Mit ‘Faktenkontor’ getaggte Artikel

Soziale Medien sind anwenderfreundlich

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Youtube erhält von allen Social Media-Anwendungen die beste Nutzerbewertung. Das belegt eine neue Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschers Toluna. Laut „Social Media Atlas 2011“ bewerten insgesamt 76 Prozent der Befragten das führende Videoportal als sehr gut (29 %) oder gut (47%).

Kölner Stadt-Anzeiger, 29.12.2011, Youtube liegt im Ranking vorn

An zweiter Stelle folgt Facebook mit 69 Prozent positiven Bewertungen vor Xing (57 Prozent). Interessanterweise haben die Teilnehmer, befragt nach den für sie wichtigsten Aspekten der Bewertung vor allem den Datenschutz und die Gewährleistung der Privatsphäre angegeben (78 Prozent), erst mit großem Abstand folgen Kriterien wie Übersichtlichkeit der Seite und Zuverlässigkeit des Servers (je 56 Prozent).

Die Verknüpfung von einem anderen Netzwerk zu anderen war für die Befragten jedoch nicht besonders wichtig: Nur elf Prozent betrachteten das als ein für die Benutzerfreundlichkeit ausschlaggebendes Kriterium. Ebenfalls von untergeordneter Bedeutung war die Nutzerzahl des einzelnen Sozialen Mediums, nur 27 Prozent gaben diese als bedeutend an.

Im Sinne des Social Media Marketings ist die absolute Benutzerzahl eventuell doch bedeutend, wenn es auch hauptsächlich darum geht, innerhalb eines mediusm die werberelevante Zielgruppe anzusprechen. Auch hier liegt Youtube sicherlich ganz weit vorne, da erstens alle Botschaften sich sehr gut über Bewegtbilder transportieren lassen und zweitens über Video auch virale Effekte sich deutlich schneller einstellen als über irgendwelche geschriebenen Zeilen.

Als Beispiel für die mitreißende Kraft von – eigentlich stinklangweiligen – Videos auf Youtube mag hier die Rede von Steve Jobs an der Stanford-Abschlussfeier im Juni 2005 gelten (in der deutschen Version). Mitreißend, weil der Redner inzwischen verstorben ist, weil die Rede gut gegliedert ist und weil er große Wahrheiten gelassen ausspricht. Viel Spaß!

Umfragen ohne Erkenntnisgewinn

Dienstag, 09. März 2010

Zwei Meldungen haben mich jetzt erreicht, deren Nutz- und Neuigkeitswert ich allerdings anzweifle. Zum einen blickt „Yahoo!“ aus Anlass seines 15-jährigen Bestehens nach eigener Aussage in die „digitale Kristallkugel„, zum anderen erklärt PR-Professional, dass Google der „meist gefürchtete Internet-Konzern der Deutschen“ ist.

„Das Web heute alltäglicher als eine Tasse Kaffee“ lautet die erste interessante Mitteilung der Yahoo!-Mitteilung. Statistiken der Umfrage zu täglichen Angewohnheiten unter Deutschen: 89 Prozent mailen, 78 Prozent suchen online, mehr als drei Viertel lesen online Nachrichten, dagegen trinken nur 73 Prozent Kaffee und nur noch 68 Prozent sehen fern. Mehr als 75 Prozent der Befragten könnten sich hierzulande ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen, heißt es weiter. Bei der Bitcom-Studie vor einer Woche waren es dagegen nur 58 Prozent, die sich ein leben ohne Web nicht mehr vorstellen können (texthilfe berichtete). Für diese Aussage („absolut unverzichtbar“) findet sich bei Yahoo! dann noch eine überwältigendere Mehrheit von 90 Prozent (also was denn nun?)! Und wem soll ich nun mehr Glauben schenken? Ich tendiere mal zum Verband…

Die andere Meldung, die bisher einzig pr-professional.de zitiert, bezieht sich auf eine Kurzumfrage von Faktenkontor und Toluna. Demnach fürchteten sich die Deutschen laut einer repräsentativen Umfrage am meisten vor Google (38 Prozent), gefolgt von Facebook (23 Prozent) und Microsoft (15 Prozent). Befürchtet würden vor allem Viren, Datenmissbrauch und versteckte Zusatzkosten. Der glaubwürdige Informationsdienst leitet daraus ab, dass die PR-Verantwortlichen auf diese Ängste reagieren sowie bei der Zusammenarbeit mit bestehenden Internetplattformen auf die Seriosität achten sollten.  Zuletzt wird Bundesverbraucher-schutzministerin Ilse Aigner zitiert, teils in indirekter Rede: „Branchenriesen wie Facebook, Apple, Google oder Microsoft können im Internet ganze Persönlichkeitsprofile erstellen und niemand wisse, was genau gespeichert werde“.

Der Verweis auf die Quelle „Toluna Quick Surveys“ lässt mich allerdings ein wenig an der Seriosität zweifeln: die Community-Website für Meinungsäußerungen bietet offensichtlich für Konzerne kostenpflichtige „gesponsorte Umfragen“ unter den angeblich 400.000 Mitgliedern (deutschland- oder weltweit?) an. Allerdings gibt es keinen Pressebereich. Bei der PR-Agentur Faktenkontor, die einen durchaus seriösen Eindruck macht, ist das Ergebnis der Umfrage auch nicht im Pressebereich zu finden, allerdings die Ergebnisse einiger anderen, die ebenfalls zusammen mit Toluna erstellt wurden. Die vermutlich vorwiegend jüngeren Mitglieder können sich Punkte verdienen durch das Einstellen und Beantworten von „Quick Votes, Thematischen Umfragen oder regulären Umfragen“. Dafür erhalten sie Belohnungen, können an „Produkt-Tests“ teilnehmen und ihren „Level“ verbessern.