Mit ‘Cebit’ getaggte Artikel

„Intel Inside“ of 3D-Video Marketing

Mittwoch, 02. März 2011

Eines der größten Themen der diesjährigen Cebit in Hannover neben Cloudcomputing ist dreidimensionale Grafik. Die Besucher der weltgrößten Computermesse kommen um die 3D-Brille kaum herum und – geht es nach den Herstellern – künftig auch nicht die Nutzer zu Hause. Das dreidimensionale Erlebnis soll sowohl im Bereich Spiele als auch im Bereich Filme immwer stärker zum Einsatz kommen. Einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers zufolge, hat die Marketingchefin von Intel, Karen Regis, unter anderem angekündigt, dass „Intel Inside“ bereits im zweiten Halbjahr 2011 für Online-Filmdienste eingeführt wird.

Kölner Stadt-Anzeiger, 02.03.2011, Titel: Die digitale Spaßgesellschaft

Hintergrund ist, dass der Weltmarktführer von Prozessoren die neue „Core-i7“-Generation präsentiert  hat, die ruckelfreie Übertragung dreideimnesionaler Fimdaten in bester Farbe und sattenm Sound gewährleisten soll. Zwar gibt es derzeit demnach erst rund 20 verfügbare Streifen in 3D, doch soll diese Anzahl in den kommenden Jahren schnell wachsen, denn hier wartet der nächste Megatrend fürs Kinder- und fürs Wohnzimmer. Der Prozessor soll auch die berührungslose Technik ermöglichen, bei der mittels Gesten Musik, Videos und Spiele aufgerufen und gesteuert werden können. Laut nachfolgendem (qualitativ minderwertigen) Beitrag soll zu dem 3D-Trend künftig nicht einmal mehr eine Brille nötig sein.

Wochenend-Presseschau 09-10

Montag, 08. März 2010

Zweimal die FAZ vom Samstag und einmal die Süddeutsche vom Freitag: Michael Moorstedt berichtet über Simon Fullers neue Show, die ausschließlich fürs Internet produziert wird, tags drauf kommentiert Carsten Knop auf der ersten Wirtschaftsseite, dass die Kommunikation von Maschinen untereinander die Chance für die deutsche IT-Industrie sei, während Detlef Borchers im Feuilleton ein Buch von vierzig Informatikern vorstellt, das die Geschichte des Computers be- und fortschreibt.

Süddeutsche Zeitung, 05.03.10, Titel:  Ich habe einen Albtraum

Ich liebe vieldeutige Feuilleton-Überschriften, diese inbegriffen. Michael Moorstedt bescheibt das neue Projekt des Erfinders der „Pop Idol“ (DSDS)- und der „So you think you can dance“-Serien. „If I can dream“ zeigt fünf häuslich internierte Kandidaten bei ihren Bemühungen um einen Job in der Entertainement-Industrie. Allerdings findet die „inhaltliche Mischung aus Truman Show, Big Brother und Das Supertalent“ nur auf dem „amerikanischen Video-on-demand-Service hulu.com“ statt. Zum selbst ernannten „Post-Reality-Entertainement“-Format Fullers gehören unter Verzicht auf eine Produktionsfirma, die Konflikte inszeniert, mehr als 50 Kameras und die  Anbindung der Kandidaten an die üblichen sozialen Netzwerke zwecks Kontakten mit den Zuschauern. Diese aber waren nach dem Start in der Mehrheit nicht angetan vom Ergebnis. Laaaaaangweilig!

FAZ, 06.03.10, Titel: Die IT braucht keine Aufbauprämie

Carsten Knop beschreibt in Folge der Cebit, welche Chancen sich aktuell  für deutsche IT-Unternehmen ergeben. Als Beispiel nennt er die „Car to Car“-Kommunikation, die über ein Funknetz zwischen hintereinanderfahrenden Autos z.B. vor einer aktuellen Aquaplaning-Gefahr warnen kann. Die Vernetzung von und Kommunikation zwischen allen Arten von Maschinen und Geräten stelle einen Knotenpunkt dar, an dem „deutsche Unternehmen oft die führenden Anbieter sind“.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom verdoppelten sich innerhalb der nächsten zwanzig Jahre Bruttowertschöpfung und Beschäftigung der deutschen Software- und IT-Dienstleistungsbranche. Allerdings zieht Carsten Knop daraus nicht den Schluss des Verbandes, dass die dynamische Branche daher politisch weiter gefördert werden solle: „Aufbauprämien sind genauso schädlich wie Abwrackprämien“. Worüber sich streiten ließe. Ob sie nötig sind, wäre noch eine Frage. Abschließend gibt er zu bedenken, dass zu diesen Themen bereits wieder amerikanische Unternehmen wie Cisco und Intel den Ton angäben.

FAZ, 06.03.10, Titel: Das Leben des Heinz

Aus derselben Zeitung, ebenfalls in Bezug auf die Cebit, eine weitere schöne Überschrift. Detlef Borchers hielt eine Buchpräsentation auf der Computermesse für eine echte Alternative und sah sich „Heinz‘ Life 1962-2032  -Kleine Geschichte vom Kommen und Gehen des Computers“ an, geschrieben von 40 Informatikern und herausgegeben von Lutz Heuser, Forschungsleiter von SAP. Für jedes Jahr  in der benannten Spanne ist ein Eintrag verfasst. „Das Buch ist ausgesprochen SAP-lastig und klammert Entwicklungen wie Google aus“, bemerkt der Autor und meint, es würde Laien langweilen und Fachleute (vermutlich aufgrund der subjektiven, nicht repräsentativen Themenauswahl) rätseln lassen. Selbst die vermeintlich spannenden Zukunftsvisionen gerieten offenbar eher weniger glaubhaft. Wurde etwa der Vorname Heinz gewählt, um einer subjektiven Sichtweise Vorschub zu leisten? Davon will ich mal nicht ausgehen; ist doch ein schöner Name, oder nicht?

Der Schalter im Kopf und der Chip im Körper

Donnerstag, 04. März 2010

Statistiken ist bekanntlich immer nur dann zu trauen, wenn man sie selbst angefertigt hat. Doch gerade über die Internetnutzung werden immer wieder so überzeugende und schöne Statistiken erstellt, dass ich einfach nicht anders kann, als sie relativ vorbehaltlos zu glauben. Zum Start der Computermesse Cebit hat der IT-Branchenverband Bitcom eine repräsentative Studie vorgestellt, wonach das Internet inzwischen fester Bestandteil des deutschen Alltags ist.

FAZ, 04.03.10, Titel: Internet ist Bestandteil des Alltags

Die FAZ greift das Thema heute auf, unter dem obigen Titel und fast die wichtigsten Fakten zusammen: 71 Prozent der Deutschen nutzt das Internet täglich durchschnittlich 140 Minuten, sechs von zehn Deutschen können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen, bei den Jüngeren bis 29 Jahre sind es sogar neun von zehn. Der digitale Graben zwischen Onlinern und Offlinern hat sich nach hinten verschoben und liegt nunmehr bei 65 Jahren. „Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, das Internet habe ihre Allgemeinbildung verbessert; jeder zweite Nutzer hat schon Vorteile im Beruf erreicht“, heißt es im FAZ-Artikel weiter.

Eine weitere Erkenntnis der Studie zum Messemotto „Connected Worlds“: Die Trennung von Berufs- und Privatleben weiche zunehmend auf: Mehr als zwei Drittel der Berufstätigen sind auch in ihrer Freizeit für Chefs, Kollegen oder Kunden erreichbar, andererseits nutzen 43 Prozent das Internet auch während der Arbeitszeit privat.  Vielleicht meinte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer ja das, als er formulierte: „Virtuelle und reale Welt sind in vielen Bereichen bereits verschmolzen.“ Oder aber er bezog sich dabei auf den anhaltenden Trend zur Partnersuche im Internet (18 Prozent aller Nutzer ab 14 Jahren oder 9 Millionen Deutsche haben über das Netz schon einen festen Partner kennen gelernt).

Bitkom 01.03.2010, Präsentation Connected Worlds, Grafik zu Körperchips

Was die FAZ dann aber doch nicht mehr thematisert, ist über die Internetnutzung hinaus, sozusagen als den „umgelegten Schalter im Kopf“, die Befürwortung des implantierten Chips im Körper: Jeder vierte Deutsche würde sich für bestimmte Vorteile sogar einen Computerchip einpflanzen lassen, etwa für eine schnellere Rettung im Notfall, eine größere Sicherheit (etwa im Sinne von Überwachbarkeit?) oder sogar zum bequemeren Einkaufen.

Einen Absatz widmet die FAZ aber noch dem Wunsch nach mehr Netzpolitik.  Knapp mehr als die Hälfte der Befragten ist für eine stärkere Überwachung des Datenverkehrs im Internet, sogar 60 Prozent für strengere staatliche Regeln im Netz. Nicht im offiziellen Pressetext, aber in den Präsentationsgrafiken und auch in der FAZ: Ganz klar unterschieden nach dem Alter der Befragten fällt die Bewertung von Zensur und von der Freiheit im Internet aus. Obwohl es sich bei beiden Begriffen um äußerst heikle (und schwammige) Themen handelt, bleibt festzuhalten, die Jüngeren sind strikt gegen Zensur und für die Freiheit, was auch immer darunter verstanden wird.

Bitkom.org, 01.03.2010, Präsentation Connected Worlds, Grafik zu Netzpolitik