Archiv für die Kategorie ‘Lokales Köln’

Die Sonne vor dem Himmelsäquator

Mittwoch, 02. September 2009

Wann beginnt der Herbst: am 1., am 22. oder 23. September? Herbst kommt von indogermanisch „sker“ (schneiden). Das Wort ist verwandt mit altgriechisch „karpos“ (Frucht, Ertrag), mit lateinisch „carpere“ (pflücken, ernten) und mit englisch „harvest“. Der Herbst ist die Zeit der Früchte, der Ernte. Daher gibt’s jetzt auch Pflaumenkuchen.

Der erste Pflaumenkuchen im Herbst 2009

Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang am 1. September haben die Temperaturen deutlich nachgelassen. Da sich dies bereits seit Jahren so oder ähnlich verhält, fühlte sich die Weltorganisation für Meterologie dazu bewogen, den Herbstanfang für Wetterprognostiker auf den 1. September zu verlegen (ebenso die Anfänge der anderen Jahreszeiten auf den jeweils ersten Tag des betreffenden Monats). Das hat den Nebeneffekt, dass Aussagen von Wetterexperten über den Sommer tatsächlich bereits den 1. Juni mit einbeziehen, nicht mehr aber die drei kalendarischen Sommerwochen im September.

In der Tat ist diese Praxis bereits seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wetterkunde gängig. Der wirkliche Hintergrund ist eher statistischer Natur: Indem der gesamte September meteorologisch zum Herbst wird, fällt die statistische Datenauswertung eines Monats weitaus leichter. Kalendarisch bleibt der September jedoch geteilt in Sommer und Herbst. Die kalendarischen Jahreszeiten werden von Astronomen anhand des scheinbaren Laufs der Sonne auf ihrer Bahn („Ekliptik“) bestimmt und bestimmen ihrerseits Termine in unserem Kalender wie zum Beispiel die beweglichen Feiertage, die vom Osterdatum abhängen.

Der kalendarische Herbstbeginn als Tag-und-Nacht-Gleiche („Äquinoktium“) ist auf der nördlichen Erdhalbkugel genau dann, wenn die Sonne den Himmelsäquator von Norden nach Süden überschreitet. Das geschieht in diesem Jahr genau am 22. September um 23:23 Uhr MEZ bzw. am 23. September um 0:23 Uhr MESZ (Sommerzeit). Von diesem Zeitpunkt an ist die Südhalbkugel der Erde der Sonne zugewandt, und die Nächte werden bei uns länger als die Tage. Zugleich endet auf der Südhalbkugel der Winter.

Weitere Informationen über den Herbstanfang und noch ausführlichere Informationen auf der Wetterseite namoro.de. Ungeachtet dessen sind in der Kölner Bucht bereits haufenweise Pilze zu sammeln. Nicht zu vergessen die erste leckere „Prummetaat“.

Pilze aus dem eigenen Garten zum Herbstanfang 2009

Badener aus Köln trifft Schwaben in Düsseldorf

Dienstag, 01. September 2009

Beim Arbeitstreffen mit Matthias Brucklacher (r.) gibt Jörg Benner die Richtung vor.

Produktives Treffen in Sachen Deutscher Frisbeesport-Geschichte. Nachdem das Projekt eines Jahrbuches 2008 des Deutschen Frisbeesport-Verbandes e.V. länger liegen geblieben ist, haben nun zwei ihre Köpfe zusammengesteckt, um das gleichzeitig rückblickende und zukunftsweisende Werk zu vollenden.

Zuvor konnte das gesammelte Material aus Gründen fehlender Zeit nicht zusammengefügt werden und dümpelte – Mea Culpa! – ein halbes Jahr lang in den Sümpfen des Vergessens. Mein großer Dank geht nun an den exzellenten Grafiker Matthias Brucklacher (rechts), der ein nicht minder begabter Trainer ist (er holte bei der Weltmeisterschaft im Ultimate Frisbee 2007 mit dem U20-Nationalteam die einzige europäische Medaille).

Als größte Schwierigkeit hätte sich erweisen können, dass er als Schwabe in Düsseldorf mich als einen Badener aus Köln nicht hätte empfangen wollen. Doch weder historische Relikte (wie die Schlacht von Worringen von 1288, die letztlich beiden Städten half) noch schlechte Witze („Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt“) konnten die gute Stimmung trüben.  Schließlich gibt es in dem Dorf an der Düssel auch tolle Autos zu bestaunen.

Ein Mini-Mark aus Bremen im US-Bundesstaat Indiana

H1N1 contra RSC

Montag, 31. August 2009

Schweingrippe-Schutzimpfung stoppt Rollstuhlsportler

Impfen stoppt Sport. Im Rahmen der Pandemieplanung hat die Stadt Köln bereits vor fünf Jahren die Sporthalle am Reitweg im rechtsrheinischen Deutz als zentrale Impfstelle ausgewählt. Ab Mitte September müssen alle Vereine auf ihre Hallenzeiten verzichten, weil dort dann maximal 15.000 Personen täglich gegen die Schweingrippe geimpft werden.

Besonders übel ist das für die Mitglieder des Rollstuhl-Clubs Köln, der in diesem Jahr u.a. mit den Abteilungen Basketball, Rugby, Tischtennis, Hockey und Tanzen sein 40-jähriges Jubiläum feiert. Der Deutzer Turnverein hingegen erhält Ausweichzeiten in den erst noch fertig zu stellenden Hallen am Judenkirchshofweg – seine Mitglieder sind nicht auf Barrierefreiheit angewiesen.

Das Einzugsgebiet des RSC Köln ist enorm; die Mitglieder nehmen bis zu 100 Kilometer Anfahrtsweg und mehr auf sich. Auf die Fahrten müssen sie nun zwangsweise voraussichtlich bis Jahresende verzichten. Der Eingang für Sportler bleibt auch für Katja Bildstein (l.), Mathias und Anke Opiela von der Rugby-Abteilung des RSC Köln geschlossen.