Archiv für November 2011

Das W-Wort (1) – rückt näher

Sonntag, 06. November 2011

Ich weiß, es ist noch reichlich früh. Goldener Herbst da draußen, aber in den Geschäften? Als Journalist lernst Du früh die sechs wichtigen W-Worte kennen: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? und Warum? Ich trau mich im Moment aber noch nicht, das W-Wort auszusprechen. Daher belasse ich es in diesem Jahr bei dieser Bezeichnung, die vielleicht geignet ist, die vielfältigen Strömungen rings um dieses Fest herum ausgzufangen und einzuordnen.

Handelsblatt, 12.10.2011, Händler fürchten um das Geschäft zu Weihnachten

Ich hab das W-Wort nicht gesagt! Das da oben ist nur ein Scan eines Artzikels aus dem Handelsblatt, der sich auf  das Handelsbarometer von Ernst & Young für den Oktober 2011 bezieht. Auch wenn nur nich etwa ein Drittel der befragten Händler in den kommenden Monaten mit steigenden Umsätzen rechnet (einen Monat zuvor war es noch die Hälfte), gehen die Experten doch davon aus, dass sich das Jahresendgeschäft auf Vorjahresniveau bewegen wird.

Neulich führte mich ein Gespräch auf die Idee, ob wohl die meisten Geschenke, die Erwachsene ihren Kindern machen, mehr um ihrer selbst als um der Kinder willen geschehen? Nach dem Motto: „Ich freu mich so, wenn Du Dich freust!“ Oder bösartiger: „Je mehr ich Dir schenke, desto mehr bist Du mir schuldig!“ Aber nein, das will ich doch nicht glauben! Vermutlich muss das viele Geld in der Realwirtschaft einfach nur umgesetzt werden!

Kölner Stadt-Anzeiger, 04.11.2011: Schönes Extrageld zu Weihnachten

Nach einer aktuellen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung variiert die Höhe des W-Geldes enorm. Während sich überhaupt nur etwa 55 Prozent darauf freuen können, erhalten weitere 16 Prozent der (vermutlich höheren) Angestellten zum Jahresende eine Gewinnbeteiligung. Insgesamt sei die Verteilung des Extrageldes überhaupt sehr ungleich und ein Erhalt bei denjenigen Beschäftigten, die nach Tarifvertrag bezahlt werden, deutlich wahrscheinlicher. Das wirft schon wieder eine ganze Menge W-Fragen auf, deren Antworten ich vielleicht bis zum W-Fest gefunden habe.

Rechnen ist Übungssache

Freitag, 04. November 2011

Mit meiner Tochter in der 5. Klasse habe ich Zahlen bis zu einer Billion geübt. Das finde ich schon erstaunlich genug! Bei der Frage, wann denn solche Zahlen gebraucht würden, fiel mir natürlich sofort Griechenland ein. Aber wir müssen gar nicht so weit gehen. 55 Milliarden Euro, um die sich ausgebildete Mathematiker bei der staatseigenen Hypo Real Estate-Bank einfach mal verrechnen, sind schon ein starkes Stück. Dass keiner dafür die Verantwortung übernimmt, auch. Geradezu witzig fand ich in diesem Zusammenhang allerdings den Hinweis auf das Benfordsche Gesetz.

Kölner Stadt-Anzeiger, 28.10.11: Mit Mathe wäre das nicht passiert

Tobias Peter erläutert im Kölner Stadt-Anzeiger , dass nach dem Benfordschen Gesetz Zahlen statistisch deutlich häufiger mit kleinen Ziffern beginnen, so zum beispiel mehr als 30 Prozent mit einer 1, noch gut 17 einhalb Prozent mit einer 2, zwölfeinhalb Prozent mit einer 3, und so immer weiter absteigend nur 4,6 Prozent mit einer 9. gefälschte Zahlen erkennt man daher bwereits an der dann immer deutlichen Abweichung vom Benfordschen Gesetz.

Im Vergleich aller EU-Haushaltszahlen zwischen 1999 und 2009 weichen die Zahlen aus Griechenland am stärksten von dieser Statistik ab. Auffällig waren dabei übrigens auch die Zahlen aus Belgien, „weshalb die Forscher eine genaue Prüfung empfehlen“, wie es hieß. Die deutschen Zahlen bewegten sich übrigens im Mittelfeld, während diejenigen aus den Niederlanden sich geradezu vorbildlich an das Benfordsche gesetz hielten. ist das nicht auch schon wieder verdächtig?

Allerdings ist es schon eine Schwierigkeit, Kinder für die Faszination der Mathematik zu gewinnen, wenn mein Lieblingsargument nicht spontan zieht: „dass alles stimmt!“ Das gibt es so in keiner anderen Wissenschaft, daher nimmt die Mathematik ja auch von jeher eine Sonderrolle ein. Während andere naturwissenschaftliche Erkenntnisse grundsätzlich vorläufig sind, handelt es sich in der Mathematik um reine Gedankenoperationen, die auseinander hervorgebracht oder aufeinander zurückgeführt werden und dabei nicht empirisch überprüfbar sein müssen.

Ein Prinzip, das sich fatalerweise auf die Wirtschaftspolitik übertragen hat. Allerdings beruht die gängige Vorgehensweise des noch mehr Schulden-Aufnehmens  vermtulich doch eher auf einm weit verbreiteten Gedankenfehler. Gleichzeitig ist es einfach schon enorm schwer sich eine Zahl mit 12 Nullen auch nur vorstellen: 1 Billion schreibt sich 1.000.000.000.000. Eine Zahl, die in den USA derzeit häufiger genannt wird. Man muss sich  daran gewöhnen, mit diesen Zahlen umzugehen. Was ich miener Tochter auch immer wieder sage: Du musst die Hausaufgaben machen! Rechnen ist Übungssache.

Oh, what a tag!

Donnerstag, 03. November 2011

Die Rede ist nicht davon, dass dieser Tag so schön gewesen ist, sondern von einem weiteren englischsprachigen Graffiti „tag“, also einer Art Namensschild oder „Identifikations-Nachweis“, gefunden an der A1 Höhe Köln Lövenich unmittelbar nördlich der großen Tunnelbaustelle, in Fahrtrichtung Dortmund rechts. Ich hatte ja neulich schon ähnliche Tags an der A57 bei Köln-Ehrenfeld gefunden. Für mich ist besonders lustig der Bezug zum Deutschen Frisbeesport-Verband, für den ich mich seit Jahren engagiere.

DFV tanzt den Gangsta Boogie

Grund zum Tanzen gibt es zum Beispiel angesichts der jüngsten Auszeichnung mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports. Eine offizielle Anerkennung von höchster Stelle (Bundesinnenministerium und DOSB), obwohl der kleine Randsport-Dachverband noch nicht einmal im DOSB aufgenommen ist. Das ist schon Grund genug für einen kleinen Gangsta Boogie!

Und sind die Gangsta Rapper nicht auch diejenigen, die aus einfachen Verhältnissen kommend schnell nach oben streben und dabei die Musik kompatibel für die Massen machen? Vielleicht geht es dem DFV schon bald ganz ähnlich, falls sich eventuell eine Tür auftun sollte, die angestrebte DOSB-Mitgliedschaft vorbei an den formalien Kriterien von 10.000 registrierten Aktiven und der Mitgliedschaft in sieben Landessportbünden schneller zu realisieren als gedacht.

Bis dahin tanzen wir noch ein bisschen den Gangsta Boogie – oder auch den Jungle Boogie, in Antizipation der damit verbundenen Aufgaben, sich durch den Jungle an bürokratischen Verordnungen und Anforderungen an einen DOSB-Dachverband zu kämpfen. Ich höre immer nur „keep it up!“, wenn ich die viele Arbeit erwähne, die das erfordert. Gemeint ist aber vermutlich nur die Aufforderung, weiter Scheibe zu schmeißen und Spaß am Frisbeesport zu haben. Den lass ich mir auch sicher nicht nehmen!

DFV tanzt den Gangsta Boogie

Herbstimpressionen

Dienstag, 01. November 2011

Halloween hin, Allerheiligen her – Fakt ist, der Monat November hat begonnen und damit stehen die Zeichen schon wieder schwer in Richtung „Jahresendfeier“ oder auch Vorweihnachtszeit. Doch bei dem schönen Wetter, das wie ich erst jetzt gelernt habe, bis zum Martinstag auch „Martinssommer“ genannt werden kann, sollten noch ein paar herbstliche Eindrücke Platz haben, ehe der Countdown bis Weihnachten beginnt.

Chrysanthemen

Nachdem ich vor zwei Jahren prominent Dahlien promotet hatte, ist es diessdes mal Zeit für bunte Chrysanthemen, die ich in einer Gartenhandlung in Singen am Hohentwiel entdeckte. Getoppt wurden sie allerdings noch durch blaue Orchideen, die mir noch nie zuvor untergekommen sind. Bekommen die spezielle mineralische Salze verabreicht oder wachsen die in der Natur so?

Blaue Orchideen

Auch schön, was derzeit an Früchten in gut sortierten Läden liegt. Ein für mich jedenfalls seltener Anblick war im Bodan-Einkaufs-Zentrum in Radolfzell die Kaktusfeige:

Kaktusfeige

Auch bisher noch nie gesehen hatte ich „Persimon“ (nicht zu verwechseln mit „Persipan“ in Christstollen), auch umschreiben als „entbitterte Kaki“, aus Spanien.

Persimon

Zu guter Letzt hat selbstverständlich der Herbst auch bei der Tischdekoration Einzug gehalten, inklusive der obligatorischen Kürbisse. Die Windlichter weisen bereits auf die bevorstehene Saison brennender Kerzen hin. Bis zum Fest der Feste sind es noch gut 50 Tage. Wenn ich ab demnächst also nur jeden zweiten Tag ein „Türchen“ öffne, dann komme ich mit einem  herkömmlichem Adventskalender schon fast hin…

Herbst-Tischdeko