Mit ‘iPhone’ getaggte Artikel

Form und Inhalt, vom Markt bestimmt

Donnerstag, 22. April 2010

Gratulation Steve Jobs! Da hat der smarte, harte Apple-Manager doch ganz hervorragende Zahlen präsentiert, den Nettogewinn im vergangenen, traditional eher schwachen Quartal fast verdoppelt, ein Umsatzplus vonf ast fünfzig Prozent. Damit eifert er nicht nur anderen US-IT-Konzernen nach wie Google, Intel und IBM, sondern er legt sogar noch eins drauf. Axel Postinett kommentiert im Handelsblatt unter der Dachzeile „Inside Apple“:

Handelsblatt, 21.04.2010, Titel: Steve Jobs, der digitale iGod

Mit seinem Quartalsergebnis übertraf Steve Jobs die schon optimistischen Analysten, entsprechend legte auch der Börsenkurs der Apple-Aktie nach. Fast 60 Prozent seiner Umsätze tätigt Apple mittlerweile außerhalb der USA, nachdem in Europa und Asien acht neue Anbieter das iPhone in ihr Programm aufgenommen haben. Allerdings, bemängelt der Handelsblatt-Kommentator, wird in Kalifornien nicht global gedacht und gehandelt, sondern „zutiefst amerikanisch, um nicht zu sagen provinziell“.

Handelsblatt, 21.04.2010, Apple-Gewinngrafik

Der Erfolg des Unternehmens speist sich aber wie gesagt vor allem aus dem internationalen Wachstum und dabei aus den Verkäufen des iPhones (ein Absatzplus von 131 Prozent im vergleich zum Vorjahr) und künftig auch des iPads. Der Erfolg, so Axel Postinett „ist unlösbar mit Inhalten, dem legendären App-Store und der Apple-Zensur verbunden.“ Am Beispiel der zwischenzeitlich verbotenen App des Cartoonisten Mark Fiore (Pulitzer-Preisträger) verdeutlicht er, dass sich Apple auf die „ungeheure Vielfalt der Kulturen und auch der Meinungen und Sitten auf der Welt einstellen“ muss. Ansonsten sei das System aus Hardware und kontrollierten Inhalten nicht zu retten. Unterdessen wächst der Börsenwert bereits an den von Microsoft heran.

Dem Kommentar ist nicht viel hinzuzufügen außer, dass andere Inhalteanbieter sicherlich auch demnächst aus den Puschen kommen werden. So sind, was eBooks betrifft, derzeit bereits drei Formate und noch kein dominierender Standard auf dem Markt. Allerdings sind für eine kulturelle Öffnung und Neuausrichtung bei Apple keine Anzeichen zu sehen, zu sehr ruht das Unternehmen im Erfolg, der auf dem Design seiner Produkte basiert. Vermutlich wird sich in Zukunft trotz weiterhin sehr guter Erlöse nach und nach eine Front von Kritikern am absolutistischen Verhalten der Konzern-leitung in Hinblick auf die verbreiteten Inhalte aufbauen. Ein Spieler im Markt darf nicht gleichzeitig die Form und die Inhalte der Neuen Medien bestimmen.

Ultimate-Regeln als iPhone-App

Mittwoch, 07. Oktober 2009

I got no car and it’s breaking my heart
But I’ve found a driver and that’s a start

The Beatles, „Drive my car“

Der technikaffine Claudius Kirsch aus Bremen hat eine Anwendung (neudeutsch „App“ für Applikation) für das iPhone geschrieben, mit der die aktuellen Ultimate-Regeln des WFDF auf deutsch gut handhabbar immer bei sich zu führen sind.

Die Übersicht der Ultimate Regeln in der iPhone App

Das Produkt ist unter die Creative Commons Lizenz gestellt, mit ordentlichem Verweis auf die Quellen WFDF und DFV. Eine tolle Sache, die hoffentlich demnächst in den entsprechenden Läden möglichst günstig zu erwerben sein wird. Mein Problem ist nur: „Ische ‚abe gar kein iPhone!“

Der korrekte Verweis der iPhone App auf WFDF und DFV

Dabei hält dieses Allround-Kommunikationsgerät vor allem in Sachen des Teamsports Ultimate Frisbee noch mehr nützliche Überraschungen parat. So teilte Wolfgang Fiedler vom Team „Ars Ludendi“ mit, dass neuerdings auch die bewährte Anwendung „Ultistats“ für das iPhone verfügbar sei. Mit dem Programm lassen sich Spielereignisse wie Punkte, Assists, Fouls, Scheibeneroberungen u.dgl.m. vorzüglich und schnell festhalten. Die Anwendung wurde ursprünglich für Palm OS geschrieben und liegt nun in der neuen Trendversion vor.

Übrigens gibt es gegenüber dem original englischen Regelwerk offenbar ein oder zwei Übersetzungsfehler in der gegenwärtigen deutschen Variante (unter 7.12 und unter 17.1.1). Erfreulicherweise herrscht gerade auch hier ein reges Interesse der Spieler, eine korrekte Grundlage des Regelwerkes vorzufinden, nicht nur, wenn es künftig in allen Einzelheiten schnell abrufbar ist.

Alleine zum Erzielen eines Punktes werden ausführliche Angaben gemacht

Der eigentliche Grund liegt in der dem Sport eigenen Selbstverantwortlichkeit begründet, die ein Spielen ohne Schiedsrichter erlaubt. Dies sorgt übrigens sogar bei hartgesottenen DOSB-Funktionären immer wieder für ungläubiges Staunen. Genau diese Eigenart erfordert von den Akteuren eine ausgewiesene Regelkunde.  Und dies, obwohl der „Spirit of the Game“ als Respekt vor dem Gegenspieler und der Freude am Spiel, selbst unter vollem Adrenalin an erster Stelle (auch des Regelwerkes) steht. 

Gegenüber der Öffentlichkeit werden – zum einführenden Verständnis – die Grundzüge allerdings gerne in zehn einfachen Regeln dargestellt. Nebenbei erwähnt führte dies auch schon zu der Behauptung (im WDR-Fernsehen im Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Mixed Ultimate-Turnier bei den World Games 2005), das Spiel sei ja so einfach, dass es mit nur zehn einfachen Regeln auskomme. Ganz so einfach machen wir es uns dann aber doch nicht.