Mit ‘Meisen’ getaggte Artikel

Neues aus der Tierwelt 17

Dienstag, 28. September 2010

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Vögel im Allgemeinen, Meisen im Speziellen (nachdem wir erst jüngst über deren Sexualverhalten in Anbetracht von Laternenschein lesen konnten) und über Feldhasen in dieser Ausgabe sensationeller Neuigkeiten aus dem Tierreich.

Die Welt, 27.09.10, Titel: Weibliche Vögel schlafen länger

Beim Schlafverhalten der Vögel spielen natürlich nicht nur künstliche Lichtverhältnisse eine Rolle, sondern jetzt haben Forscher des Max-Planck-Institus für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen  herausgefunden, dass junge Vögel länger schlafen als alte und weibliche länger als männliche. Die in der Welt studierte Studienleiterin Corinna Steinmeyer vermutet, dass die noch längere Schlafenszeit von Weibchen vor der Brutzeit mit der Voirberetiung darauf zu tun haben könnte. Der Vergleich zu den Menschen liegt nahe: Jüngere benötigen mehr Schlaf und die Männchen als Jäger und Sammler folgen eher der Binsenweisheit: Früher Vogel fängt den Wurm.

Die Welt, 26.09.10, Titel: Meisen sind auch nur Eulen

Die zweite Meldung aus der Welt am Sonntag erinnert an den alten Spruch zum besten Freudn des Menschen: „So ein Hund ist auch nur ein Mensch!“ Die Rede bei der betreffenden Untersuchung (aus demselben Institut in Seewiesen) ist aber von verschiedenen Aktivitäts-Typen. Eine „Eule“ ist demnach ein Mensch (oder ein Vogel), der erst abends fit wird (dann haben ja auch mehr Kneipen auf), eine „Lerche“ gilt ls Synonym für den Frühaufsteher. Und spätestens jetzt wird uns klar, dass die Welt m Sonntag sich auf dieselbe Studie bezieht, dabei allerdings die Meisenweibchen berücksichtigt, die nachts unruhig und dafür morgens länger schlafen. Daher der Titel; es war die Nacht-Meise und nicht die Lerche!

Die Welt, 23.09.10, Titel: Feldhäsinnen können doppelt schwanger werden

Zuletzt eine Meldung zurück aus dem Reich der Lüfte auf dem Boden der Tatsachen: Die Fruchtbarkeit von Feldhäinnen betreffend. Till Mundzeck berichtet in der Welt unter Berufung auf das Berliner Leipniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, dass Häsinnen bereits während einer Schwangerschaft tatsächlich neu befruchtet werden können. Diese sogenannte „Superfetation“ beschert den sprichwörtlich fruchtbaren Tieren ihren großen Fortpflanzungserfolg, wei schon „seit Aristoteles‘ Zeiten“ gemutmaßt wurde. Ein Eisprung findet bei Häsinnen demnach nicht regelmäßig, sondern nach jedem Deckakt statt, heißt es. Und weiter: Etwa vier Tage vor einer Geburt könnten sich im Eileiter neue Embryonen entwickeln, die erst anschließend in die Gebärmutter wanderten. Dabei dachte ich immer, Häsinnen könnten überhaupt nicht schwanger werden, sondern höchstens „trächtig“.

Neues aus der Tierwelt 6

Donnerstag, 20. Mai 2010

Dieses Mal mit den Themen: wählerische Meisen, durchschaubare Frösche, ein Wolf in Bayern und ein Biber in Sachsen. Die „fabelhafte“ Analogie zu menschlichen Wesenszügen macht die Berichterstattung über Tiere so spannend. Entweder wird das Verständige des Menschen auf sie projeziert oder es wird das Wilde in uns geweckt. Beides jedoch passt so gar nicht zu dieser Welt-Schlagzeile:

Welt, 19.05.10, Titel: Meisen verschmähen Biofutter

Den Forschern der englischen Uni Newcastle zufolge sind es nicht nur die Meisen, die herkömmliche Körner jenen aus Bioanbau vorziehen , sondern auch andere kleine Vögel wie Amseln. Das klingt doch stark nach den ungezogenen Kindern, die wider alle Vernunft das gesunde Gemüse doch nicht mögen. Hintergrund ist laut Beitrag aber, dass herkömmliche Körner zehn Prozent mehr Protein beinhalteten, das die Vögel besser durch den Winter bringe, Pestizide hin oder her. Eine ganz andere Entdeckung haben dagegen Wissenschaftler der Umweltorganisation Conservation International und der National Geographic Socitey in Neuguinea gemacht, berichtet ebenfalls die Welt:

Welt, 19.05.10, Titel: Frosch mit Pinocchio-Nase

In den wenig erforschten Urwäldern spürten sie mehrere neue Tierarten auf, unter anderem einen Frosch mit beweglicher Nase, die immer dann nach oben zeigt, wenn der Frosch aktiv ist, nach unten hingegen in passiven Zeiten. Das kommt dem Leser doch einigermaßen bekannt vor, sowohl was das Sexualverhalten als auch die damit oft verbundenen Lügen von Männern betrifft. Übrigens wurde in Neuguinea auch ein „winziges Wald-Wallaby“ entdeckt, die bislang kleinste bekannte Känguru-Art. Eine altbekannte Art hat dagegen Anfang der Woche in Bayern für Schlagzeilen gesorgt:

Welt, 17.05.10, Titel: Wolf auf Brunos Spuren

Nachdem rings um Bayrischzell mehrere Schafe gerissen wurde, vermutet das Landesamt für Umwelt, dass es sich um dasselbe Tier handeln könnte, dass um den Jahreswechsel nur 20 Kilometer entfernt gesichtet worden war. Dass einzelne Tiere aus wachsenden Rudeln in den Südalpen nach Bayern kommen können, ist nachvollziehbar. Dass es aber in acht deutschen Bundesländern wieder Wölfe geben soll, überrascht doch. Nicht „Homo hominis lupus“, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, muss es dann heißen, sondern „Lupus hominis lupus“, der Wolf ist dem Menschen ein Wolf, jetzt wieder.

Welt, 17.05.10, Titel: Die Biber-Blockade

Last not least sei auch die Berichterstattung über den an der Waldschlösschenbrücke in Dresden ansässigen Biber erwähnt. Das Tier galt seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts als schon so gut wie ausgestorben. Nun darf es während der „Fortpflanzungs-, Aufzuchts- und Überwinterungszeiten nicht erheblich gestört werden“, auch wenn das den Bauplan der bereits teuersten Stadtbrücke Deutschlands weiter verteuert und in die Länge zieht (bereits zuvor hatten seltene Exemplare einer Fledermaus- und einer Schmetterlingsart die Baurabeiten verzögert). Zeit, um sich ausgiebig Gedanken zu machen, wie das Tier aus meinem „Biber-Zyklus„.