Mit ‘Datensicherheit’ getaggte Artikel

Internet-Politik erfordert Zusammenarbeit

Montag, 22. August 2011

Im politischen Hauptkommentar des Kölner Stadt-Anzeigers beschäftigt sich Steven Geyer heute mit den Verhaltensweisen von Webexperten und politischen Parteien in Hinblick auf Internet-Politik. Viele Netzkenner meinen, die etablierten Parteien hätten noch keine Ahnung von Internet-Vorgängen. Viele Politiker meinen, mit den Stimmen aus den Bevölkerungskreisen der Online-Skeptiker ließen sich auf Dauer noch Wahlen gewinnen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 22.08.2011, Titel: Ins Netz gegangen

Demgegenüber hält der Kommentator fest: „Die vermeintlichen Netz-Kenner sollten sich nciht täuschen, was die Unwissenheit der Politik angeht.“ Jede Partei hat mittlerweile netzpolitische Experten und Sprecher, auch das Innenministerium hat eine Fachabteilung, auch mit jungen Fachleuten. Eine Forderung  von CSU-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich nach Blogs nur mit Klarnamen sei nicht naiv, sondern gezielt lanciert. Für naiv hingegen hält er die Vorstellung, die Politik könne oder solle sich von Facebook fernhalten. Denn Gesetze seien durchaus dazu in der Lage, die Daten-Sammelwut einzudämmen.

Ob es die Partei „Die Piraten“ mit ihrem Internet-Schwerpunkt allerdings zu mehr Bedeutung bringen wird, als bei den kommenden Berliner Wahlen in einigen Vierteln die FDP zu überflügeln, bleibt abzuwarten, erscheint fraglich. Der Appell zu mehr Zusammenarbeit und ernsthafterer Beschäftigung beider Seiten mit den Themen der Datensicherheit  ist aber sicher angebracht.

Gefühlte und tatsächliche Sicherheit

Freitag, 15. Oktober 2010

Wusste ichs doch, dass da noch mehr zu erwarten wäre. Inhalte von Brisanz von den diesjährigen Münchner Medientagen – sind allerdings Fehlanzeige! Bundesjustizminsiterin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger hielt an den Leistungsschutzrechten für Verlagserzeugnisse im Internet fest, verwies aber beim Online-Gipfel „Freiheit im Netz: Bürgerrecht oder Alptraum“ gleichzeitig auf die beschränkte Zuständigkeit, wenn ein Server mit Daten im Ausland steht.

Die Welt, 15.10.10, Titel: Justizministerin setzt sich für Verlage ein

In der Welt berichtet Ileana Grabitz davon, dass der von BDZV und VDZ vorgelegte Vorschlag einer Zwangsabgabe zum Leistungsschutzrecht bei der Industrie überhaupt nicht gut ankommt. Die Argumentation Philipp Schindlers, Googles Managing Director für Nord- und Zentraleuropa, dass die Verlage vor Jahren von sich aus entschieden hätten, ihre Inhalte kostenfrei ins Netz zu stellen und sie insofern nun auch keine Gebühren für ihre Verwendung verlangen könnten, ist verständlich, aber nicht schlüssig. Ein Geschäftsmodell setzt voraus, dass man auch im Internet mit journalistischen Inhalten Geschäfte machen kann. Und das wäre durchaus möglich, wenn eine entsprechende Kehrtwende der Verlage nur vollzogen würde.

Die Welt 15.10.10, Untertitel: Mehr Schutz für Online-Inhalte

Datenschutz betrifft nicht nur journalistische Erzeugnisse, sondern natürlich auch die private Datensphäre im Netz. Laut Bericht in der Zeit online soll bis zum 7. Dezember ein Kodex zum Datenschutz erarbeitet werden, der zur Selbstverpflichtung dienen soll. In der Welt wird Verbraucherminsiterin Ilse Aigner zitiert: „Den verbauchern das Gefühl zu vermitteln, dass sie die Weitergbe ihrer persönlichen Daten kontrollieren können, ist unerlässlich.“ Anmerkung: Es geht nicht nur um das vermittelte Gefühl, sondern um die praktikable Durchführung.

Sicher ist nie sicher genug

Montag, 12. Juli 2010

Nachdem sich Facebook bereits vor gut sechs Wochen genötigt sah, Fehler in der Datensicherheit einzugestehen und Nachbesserungen anzukündigen (Simon Akam berichtete in der Welt am Sonntag mit einem Portrait des Gründers Mark Zuckerberg), sieht sich nun Apple in der Zwangslage, die Datensicherheit verbessern zu müssen, nachdem am vergangenen Wochenende Datendiebe den iTunes-Store besucht hatten. Varinia Bernau berichtet in der Süddeutschen Zeitung unter Berufung auf das Wall Street Journal, dass die Zugangsdaten von etwa 400 Apple-Kunden geknackt und auf deren Kosten Musik und Programme im Wert von rund einer Million Dollar geraubt worden seien.

Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010, Titel: Der faule Apfel

Fällige Nachbesserungen in der Datensicherheit sind die eine Seite. Im WamS-Artikel wurden die von Mark Zuckerberg in Aussicht gestellten Verbesserungen als „kleiner, kosmetischer Eingriff“ bezeichnet, eine Läuterung hinsichtlich seiner Einstellung (berühmt ist sein Ausspruch vom „Ende der Privatsphäre“) in Frage gestellt. Doch schlimmer noch als die Schwachstellen in der Programmierung ist der Umgang mit dem Kunden. „Er nimmt es in Kauf einige seiner Nutzer zu verärgern, um dann das nächste Level zu erreichen“, wird in der WamS Robert Scoble zitiert, der Gründer des Technologie-Blogs Scobleizer.

Die Süddeutsche vom vergangenen Samstag widmet dem Einbruch im iTunes-Store sogar einen Kommentar, ebenfalls von Varinia Bernau. Ausgangspunkt ist nicht nur der Datenklau, sondern auch das anshcließende Verhalten des Konzerns seinen Nutzern gegenüber, die gegen überhöhte Rechnungen Beschwerde eingereicht haben. Eine Kundin konnte die Beschwerde erst nicht am Telefon absetzen, sondern musste sie schriftlich einreichen, um zwei Tage später einen Brief zu erhalten, der sie aufforderte, sich mit ihrem Problem an die Bank zu wenden.

Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010, Titel: Die Arroganz der Macht

„Solche Nachlässigkeit kann sich Apple nicht leisten“, schlussfolgert die Kommentatorin, da der Konzern im Begriff sei, damit das Vertrauen seiner Nutzer zu verspielen. Ob es nun 100 Millionen sind, wie zuletzt angegeben, oder etwa 130 Millionen (gemäß der Angabe bei den 400 betroffenen Kunden handele es sich um weniger als 0,0003 %), spielt da keine Rolle. Ein weiteres Problemfeld ist der Vorwurf der Zensur bei der Freigabe der Apps durch Apple, von denen es inzwischen mehr als 250.000 Stück gibt. Bei jedem Verkauf eines dieser Programme  kassiert der Konzern von Steve Jobs ein Driottel des Preises. Wer sich aber mit seinen Daten nicht sicher fühlt, wird bei aller Apple-Euphorie möglicherweise dann doch einmal erwägen, den Anbieter zu wechseln.

Praktische Tipps für die Datensicherheit

Dienstag, 13. April 2010

Während in der vergangenen Woche Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner sich mit Facebook anlegen wollte, folgen nun endlich die heiß ersehnten Tipps für einen bewussten, möglichst sicheren Umgang mit den eigenen Daten in Sozialen Netzwerken. In der FAZ hatte Marco Dettweiler noch darauf hingewiesen, dass es durchaus eine ministeriale Aufgabe sein könnte, uns zu zeigen, “wo man in Facebook die richtigen Häkchen setzt“ (Texthilfe berichtete). Heute gibt uns Steffen Haubner im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers diese Tipps.

Kölner Stadt-Anzeiger Magazin, 11.04.2010, Titel: Vorsicht vor falschen Freunden

Erster Tipp: In den Privatsphäre-Einstellungen die Profil-informationen aufrufen und gegebenenfalls die Option „nur Freunde“ wählen.

Zweiter Tipp: Unter Kontaktinformationen festlegen, wer zum Beispiel die Telefonnummer einsehen darf. Am besten nur Freunde hinzufügen und Nachrichten schicken zulassen.

Dritter Tipp: Im Eingabefenster für neue Beiträge besteht die Möglichkeit, seine Statusmeldungen ebenfalls nur gewissen Leuten zu zeigen, entweder allen, nur den eigenen Freunden oder auch den Freunden von Freunden. Darüber hinaus sind benutzerdefiniert einzelne Kontakte hinzuzufügen oder auszuschließen.

Vierter Tipp: Das Einteilen der eigenen Freunde in einzelne Unterkategorien wie „Kollegen“, „Familie“ u.s.w. ermöglicht das vereinfachte Zuordnen von Nutzergruppen. Dazu in der linken Menüleiste Freunde anklicken und auf der neuen Seite oben rechts eine Liste erstellen. Die erstellten Freundesgruppen lassen sich dann bei der benutzerdefinierten Auiswahl von Kontakten wie Einzelpersonen auswählen.

Fünfter Tipp: Wer den Zugriff auf seine persönlichen Daten reduzieren möchte, sollte so wenig Spaßanwendungen wie möglich innerhalb von Facebook nutzen, vor allem diejenigen Umfragen und Spiele, bei denen vorher eine Zustimmung auf den Zugriff abgefragt wird. Im Konto-Menü lässt sich oben rechts unter „Anwendungs-Einstellungen“ ein Überblick ansehen, wo nachträglich die Zustimmung zur Nutzung persönlicher Daten widerrufen werden kann.

Sechster Tipp: In den Privatsphäre-Einstellungen sollte das Häkchen bei Öffentlichen Suchergebnissen deaktiviert werden, sofern die im Nutzerprofil gespeicherten Informationen nicht über Suchmaschinen auffindbar sein sollen.

Zuletzt mahnt der beschlagene Autor Steffen Haubner, dass der gutgläubige Facebook-Nutzer vielleicht nicht unbedingt unbekannte Freunde akzeptieren sollte, nur weil sie mit schönen Fotos locken. Abschließend verweist er auf die Untersuchung der Stiftung Warentest, die erhebliche Mängel in der Datensicherheit von Sozialen Netzwerken offenbart (Texthilfe berichtete). Ein Vergleich, wie es um die Datensicherheit in anderen Netzwerken bestellt ist, rundet den hoch informativen Beitrag ab.