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Der vor 250 Jahren Geborene bleibt uns fern…

Dienstag, 10. November 2009

…muss er aber nicht. Das Jubiläum des 250. Geburtstages des Dichters Friedrich von Schiller wird mit nur wenigen Bühnenaufführungen begangen. Die WamS vom 09.11.2009 titelt über zwei Artikeln: „Friedrich Schiller, der schwierige Jubilar“. Und Alexander Kosenia stellt in der FAZ fest, nur vier Jahre nach den Feiern zum 200. Todestag: „Die Kalendersklaven schwächeln, auf dem Buchmarkt scheint das Pulver weitgehend verschossen.“

Titel des Schiller-Beitrags in der WamS am 08.11.2009

Die Biografie von Rüdiger Safranski „Goethe & Schiller – Geschichte einer Freundschaft“ wird hierbei nur als „glänzendes Doppelporträt der Dioskuren“ am Rande erwähnt. Helmut Weidhase, Mediävist in Konstanz, bespricht das Buch im Südkurier. Er lobt die „thematische Biografie“, in der Safranski „historische Lebenswege nicht am Sicherungsgeländer der Chronologie entlang, sondern zu den entscheidenden Ausblicken, Hinsichten, markanten Punkten“ führt.

Einige weitere Neuerscheinungen wären laut Alexander Kosenia dennoch zu nennen, die unter anderem die Bitt- und Bettelbriefe oder auch Parodien des großen Lyrikers, Dramatikers und Literaturtheoretikers gesammelt darstellen. Darunter befindet sich aber auch die Neuauflage einer selten veröffentlichten, comicartigen Bildgeschichte Schillers, die er 1786 für seinen Freund Gottfried Körner gezeichnet hat und das Soufflierbuch der „Räuber“-Uraufführung in Mannheim. Schließlich wird noch Rüdiger Görners Buch „Schillers Apfel“ erwähnt, das den von „Eckermann gestifteten Mythos von Schillers faulen Äpfeln“ aufgreift. „Angeblich sollen diese dem Dichter „als Urfrucht, als verfallende Versuchung“ zur sinnlichen Stimulation des Geistes gedient haben oder umgekehrt als Anker und Erdung beim erhabenen Höhenflug ins Intelligible.“ Sehr spannende Szenen, Gedanken und Bilder zu Schillers 250. Geburtstag.

Im Deutschland-Radio schließlich stellte Wolfgang Schneider am 6. November das Hörbuch von Uwe Ebbinghaus und Norbert Oellers vor: „Schiller. Höhepunkte aus Leben, Werk und Wirkung“. Darin so herrliche Vergegenwärtigungen wie die Vorwegnahme eines Brechtschen Bonmots, die Darstellung einer Reihe geflügelter Worte im „Wilhelm Tell“ und Ansichten zum Beispiel von Friedrich Nietzsche, der Schiller als „Moraltrompeter“, und von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der den „Wallenstein“ als „Reich des Nichts und des Todes“ bezeichnet.

Vorspann des Schiller-Beitrags in der WamS am 08.11.2009

Wenn heute Bundespräsident Horst Köhler das Schiller-Nationalmuseum in Marbach nach dreijährigen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet, wird er laut Eckhard Fuhr feststellen, dass die heutige Beschäftigung mit Friedrich Schiller zunächst „Kreuzschmerzen bedeutet“. Lediglich im „Schiller-Nordflügel“ des Museums ginge das Konzept einigermaßen auf, heißt es weiter, im Südflügel zur Literaturlandschaft des 18. und 19. Jahrhunderts jedoch sei der Besucher ohne vorherige Lektüre des umfangreichen Katalogs zur Ausstellung „ganz verloren“.

Schillers ausführliche Biografie sowie ein Schillerquiz gibt es bei Literaturwelt.com, dort sind auch Listen seiner wichtigsten Werke, wie „Die Räuber“ (1781), „Kabale und Liebe“ (1783), „Don Carlos“ (1787), die „Wallenstein-Trilogie“ (1799), „Maria Stuart“ (1800), „Wilhelm Tell“ (1804), sowie Abschriften der bedeutendsten Gedichte zu finden, z.B. „An die Freude“ (1785), „Das Ideal und das Leben“ (1795), „Das Lied von der Glocke“, „Der Ring des Polykrates“, „Der Taucher“  und „Die Kraniche des Ibykus“(alle 1797), „Die Bürgschaft“ (1798)

Kurzbiografie Friedrich von Schiller
(geboren am 10. November 1759 in Marbach, gestorben am 9. Mai 1805 in Weimar)

Bereits 17jährig beginnt der gebürtige Schwabe Friedrich Schiller unter dem Einfluss der Aufklärung seine Arbeit an „Die Räuber“ und erobert sich damit nach der Fertigstellung 1781 bereits einen Platz im „Sturm und Drang“. Zwischenzeitlich hat er die Militärakademie abgeschlossen und wird als Regimentsarzt in Stuttgart angestellt. Nach disziplinarischem Ärger taucht er erst in Mannheim unter und hält sich unter anderem in Frankfurt am Main versteckt, ehe er Ende 1782 auf einem Gut im thüringischen Bauerbach unterkommt. 1783 wechselt er als Theaterdichter für ein Jahr nach Mannheim, schließlich gelingt ihm 1784 mit „Kabale und Liebe“ der Durchbruch. Seine Antrittsrede zur Aufnahme in die Kurfürstliche Deutsche Gesellschaft wird 1802 unter dem Titel „Die Schaubühne als moralische Anstalt“ veröffentlicht.

Von 1785 und 1787 hält sich Schiller vorwiegend in Leipzig und Dresden auf, wo er in finanziellen Schwierigkeiten von seinem Verehrer und späteren Freund Christian Gottfried Körner aufgenommen wird. Zwischen Juli 1787 und Mai 1788 lebt er in Weimar und ist Mitarbeiter an Christoph Martin Wielands Zeitschrift „Der Teutsche Merkur“. 1788 lernt er Goethe kennen ein Jahr später wird er unbezahlter Professor für Geschichte an der Universität Jena. Im Winter 1788 lernt er bei einem Besuch in Süddeutschland Charlotte von Lengefeld kennen, die er am 22. Februar 1790 heiratet. Noch im selben Jahr erkrankt er an einer Lungenentzündung, von deren Folgen er sich nie mehr erholt. Seine Finanznot mildert eine jährliche Pension von Herzog Karl August von Weimar, ab 1791 für fünf Jahre eine Pension der dänischen Regierung. Die idealistische Philosophie Immanuel Kants beeinflusst seine Ästhetik stark. Für sein Drama „Die Räuber“ erhält Schiller 1792 die französische Ehrenbürgerschaft. 1793 wird sein Sohn Carl geboren, im selben Jahr gründet er die Zeitschrift „Die Horen“, für die er im darauf folgenden Jahr beim historischen Treffen am 20.07.1794 in Jena Goethe als Mitarbeiter gewinnt.

Im selben Jahr begegnet er unter anderem Friedrich Hölderlin, Johann Gottlieb Fichte und Wilhelm von Humboldt. Es entwickelt sich ein reger Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe, in den Horen erscheinen die Abhandlungen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795) und „Über naive und sentimentalische Dichtung“ (1795). Die Produktion aus dem „Balladenjahr“ 1797 ist ebenfalls auf den Einfluss Goethes zurückzuführen. Nachdem er 1799 mit seiner Familie nach Weimar übersiedelt, wird er Mitarbeiter des dortigen Theaters und schreibt zahlreiche Theaterstück. 1802 wird er geadelt. Er stirbt am 9. Mai 1805 infolge seiner Krankheit.

Philosophie, aus der Höhle auf die Fähre

Freitag, 06. November 2009

Neulich von einer 12.-Klässlerin befragt: „Worum geht’s eigentlich in der Philosophie?“, fiel mir die Antwort schwer. Dabei hab ich das gesamte Gebiet als ein Hauptfach studiert und abgeschlossen. Natürlich geht es im engeren Sinn um die „Freundschaft zur Weisheit“. Dann sind mir die bekannten drei großen Fragen nach Kant eingefallen: „Was soll ich tun (praktische Philosophie, Ethik)? Was darf ich hoffen (Sinnsuche in Anbetracht von Tod, im Zusammenhang mit Religion und Gesellschaftsutopien)? Was kann ich wissen (Erkenntnistheorie)?“

Zum ersten Punkt ist gleich Kants gerne zitierter Kategorischer Imperativ aus der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ zur Hand: „Handle immer nur nach derjenigen Maxime, durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz wird!“ Zum zweiten ist mir kein gängiger Einstiegstext geläufig. In der Beschäftigung mit Kant ist das Gegensatzpaar von Erkennen und dem Wissen zu Glauben und dem Geheimnis ein möglicher Zugang. Praktische Postulate sind der Glaube an die unsterbliche Seele, an die Existenz Gottes oder an den freien Willen. Darüber lässt sich trefflich streiten, ohne zu einem festen Wissen, aber doch zu einer festen Überzeugung zu gelangen.

Zum dritten Punkt fällt mir Platons Höhlengleichnis im Buch „Politeia“ ein, das Gespräch zwischen Sokrates und Glaukon, oft einer der ersten Texte in einer Philosophie-AG oder einem Grundkurs. Der Weg zur Erkenntnis ist beschwerlich und beginnt damit, die Dinge zu hinterfragen und den Blickwinkel zu ändern. Zuerst sehen Menschen in einer Höhle nur Schatten an der Wand, dann sehen sie die Dinge selbst, anschließend gelangen sie nach draußen und beginnen im zunächst schmerzenden Sonnenlicht Dinge wahrzunehmen. Die wahre Erkenntnis wäre nach Platon die „Idee des Guten“ im „Reich der Ideen“.  – Schließlich nicht zu vergessen, dass daran sich noch die vierte Frage anschloss: „Was ist der Mensch“, deren Antwort aus der Beschäftigung mit den drei vorgenannten sich ergeben kann.

Das Andere Ihrer selbst

Wir können auch bereits im Internet  ganze Bücher dazu lesen. Dann aber sah ich im Feuilletonteil der Neuen Züricher Zeitung vom vergangenen Samstag den Artikel „Über die Liebe zur Weisheit und andere Zustände – Über das geheimnis der Philosophie“. Darin behandelt Uwe Justus Wenzel drei Neuerscheinungen philosophischer Bücher: „Einführung in die Anti-Philospohie“ von Boris Groys im Verlag Carl Hanser, „Das Mich der Wahrnehmung“ von Lambert Wiesing im Suhrkamp-Verlag sowie „Theorien“ von Martin Seel im Verlag S. Fischer.

Spannend bereits der Einstieg, „Philosophie ist aus auf Nicht-Philosophie“, streng genommen. Denn sie strebt nach Weisheit und damit erstrebt sie etwas jenseits ihrer selbst Liegendes, ein „Anderes der Philosophie“. Lebensnah und lustig die Vergleiche von Uwe Justus Wenzel, dass es sich hierbei ebenso um Seelenruhe wie Revolution handeln könnte, um die Vereinigung mit einer Gottheit ebenso wie die mit  der Wissenschaft, oder aber auch um Politikberatung und die Ethikkommission. Sein Ausgangspunkt: „In sich selbst“ (durch Diskurs und Textarbeit) sich dem „Anderen ihrer selbst“ zu verschreiben, macht sie allenfalls zur „Anti-Philosophie“, nicht aber zur „Nicht-Philosophie“. Klar, so weit?

Anti-Philosophie auf der Fähre

Daraufhin wendet er sich den genannten Büchern zu und urteilt, Boris Groys, mit seiner Behauptung einer antiphilosophischen Wende seit Marx und Kierkegaard liege falsch, wenn er meine, philosophische Texte würden „zu Anweisungen für einen Leser, der aufgerufen wird zu handeln statt zu denken.“ Lambert Wiesing hingegen würde ein Programm eines Philosophierens ohne Hypothesen andeuten. Entsprechende Schriften gäben demnach dem Leser die Anweisung, die Erkenntnis des Schreibenden „aus eigener Kraft nachzuvollziehen“ Um Wenzels Anspruch einer „Anti-Philosophie“ gerecht zu werden (stets auf der Grenze, nach „dem Anderen ihrer selbst“ zu streben, ohne dies aber je erreichen zu können), könnte das Denken dabei eine Erfahrung machen, die selbst eine Wirklichkeit ist.

Schließlich rekurriert er auf Seels neues Buch, in dem in einem kurzen „Denkstück“ von Fähren in manchen Weltgegenden die Rede ist, auf denen der Passagier mit einem gelösten Ticket so oft hin und her fahren darf, bis er die Fähre verlässt. Vermutlich wäre in diesem Bild die Philosophie jedoch weder das Ticket (als, so Wenzel,  „Lizenz zur Kontemplation“) noch die Person (als, so Wenzel „rationale Mystikerin“), sondern – so mein Vorschlag, die Fähre selbst, die uns, laut Seel „für geringe Kosten bleiben lässt, wo wir sind, aber in einer Bewegung, die uns dahin mitnimmt, wohin wir früher oder später zurückkehren müssen.“

Ob wir dahin zurückkehren müssen, weiß ich nicht, möglicherweise im Sinne der abgeschlossenen Reflektion. Aber zum Feuilleton der NZZ werde ich als Alternative zu dem der Süddeutschen und der FAZ gerne wieder zurückkehren.

Was für ein Unterschied ein „z“ macht…

Donnerstag, 05. November 2009

… oder ein „r“. Witzigerweise sind mir heute gleich zwei Beispiele von Fehlern begegnet, die einem oder mehreren zuständigen Bearbeitern durchgegangen sind. Zuerst war da in der heutigen Printausgabe der Financial Times Deutschland eine seitenbreite Anzeige der Deutschen Bank, die das Thema Mittelstands-finanzierung aufgreift und für sich besetzen möchte.

Auschnitt der Deutsche Bank-Werbung in der FTD vom 05.11.2009

Da haben offenbar gleich mehrere geschlafen – wie es im Comic immer so schön verbalisiert wird: „Zzzzzz“. Es ist ja nun nicht so, dass die Deutsche Bank nicht das ganze Alphabet drauf hätte, ein „z“ ist ja im Wort dabei. Aber ausgerechnet eine Anzeige wie einen Lexikoneintrag gestalten, als hätte das Institut die Weisheit mit Löffeln gefressen – und dann so etwas!  Ein weiteres „z“ – und ich hätte nichts dagegen einzuwenden, aber so? Da hätte einer der Scheuklappen tragenden Verantwortlichen aus dem Hause Deutsche Bank oder der betreuenden Werbeagentur mal eines seiner Schlaf-„z“s abgeben sollen, dann hätte die Anzeige auch von a bis z gestimmt.

Die ganze Deutsche Bank-Werbung in der FTD vom 05.11.2009

Von wegen „Leistung aus Leidenschaft“ und „Die Deutsche Bank spricht die Sprache des Mittelstands seit 140 Jahren“. In Verträgen seit 140 Jahren lassen Verhandlungspartner dr Deutschen Bank doch hoffentlich auch nicht eben mal im wichtigsten Wort einen Buchstaben weg. Das könnte als knausrig ausgelegt werden. Und wohin führen die geöffneten Türen, die da symbolschwanger im Raum stehen – in ein Land der neuen Rechtschreibung?

Eine ganz böswillige Interpretation würde sagen, ach so, das bedeutet „fin“ an Zugang, sozusagen das Ende des Zugangs für den Mittlestand, eine ums Eck gedachte Umschreibung des Wortes „Kreditklemme“.  Oder aber nur der Herr Finan hat hier Zugang. Was, der Herr Finan ist noch gänzlich unbekannt? Na, der Tim Finan, der das berühmte Little Bobby-Bild geschossen hat, zu sehen auf der Seite der „Beach Ultimate Lovers‘ Association“ mit den Pressebildern:

"Little Bobby", (c) by Tim Finan

Aber was sollte Beach Ultimate schließlich mit der Mittelstandsfinanzierung zu tun haben? Dass viele Geschäftsideen auf Sand gebaut sind? Dass die aufgenommene Investitionssumme gewöhnlich wie Sand zwischen den Fingern verrinnt? Dass es manchem Geschäftsmann bei den aktuellen Kreditbedingugnen die Schuhe auszieht? Aber dann könnten wir ja wenigstens versuchen, bei BonPrix neue Schuhe zu kaufen. Und was benötigen wir unter den Schuhen, also darinnen? Nein, nicht Socken. Ach, Du weißt schon… 😉

Der Hinweis auf der Schuheseite von Bonprix.de

Jenny quengelt nach Brainjoghurt

Sonntag, 25. Oktober 2009

Der nach eigenen Angaben „innovativste Business-Think-Tank Deutschlands“ namens „forward2business“ (f2b) hat ein neues Trendbuch zum Thema Brainfood vorgelegt. Nach NLP (Neo-Lingusitischer Programmierung) ist nun offenbar NEP der neueste Schrei: Neuro-Enhancement-Präparate.

Pressemitteilung zur Buchveröffentlichung "2020 ..."

Es war ja abzusehen, dass sich das Buch mit dem Titel „2020 – So leben wir in der Zukunft“ nicht mit der kulturhistorischen Bedeutung des Kaffees oder mit Studentenfutter als geeignete Mittel abgäbe, um die geistige Kapazität der lieben Lernenden zu steigern. Ausgangspunkt der zweifellos pfiffigen Ausarbeitung ist das Memorandum deutscher Wissenschaftler „Das optimierte Gehirn“, worin sie sich nach Angaben des „f2b“-Pressetextes  für den tabulosen Umgang mit Hirndoping von gesunden Menschen aussprechen.

Das Magazin „Gehirn & Geist“ für Psychologie und Hirnforschung (im Verlag Spektrum der Wissenschaft) stellt das Memorandum als Titelthema der Oktoberausgabe vor. Hierbei wird deutlich, dass die Einnahme solcher Präparate nach Grund und Zweck sowie nach Intensität und Regelmäßigkeit grundsätzlich zu hinterfragen ist. Wichtig erscheint auch die Unterscheidung, dass die Pillen lediglich der Verbesserung neuronaler Stoffwechselprozesse dienen, eigentliche Lernprozesse im Sinne des Austauschs und Bewertung von Argumenten jedoch nicht ersetzen. Zwar sind die meisten üblichen ethischen Einwände kaum ernst zu nehmen (dass die Einnahme gegen die menschliche Natur, stattdessen von künstlicher Natur sei, dass sie die Authentizität oder Persönlichkeit der einnehmenden Person gefährdeten), aber dennoch wird es ähnlich wie beim Leistungsdoping im Sportbereich unerwünschte Nebenwirkungen geben, vor allem als „psychische Begleiterscheinungen“ – etwa, indem sich ein Proband, der unter NEP-Einnahme Höchstleistungen erzielt, sich dabei als authentischer betrachtet – und in eine Abhängigkeit geraten könnte.

Der „f2b“-Trendforscher Sven Gábor Jánszky baut auf dieser erst langsam aufkeimenden Diskussion auf und legt eine konkrete Zukunftsprognose vor, die das Leben mit Hirndoping im Jahr 2020 als Normalität beschreibt. Wenn die 10jährige Jenny Seedorf in Mathe nicht richtig mitkommt, empfehlen ihr der Vater und der Bruder, zum Brainjoghurt zu greifen, allerdings lehnt das die traditionell erzogene Mutter ab. Die einzelnen Kapitel beschreiben lebensnahe Situationen aus Arbeitswelt, Einkaufen, der Schule und im Zuhause der vierköpfigen Familie Seedorf vom Aufstehen bis zum Zu-Bett-Gehen im Jahr 2020.

Das Buchcover "2020 - So leben wir in Zukunft"

Die als prosaisch bezeichneten Kapitel werden durch Dossiers von Experten ergänzt. Neu ist beim Kauf des Buches sogar ein Internet-TV-Kanal abrufbar, um die Trendprognosen noch eindringlicher zu erleben, mit kostenlosem Zugang zu einem Archiv von 150 Zukunftsprognosen und Strategievorträgen. Bleibt die Frage, ob das Lesen von Trendprognosen süchtig macht oder auch nur die Aufnahmefähigkeit des Gehirns erweitert. Letzteres wahrscheinlich nicht, aber eines tun diese Studien doch: Sie können einen immer wieder das Staunen lehren.

Das broschierte Buch von Sven Gábor Jánszky „2020 – So leben wir in der Zukunft“ hat 248 Seiten, ist erschienen im Goldegg Verlag, Wien, und kostet 21,40 Euro.

110 Markenartikler auf engstem Raum

Samstag, 17. Oktober 2009

Dass Konkurrenz das Geschäft belebt, haben die Markenartikler hauptsächlich aus der Welt der Textilmode in Roermond begriffen. Wenn ich richtig gezählt habe, sind es etwa 110 Markenartikler, die im kleinen Konsumdorf  am Rande der Stadtmitte ihre aktuelle Ware, teils vergünstigt feil bieten. Das Designer-Outlet Roermond ist schon aufgrund seiner charakteristischen Eigenart einen Besuch wert.

Logo des Designer-Outlets Roermond an einer Fassade

Die Anfahrt ist denkbar einfach (über die A 52 von Düsseldorf über Mönchengladbach), die Parkplatzsuche ebenso (bei zwei Euro für einen ganzen Tag auch nicht zu teuer). Wer vom Einkaufstrip nicht schon genug hat, kann in drei Minuten zu Fuß die schöne Innenstadt erreichen. Besonders charmant ist jedoch der Dorfcharakter des Outlet-Centers mit den meist zweistöckigen, aneinander gebauten Häusern.

Escada, Calvin Klein und Miss Sixty nebeneinander im Designer-Outlet Roermond

Egal ob Escada, Calvin Klein oder Miss Sixty, hier haben alle Marken nebeneinander Platz. Die Inhaber wissen: Sie behindern sich nicht, vielmehr ist es eine Art Leistungsschau, bei der jede einzelne Marke mit ihrem „Look and Feel“, ihrer „Corporate Identity“ oder auf gut deutsch ihren Verheißungen mit den anderen konkurriert.

Direkt neben René Lezard lockt ein Café zur Erholung

Natürlich bestehen auch gastronomische Angebote, um sich vom vielen Geldausgeben durch weiteres (weniger) Geldausgeben zu erholen. Daneben stehen aber auch einige Holzbänke zum Ausruhen in den netten Kommerz-Gässchen zur Verfügung. Bei den Angeboten selbst ist allerdings Aufmerksamkeit gefordert: Wirklich teure Marken sind natürlich auch vergünstigt noch teuer. Manches „Schnäppchen“ erweist sich als B-Ware mit kleinen Mängeln. Doch die Auswahl ist in der Tat gigantisch: von Kinderkleidung, Sportbekleidung über Jeans, Hosen, Röcke, Kleider, T-Shirts, Hemden und Pullover bis zu Anzügen, Jacken, Mänteln und Schuhen ist alles mit dabei.  Daneben  sind auch Heimausstatter vertreten (Krups, Rowenta, Tefal, Leonardo, Möwe, Rosenthal, The Body Shop u.a.m.).

Die Übersicht der Läden im Designer-Outlet Roermond

Aktuell steht das Angebot unter dem Motto „The Golden Season“ – zusätzlich ist von „Men’s Weeks“ die Rede – ein Umstand, den ich mir dann doch nicht ganz entgehen lassen konnte. Der Besuch scheint immer eine Reise wert zu sein, um so mehr, wenn der potenzielle Käufer genau weiß, was – und welche Marke – er möchte.

Der "Marktplatz" des Designer-Outlets Roermond

Sie sind gelandet!

Sonntag, 27. September 2009

Außerirdische, noch in ihrem Raumschiff, blicken uns skeptisch entgegen

Eine Invasion von Außerirdischen, möglicherweise bedingt durch das Ergebnis der Bundestagswahl in Deutschland, wonach keine Macht der Erde mehr zu helfen imstande scheint.

Oder sind wir da einer Illusion aufgesessen? Demnach wäre Deutschland vielleicht also doch noch zu retten, und möglichst ohne die Neuverschuldung weiter aufzustocken. Demnach wären dies auch keine Außerirdischen, sondern lediglich weitere Boten des Herbstes! Bei den Raumschiffen handelt es sich entsprechend auch lediglich um Muffin-Backformen. Die aufgesetzten halben Pflaumen haben aber durchaus die Eigenart so zu wirken als würden sie uns ansehen…

Es handelt sich um ein Dutzend Pflaumen-Muffins, noch in ihren Backformen

Wenn es denn aber doch als Pflaumen-Muffins getarnte Außerirdische wären, dann ist auch ganz klar, wie sie sich verständigt hätten: über diese als Pilz getarnte Riesen-Satellitenschüssel! Biep-biep bip-bip beep beep-beep bip-bip…

Pilz oder raffiniert getarnte Satellitenschüssel?

Besuch im Baumarkt

Sonntag, 27. September 2009

Eine fantastische Auswahl an Toilettendeckeln im Bauhaus Neuss

Nee, is dat nich schön…!? Eine Riesen-Auswahl, die in diesem Fall weniger in die Tonne zu stopfen ist, als dass sie eher den Abfluss deckelt.

Gefärbte Heide erweist sich dagegen eher als Beschiss

Bunte Heide darf allerdings nur mit ebenso gefärbtem Wasser gegossen werden, weil sie ansonsten schnell die küsntliche Farbe verliert. Insofern eher noch ein Beschiss als die Toilettendeckel.

Herbstblumen erweisen sich dagegen als eine wahre Pracht

Mehr noch als eigentliche Baumaterialien faszinieren doch die Pflanzen für den Gartenbau.

Chrysantemen

Chrysanthemen, auf Wunsch auch als Trikolore-Pflanze.

Trikolore-Chrysanthemen

Eingebung von oben

Samstag, 26. September 2009

Sonnenstrahlen hinter herbstlicher Bewölkung

Wenn mir nichts einfällt, könnte die Ausschüttung von Sonnenstrahlen hinter der Bewölkung am herbstlichen Himmel für die nötige Eingebung sorgen. Soll das Werk den Meister loben, doch der Segen kommt von oben.

Rockin` Ratingen (2)

Freitag, 18. September 2009

Wo nicht nur eine Beach-Volleyball-Anlage, sondern auch eine Schaukel steht, da muss es ja abgehen!

Die Kinder schaukeln

Währenddessen scratcht Meister Bitterwolf auf seiner Natursteine-Mauer, aus der bis kommenden Sommer eine Außendusche entsteht. Richtig, natürlich für die Mitspieler beim Beach-Volleyball!

Christian Bitterwolf scratcht auf seinen frisch gesetzten Natursteinen

Birgit und Hey-Jin kommen derweil aus dem Dickicht der Nutzpflanzungen. In diesem Fall wurden letzte Himbeeren gepflückt.

Birgit und Hey-Jin

Die Kinder haben mittlerweile das lauschige Plätzchen inmitten der Sonnenblumen entdeckt…

Die Kinder zwischen Sonnenblumen

das zuvor schon Hey-Jin und Christian für sich fanden.

Hey-Jin und Christian zwischen Sonnenblumen

Letztlich darf auch Murphy nicht fehlen, der junge Wolfshund mit ausgeprägtem Spieltrieb, genau – der Freund aller Freunde.

Wolfshund Murphy will nur spielen.

Da! Diese Dahlien!

Freitag, 18. September 2009

So viele Dahlien!

Diese Dahlien überall auf der Ranch in Ratingen!

Gelbe Dahlien

Ob gelbe oder rote…

Kugeldahlien

Ausgewiesen schön einige Einzelexemplare,

Rote Dahlie

eine schöner als die andere!

Pinke Dahlie

Aber es gab übrigens auch noch andere Blumen zu entdecken, so zum Beispiel Astern…

Rosa Astern

…oder gelbe Nachtkerzen, die in dieser Einstellung mit ihren Blüten fast genau das Sternbild des Großen Wagen darstellen…

Nachtkerzen