Archiv für den 31. Mai 2010

Neues aus der Tierwelt 7

Montag, 31. Mai 2010

„Tiere im falschen Film“ oder: „Könntest Du bitte das Programm wechseln?“ wären denkbare Überschriften für das Sammelsurium dieser Kurzmeldungen aus der Welt, das an Alfred Hitchcocks „Vögel“ erinnert, eine Katze im Kaltwaschgang beinhaltet und an japanische Godzilla-Trashmovies gemahnt.

Die Welt, 28.05.2010, Titel: Krähen greifen Passanten an

Die fortwährenden Attacken zweier Krähen auf Spaziergänger und Radfahrer in Bremen zeugten jedoch in Wahrheit von Mitmenschlichkeit, pardon: „Mittierigkeit“. Die schlauen Vögel wollten verhindern, dass sich Menschen einer dritten, verletzten Krähe nähern. Wie heißt es doch so schön: Eine Krähe hackt einer anderen kein Auge aus – dafür aber Menschen. Übrigens wurde ähnliches Verhalten auch in Berlin beobachtet, was aber laut Ornithologen zur Brutzeit nichts Ungewöhnliches darstellt.

Die Welt, 28.05.2010, Titel: Kätzchen Kimba überlebte Kaltwaschgang

Durchaus ungewöhnlich ist dagegen das Verhalten eines Menschen, der sein armes, kleines Kätzchen in einer Waschmaschine einer 30-Minuten-Wäsche unterzogen hat. Dabei wissen wir doch alle, wie wenig Katzen eine Ganzkörper-Wäsche lieben. Besonders erschwert wird der dargestellte Sachverhalt dadurch, dass es sich a) um ein „Kätzchen“ handelt“ (wie süß! – und dann so naß – ooohhh!), b) dass es „Kimba“ heißt, ganz nahe beim kleinen König der Löwen namens „Simba“ und c) dass es dieses Mal den Erzfeind der Mäuse traf, wo doch schon Stuart Little im ersten Film ein ähnliches Schicksal erleiden musste.

Die Welt, 28.05.2010, Titel: Saurier hüpften von Insel zu Insel

Diese Meldung krönt jedoch das Absurditätenkabinett – wird durch die Überschrift doch das Bild suggeriert, dass es sich um riesenhafte Echsen gehandelt haben müsste (noch viel größer als Godzilla), die im früheren Urmeer Thetys mit ihren gigantischen Beinen von Insel zu Insel sprangen, als wäre das gar nichts. Funde in Ungarn (in der späteren Kreidezeit Teil meherer solcher Inselketten) legen diese ähnlich lautende Vermutung nahe. (Aus dem im Westen gelegenen Superkontinent Pangaea entstanden übrigens erst später die Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens.) Aber das Springen ist gar nicht wörtlich gemeint, sondern leitet sich nur aus dem englischsprachigen Begriff des „Island-Hopping“ ab, eine Form des Urlaubs, den sich nur die Neureichen unten den Dionsauriern leisten können.