreren Monaten treiben, sondern vor allem ein Nahrungsmangel. Denn auch in warmen Reghionen gibt es Winterschläfer, zum Beispiel Fettschwanzmakis auf Madagaskar. Dabei sind „große Teile der genetischen Maschinerie lahnmgelegt“, heißt es, die meisten Stoffwechselprogramme sind extrem heruntergefahren. Zum Beispiel wird bei Siebenschläfern, die bis zu acht Monate im Jahr schlafen können, der Herzschlag von 300 Schlägen pro Minute auf unter zehn Schläge pro Minute reduziert, bei Murmeltieren von 110 auf nur zwei bis drei Schläge pro Minute. Das erinnert an die Fähigkeit von Sufis, die ihren Energiehaushalt sogar willentlich steuern können. Der Winterschlaf muss als Überlebenstrategie vieler Säugetiere und auch Vögel (z.B. Kolibris) für schlechte Zeiten älter sein als die Ausbildung von Jahreszeiten. Sehr spannend!

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Indonesien schützt Haie und Meeresschildkröten

 Von derselben Autorin aus derselben Zeitung stammt die Wissens-Kurzmeldung, dass Indonesien im Osten des Staates rund um die Raja-Ampat-Inseln ein Schutzgebiet von 46.000 Quadratkilometern eingerichtet hat, das vor allem Haifischen, Mantarochen und Meeresschildkröten zu Gute kommen soll. Das Gebiet in der Größe Niedersachsens befindet sich im sogenannten südostasiatischen Korallendreieck und ist eine der artenreichten Seeregionen der Welt. Ab sofort ist dort der Fischfang für Aquarien und das Sprengen von Riffen verboten.

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Politik unter Männern

Zu guter Letzt bestätigt diese Meldung, ebenfalls aus der Welt am Sonntag, von Forschern aus Göttingen und Leipzig, was ähnlich auch in der Menschenwelt gilt: Bei Assam-Makaken in Thailand dienen Männerfreundschaften dem sozialen Aufstieg. Wer gute Freunde hat, macht Karriere. Es gehe, heißt es gemäß dem Beitrag in „Current Biology“ dabei um „die Manipulation der eigenen und der Sozialbeziehungen anderer“, dieses strategische Handeln könne mit Politik gleichgesetzt werden. Noch Fragen, liebe äffische Freunde?

Dies erinnert mich stark an Erich Kästners Gedicht „Die Entwicklung der Menschheit„, aus dem ich in diesem Zusammenhang nur die ersten beiden Strophen anführen möchte:

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.