Mit ‘Youtube’ getaggte Artikel

Astroturfing verzerrt den Wettberwerb

Donnerstag, 22. März 2012

Im Internet herrscht der Wettbewerb um Aufmerksamkeit noch stärker als in der realen Welt. Es geht darum, durch möglichst gute Strategien des Internet-Marketings auf die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen. Dabei entscheidet nicht primär der Inhalt, sondern wie stark er sich aufdrängt. Wie im Fernsehen die Quote ist hier die Klickrate das Maß aller Dinge. Das mag bedauerlich erscheinen, letztlich ist es Ausdruck der von uns selbst geschaffen Welt, mithin unserer Mentalität. Dennoch sind auch hierbei klare rechtliche Grenzen gesetzt – von den Grauzonen in diesem Bereich einmal ganz zu schweigen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.03.12, Diese Kolumne ist super

„Astroturfing“ ist ein Mittel der Wahl, das eine Abmahnung nach sich ziehen dürfte. Darauf weist Rolf Schwartmann im Forum Medien des Kölner Stadt-Anzeigers hin, seines Zeichens FH-Professor und Leiter der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht. In seiner „Super-Kolumne“ (noch nicht online) erklärt er, dass es sich beim Astroturfing um das Modell handelt, mehrere so genannte „Geister-Profile“ in sozialen Medien anzulegen, über die dann unisono und mehrfach ein- und dasselbe Produkt beworben wird.

Darüber hianus verbieten einige soziale Medien ausdrücklich die Option, ein privates Profil geschäftlich zu nutzen. In Lehrgängen in Internet-Marketing lernt der findige Selbstvermarkter jedoch, wie er einen Expertenstatus aufbaut und damit Leute an sich bindet, möglichst über die angesagtesten Sozialen Medien wie Facebook, Youtube, Twitter und Xing. Das ist nicht verboten, solange gewisse Regeln befolgt werden.

Natürlich gibt es dennoch auch ganz klar als solche gekennzeichnete Firmenprofile in Sozialen Medien. Da liegt dann aber auch keine Irreführung Verschleierung  oder Verzerrung der Wettbewerbssituation vor. Die Unternehmen haben auch längst erkannt, DASS sie auf die sozialen Meiden reagieren müssen. Sie wollen es auch, wissen aber leider oft noch nicht genau, WIE. Ein Tipp: Verschleierung, Verzerrung und Irreführung sind auch für Unternehmen keine guten Methoden. Grundsätzlich gilt: Holzauge, sei wachsam!

Frisbee-Film-Funde 56

Freitag, 09. März 2012

Da war sie wieder… eine weitere Antwort auf Brodie Smith, den großen Selbstvermarkter auf Youtube in Sachen Ultimate Frisbee, wie bereits verschiedentlich in dieser Rubrik erwähnt. Dieses Mal ist es ein Jugendlicher namens Daniel, der anlässlich der Weihnachtsferien ein Frisbee Trick Shot-Projekt realisiert hat. Wo er genau herkommt, ist nicht klar, in den Tags zum Video steht Indonesien. Jedenfalls hier zu sehen, eine weitere Episode in Sachen Frisbee Trick Shots, unterlegt mit fetziger Rockmusik:

Soziale Medien sind anwenderfreundlich

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Youtube erhält von allen Social Media-Anwendungen die beste Nutzerbewertung. Das belegt eine neue Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschers Toluna. Laut „Social Media Atlas 2011“ bewerten insgesamt 76 Prozent der Befragten das führende Videoportal als sehr gut (29 %) oder gut (47%).

Kölner Stadt-Anzeiger, 29.12.2011, Youtube liegt im Ranking vorn

An zweiter Stelle folgt Facebook mit 69 Prozent positiven Bewertungen vor Xing (57 Prozent). Interessanterweise haben die Teilnehmer, befragt nach den für sie wichtigsten Aspekten der Bewertung vor allem den Datenschutz und die Gewährleistung der Privatsphäre angegeben (78 Prozent), erst mit großem Abstand folgen Kriterien wie Übersichtlichkeit der Seite und Zuverlässigkeit des Servers (je 56 Prozent).

Die Verknüpfung von einem anderen Netzwerk zu anderen war für die Befragten jedoch nicht besonders wichtig: Nur elf Prozent betrachteten das als ein für die Benutzerfreundlichkeit ausschlaggebendes Kriterium. Ebenfalls von untergeordneter Bedeutung war die Nutzerzahl des einzelnen Sozialen Mediums, nur 27 Prozent gaben diese als bedeutend an.

Im Sinne des Social Media Marketings ist die absolute Benutzerzahl eventuell doch bedeutend, wenn es auch hauptsächlich darum geht, innerhalb eines mediusm die werberelevante Zielgruppe anzusprechen. Auch hier liegt Youtube sicherlich ganz weit vorne, da erstens alle Botschaften sich sehr gut über Bewegtbilder transportieren lassen und zweitens über Video auch virale Effekte sich deutlich schneller einstellen als über irgendwelche geschriebenen Zeilen.

Als Beispiel für die mitreißende Kraft von – eigentlich stinklangweiligen – Videos auf Youtube mag hier die Rede von Steve Jobs an der Stanford-Abschlussfeier im Juni 2005 gelten (in der deutschen Version). Mitreißend, weil der Redner inzwischen verstorben ist, weil die Rede gut gegliedert ist und weil er große Wahrheiten gelassen ausspricht. Viel Spaß!

Frisbee-Film-Funde 43

Freitag, 02. Dezember 2011

Wenn Spiegel online und Bild online gleichermaßen berichten, dann muss es schon etwas ganz Besonderes sein… Oder es ist eines jener Videos, das nach dem 23. Versuch endlich einmal geklappt hat. Ich hatte vor gut einem halben Jahr schon einmal auf eines der Videos von Brodie Smith verwiesen, der neben seiner Karriere als (zugegeben sehr guter) Ultimate-Spieler eine gnadenlose Selbstvermarktung via Youtube betreibt.

Der Mann aus Florida hat sich diesmal im australischen Perth zusammen mit Freunden daran gemacht, eine Scheibe von der Narrows-Brücke per Vorhand vermutlich mehr als 100 Meter weit in Richtung Meer zu schießen, die kurz vorm Abtrudeln ins Wasser ein Kollegen vom Speedboot aus fängt. „Der Welt schnellster Reciever“, wie er angekündigt wird, ist jedoch vergleichsweise wenig wendig. Aber immerhin hat der Spot schon weit über 2 MillionenKlicks!

Medien-Konvergenz in spe

Mittwoch, 31. August 2011

Werner Schwaderlapp, Professor für Medienmanagement an der Hochschule Fresenius in Köln, hat heute im Kölner Stadt-Anzeiger die Verlautbarung des Branchenverbandes BITKOM kommentiert, dass der steigende Absatz internetfähiger Fernseher eine „Zeitenwende“ markiere. Zwar übersteigt die Anzahl der verkauften fernseher mit Netzzugang inzwischen die derjenigen ohne, doch sieht der Autor zwei entscheidende Einschränkungen, ehe diese Entwicklung im laufenden Jahr als Zeitenwende bezeichnet werden könnte.

Kölner Stadt-Anzeiger, 31.08.2011: Eins und eins ist weniger als zwei

Zum einen nennt er die mangelhaften Voreinstellungen der Gerätehersteller, die allenfalls Zugang zu bestimmten Mediatheken oder zu Youtube ermöglichen. Zum anderen bemängelt er die Beschränkungen der Fernsehsender, die über den aktuellen technischen Standard HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) nur die ihnen angemessen erscheinenden Ausschnitte des „weltweiten“ Angebots zulassen. Zudem der praktische Hinweis, dass das Eingebnen von Internetadressen mittels TV-Fernbedienung einen immensen Aufwand darstellt.

Kinderkrankheiten der Medien-Konvergenz, könnte man sagen. Fürs erste, so das Resümee des Professors Schwaderlapp, wird der Rechner mit Anschluss an den Flachbildschirm weiterhin unverzichtbar bleiben, wenn wir über denselben Monitor Fernsehen und Internet konsumieren möchten. Gegenwärtig ist noch kein Endgerät in Sicht, das diesen Luxus ermöglichte.