In Köln ist das 23. Medienforum NRW zu Ende gegangen. Der Kongress stand in diesem Jahr unter dem Motto „Von Medien, Macht und Menschen“. Im Kölner Stadt-Anzeiger hat sich Anne Burgmer vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung Sozialer Netzwerke mit der Diskussion um die künftige Relevanz und das Fortbestehen der Tageszeitung beschäftigt. Daneben war auch die Zukunft des Radios ein heiß diskutiertes Thema.
Die Podiumsdiskussion stand unter dem Motto „Local Hero – Global Player“, was bereits die weit verbreitete These widerspiegelt, dass die lokale Berichterstattung genau die Kompetenz ist, mit der sich die Tageszeitung profilieren kann. Sowohl der Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers Peter Pauls als auch die ehemalige EKD-Vorsitzende und Professorin für Sozialethik in Bochum zeigten sich überzeugt, dass die Zeitung fortbestehen werde. Zusammen mit dem Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe Christian Neuhaus argumentierte Peter Pauls, dass sich deutsche Zeitungen stärker auf die regionale und lokale Berichterstattung konzentrieren müssten.
Während die NRW-Medienministerin Angelika Schwall-Düren eine Novellierung des Pressefusionsrechts ankündigte, „um den Verlagen zukunftssichernde Rahmenbedingungen zu garantieren“, appellierte der Musikproduzent und Autor Tim Renner an die Zeitungsverlage, „ein gewisses Maß an Kontrollverlust zuzulassen“. Leser seien eher dazu bereit, für einzelne selbst ausgewählte Inhalte in die Tasche zu greifen als für eine Zeitung, die ihnen in Gänze nicht zusagt. Deise Debatte wurde bereist vor gut einem Jahr sehr ausführlich geführt, in Hinblick auf Erlösmodelle des Online-Journalismus. An anderer Stelle habe ich die Diskussion auf die Formel verkürzt „Ohne Modelle keine Erlöse“. Demnach wäre die Lokalkompetenz der Zeitung nur die eine Hälfte der zukunftsfähigen Positionierung und die andere Hälfte – daran führt kein Weg vorbei – ist das interessante Online-Angebot, gut durchmischt aus populären kostenfreien und kostenfplichtigen Special Interest-Beiträgen.