Archiv für die Kategorie ‘Lokales Köln’

Eltern von Grundschülern dürfen Wünsche äußern

Mittwoch, 16. September 2009

Stadt Köln befragt auf Ratsbeschluss (vom 15. Juni 2009) die Eltern von Drittklässlern nach ihren Wünschen hinsichtlich des Wechsels ihrer Kinder auf eine weiterführende Schule. Neben den Fragen zur bevorzugten Schulform nach dem Ende der Grundschule stehen auch zwei Fragen zum „längeren gemeinsamen Lernen“ und zum „gemeinsamen Unterricht  von Kindern mit und ohne Behinderung“.

Eingang der Konrad Adenauer-Grundschule in Köln-Esch

Hintergrund sind Elterninitiativen, die seit längerem weitere Gesamtschulen in Köln fordern. Demgegenüber bezweifeln CDU und FDP, dass eine weitere Gesamtschule notwendig sei. Mit einem fortschreitenden Ausbau des Ganztagsangebots würde der Run auf die bestehenden Gesamtschulen in Köln nachlassen. Allerdings lassen die aktuellen Anmeldezahlen nicht darauf schließen – alljährlich werden hunderte Kinder an Kölner Gesamtschulen abgelehnt.

Die Vertreter der Initiativen vermuten, dass diese Elternbefragung einen überwiegenden Wunsch nach längerem gemeinsamem Lernen mit Ganztagsbetreuung sowie in einer integrierten Gesamtschule hervorbringen wird. Kritiker fehlender Plätze an Regelschulen für behinderte Kinder werden in dem Fragebogen insofern berücksichtigt, als unter Punkt 6 Eltern vorsichtig angeben sollen, ob sie sich für ihr Kind einen gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung vorstellen können, wenn besondere Förderbedingungen für alle Kinder erfüllt sind. Ob alle Eltern, die das bejahen, bei einem konkreten Angebot tatsächlich dem integrativen Unterricht gegenüber aufgeschlossen sind, darf bezweifelt werden.

Die Kölner Elternbefragung zum Wechsel von Kindern auf weiterführende Schulen 

In Zeiten des Wahlkampfs hoch zu bewerten ist, dass der Schulausschuss des Kölner Stadtrates sich einstimmig hinter den Antrag der Grünen zur Elternbefragung gestellt hatte. Zunächst sollten die Eltern von Viertklässlern befragt werden, wobei jedoch nach Angaben der Verantwortlichen falsche Erwartungen geweckt worden wären. Noch ist auch nicht gesagt, dass die jetzigen Drittklässler tatsächlich bereits in den Genuss der Umsetzung ihrer Elternwünsche kommen werden. Zudem ist unklar, welche zusätzlichen Mittel für einen möglicherweise revidierten Schulentwicklungsplan, der die Wünsche der Eltern berücksichtigt, zur Verfügung stehen könnten. Letztlich ist die Befragung dennoch ein Zeichen des guten Willens.

Ehrenamtspauschale muss in der Satzung stehen

Dienstag, 15. September 2009

Wissensvorsprung für Manager von Sportvereinen. Der Kölner Stadtbezirks-Sportverband (SBSV) 4 für den Bezirk Ehrenfeld ist der einzige stadtweit, der so genannte „Kurz und Gut“-Seminare des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) anbietet. Aktuell trafen sich knapp 20 Manager von Sportvereinen zum Thema „Vereinsrecht“.

Der Stadtbeziks-Sportverband Ehrenfeld bietet als einziger in Köln „Kurz und Gut“-Seminare zur Weiterbildung für Vereinsmanager an

Dabei wurden viele Fragen zur Gemeinnützigkeit von Vereinen und zur persönlichen Haftung von Vorstandsmitgliedern behandelt. Ein thematischer Schwerpunkt war das Satzungsrecht. Die Aussagen der Teilnehmer reichten von: „Unsere Satzung ist schon 30 Jahre alt und längst überholt.“, bis zu: „Mit unserer Satzung blockieren wir uns ja selbst.“

Von großem Interesse jedoch, dass auch die Ehrenamtspauschale von 550 Euro im Jahr bis Ende des Jahres in der Satzung verankert sein muss, da sie sonst nach Angaben des Bundesfinanz- ministeriums nicht gezahlt werden kann. Dieser Hinweise könnte auch für den Deutschen Frisbeesport-Verband in Hinblick auf die im November bevorstehende Jahreshauptversammlung relevant sein. Der DFV hatte die Satzung erst bei der Versammlung 2008 „entstaubt“ und am 3. April 2009 offiziell beglaubigen lassen.

Waltraud Meyer-Gladbach bei einer Sportlehrung zusammen mit dem scheidenden Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma

Die Vorsitzende des SBSV 4 Waltraud Meyer-Gladbach (hier im Bild zusammen mit dem scheidenden Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma) kündigte an, auch im kommenden Jahr wieder zwei „Kurz und Gut“-Seminare durchzuführen. Der SBSV 4 bietet sie gemeinsam mit dem LSB NRW seit 2006 an, seit dem vergangenen Jahr sind sie auch für Vereinsmanager aus anderen Bezirksverbänden offen.

Dörfliche Miniatur-Kirmes

Sonntag, 13. September 2009

Übersichtlich: Hinter Karussell, Süßwaren, Pfeilewerfen und Entenangeln steht um die Ecke beim Bauern noch ein Autoscooter.

Eine kleine Kirmes vor Ort ist besser als der Riesen-Rummel in der Stadt. Die Dorfgemeinschaft „Greesberger“ Esch macht es möglich, sich im Vorort der Großstadt wie auf dem Dorf zu fühlen. Neben Karussell, drei Ständen und einem Autoscooter auf dem Grundstück von Bauern Hanns Courth war auch das Festzelt auf der Schafswiese gut besucht. Dort regten zahlreiche Wurfstände, Wühlkiste, Glücksrad und Luftballon-Steigenlassen die Kinder zum Mitmachen an. Vom schönen Herbstwetter begünstigt waren auch die Abendveranstaltungen mit Live-Musik im Festzelt ein voller Erfolg. Um die Musik zu hören, musste ich nicht erst das Festzelt aufsuchen… Zum Abschluss der Dorfkirmes wird traditionell am Sonntag nach Einbruch der Dunkelheit der „Zacheies“ verbrannt. Die lebensgroße, mit Stroh ausgestopfte und mit Lumpen bekleidete Puppe wird in jedem Jahr von einer anderen Gruppierung hergestellt.

Der Autoscooter unmittelbar vor dem Brennholz-Haufen – typisch für die sympathische Dorf-Kirmes.

Grenzen des Städte-Wachstums

Samstag, 12. September 2009

Die Verlängerung der Kölner Stadtbahnlinie 3 wird in Bocklemünd enden. Ein absehbares Ende einer langen Geschichte: Die vorläufige Endhaltestelle Ollenhauerring der Stadtbahnlinie 3 in Bocklemünd wird innerhalb der nächsten Jahre um eine Station verlängert, und zwar nach dem übereinstimmenden mehrheitlichen Willen der Bezirksvertretung Ehrenfeld und der Bevölkerung bis zum Schumacherring.

Seit Jahren endet die Kölner Stadtbahnlinie 3 vor Bocklemünd

Hintergrund: Ursprünglich war nach Gründung des Ortsteils eine Stadtbahn-Trasse über das Gewerbegebiet Ossendorf geplant, wobei von der Hugo-Eckener-Straße kommend der Militärring überquert und weiter der Ollenhauerring bis zum Ingendorfer Weg verfolgt werden sollte. Die stattdessen realisierte Alternative entlang der Militärringstraße sollte dann unterirdisch in das Görlinger Zentrum führen. Der entsprechende Planfeststellungsbeschluss landete nach einem Einspruch jedoch vor dem Oberverwaltungsgericht. Das entschied, dass die jetzige Haltestelle Ollenhauerring nicht Endhaltestelle bleiben dürfe.

Die unterirdische Streckenführung ist mittlerweile aber nicht mehr finanzierbar. Daraufhin haben die Stadt Köln und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) neue Varianten entwickelt, die in mehreren öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und mit der Bevölkerung diskutiert wurden. Jetzt man sich darauf geeinigt, die Bahn parallel zur Militärringstraße zu führen und in Höhe der Freifläche der Gemeinschaftsgrundschule enden zu lassen. Dadurch wird mit etwa 1.000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag gerechnet.

Blick von der Fußgängerbrücke auf die Kreuzung Militärringstraße Ecke Ollenhauerring

Durch das auf dem Foto rechterhand gelegene Wäldchen soll die Verlängerung der Linie 3 verlaufen und nach einer Kurve hinter der Max-Ernst-Gesamtschule und einer Gemeinschaftsgrundschule enden. Für den dortigen Spielplatzverlust wird der Schule eine Ersatzfläche angeboten. Zudem sollen regelmäßig aufgetragene Schmierstoffe die Fahrgeräusche in der Kurve deutlich reduzieren. Die Betriebslautstärke soll nochmals verringert werden, indem die Endhaltestelle in Tieflage bei ebenerdigem Zugang der Fahrgäste gebaut wird.

Die Siedler-Interessengemeinschaft Bocklemünd sieht vor allem die Schüler der Gesamtschule als Gewinner: Anstatt von der jetzigen Endhaltestelle her regelmäßig bei Rot die Straßen zu überqueren und unbeleuchtete Abkürzungen durch Waldstücke zu benutzen, wobei immer wieder Gewaltdelikte und Diebstähle vorkommen, profitierten die Schüler vom  jetzt beschlossenen Vorschlag durch eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Die geplante Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 soll der Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler der Max-Ernst-Gesamtschule dienen.

Die Variante wird daher als beste der schlechten lösungen bezeichnet.  Die Baukosten betragen etwa 9,4 Millionen Euro, die jährlichen Unterhaltungskosten geschätzt 100.000 Euro und die Betriebskosten weitere 60.000 Euro im Jahr. Eine zusätzliche Variante von CDU und SPD sah vor, die Stadtbahn um Bocklemünd herumzuführen, um sie in ferner Zukunft nach Pesch und Esch/Auweiler zu verlängern (mein Wohnort). Die Baukosten hätten jedoch mehr als das Doppelte betragen und die  jährlichen Betriebskosten um fast das zehnfache gesteigert. 

Allerdings rechnet die Stadt Köln bei einer nahezu stabilen Bevölkerungsentwicklung für die ganze Stadt mit einer Abnahme der Bevölkerung innerhalb von 20 Jahren in Pesch von knapp 7.900 auf 6.900 und in Esch/Auweiler von knapp 6.600 auf 6.100. Im selben Zeitraum soll die Zahl der Menschen im Alter von 80 Jahren und mehr in Pesch von 225 auf 700 steigen und in Esch/Aufweiler von 165 auf 400. Das stellt nicht nur den betriebswirtschaftlichen Nutzen einer nach dort zu verlängernden Stadtbahnlinie in Frage, sondern auch die Zukunft von Vororten wie diesen.

Leerer Kinotempel am hellichten Tag

Freitag, 11. September 2009

Eigene Kinder geben gute Gelegenheit, am frühen Freitag nachmittag den Familienfilm „Wickie und die starken Männer“ von Michael Bully Herbig anzusehen. Reservierte Karten im Cinedom für 15:00 Uhr rechtzeitig abzuholen, heißt um Viertel nach zwei da sein zu müssen. Leider sind wir etwas zu spät, erhalten stattdessen aber noch Karten für die Vorstellung um 14:30 Uhr. Der Kassenraum und der ganze Kinotempel ist am hellichten Tag befremdlich leer.

An den etwa zehn Kassen im Cinedom drängen sich abends Warteschlagen bis zur Eingangstür

An den etwa zehn Kassen im Cinedom drängen sich abends Warteschlagen bis zur Eingangstür. Die langen, steilen Rolltreppen sind abends gewöhnlich dauernd gefüllt. Heute begegnet uns vor der Hochfahrt nur ein (zumindest für die älteren) guter, alter Bekannter.

Charlie Chaplin begrüßt uns im ansonsten ungewohnt leeren Kinotempel

Pünktlich zur Vorschau befinden sich knapp 20 Personen im zweitgrößten Saal 9 mit einer Leinwandgrlße von 167,5 m² und 40 Lautsprechern. Zu viel sei über den Film nicht verraten, außer dass es sich um eine für deutsche Verhältnisse außergewöhnlich aufwändige Produktion handelt mit einem spannenden Handlungsstrang und einer tollen Kameraführung.

Prominente Schaupsieler wie Christoph Maria Herbst,  Günther Kaufmann und Jürgen Vogel (sowie in einigen Nebenrollen) komplettieren kongenial das zuvor im TV gecastete Ensemble – großartig der kleine Jonas Hämmerle in der Titelrolle. Genau das richtige für Kinder und Menschen meines einfachen Gemüts – der Film sagt mir auf jeden Fall mehr zu als Horst Schlämmers Komödie.

Wickie toppt Horst Schlämmer

Nach dem Kinobesuch genießen wir auf dem Brunnenplatz des Mediaparks die Nachmittagssonne, ehe wir mit den lebendigen Erinnerungen an großes Kino nach Hause fahren.

Der Brunnenplatz des Mediaparks mit mannshohen Hausnummern vor den im Halbrund errichteten Gebäuden

Stadt Köln ahndet künftig Slacker

Dienstag, 08. September 2009

Grünflächenamt moniert Langzeit-Schädigungen an Bäumen. Beim Slacken in Grünanlagen, dem Balancieren auf einem gespannten Band, wird dieses meist an zwei nahe beieinander stehenden Bäumen befestigt. Unter der Überschrift „Slackline schädigt Bäume“ erklärt das Presseamt der Stadt Köln das Gefährdungspotenzial von Slacklining an Gehölzen: „Die Baumrinde ist für solch eine Druckbelastung nicht ausgelegt. Diese kann zur Zerstörung des Kambiums (Wachstumsgewebe unterhalb der Rinde), zur Unterbrechung der Leitungsbahnen und damit zum Absterben von Teilen des Baums führen.“

Shila Klemusch beim Slacken im Volksgarten Köln

In Köln üben sich Anhänger der neuen Trendsport-Art, wie Sheila Klemusch, vor allem im Volksgarten in Stadtteil Neustadt-Süd. Sobald das Zittern der Beine aufhört und die Stabilisation über Füße und Knie funktioniert, ist ihren Angaben zufolge die größte Hürde genommen. Wie überall macht auch hier Übung den Meister oder die Meisterin. Muskelkraft entscheidet.

Slacken entwickelte sich Anfang der 1980-er Jahre aus einer Freizeitbeschäftigung der Kletterer im Yosemite-Nationalpark. Neben Kletteren in den USA und Europa haben auch Ski-Rennfahrer wie Ingemar Stenmark und Bode Miller diesen Sport zur Schulung des Gleichgewichts ausgeübt. Man unterscheidet je nach Länge und Spannung des Bandes das bodennahe Low Lining,  Long Lining, Rodeo oder Freestyle Lining (bei durchhängendem Band), High Lining, Water Lining oder Extreme Lining (s. Video).

Der Faszination zum Trotz und zum Schutz der Gehölze erklärt die Stadt Köln jedoch: „Weil die Gurtbänder nahezu den ganzen Stamm umgreifen, ist sogar ein Absterben des gesamten Baums möglich. Die Schäden zeigen sich zum Teil erst wesentlich später. Die Grünflächenordnung der Stadt Köln gestattet Spiele in den Anlagen, die die Anpflanzungen schädigen oder beeinträchtigen, nicht. Zuwiderhandlungen können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.“ Im Wikipedia-Eintrag wird zum Schutz der Rinde empfohlen, alte Teppiche oder Autofußmatten zwischen Rinde und Gurt zu spannen. Dann sollte Slacken wieder rocken.

Kohlekraftwerk mit Waschanlage

Montag, 07. September 2009

Wirtschaft und Politik vertrauen auf CO2-Wäsche. In der zweiten Augusthälfte haben NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (richtig, der „Rumänen-Rüttgers“) und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (richtig, der Shooting-Star, der Lothar Matthäus ähnlich sieht) im Kohlekraftwerk Bergheim-Niederaußem eine Pilotanlage zur Wäsche von Kohlendioxid eingeweiht. BASF hat die chemische Lösung für die Rauchgaswäsche entwickelt, Linde die Verfahrenstechnik.

Das Kohlekraftwerk Niederaußem liegt zehn Kilometer von meinem Wohnort entfernt

Der Geschäftsleiter des BUND in Nordrhein-Westfalen Dirk Jansen nannte die Anlage bereits im Vorfeld ein „ökologisches Feigenblatt, um der dreckigen Braunkohle ein sauberes Image zu verpassen“. So wurde er denn auch von der Gästeliste zur Einweihung gestrichen, nachdem er zu einer zeitgleichen Demonstration aufgerufen hatte. Zusammen mit dem Aktionsbündnis Stommelner Bürger „Leben ohne Braunkohle“ hat der BUND NRW bei der Einweihung vor dem Werkstor der Anlage demonstriert.

Von Guttenberg setzt hingegen voll auf Kohle als „eine sichere und bezahlbare Energie“, die viele tausend Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland sichere. Jürgen Rüttgers sprach vom „Kohlekraftwerk der Zukunft“; der Bundeswirtschaftsminister sagte: „Kohle hat eine Zukunft, wenn man auf neue Technik setzt.“

Doch genau diese ist umstritten: Die Kohlenstoffdioxid-Wäsche (Abscheidung und Einlagerung von Kohlenstoffdioxid, englisch: „Carbon Capture and Storage“, CCS) sei mit zahlreichen Risiken behaftet und komme für den Klimaschutz zu spät, erklärte Jansen.  Mit dem Ausstoß von etwa 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr seien die RWE-Braunkohlekraftwerke im Rheinland „Deutschlands Klimakiller Nummer eins“. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Ende Juni verkündet, dass das dazugehörige CCS-Gesetz erst nach der Bundestagswahl kommen solle. Trotz einer Einigung der Koalitionsexperten hatte die Unions-Fraktion das Vorhaben zur CO2-Speicherung gestoppt.

Laut britischer Klimaschutzkampagne „Sandbag“  ist das Kraftwerk Niederaußem der zweitgrößte Klimakiller europaweit. Mit einem Ausstoß von 24,866 Millionen Tonnen CO2 im Jahr produziert das Kraftwerk etwa 2,5 Prozent der gesamten deutschen Emissionen. RWE gilt mit insgesamt vier der zehn größten Dreckschleudern europaweit (neben Niederaußem noch Weisweiler, Frimmersdorf und Neurath) als größter Klimasünder des Kontinents. Zum Glück lebe ich sichere zehn Kilometer von Niederaußem entfernt…

Modul eins einer Vereinsmanager-Ausbildung

Sonntag, 06. September 2009

Der Stadtsportbund Köln führt in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen erstmals eine neue Ausbildung zum Vereinsmanager C durch. Das erste von acht Wochenend-Modulen behandelte das Thema „Gespräch meistern – Kommunikation, die begeistert“. Neben Grundlagen der Kommunikation und ihrer Theorie (von Paul Watzlawick über Friedemann Schulz von Thun und Ruth Cohn bis hin zu Marshall B. Rosenberg) wurde ein Schwerpunkt auf die Analyse des eigenen Kommunikationsverhaltens und auf die Anwendung von Gesprächstechniken gelegt.

Empathische Kommunikation lebt von Differenzierung

Insbesondere der zweite Tag mit gespielten und analysierten Gesprächen in fiktiven Arbeitsgruppen eines Sportvereins brachte zahlreiche neue und praktische Erkenntnisse vor dem Hintergrund der tags zuvor gelernten Theorien. Die weiteren Module beinhalten Themen wie Jugendarbeit, Grundlagen der Vereinsführung, Kostenrechnung und Beitragsgestaltung, Sportversicherunsgfragen, Vereinsbuchführung, Projektmanagement sowie Prävention als Führungsaufgabe. Jedes Seminar findet an einem anderen Ort in und um Köln statt. Der Auftakt in der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes im 16. Stock des Stadthauses in Köln-Deutz war vielversprechend. Nicht, dass wir alle nur „Bahnhof“ verstanden hätten, doch gab es einen schönen Blick über den Rangierbahnhof Köln-Kalk auf das Odysseum (rechts) und einen neu eröffneten Baumarkt…

Blick vom Dach des Stadthauses Köln-Deutz auf den Rangierbahnhof Köln-Kalk

Der „Butz“ regt zum Träumen an

Samstag, 05. September 2009

Informative Ausstellung zur Ballonfahrt. Auf dem ehemaligen Großflughafen Butzweilerhof im Kölner Nordwesten (genannt „Butz“) läuft noch am kommenden Wochenende (12. und 13. September) die Sonderausstellung „Wie sich der Mensch den Traum vom Fliegen erfüllte“. Gezeigt werden seltene Stücke zur Entwicklung der Ballonfahrt, die den Weg zur Luftfahrt vorbereitet hat.

 Eberhard Illner und Edgar Meyer eröffneten Sonderausstellung

Der Vorstand der Stiftung Butzweilerhof  Edgar Mayer (rechts) hat die Wiederinstandsetzung des denkmalgeschützten ehemaligen Empfangsgebäudes betrieben und dort bereits eine Dauerausstellung installiert. In der ersten Sonderausstellung illustrieren zahlreichen Bilder die ersten bemannten Ballonstarts 1783 vor dem Prachtschloss in Paris, zuerst der Gebrüder Montgolfier, die mit einem feuchten, stinkenden Feuer auf einem Rost ihren Heißluftballon befeuerten, und zehn Tage später des Professors Jacques Charles, der seinen Ballon mit dem leichten Gas Wasserstoff füllte.

Stahl- und Kupferstiche verdeutlichen die unglaubliche Faszination, die damals hunderttausende Schaulustige auf die Straßen trieb. Weiter sind Malereien auf Porzellan, Keramik und Elfenbein zu sehen, kunstvoll gestaltete Fächer, historische Medaillen sowie außergewöhnlich schöne und wertvolle Literatur zum Thema. Zur Ausstellungseröffnung hielt Eberhard Illner (links) eine Rede, ehemaliger Leiter des historischen Archivs der Stadt Köln und heute Stadtmuseumsdirektor in Wuppertal. Er bezeichnete den Beginn der Luftfahrt als einen „kulturgeschichtlichen Wendepunkt“ und „Aufbruch in eine neue Dimension“.

Der Eingang der Empfangshalle vom ehemaligen Rollfeld

Das Gebäudeensemble trägt mit seiner symmetrischen Fensterführung die deutliche Handschrift des Bauhauses. Der Butz als geschichtsträchtigster Ort in Bezug auf die Luftfahrt in Nordrhein-Westfalen ist ein Projekt der Regionale 2010 und hat nun aktuell auch eine große Bedeutung für das neue Stadtviertel mit Wohnhäusern auf der einen und mit Gewerbe auf der anderen Seite. Weitere Sonderausstellungen zum Luftfahrt-Ingenieur Hugo Junkers und zum fliegenden Pater Paul Schulte sind in Planung.

Das Eselsstutenfohlen

Donnerstag, 03. September 2009

Im Tierpark Köln-Lindenthal ist erstmals ein Eselsfohlen zur Welt gekommen. Die kleine Stute ist auf dem Foto gerade mal eine Woche alt und noch namenlos. Nach Angaben aus dem Vorsitz des Fördervereins verlief die Geburt problemlos (vgl. Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger). Allerdings kam es anschließend zu Komplikationen, als Hengst Pablo von der Mutterstute Dolores getrennt wurde.

Der junge Vater wollte so schnell wie möglich wieder „ran“ und machte seinem Verlangen die ganze Nacht über lauthals Luft. Am nächsten Morgen beschwerten sich einige Nachbarn über den Lärm. Doch mittlerweile ist die Eselsfamilie wieder glücklich vereint.

Die Elterntiere kamen übrigens bereits „in guter Hoffnung“ in den Tierpark. Nun vermutet der Tierpfleger, dass die Stute schon bald wieder trächtig werden könnte. Nach 12 Monaten Tragezeit ist das erste Fohlen gut gelungen. Es hat eine Rückenhöhe von 90 Zentimetern und ist nach Angaben des Tierarztes bei bester Gesundheit.

Das Eselsfohlen aus dem Tierpark Köln-Lindenthal

In diesem Zusammenhang ein Gedicht von Wilhelm Busch aus der Sammlung „Kritik des Herzens“:

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
und nacht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
so schmerzlich durch die Seele ging.

Doch was am meisten ihn entsetzt,
das Allerschlimmste kam zuletzt:
Ein alter Esel fraß die ganze
von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Nachtrag 17.09.2009: Mittlerweile hat das Fohlen den wunderschönen Namen Fabiana erhalten, nach einer gleichnamigen menschlichen Kinderpatin. Somit ist das Eselsglück wohl nahezu perfekt.

Muttertier Dolores mit Fohlen Fabiana