Archiv für den 01. Juni 2010

Die C-Lizenz Vereinsmanagement ist erworben

Dienstag, 01. Juni 2010

…bleibt die Frage: Wofür? Nach acht Wochenendseminaren, die erstmals Stadtsportbund Köln und Landessportbund NRW gemeinsam angeboten haben, komme ich nun in Besitz einer C-Lizenz in Sachen Vereinsmanagement, die ich in Hinblick auf meinen Heimatverein ASV Köln sowie als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes e.V. anwenden kann. Verwandle ich mich damit nun vollends in einen Funktionär und Schreibtischtäter, der den Bezug zum Spaß am Sport verliert? Oder gelingt es dadurch vielleicht, einige Baustellen effizienter anzugehen und erfolgreich zu bearbeiten. Was abzuwarten bliebe… Jedenfalls bot das gehobene Ambiente der VBG-Akademie in Schloss Gevelinghausen im Hochsauerlandkreis das passende Umfeld für den Lehrgangsabschluss.

Starßenansicht des Hauptgebäudes von Schloss Gevelinghausen

Neben den zweitägigen, hochinteressanten und praxisbezogenen Erläuterungen zum Thema Arbeitsschutz im Sportverein überzeugte auch das Rahmenprogramm der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, bei der auch die Angestellten gemeinnütziger Sportvereine automatisch unfallversichert sind. Die Schrecken, die der kompetente Referent Andreas Schubert verbreitete – in Hinblick auf fehlendes Sicherheitsglas, auf ungesicherte Dacharbeiten, auf Wegeunfälle und sonstige neuralgische Punkte in Sportanlagen – diese Schrecken wurden durch gratis Kost und Logis sowie eine Planwagenfahrt durch das Hochsauerland mehr als wett gemacht.

Innenhof der historischen Gebäudeanlage von Schloss Gevelinghausen

Vom Innenhof der geräumigen Schlossanlage ging es oberhalb von Olsberg vorbei an Ostwig und Bestwig zurück zur mondänen Wochenendbleibe (mir selbst wurde übrigens ein Zimmer in der Villa am Hügel zuteil). Der auf dem Schloss geborene, bereits betagte, dabei jedoch sehr redselige Kutscher Heinz erzählte die Geschichte der früheren Schlossbesitzer, der Freiherren von Wendt-Papenhausen, deren Sohn nach dem Krieg zuerst eine Formel 1-Rennstrecke ins Sauerland bauen wollte, anschließend jedoch das „Fort Fun“-Familienland gründete. Über den Plan in Kanada ein selbiges Erlebnisland aufzubauen geriet er an unwirtliches Land, das nicht bebaubar war und verlor darob seinen Besitz. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft ist bereits seit mehr als 20 Jahren mit ihrer Akademie in den Räumlichkeiten eingemietet. Es ist nicht nur ihr Gesetzesauftrag, über Unfallgefahren aufzuklären, sondern dies senkt nachweislich auch die Unfallhäufigkeit.

Blick von der Planwagenfahrt auf das Hochsauerland

Trotz der deutlich in die Jahre gekommenen zweispännigen hölzernen Spielwaage kamen wir mit unserer knapp 20köpfigen Lerngruppe unfallfrei wieder zurück und hatten neben einigen historischen Anekdoten auch das einheimische Warsteiner-Bier kennen gelernt, das sich (zu seinem eigenen Schutz?) nicht Pils, sondern „Premium Verum“ nennt. Anschließend machten wir auch noch Bekanntschaft mit dem Sauerländer Edelkorn „Ganz alter Schneider„. Natürlich kamen neben den spaßigen Abschnitten auch die Lerninhalte nicht zu kurz. So wurden in vielen professionellen Folien die Grundlagen des Arbeitsschutzes für Vereine erarbeitet.

VBG-Folie zum Arbeitsschutz in ehrenamtlichen Organisationen

Im Bewusstsein hängen blieben neben den praktischen Übungen zur Absicherung von Sportstätten auch einige Videoeinspielungen, so zum Stadionbrand in Bradford 1985, der nach Kontroversen nur noch zu Zwecken des „Feuerbewusstseinstrainings“ gezeigt werden darf, oder zur Schadensmeldung nach einem Dachdecker-Unfall. Dies darf noch gezeigt werden.

Abschließend sei vermerkt, dass die homogene Kölner Lerngruppe zu großen Teilen plant, im kommenden Jahr die VM-B-Lizenz an das Erlernte dranzuhängen.