Mit ‘Computerspiele’ getaggte Artikel

Zocken bildet

Donnerstag, 12. April 2012

Eine erfreuliche Kurzmeldung vom vergangenen Wochenende aus der Kategorie unnützes Wissen: Videospiele können bei jüngeren Erwachsenen die geistige Fitness fördern, meldete die Welt am Sonntag. Allerdings nur, wenn der Zocker zwischendurch auch mal Pausen einlegt…

Welt am Sonntag, 08.04.12: Computerspiele können geistige Fitness fördern

Der Titel besagt mit anderen Worten: Sie können auch der Verblödung Vorschub leisten. Um kurz auf die eigentliche Meldung einzugehen, geht es bei der Studie von Psychologen der Berliner Humboldt-Universität um die Fähigkeit zum Multitasking.

Demnach zeigen Videogamer ein „optimiertes Verhalten“, wenn es darum geht, zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln resp. mehrere gleichzeitig auszuführen. Also hat die PC- oder Konsolen-Zockerei auch ihre guten Seiten, wissenschaftlich gesprochen: „positive kognitive Effekte“.

Dass sie nebenbei allerdings ein echter Zeitfresser sein kann, wurde auch bemerkt. Die Teilnehmer der Studie mussten innerhalb von 15 Tagen 15 Stunden Action am Bildschirm absolvieren. Wer jetzt sagt: „Das ist noch gar nichts!“ – bei dem relativieren sich die positiven Effekte vermutlich wieder stark.

Zackige Zocker

Donnerstag, 20. Januar 2011

Hatte ich vor zwei Tagen diese Erkenntnis noch ohne Beweis vorweggenommen, so steht es nun schwarz auf weiß fest (Quelle Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers vom Dienstag):

Kölner Stadt-Anzeiger, 18.01.2011, Titel: Zocker reagieren schneller

Der Forscher Markus Breuer der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat nach systematischen Untersuchungen festgestellt, dass passionierte Comupterspieler duetlich schnellere Reaktionen auf optische Reize aufweisen. Der Studie zufolge steigert sich dieses Vermögen noch mit der Dauer des Spielens. Was nun nicht heißen soll, dass möglichst viele junge Leute möglichst lange am Bildschirm zocken sollen!

Es gibt auch anderes, zum Beispiel Musik machen, lesen, schreiben oder auch spazieren gehen. Aber vielleicht lassen sich ja die kurze Reaktionsszeiten sogar für sportliche Ambitionen nutzen. Vielleicht züchten wir durch die vielen PC-Games eine immer bessere Klasse von ausgezeichneten Tischtennis-Spielern heran!? In der Tat sollen die Erkenntnisse für die Sportwissenschaften nutzbar gemacht werden.

Übrigens wurde innerhalb des Versuchs sogar eine Gruppe Tischtennisspieler den Computerspielern gegenüber gestellt. Dabei kam heraus, dass die Tischtennisspieler die besten Reaktionswerte auf akustische Signale aufwiesen – was nun wiederum nicht bedeutet, dass man Tischtennis nur nach dem Gehör spielen könnte. Aber zuhören kann auch bei optisch dominierten Tätigkeiten nicht schaden. Zum Beispiel, wenn Freunde oder Familienmitglieder raten, rufen oder schreien: „Hör jetzt endlich auf nur rumzuhocken und zu zocken!“

Daddeln ist Kopfsache

Dienstag, 18. Januar 2011

Diese Neuigkeit wird viele begeisterte PC-Zocker freuen. Es ist nämlich nicht nur so, dass Daddeln am Bildschirm und an Konsolen die Reaktionsfähigkeit nachweislich verbessert. Vielmehr lässt sich die Eignung für einzelne digitale Abenteuer bereits am Anfängerlevel bestimmen. Das haben US-Forscher  der Universität of Illinois mittels Hirnscans herausgefunden.

Rheinische Post, 15.01.11, Titel: Begabung für Computerspiele lässt sich vorhersagen

Wenn das Hirn eines Probanden beim Durchspielen des ersten Levels mit einem Magnetresonanztomografen (MRT) gescannt wird, dann zeigen die dabei festgestellten Aktivitäts-Areale verblüffend genau, ob der Kandidat für das ganze Spiel geeigent ist oder ob er aller Vorausicht nach daran scheitern wird. Damit wurde der Zusammenhang zwischen komplexen Lernaufgaben (wie sie ein Comupterspiel darstellt) und bestimmten Gehirnregionen nachgewiesen, den sogenannten Basalganglien. Das sind Kerngebiete unterhalb der Großhirnrinde in beiden Gehirnhälften, die von großer Bedeutung für motorische und kognitive Prozesse sind.

Früher wurde dieser Bereich als extrapyramidal-motorisches System (EPMS) bezeichnet, als man noch davon ausging, dass demgegenüber ein Pyramidenbahn-System bestünde, das für die Steuerung der Motorik zuständig sei. Zeitweise war die inzwischen überholte Lehrmeinung, dass die Basalganglien lediglich für die Steuerung der Willkürmotorik zuständig seien. Heute geht man davon aus, dass in diesen Bereichen mit über die Ausführung sämtlicher exekutiven Leistungen (Taten) bestimmt wird, wie sich über Gehirnscans nachweisen lässt. Dazu zählen auch solche Lernaufgaben wie Computerspiele.

Leider ist den Zockern selbst wohl in den wenigsten Fällen ihre grundsätzliche Eignung oder Nicht-Eignung für ein Spiel schon im ersten Level klar und sie werden sich – je nach Mentalität wieder und wieder dran üben. Darüber sollten sie nur nicht vergessen, den Kopf und ihre Basalganglien auch für andere exekutiven Leistungen zu nutzen.

Ich weiß, Du schaffst es!

Montag, 17. Januar 2011

Im Kampf gegen mich selbst kann ich nur bestehen, wenn ich mir eine Chance gebe. Was ich damit sagen will, ist: Wenn es darum geht, eine Prüfung zu bestehen, vor der ich mich wohl möglich fürchte, muss ich immerhin dazu antreten. Ihr fernzubleiben, bringt mich in Sachen menschlicher Reife nicht weiter. Für das Angehen einer ungeliebten Prüfungssituation haben Wissenschaftler jetzt jedoch Hilfe in Aussicht gestellt.

Rheinische Post, 15.01.11, Titel: Strategie gegen Prüfungsangst

Zwei US-Wissenschaftler von der University of Chicago berichten laut Rheinischer Post im Fachmagazin „Science“ darüber, dass ein „sich-die-Prüfungsangst-von-der-Seele-Schreiben“ tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt. Wie im gestrigen Eintrag legt das den Schluss nahe: Wer schreibt, der bleibt! Doch bei dem gewöhnlich mit Prüfungen verbundenen Lernstress musst du natürlich erst mal die Zeit finden oder dir nehmen, um dich derart selbst zu thearpieren.

Demnach hilft diese Methode vor allem bei Leuten, die große Prüfungsangst haben. Kleine Ängste finden dabei also offenbar weniger Linderung. Schön ist aber, dass die allermeisten Ängste – und bevorzugt Prüfungssituationen – gerne auch wieder in Träumen auftauchen. Träume scheinen überhaupt ein psychischer Ort zu sein, der für den Reifeprozess des Menschen eine fast ebenso große Rolle spielt wie Prüfungen.

Darum lieben wir ja auch Computerspiele so: Es handelt sich oft um eine Abfolge von Prüfungen, die wie im Traum vorüberziehen. Wir stellen uns diesen Prüfungen (vielleicht auch den damit verbundenen Ängsten) immer und immer wieder, bis wir es schaffen. Ob aber Computerspiellevel zu bestreiten, vor deren Bewältigung ich mich fürchte, etwas zur Minderung der Prüfungsangst beitragen kann, wurde nicht untersucht.

Suggestion oder Autosuggestion ist da meiner Erfahrung zufolge oft die beste Medizin. Ich sage mir immer wieder: „Ich weiß, Du schaffst es!“ – so, wie es früher meine Eltern mir sagten, wenn es um unliebsame Aufgaben ging. Vielleicht kommt das dem Herunterschreiben der eigenen Ängste schon sehr nahe.

The Spirit of Christmas 2009, Part 12

Freitag, 04. Dezember 2009

Computerspiele sind von den Wunschzetteln heutiger Kinder nicht mehr wegzudenken; die Kölnische Rundschau hat Anfang der Woche darüber berichtet. Daran habe ich grundsätzlich nicht viel asuzusetzen, so lange das Spiel im virtuellen Raum nicht überhand nimmt bzw. das echte Spielen weitgehend verdrängt. Denn die Weihnachtszeit und der Winter sind doch gerade die Zeit des Spielens.

Kölnische Rundschau, 01.12.09: Frohes Fest mit Maus und Joystick

Eine Bekannte erzählte mir heute bezeichnender Weise von einer Fernsehsendung, in der sich eine Familie für den Versuch zur Verfügung stellte, an einem Wochenende auf Fernsehen, Radio und Computer zu verzichten. Langeweile stellte sich ein. „Wir können ja ein Spiel spielen“, war dann eine erste kreative Idee. Eine zweite: „Wir könnten ja auch ein Buch lesen – wenn wir eins hätten.“ Dieser Umstand löste bei der Bekannten beinahe ein Entsetzen aus: Wie ist das möglich? Vor allem, wenn es um eine Familie mit kleinen Kindern geht! Lesen die Eltern nichts vor, finden auch die Kinder schwerer ihren Weg zum Lesen.

In der Familie meiner Eltern waren Buchgeschenke zu Weihnachten immer schon ein Klassiker, meist mit Widmung und gutem Wunsch vorne drin. Teilweise sind auch Aufkleber vorne drin, „Ex libris“ oder „Dieses Buch gehört…“. Das hat sich in meiner Familie fortgesetzt. Ein anderer schöner Spruch vorne in einigen Kinderbüchern ist: „Sei lieb zu diesem Buch!“ Das legt nahe, dass Bücher ein Eigenleben entwickeln; wie im realen Leben verschwimmen mit der Zeit die Erinnerungen an ein Buch. Dafür steht auch der Slogan „Bücher sind Freunde fürs Leben“. Das macht das Wiederlesen zu einem neuen Erlebnis. Selber ein Buch zu lesen ist auch eine ganz andere Erlebniswelt als sich einen Film anzusehen. Nicht zu vergleichen sind auch die Erfahrungen, in einem Buch oder in einem Videospiel die „nächste Ebene“ zu erreichen.

In einem kölschen Kinder-Weihnachtslied vom „Hillije Mann“ heißt es: „www Punk hillijemann, / wo ich mir alles wünschen kann, /de schönste sick im Internet / Doppelklick, ich wünsch mir jett.“  (bei der unbekannten Maus handelt es sich übrigens um die Diddlmaus). Die virtuelle Realität weckt neue Wünsche. Jedoch gilt immer noch, was mein Vater immer sagte: „Ihr könnt Euch alles wünschen!“ – aber wir kriegten keinesfalls immer alles. – Wer die Wahrheit erfahren möchte, wie es sich mit dem Weihnachtsmann und den Spielsachen wirklich verhält, möge sich nachfolgende Lesung des „Interviews mit dem Weihnachtsmann“ ansehen. Viel Spaß!