Mit ‘Web 2.0’ getaggte Artikel

Bedeutung von Corporate Social Media nimmt zu

Freitag, 18. Mai 2012

Knapp die Hälfte (47 Prozent) aller Unternehmen in Deutschland setzt soziale Medien ein, weitere 15 Prozent planen bereits konkret eine entsprechende Nutzung. Dazu zählen neben sozialen Netzwerken auch Blogs, Kurznachrichtendienste oder Content-Plattformen für Videos und Fotos. Das teilt der Hightech-Verband BITKOM auf der Basis einer Erhebung von Techconsult unter 723 Unternehmen mit.

bitkom.org: Social Media in deutschen Unternehmen

Demnach ist der Social-Media-Einsatz bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Großunternehmen gleich weit verbreitet. Treiber des Social-Media-Einsatzes ist bei drei Vierteln der Unternehmen die externe Kommunikation, nur 17 Prozent der Unternehmen setzen Social Media für die interne Kommunikation ein. Hohe Relevanz für die Wirtschaft haben soziale Netzwerke wie Facebook, Xing, Google+, LinkedIn und die VZ-Netzwerke, aber auch Micro-Blog-Dienste wie Twitter oder Video-Plattformen wie YouTube. Fast ein Drittel (32 Prozent) aller Unternehmen ist bereits mit eigenen Seiten auf Facebook aktiv.

bitkom.org, Unternehmensziele beim Einsatz von Social Media

Interessant ist, dass die Ziele von KMU und von großen Unternehmen beim Einsatz von Social Media doch sichtlich voneinander abweichen. KMU setzen die Web 2.0-Aktivitäten vor allem auch zur Akquise neuer Kunden ein, während große Unternehmen mehr Wert auf den Aufbau von Beziehungen zu Kunden und Multiplikatoren sowie  den von Image setzen.

Weitere Zweifel an Sozialen Medien

Donnerstag, 10. November 2011

Die Organisation Werbungtreibender im Markenverband (OWM) hat exklusiv für das Handelsblatt eine Umfrage unter den rund 100 Mitgliedsunternehmen erstellt, von denen knapp mehr als die Hälfte die Bedeutung von Social Media an der Markenkommunikation für gering angab. Gut, die andere Hälfte hat die Bedeutung als hoch bewertet. Dennoch wird der OWM-Vorsitzende Uwe Becker wie folgt zitiert: „Die Unternehmen halten Social Media nicht für den Nukleus der Markenkommunikation.“

Handerlsblatt, 10.11.11, Titel: Werbekunden zweifeln am Effekt von Social Media-Aktivitäten

Nichtsdestoweniger halten sie sich auch in Sozialen Netzwerken auf und schöpfen gerne die Kreativität ab, die sich dort findet. Handelsblatt-Autorin Catrin Bialek führt als Beispiele Fan-Burger von McDonalds, Kunden-Handcremes von DM und einen Fan-Wagen von Volkswagen an. Doch äußerten sich knapp zwei Drittel der Befragten bei einer entsprechenden Frage dahingehend, dass der Einfluss von Social Media nicht höher einzuschätzen sei als der von TV-Spots oder von Printwerbung. Für die Markenbildung spielten die beiden letztgenannten die wichtigeren Rollen.

Der Unterschied ist der, dass es im Web 2.0 direkte Rückantworten und unverblümte Meinungsäußerungen gibt. Und nun ist mir leider auch nicht bekannt, wie eine entsprechende Einschätzung vor einem, zwei oder fünf Jahren ausgesehen hätte. Vielleicht haben seither alle Kennziffern deutlich zugunsten der Sozialen Medien zugelegt? Jedenfalls wollen 90 Prozent der Befragten ihre Ausgaben im Web 2.0 im kommenden Jahr erhöhen und 87 Prozent rechnen auch mit weiteren Zuwächsen der Anteile an Onlinereklame.

Teilhabe an der Teilenskultur

Dienstag, 23. Februar 2010

Im Feuilleton der Welt steht heute unter der Rubrik „Aus internationalen Zeitschriften“ ein sehr interesasanter Kurzbeitrag aus der „Gazeta Wyborcza“ (laut Wikipedia die größte überregionale polnische Tageszeitung) zum Thema der Kultur des Teilens. Zitiert wird Mateusz Halawa, der zusammen mit einem Forscherteam die Nutzung moderner Komunikationstechnologie durch junge Leute untersucht hat.

Welt, 23.02.10, Rubrik: Aus internationalen Zeitschriften

Über die Leichtigkeit des Hochladens von Daten (Fotos und Videos) führe die Kultur des Teilens zum Problem des Übermaßes oder Überflusses. Deshalb werde in den Sozialen Netzwerken (oder im Web 2.0 insgesamt) die Fähigkeit zur Recherche zu einem unverzichtbaren Gut. Dies ist nebenbei ein Aspekt, dem der Betrachter durchaus Positives abzugewinnen vermag,  da die digitalen Marktplätze der Eitelkeiten dies insofern mit wissenschaftlicher Arbeit gemeinsam hätten.

Zu unterscheiden ist hierbei zwischen den Suchalgorithmen, die den dabei gentuzten Suchmaschinen zu Grunde liegen (und dem Suchenden die eigentliche Suche abnehmen), und dem eher praktischen Know-How, mit den richtigen Suchwörtern zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Mateusz Halawa wird angeführt: „Das Wissen, wo die Inhalte sind, wie sie zu orten und zu nutzen sind, wie sie kontexualisiert und weiter gereicht werden, ist heutzutage zum grundlegenden Kriterium für die Teilhabe an der Netz-Kultur geworden.“ Dabei klingt die „Teilenskultur“ im Netz ein wenig nach einer „Leidenskultur“ (rein der Konstruktion udn des Umlaut wegen), wobei das Leid höchstens in einer Reizüberflutung oder aber in fehlender Aufmerksamkeit außerhalb der virtuellen Identität begründet sein könnte.

Die Netzkultur bezieht sich hierbei auf das Teilen des User Generated Contents, auf somit zumeist urheberrechtlich unproblematische Dateien, die selbst angefertigt und hochgeladen wurden. Dies zur Unterscheidung gegenüber den Rechtfertigungen von Helene Hegemann, die ihre nicht erwähnte Vereinnahmung eines fremden Buches mit der „Kultur des Sharing“ erklärt hatte. Wenn sich literarische Zitate auf bekannte Bücher beziehen, ist eine Kennzeichnung nicht zwingend notwendig, da sie sich als Intertexualität erklärt, beziehen sie sich jedoch auf wenig bekannte Bücher, so nennt man dies Plagiarismus.

Welt ,23.02.10 , Titel: Für wWestdeutsche-Medien-Ostdeutsche-unbekannte

Ein weiterer Artikel zu „internationalen Zeitschriften“ (das ist eine Frage der Innen- oder Außenperspektive) bezieht sich auf eine Untersuchung, die die Universitäten in Jena, Leipzig und Wien gemeinsam durchgeführt haben. Demnach werden die Ostdeutschen in den westdeutschen Medien immer noch nicht „auf Augenhöhe wahrgenommen“, wie der Jenenser Historiker Rainer Gries zitiert wird. Westdeutsche stärkten anhand der Vorurteile gegenüber Ostdeutschen ihre eigene Identität. Zudem konzentriere sich die Berichterstattung auf wenige Themen, wie „politische Aktivitäten des Westens“ im Osten oder der Osten „als Empfänger von Zuwendungen“.

„Die anderen“ wie im vom Artikel genannten Film „Das Leben der anderen“ erscheint mir als nach wie vor gängige Sicht zulässig, nicht aber der in der Überschrift gewählte Passus von den „unbekannten Wesen“. Der erinnert an die Aufklärungsfilme von Oswalt Kolle von 1969, was gleichzeitig bedeuten könnte, eine langsam von statten gehende Annäherung würde sich wenigstens über weitere 20 Jahre hinziehen. Oder sind „Dein Mann“ und „Deine Frau“ für uns auch heute immer noch unbekannte Wesen? Dann könnten es auch die Ossis für die Wessis und umgekehrt für lange Zeit bleiben.

Die Kernkompetenz erweitern

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Noch einmal der Bezug zur Titelgeschichte des Journal DJV NRW: „Freie Journalisten – Von Print leben – geht das?“ Neben der vielfältigen Darstellung des Autors Werner Hinse zeigen sieben Tipps von Bettina Blaß streng genommen: Ja, das geht genau dann, wenn über das Kernfeld des Printjournalismus hinaus gearbeitet wird. Sie heißen unter anderem: Seminare anbieten, Rein ins Netz, multimedial denken, auf sich aufmerksam machen, das Web 2.0 für seine Zwecke nutzen und aktiv Kunden ansprechen.

Das Journal DJV NRW 05-09 mit der Titelgeschichte

Âus aktuellem Anlass habe ich gleich Tipp 1 beherzigt und hier eine Unterseite namens „Presseschulung“ eingerichtet. Immerhin erzähle ich Interessierten regelmäßig über die Presselandschaft und übe mit ihnen praktische Tätigkeiten der Basis-Pressearbeit, wie Veranstaltungshinweise kurz nach den großen W-Fragen formulieren oder eine Presse-Einladung ebenso knapp und doch interessant zu gestalten.

Service-Tipps von Bettina Blaß in der Titelgeschichte des Journal DJV NRW 5/099

Allerdings muss ich auch selbstkritisch sein. In anderen Bereichen sind zweifellos Schwächen vorhanden: was die Vernetzung angeht, die Präsenz in Social Networks, die Mitsprache in anderen Blogs und Foren. Woher allerdings die Zeit nehmen, wenn neben dem Aufwand für den Broterwerb auch das soziale Netzwerk einer Familie besteht?

Immerhin ist dieser Blog schon so prominent, dass ich jetzt erstmals eine Unterlassungerklärung per Post zugestellt bekam, die mich bei Zuwiderhandlung zu einer Zahlung in Höhe von 250.000 Euro verdonnern möchte! Tut mir leid, auch dafür habe ich keine Zeit – in diesem Fall jedoch aus inhaltlichen Gründen.

Wieder und wieder die „Marke Ich“

Dienstag, 20. Oktober 2009

„I & I“ im Reggae, z.B. bei den „Bad Brains“ oder „Me, myself and I“ bei „De La Soul“  singt weniger von Bewusstseinspaltung, als vielmehr von allen Aspekten des Seins. Dies wird für den modernen multimedial vernetzten Menschen verdeutlicht durch die „Marke Ich“, die es im  Web 2.0 zu pflegen gilt.

Tatsächlich brachte mich ein Artikel Mitte des Jahres im Magazin „Wirtschaftsjournalist“ darauf  endlich einen eigenen Blog zu starten.  Am vergangenen Wochenende bin ich nun gleich über drei entsprechende Artikel gestolpert. Zuerst bei Klaus Eck, dem PR-Blogger, „10 Personal Branding Tipps für den Erfolg“, dann im Magazin der Süddeutschen  „Projekt Neustart“ von Meike Winnemuth und schließlich im Journal des DJV NRW: „Bloggst Du noch oder twitterst Du schon?“ von Bettina Blaß.

Bettina Blaß im Journal DJV NRW

In der Tat muss ich zugeben: Ich blogge noch – bzw. gerade erst! Da kommt mir diese leicht verständliche Anleitung zum Twittern doch gerade recht. Wobei eingeschränkt wird: „Twitter ist nur ein kleines Teilchen“, wie in einem separaten Kasten der Projektleiter des Wissenschaftszuges der Max-Planck-Gesellschaft  Andreas Trepte zitiert wird. An der wachsenden digitalen Kluft, prognostiziert er, werde Twitter nichts ändern. Weiter beschreibt er die Zukunft mit dem Web 3.0 mit „semantischen Antwortmaschinen, die Informationen interpretieren, priorisieren und personalisieren können“. Würde man das Internet abschalten, so seine Antwort auf die spannende Abschlussfrage, „würde die Gesellschaft, wie wir sie kennen, zusammenbrechen.“

Im selben Heft lautet das Titelthema übrigens „Von Print leben? Geht doch!“ mit sieben praktischen Tipps für freie Autoren. Darunter: „Nutzen Sie das Web 2.0 für Ihre Zwecke.“

Tipp 6 von Bettina Blaß im Beitrag von Werner Hinse: "Von Print leben? Geht doch!"

Im Selbstversuch von Meike Winnemuth im Magazin der Süddeutschen geht es darum, wie sich plötzlich Arbeitslose neu erfinden können. Berufsberatung und Personality Coaching sollen da helfen. Also besucht sie die „Entwicklungshelfer“ in Düsseldorf.  Nach zahllosen Fragerunden und Tests über acht Stunden (für übrigens 1.900 Euro) stellt sich heraus, dass die Journalistin im Falle eines Jobverlusts was werden sollte? – Richtig, Journalistin! Das hat sie wohl bereits den richtigen Beruf auf Lebenszeit gefunden. „Es ist erstaunlich, dass die wenigsten Leute das tun, was sie lieben und was ihnen liegt“ wird der Berater Tim Prell zitiert.

Aus "Projekt Neustart" im Magazin der Süddeutschen vom 17.10.2009

In dieselbe Richtung zielt auch einer der zehn Ratschläge von Klaus Eck. Die Begeisterung für das eigene Betätigungsfeld ist Voraussetzung dafür, andere zu begeistern. „Nur wer brennt, kann andere entfachen“, habe ich in diesem Zusammenhang auch schon sagen hören. Andere Tipps betreffen die nötige zu investierende Zeit – in der Tat! – das benötigte Selbstbewusstsein etwa, um Tags für die Marke ich festzulegen und anzuwenden, die Vorzüge der eigenen Persönlichkeit hervorzukehren und zu stärken sowie nachhaltig, authentisch (unter eigenem Namen), kompetent und durchaus polarisierend zu den eigenen Themen Stellung zu beziehen. Last not least sollte es an der Perspektive nicht fehlen – wie eine Konzeption stets nur einer Strategie folgen kann, andernfalls wäre sie kaum Erfolg versprechend.

Zuletzt zitiert er den „Wirtschaftvisionär, Guru, Popstar“ (laut Manager Magazin) Tom Peters mit dem Begriff des „brand called you“. Dabei dachte ich doch, es sollte „Ich“ sein, oder „Ich und Ich“ (Annette Humpe und Adel Tawil), wie sie in ihrem Lied „Stark“ singen (der ganze Text):  

 

Und du glaubst, ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest dir ein, ich weiss, wie alles geht.
Du denkst, ich habe alles im Griff
Und kontrollier was geschieht.
Aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied.