Archiv für den 04. Februar 2010

Praktische iPad-Kritik

Donnerstag, 04. Februar 2010

Zugegeben, ich bin – als bisheriger Nicht-Apple-Nutzer – von den Errungenschaft des Steve Jobs dennoch beeindruckt. Die Fähigkeit, topp designte, wohl geformte und durchdachte Produkte auf den Markt zu bringen, die eine ganze Glaubensgemeinschaft zusammenschweißen, nötigt durchaus Respekt ab. Und obwohl ich bisher weder einen Apple-Computer noch ein iPhone besitze, habe ich ernstlich mit der Idee geliebäugelt, mir einen iPad anzuschaffen. Allerdings hat mich ein kleiner, aber sehr praxisorientierter Artikel im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers wieder Abstand davon nehmen lassen.

KStA-Magazin, 03.02.10, Titel: Wer braucht das neue iPad?

Alleine die unternehmensübliche Charade vor der Präsentation – wie sollte das Gerät wohl heißen (iSlate hätte mir persönlich auch gut gefallen, in Anlehnung an die allgemein längst vergessene Schulschiefertafel), welche Funktionalitäten würde es beinhalten? – war dazu angetan den „Hype“ und den „Kult“ um die Neuerscheinung zu vergrößern. Dass der Name „pad“ auch „Damenbinde“ heißen kann – geschenkt!  Doch nun das: dem guten Brett fehlen Schnittstellen wie etwa eine USB-Buchse oder Kartenleser, es hat beim Browsen im Internet keine Flash-Unterstützung und vor allem: es verfügt nicht über Multitasking. Das heißt, wenn ich das richtig verstehe, der Nutzer kann jeweils nur ein Programm aufrufen, ähnlich wie bei Mobiltelefonen.

Das ist für mich ein echtes Manko – von dem Für und Wider eines Touchscreens einmal ganz zu schweigen. Natürlich wäre es toll, wie bei manchem anderen Geräten auch, sie direkt auf der Oberfläche nur mit dem Finger oder einem Stift zu bedienen. Diese haptische Verbundenheit verstärkt auf lange Sicht allerdings erwiesenermaßen die schon fast physische Abhängigkeit von solchen Geräten. Zudem stellt sich die nur grafisch abgebildete Tastatur als bei weitem nicht so reaktiv wie eine „echte“ Computertastatur dar. Über die Breite des Randes ließe sich sicherlich reden, vor allem da er dem sicheren Festhalten dient, ohne dabei versehentlich Funktionen zu aktivieren. Auch dass eine Kamera fehlt, ist mir persönlich nicht so wichtig. Aber dass das Gerät praktich nur als persönlicher digitaler Assistent (PDA) mit mobilem Internetzugang dienen soll, das reizt mich dann doch eher gar nicht.

Weitere Avatar-Aspekte

Donnerstag, 04. Februar 2010

Abseits der philosophischen Spekulation, was das Erleben und Empfinden in einem fremden Körper bedeuten könnte (ich arbeite an dem Thema), hier ein aktuelle Neuigkeiten zum Kinospektakel des Jahres, „Avatar“ von James Cameron.

Die Welt, 01.02.10, Totel: Zahlenspiele um Avatar

In seinem Kommentar Anfang der Woche im Feuilleton der Welt stellt Hanns-Georg Rodek klar, dass Eintrittserlöse nicht alles sind. Zweat hat James Cameron mit seinem neuesten Meisterwerk seinen vorherigen Spitzenreiter (an Erlösen) „Titanic“ überholt. Doch die einfachste Zählweise, nämlich die nach Zuschauern sieht anders aus (Stand Anfang Februar 2010): Hier führt „Vom Winde verweht“ mit 504 Millionen gezählten Zuschauern vor „Krieg der Sterne“ (436) und „Titanic“ (355). Avatar dagegen nähert sich gerade einmal der 200 Millionen-Zuschauergrenze und müsste 255 Millionen erreichen, um in die Top Ten der meist gesehenen Kinofilme aller Zeiten einzusteigen.

Zu berücksichtigen sei dabei allerdings auch die Medienlandschaft, so der Autor weiter, während bei „Vom Winde verweht“ das Kino konkurrenzlos war, lief „Titanic“ bereits gegen Fernsehen und Video an, heute hat die Konkurrenz mit DVD und Internet noch deutlich zugenommen. Am rande auch interessant, wie die Welt vom heutigen Donnerstag berichtet, rettet „Avatar“ durch die Eintrittserlöse aktuell den angeschlagenen Medienkonzern „News Corporation“ von Rupert Murdoch. Als Hauptaktionär könnte er dank des Erfolgs die Überlebensdauer des defizitären deutschen Bezahlfernsehens Sky (vormals Premiere) verlängern helfen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 02.02.10, Titel: König der Kinowelt

Neben den rund zwei Milliarden Dollar Einnahmen trägt die neunfache Oscarnominierung ebenfalls zum weiteren Erfolg des Blockbusters bei. Die Nominierungen betreffen auch die Klönigsklassen Bester Film und Beste Regie. Zudem muss erwähnt werden, dass Murdoch, der übrigens entschieden gegen die Gratiskultur im Internet ankämpft, auch mit den Kinofilmen „Ice Age 3“, „X-Men Origins: Wolverine“ und „Nachts im Museum 2“ sowie mit dem TV-Sender Fox guten Umsatz machte. Zuletzt legte sogar das Zeitungsgeschäft zu. Aber zurück zum Thema: Bei der Popularität war es nur eine Frage der Zeit, bis das Avatar-Prinzip sogar seinen Einzug in die Welt der Karikaturen feiert, bzs, in die Karikatur in der Welt vom Samstag, den 23.01.2010.

Die Welt, 23.01.10, Lafontaines Avatar-Karikatur