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Die Dinge beim Namen nennen

Montag, 30. April 2012

Es gibt Leute, die reden drum herum. Manchen fehlt einfach der Durchblick, sie wissen nicht, worüber sie sprechen. Andere wollen sich nicht festlegen oder es allen recht machen. Wieder andere hören sich einfach selber gerne beim Reden zu und kommen nicht auf den Punkt. Dabei könnte Kommunikation doch so einfach sein: Ich sage etwas, Du verstehst es und teilst meine Meinung oder du teilst sie nicht und entgegnest daher etwas. Daraus könnte sogar ein Dialog entstehen… Was aber fast noch erstaunlicher ist: Die Dinge beim Namen zu nennen, kommt auch der eigenen Erkenntnis entgegen. Das haben jetzt US-Psychologen herausgefunden.

Kölner Stadt-Anzeiger, 28.04.2012: Hallo, Schlüssel!

Irene Meichsner berichtet im Kölner Stadt-Anzeiger über einen entsprechenden Versuch, ohne jedoch die genaue Quelle anzugeben. Dabei wurden Teilnehmern 20 verschiedene Objekte, versteckt zwischen anderen Objekten, auf einem Bildschirm gezeigt.  Bei der Suche nach dem jeweiligen Zielobjekt half es den Begriff laut auszusprechen. Dies schärft angeblich die Sinne – jedenfalls so lange es sich um bekannte Objekte handelte.

Entsprechend soll es offenbar auch helfen, einen verlegten oder verlorenen Gegenstand wiederzufinden, indem man den Begriff laut ausspricht. Die Forscher sprachen dabei offenbar von einem „verbalen Etikett“, das das gesuchte Objekt trägt. Hierzu kommt mir ein altes (seit der Antike diskutiertes) Problem in den Sinn, das gewöhnlich „Arbitrarietät des Sprachzeichens“ gennant wird und kurz Folgendes besagt: Wenn der Name (oder Begriff) einer Sache von Natur aus zukommt, dann spiegelt er ihr Wesen wider, andernfalls aber nicht.

Dagegen spricht natürlich, dass viele hundert Sprachen viele hundert Begriffe für ein und diesselbe Sache haben (wenngleich auch viele Sprachen miteinander verwandt sind). Wenn aber durch das Aussprechen eines Namens oder eines Begriffs der damit bezeichnete Gegenstand in seinem Wesen erfasst würde, dann sollte das Aussprechen definitiv dabei helfen können, ihn zu finden, wenn er verloren ging. Im Weiteren geht es aber auch um Sprachmagie, ob sich mit Formeln, etwa dem dreifachen Aufsagen bestimmter rythmischer Verse etwas bewirken lässt, z.B. das Auffinden eines Schlüssels.

Vielleicht ist aber alles viel einfacher und die laute Nennung eines Begriffs führt ihn mir einfach bildlich vor Augen, sodass ich ihn mir besser vorstellen und damit leichter finden kann. Damit könnte ich das Ergebnis dieses Experiment auf die kurze Formel bringen: „Selbstgespräche sind der erste Weg zur Besserung.“

Hallo, Flipper!

Montag, 17. Oktober 2011

Eine tolle Entdeckung, die Verhaltensbiologen der schottischen Universität von St. Andrews gemacht haben: Delfine können nicht nur unterschiedliche Pfiffe und Gesänge erkennen, sondern sie rufen sich sogar gegenseitig beim Namen!

Süddeutsche Zeitung, 15.10.11, Titel: Delfine rufen sich beim Namen

Nach Angaben der Studienleiterin Stephanie King benutzen die beobachteten Tümmler vor der Küpste Floridas die einzigartigen imitierten Laute nur um nach einem anderen Delfin übere große Entfernungen hinweg zu suchen.

Zwar gibt es innerhalb der Delfinforscherzunft unterschiedliche Meinungen über das gegenseitige Imitieren. Manche Kollegen glauben, diese Art der Kommunikation würde nur aus Verspieltheit oder Langeweile genutzt. Aber die Vorstellung ist einfach zu schön, dass sich in den Weiten des Meeres Delfin und Orca  gute Nacht sagen oder begrüßen. „Hallo Flipper, alles klar?“

„Nenn mich nicht Flipper, ich heiße krk kr krrk kr krk!“ Hier das Beispiel von Unterwasser-Videoaufnahmen, die die „Sprache“ oder den „Gesang“ von Delfinen wiedergeben.