Archiv für den 23. November 2010

Mein Frisbeesport-Jahresrückblick 2010

Dienstag, 23. November 2010

Das Jahr in Hinblick auf Frisbeesport-Ereignisse Revue passieren zu lassen, fällt mir nicht leicht, weil sich einerseits Verbandsaktivitäten als Geschäftsführer des DFV e.V. seit 5 Jahren und andererseits Aktivitäten vor Ort in Köln gegenseitig überlagert haben.

Die DFV-Wurfwand im Einsatz beim AOK-Gesundheitstag beim ASV Köln

Als stellvertretender Abteilungsleiter der Frisbeesportgruppe im ASV Köln mit mittlerweile 70 Mitgliedern stehe ich nicht in erster Verantwortung, aber immerhin habe ich im Namen des ASV in diesem Jahr meine C-Lizenz Vereinsmanagement abgeschlossen (über die ich hier verschiedentlich berichtet hatte), die auch dem Verband zu Gute kommen dürfte. Daneben war ich neben Turnierdirektor Thomas Boensch und anderen mit verantwortlich für die Durchführung der Disc Days Cologne im Juni 2010 auf den Stadionvorwiesen und im ASV Köln.

Die Sieger des Accuracy-Finales bei den Disc Days Cologne 2010

Zusammen mit unserem Abteilungsleiter Frank Linde führte ich mit dem neuen ASV-Geschäftsführer Dieter Brill ein Gespräch zum gegenseitigen Kennenlernen, auf dessen Initiative hin Filme über alle Abteilungen produziert wurden und auch Schulkooperationen angestrengt werden. Hierfür habe ich auch ein Nachwuchskonzept für unsere Abteilung verfasst. Weitere Koordinationen betrafen die Teilnahme einzelner ASV-Frisbeesportler beim Sport im Rheinpark, beim Tag des Schulsports in Nippes (Nachbericht liegt ebenfalls vor) und beim AOK-Gesundheitstag im ASV-Stadion. Zusätzlich habe ich die Gründung eines Teams beim DJK Wiking in Köln-Chorweiler begleitet und dort möglichst einmal die Woche das Training unterstützt (und ein Turnier in Wageningen, NL, besucht).

Ultimate Chorweiler beim ersten Turnierbesuch in Wageningen

Einer der schönsten Momente in Sachen Frisbeesport war der zweimalige Besuch des Sportunterrichts bei einer 3. und 4. Klasse in der Stefan-Lochner-Grundschule, wobei alle Mädchen und Jungen bei den Übungen mit 110 Gramm-Scheiben freudig mitmachten! In diesem Zusammenhang passt der Hinweis, dass sich der Verband auf Initiative von Ralf Simon, DFV-Vorstand für Bildung und Wissenschaft, nun erstmals mit einem Ausbildungs-Konzept befasst. Dies wurde auf der Jahreshauptversammlung Mitte November in Frankfurt am Main vorgestellt.

Teilnehmerfoto der DFV-Jahreshauptversammlung 2010

Bei der Präsentation meiner Tätigkeiten im fünften Jahre als DFV-Geschäftsführer habe ich dargelegt, was alles an Tagesgeschäft, an interner und externer Kommunikation sowie an Verbandsentwicklung geschehen ist. Der Mailverkehr ist immens, besonders mit dem Weltverband WFDF, der sich aktuell mit einem bezahlten Geschäftsführer weiter professionalisiert. Neben vielen Anfragen zu offiziellen Schreiben sowie der Koordination für viele Bereiche hat die Jugendarbeit mit dem „Supporters’ Club Junioren-Ultimate Deutschland“ einen besonderen Stellenwert.

Das deustche U17-Openteam holt bei der Ultimate-EM 2010 in Heilbronn den Titel

Ein Hauptpunkt meiner Tätigkeiten für interne und externe Kommunikation ist die Pflege des Content Management Systems auf www.frisbeesportverband.de (2010 wurden fast 150 Turniere und mehr als 100 Nachrichten eingestellt, zusammengefasst jeden ersten Mittwoch im Monat mit einem kostenlosen Newsletter), wobei hierfür eine weitergehende Social Media Strategie in Arbeit ist. Zusammen mit Matthias Brucklacher entstand das 2. DFV-Jahrbuch für das Jahr 2009. Dafür reduzierte sich leider meine Teilnahme an sportlichen Ereignissen. Immerhin war ich außer bei den Disc Days Cologne und dem Nachwuchsturnier in Wageningen auch bei der Junioren Ultimate-WM in Heilbronn dabei, die zudem als „Ort im Land der Ideen 2010“ ausgezeichnet wurde. Bei der parallel laufenden U17-EM haben beide deutsche Teams den Titel geholt! Hierzu wird es in Köln im Januar 2011 noch eine Ausstellung zu fünf mit Köln verquickten Orten im Land der Ideen 2009 geben.

Gruppenbild der Preisverleihung in Heilbronn am 06. 08. 2010 als "Ort im Land der Ideen"

Die anderen beiden Ultimate-Weltmeisterschaften 2010, die Club-WM in Prag mit 9 deutschen Teams, sowie die erste U23 Ultimate-WM in Florenz mit drei deutschen Teams und zweimal Bronze habe ich nur vom Schreibtisch aus miterleben können. Die Zahl der Regionalligen nimmt weiter zu, für die sich der bisherige Vizepräsident Daniel Zeis einsetzte und auch weiter einsetzt. Die Verbands-Partnerschaft mit New Games Frisbeesport, Thomas Napieralski, entwickelt sich weiterhin positiv mit tausenden von DFV-Flyern, die seinen Lieferpaketen beiliegen, mit einem Spendentool am Ende jedes Kaufs über seinen www.frisbeeshop.com, mit der Weiterverbreitung von Verbands-Nachrichten sowie mit der Versendung von Starterpaketen an alle neuen Verbandsgruppen.

Leider kommt die Verbandsentwicklung immer noch zu kurz, ich sehe hier nach wie vor vier Kernbereiche künftig notwendiger Bemühungen: die Ausbildungsordnung (in Arbeit), eine Schuloffensive (mit Starter-Kitts und einem Programm), weitere Medienproduktionen (es läuft eine Anfrage) sowie last not least eine Marketingkonzeption.

Kindermund und Kinderverstand

Dienstag, 23. November 2010

„Kindermund tut Wahrheit kund“, behauptet ein Sprichwort, in Ergänzung dazu könnte gereimt werden: „Kinderverstand hat Fuß und Hand“. Jedenfalls legt dies eine Wissens-Meldung aus der Welt am Sonntag nahe, die Pia Heinemann jüngst veröffentlicht hat.

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Dreijährige erkennen hinterhältige Menschen

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben einen entsprechenden Beitrag im Journal „Child Development“ veröffentlicht. Demnach können offenbar bereits Kleinkinder klar unterscheiden, wie und mit welchen Absichten Personen handeln. Schauspieler hatten fast 100 Dreijährigen verschiedene Verhaltensweisen vorgespielt. Dabei zeigte sich, dass die Hilfbereitschaft der Kleinkinder deutlich nachlässt, wenn die betreffenden Personen anderen Schaden zugefügt hatten oder  auch nur vorgaben anderen schaden zu wollen, ohne es in die Tat umzusetzen.

Die Behauptung, dass Kleinkinder uneingeschränkt jedem helfen würden, stimmt demnach also nicht. Offenbar haben die Dreijährigen nicht nur bereits gewisse Wertevorstellungen, sondern auch ein nahezu untrügliches Gespür in Hinblick auf die Absichten anderer Personen. Vielleicht mit ein Grund, warum Jesus im Matthäus-Evangelium zitiert wird: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Auch wenn ich die Bestrebungen ins Himmelreich zu kommen, eher darin sehe, durch freundschaftliches Verhalten gegenüber den Mitmenschen hier auf der Erde etwas zum Besseren zu wenden, ist für mich das Kindliche an dieser Stelle dennoch ebenso erstrebenswert.

Neues aus der Tierwelt 23

Dienstag, 23. November 2010

Schutz nicht nur vor Kälte, eine neues Schutzgebiet für Meeresbewohner und Schutz durch sozialen Status in dieser Ausgabe interessanter Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere.

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Winterschlaf bei 30 Grad Celsius

 Pia Heinemann hat in der Welt am Sonntag behandelt, was es mit dem Winterschlaf einiger Säugetiere auf sich hat (nicht zu verwechseln mit der Winterstarre unter anderem bei Schildkröten). Unter anderem Forscher der Universität Magdeburg haben herausgefunden, dass es nicht nur fehlendes Licht oder kalte Temeperaturen sind, die Tiere zu Schlafphasen von teilweise mehreren Monaten treiben, sondern vor allem ein Nahrungsmangel. Denn auch in warmen Reghionen gibt es Winterschläfer, zum Beispiel Fettschwanzmakis auf Madagaskar. Dabei sind „große Teile der genetischen Maschinerie lahnmgelegt“, heißt es, die meisten Stoffwechselprogramme sind extrem heruntergefahren. Zum Beispiel wird bei Siebenschläfern, die bis zu acht Monate im Jahr schlafen können, der Herzschlag von 300 Schlägen pro Minute auf unter zehn Schläge pro Minute reduziert, bei Murmeltieren von 110 auf nur zwei bis drei Schläge pro Minute. Das erinnert an die Fähigkeit von Sufis, die ihren Energiehaushalt sogar willentlich steuern können. Der Winterschlaf muss als Überlebenstrategie vieler Säugetiere und auch Vögel (z.B. Kolibris) für schlechte Zeiten älter sein als die Ausbildung von Jahreszeiten. Sehr spannend!

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Indonesien schützt Haie und Meeresschildkröten

 Von derselben Autorin aus derselben Zeitung stammt die Wissens-Kurzmeldung, dass Indonesien im Osten des Staates rund um die Raja-Ampat-Inseln ein Schutzgebiet von 46.000 Quadratkilometern eingerichtet hat, das vor allem Haifischen, Mantarochen und Meeresschildkröten zu Gute kommen soll. Das Gebiet in der Größe Niedersachsens befindet sich im sogenannten südostasiatischen Korallendreieck und ist eine der artenreichten Seeregionen der Welt. Ab sofort ist dort der Fischfang für Aquarien und das Sprengen von Riffen verboten.

Welt am Sonntag, 21.11.10, Titel: Politik unter Männern

Zu guter Letzt bestätigt diese Meldung, ebenfalls aus der Welt am Sonntag, von Forschern aus Göttingen und Leipzig, was ähnlich auch in der Menschenwelt gilt: Bei Assam-Makaken in Thailand dienen Männerfreundschaften dem sozialen Aufstieg. Wer gute Freunde hat, macht Karriere. Es gehe, heißt es gemäß dem Beitrag in „Current Biology“ dabei um „die Manipulation der eigenen und der Sozialbeziehungen anderer“, dieses strategische Handeln könne mit Politik gleichgesetzt werden. Noch Fragen, liebe äffische Freunde?

Dies erinnert mich stark an Erich Kästners Gedicht „Die Entwicklung der Menschheit„, aus dem ich in diesem Zusammenhang nur die ersten beiden Strophen anführen möchte:

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.