Mit ‘Freundschaft’ getaggte Artikel

Ein Hoch auf die Helden der Kindheit!

Donnerstag, 09. Dezember 2010

Es gerät leicht in Vergessenheit, woran wir als Kinder glaubten. Ich meine nicht den religiösen Glauben, sondern die Werte, die uns im Alltag eine Stütze gaben – und im Idealfall immer noch geben. Die wichtigsten Bezugspersonen, das steht außer Frage, sind und bleiben die Eltern, wie jetzt auch wieder der Wertemonitor des Kindermagzins Geolino und von Unicef bestätigt.

Die Welt, 09.12.2010, Titel: Mama und Papa sind die Besten

Natürlich hat auch Die Welt (siehe obigen Titel) ausführlich berichtet. Gegenüber dieser Darstellung stehen Freunde und Eltern in der Liste mit je 75 Prozent Bewertung als „total wichtig“ gleichauf. Zudem ist bemerkenswert, dass die Werte Respekt (plus 6 auf 35 Prozent) und Vertrauen (plus 4 auf 57 %) deutlich zulegen.

Der Zeitungs-Aufmacher gefiel mir schon sehr gut, nicht nur in Bezug darauf, dass ich selber Vater bin, sondern auch in Hinblick auf meine Lebenswelt als Kind. Wer waren die Helden meiner Kindheit? Die Cartwrights von Bonanza? Tom und Jerry? Vielleicht Hans-Joachim Fuchsberger in den Edgar-Wallace-Filmen oder Fantomas?

Nein, ich glaube die wahren Helden der Kindheit sind die Eltern, natürliche Vorbilder, die wir ohen jeden Zweifel nachahmen, die wir bedingungslos lieben und die uns bedingungslos lieben. Das ändert sich mit  zunehmendem Alter und nach der Pubertät vergessen wir schon manchmal, wie das noch vor ein paar Jahren aussah. Aber trotz Massenmedien, trotz massig medialer Reize, kein Vertun: Erziehung bewirkt doch so einiges. Daher an dieser Stelle ein Hoch auf die Eltern als die Helden der Kindheit!

Wahlverwandtschaften im Wandel

Freitag, 25. Juni 2010

Erst tags zuvor gab die Stiftung für Zukunftsfragen eine Pressemitteilung heraus, wonach ein Einstellungswandel in Deutschland um sich greife: „Freunde werden zur Wahlfamilie„. Prompt ist nun in der „Welt“ zu lesen:

Die Welt, 25.06.10, Titel: Freunde ersetzen immer mehr die Familie

Wolfgang Opaschowski arbeitet als wissenschaftlicher Leiter der Stiftung des British American Tobacco Freizeit-Forschungsinstituts und bei seiner Arbeit kommen doch immer wieder interessante Details ans Tageslicht, etwa wieviel Prozent der Deutschen Freunde zur „unverzichtbaren persönlichen Lebensqualität“ zählen (aktuell mehr als 90%, vor acht Jahren nur mehr als 80%). Der kausale Zusammenhang mit dem demographischen Wandel, dass mehr und mehr Menschen als Singles alt werden, liegt nahe. Schön, dass auch betont wurde, virtuelle Freundschaften (etwa wie auf Facebook) könnten echte nicht ersetzen.

Im Orginaltext (siehe den Link oben) steht sogar: „Wahlverwandtschaften und Wahlfamilien erfahren eine Renaissance.“ Damit orientieren wir uns och gerne einmal mehr zum Klassiker der deutschen Literatur zurück, Goethes Wahlverwandtschaften, dem „ersten deutschen Problemroman der deutschen Literatur“ (laut verlinktem Text). Das behandelte Problem besteht in geänderter Form noch immer. So viel scheint sich in der Einstellung da doch nicht zu wandeln. Die demographischen Bedingungen allerdings wandeln sich in der Tat. Na dann, bleibt nur mit Reinhard Mey zu sagen: „Gute Nacht, Freunde“!