Mit ‘Schenken’ getaggte Artikel

Das W-Wort (14) – könnte enttäuschen

Dienstag, 13. Dezember 2011

Dieses Mal rede ich einmal nicht vom Wetter, das mir – wie schon wiederholt bemerkt – dieses Jahr ein wenig einen Strich durch die Rechnung macht, mich gebührend auf das W-Wort einzustellen. Vielmehr möchte ich den Teufelskreis zwischen hohen Erwartungen und einer oft ernüchternden Realität zur Sprache bringen. Anlass dafür ist ein Bericht im Wirtschaftsteil der Welt am Sonntag zum 3. Advent.

Welt am Sonntag, 11.12.11, Titel: An Weihnachten machen alle Verlust

Seine Einleitung ist schon relativ ernüchternd: „Geschenke gehen immer daneben: Treffsicher verfehlen wir den Geschmack unserer Liebsten. Aber wir geben nicht auf.“ Immerhin! Damit das Ganze nicht zu negativ wird, wurde dem doppelseitigem Feature noch eine „Kleine Historie der beliebstesten Geschenke“ dazugestellt sowie – news to use! – vier Tipps: „Richtig schenken“. Ich hatte doch erst jüngst auch auf das Sprichwort hingewiesen: „Schenken heißt, einem anderen das zu geben, was man selbst behalten möchte.“

Beim Blick auf die Geschichte der Klassiker unterm Weihnachtsbaum stehen für das Ende des 19. Jahrhunderts die Dampfmaschine für das Vermitteln technisches Verständnisses und Zinnsoldaten für das militärischer Begisterung. Während ich persönlich Armeen in meinem Kinderzimmer nie vermisst habe, hatte ich mir jahrelang vergeblich eine Dampfmaschine gewünscht.

Ich denke, viele Geschenke sind für die ganze Familie da (bereits im November hatte ich ähnliche Vermutung geäußert), um nicht zu sagen, die Eltern wollen auch etwas davon haben. das gilt für die Modelleisenbahn (der Hit in den 1950er Jahren) genauso wie für Playmobil-Spielstationen (seit den 1970er Jahren schwer im Trend), die der Papa stundenrund aufbauen muss, und für Konsolenspiele, seien es portable oder an den Fernseher angeschlossene. An dieser Stelle oute ich mich als Fan von Professor Layton und Mariocart.

Schließlich noch ein Wort zum richtigen Schenken: Kurz gefasst lauten die Geschenktipps „überraschen“, „überzeugen“ (indem etwas Neues verschenkt wird), „motivieren“ (bedeutet hier, etwas schenken, was sich der Beschenkte selbst nie geleistet hätte) und/oder aber „Geld schenken“. Dabei vermeidet man den so genannten „Wohlfahrtsverlust“, das ist die Differenz zwischen der Summe, die der Schenker ausgegeben hat und derjenigen, die dr Beschenkte maximal dafür ausgegen hätte (die zweite liegt in der Regel übrigens immer unter der ersten). In diesem Sinne: Viel Spaß beim Schenken! – und, zurück zum Textanfang: Nicht zu viel erwarten.

Das W-Wort (10) – erweist sich als freigiebig

Samstag, 03. Dezember 2011

Dass Schenken eine hohe Kunst ist? – Geschenkt! Den Knigge fürs Schenken? – Schenk ich mir! Allerdings hat das Magazin „Doppio„, das verschiendenen Tageszeitungen jeweils zum ersten Samstag im Monat beigelegt wird, doch kräftig eingeschenkt: aus Anlass des W-Worts 40 Seiten nur rund um die Kunst des freudvollen Gebens. Wie das Sprichwort sagt: „Schenken heißt, einem anderen das geben, was man selber behalten möchte.“

doppio Dezember-Heft, Titel "Schenken"

Sehr interessant ist in der Tat, was mit den Schenken passiert, die sich Staatsfrauen und-männer gegenseitig machen. Demnach wandern in Deutschland Staatsgeschenke, die einen Wert von 25 Euro überschreiten, in den Staatsfundus. Interessant ist auch das Gespräch mit Eva Brunzel vom, VIP-Service des Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin, die Menschen hilft, die Geschenke für Menschen suchen, die vermutlich „schon alles haben“.

doppio Dezemberheft, Interview-Ankündigung auf der Titelseite: Das perfekte Präsent

Umgekehrt doch auch ganz interessant die Hitliste der beliebtesten Geschenke zum W-Wort in Deutschland. Hätten Sie’s gewusst? Bücher liegen ganz vorne, danach auf den Spitzenpositionen: Gustcheine (hätt ich nicht gedacht – und, Achtung, nicht jeder eignet sich) und Kleidung. Auf den weiteren Plätzen: Lebensmittel (ebenfalls für mich überraschend) vor Spielwaren und CD/DVDs. Erst auf den Plätzen 7 und 8 Kosemtika und Schmuck, gefolgt von Elektronik sowie Event-Besuchen (Laufen die nicht auch unter Gutscheinen? Offenbar nicht. Der Werbung zufolge eine boomende Branche.).

Winke zu Weihnachten 23

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Was wollen wir mehr? Weiße Weihnachten sind wahrscheinlich, alle Vorbereitungen dürften abgeschlossen sein, und wenn Sie alles richtig gemacht haben, ist auch der Weihnachtsbaum schon gekauft, ehe Sie wo möglich vor leergeräumten Verkaufsflächen stehen (mangels Nachschub wegen zu großer Schneehöhen). WAS wir jetzt natürlich noch wünschen, sind schöne Geschenke. Oder ist es doch mehr der Wunsch, selbst schöne Geschenke gegeben zu haben?

Kölner Stadt-Anzeiger, 23.12.2010, Titel: Wer gibt, wird glücklich

Im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger wird das Buch von Stefan Klein: „Der Sinn des Gebens“ besprochen, das natürlich fantastisch in die Vorweihnachtszeit passt. Armin Pfahl-Traughber beschreibt, dass der Autor „Beispiele selbstlosen Handelns im Alltagsleben, Beobachtungen über das Verhalten in der Tierwelt, Erkenntnisse zur Evolution des Menschen, Experimente aus der psychologischen Forschung und Moralvorstellungen in unterschiedlichen Kulturen“ heranzieht, um zu belegen, „dass sich Kooperation und Selbstlosigkeit langfristig lohnen“. Ich denke, +ber dieses Bcuh auf dem Gabentisch würde ich mich auch sehr freuen!

Die Welt, 22.12.2010, Titel: Warum Weihnachtslieder eine Gänsehaut machen

Ein weiteres Geheimnis wird in der Welt enthüllt, warum uns nämlich – selbst wenn wir kaum sehr kirchengläubig sind – die bei ´Weihnachtsgottesdiensten gesungenen Lieder (und nicht nur diese) besonders ergreifen. Zunächst hängt es damit zusammen, dass wir selber singen – und wer tut das schon sonst in der Gemeinschaft? Im weiteren beschreibt Magnus Heier unter Berfufung auf den Berliner Musikforscher Stefan Kölsch, dass altbekannte, bedeutungsschwangere Lieder, die wir selber oder die Kinder singen  sogar dazu geeignet sind, „Puls, Atemfrequenz sowie die Hauttemperatur“ zu verändern und sogar Hormone zu aktivieren. Als Hintergrund mag an dieser Stelle nur genügen, dass gehirnanatomisch gesehen Musik der Spiegel der Sprache ist: „Den Zentren, die in der linken Hirnhälfte die Sprache verarbeiten, stehen im rechten Gehirn fast an der entsprechenden Position andere Zentren gegenüber, die Musik verarbeiten.“ Ist das nicht auch ein kleines Wunder zur Weihnachtszeit?