Mit ‘Essen’ getaggte Artikel

Erst kommt das Fressen…

Dienstag, 06. März 2012

Bestimmt hast Du schon den guten Rat gehört: „Nicht einkaufen gehen, bevor Du gegesen hast!“ Angeblich tendiert der Mensch dazu, mehr als nötig zu kaufen. Ähnlich bekannt ist der elterliche Spruch beim Essen: „Da waren die Augen größer als der Magen!“ Diese und weitere Alltagsphänomene könnten nun eine wissenschaftliche Begründung gefunden haben, wenn ich eine entsprechende Meldung aus der Welt einmal etwas weiter interpretiere.

Die Welt, 05.03.12, Titel: Hunger verändert die Wahrnehmung

Der Sozialpsychologe Sascha Topolinski von der Uni Würzburg hat untersucht und festgestellt, dass unter dem Hungergefühl die Mundschleimhaut sensibler reagiert, sodass sich das Essen im Mund größer anfühlt. Hungrige würden aber auch die Buchstaben in einer Buchstabensuppe besser erkennen. Zudem würden Hungrige Portionen auf dem Teller kleiner wahrnehmen als Satte.

Das passt meiner Meinung nach alles ins Bild. Wenn ich Hunger habe, kann die Portion auf dem Teller auf den ersten Blick meist auch nicht groß genug sein. Wenn ich aber schon satt bin udn bekomm eine genauso große Portion hingestellt, dann empfinde ich das eher als Last. Gut, die eigene Mundschleimhaut habe ich darauf noch nciht untersucht, aber hier gilt das Gleiche: Habe ich bereits gegessen, sind die Sinne gewissermaßen abgestumpft – dann beginne ich hja schon zu verdauen. Habe ich aber Hunger, dann „läuft mir das Wasser im Mund zusammen“: Der erste Biss ist oft der beste. Mmmmhhh, schemckt das lecker! ASb der zweiten Gabel habe ich schon fast daran gewöhnt.

Dass aber Hunger die Wahrnehmung verändert, hat aus sozialkritischer Perspektive Ber5tolt Brecht schon vor langer Zeit erkannt, in dem immer wieder gerne ziterieten Klassiker aus der Dreigroschenoper, aus der Ballade über die Frage „Wovon lebt der Mensch?“.

„Du wirst, was Du aßest“

Freitag, 25. Februar 2011

Schlaue Leute haben vor langer Zeit bereits den Sinnspruch entwickelt: „Du bist, was Du isst“. Eine neue Studie zeigt aber, dass vor allem das Essen von Kleinkindern bis zum 4. Lebensjahr maßgeblich ihre Intelligenz mit beeinflusst. Insofern müsste der etwas abgewandelte Spruch nun lauten: „Du wirst, was Du aßest“.

Kölner Stadt-Anzeiger, 25.02.2011, Titel: Gesundes Essen macht Kinder schlau

In manchen Fällen ist die direkte Verbindung zwischen der Nahrungsaufnahme und dem eigenen Äußeren klar zu erkennen, etwa, wenn man viel Schweinfleisch isst und irgendwann selber aussieht wie ein feistes Schweinchen, oder wenn man nur beim Fastfood-Hersteller isst und bald selbst so fettig glänzt wie frisch aus der Friteuse gezogene Pommes. Die Meldung aus dem Magazin des Kölner Stadt-Anzeiger belegt jedoch einen anderen erstaunlichen Zusammenhang.

Britische Sozialmediziner der Universität Bristol haben in einer Langzeitstudie mit knapp 4000 Kindern herausgefunden, dass die Nahrungsaufnahme von Kindern im Alter zwischen drei und vier Jahren einen direkten Einfluss auf die spätere Intelligenz der Personen hat. Der einfache Zusammenhang, den sie im „Journal of Epidemiology and Community Health“ darstellen, lautet: Je mehr industriell verarbeitete Fertigprodukte Kinder im Alter von drei Jahrn verzehrt hatten, desto geringer war ihre Intelligenz. Umgekehrt sorgte offenbar der Verzehr von gesunder Pflanzenkost für eine höhere geistige Leistungskraft.

Einer solchen Entwicklung ist auch nicht mit einer Umstellung des Ernährungsplanes in späterer Zeit entgegenzuwirken. Ursache dafür ist offenbar die Hirnentwicklung in diesem Alter, die maßgeblich durch die Art der zu sich genommenen Lebensmittel beeinflusst wird. Das halte ich doch für eine sehr erstaunliche und bemerkenswerte Erkenntnis, die den letzten Zweifler davon überzeugen sollte, dass es weit besser ist, gesund zu essen, und zwar nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch im Namen der Zukunft unserer Kinder!