Archiv für die Kategorie ‘Frisbeesport’

Die Frisbee-Wurfwand als Dauerbrenner

Sonntag, 19. September 2010

Beim ASV Köln wurde heute wie bereits vor zwei Jahren ein AOK-Gesundheitstag durchgeführt. Vor allem Kinder wurden damit angesprochen und erhielten die Möglichkeit, an insgesamt 13 Stationen Stempel auf einer Karte zu sammeln. Mit wenigstens sieben Stempeln erhielten sie dann ein Überraschungsgeschenk. Nicht mit im Programm der Familienkarte war das Werfen mit Frisbeescheiben auf eine Wurfwand mit fünf Schlitzen, dennoch herrschte an der Station der ASV Frisbeesport-Abteilung „Frühsport 0,2“ Dauerbetrieb. Parallel dazu fanden auf einem Kleinfeld über die Breite der Rasenfläche Ultimate-Spiele zwischen dem ASV und der DJK Wiking statt.

Die Frisbee-Wurfwand des DFV e.V. beim AOK-Gesundheitstg des ASV Köln

Die Stationen, bei denen es Stempel abzuholen gab, waren unter anderem Bobby-Car-Fahren, Pedalo-Lauf, Eierlauf, Sackhüpfen, ein Tast- und ein Bewegungsparcours (beide blind), Basketball Korbwerfen, Torwand- und Bogenschießen sowie Weitsprung. Außerdem war der Kölner Spiele-Circus vor Ort, der nicht nur die Kinder zu einfacher Jonglage animierte, sondern auch erklärte, wie man in 30 Minuten zum Clown wird.

ASV-Lageplan zum AOK-Gesundheitstag am 19.09.2010

Als kleinen Wermutstropfen empfand ich zunächst, dass das Überraschungsgeschenk für Kinder mit mindestens sieben Stempeln eine Billigfrisbee der AOK (im corporate Grün mit aufgedrucktem Firmenlogo) war, da diese Billigscheiben aus mehreren Gründen zum Frisbeespielen nicht zu empfehlen sind: Das Plastik tut an den Fingern weh, es ist härter und weniger flexibel und kann damit beim Fangen ebenfalls eher weh tun, sie weisen nicht die Merkmale des „Morrison Slope“ (der Knick im Innenrand der Scheibe zum Tragen des Luftkissens) sowie der „Headrick Rings“ auf (die Rillen auf dem äußeren Scheibenrücken), sodass sie weniger stabil fliegen und keine großen Erfolgserlebnisse beim Werfen ermöglichen.

Dennoch ist das Engagement der AOK zu begrüßen, die auf Ihren Seiten einmal auf den Sport Ultimate hinweist (mit Link auf den Deutschen Frisbeesport-Verband) und in ihrem interaktiven Gesundheitsmagazin „AOK c@re“ diesen sogar ausgiebig erklärt. Vielleicht lässt sich der Versicherungskonzern in Zukunft  davon überzeugen, tauglichere Sportscheiben in seiner Farbe und mit seinem Logo zu produzieren (leichte Sportflugscheiben sind grob geschätzt etwa zehn mal teurer als die „Wegwerfscheiben“). Zuletzt bleibt anzumerken, dass die Wurfwand vom Deutschen Frsibeesport-Verband e.V. stammt, der sie hauptsächlich zum Einsatz auf Messen anfertigen ließ (Design by Matthias Brucklacher). Leider ist sie etwas anfällig gegen Wind, dennoch gelang es uns, sie stabil aufzustellen, sodass sich viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene  daran versuchten, und wir ihnen anschließend neben DFV-Minidiscs auch Info-Broschüren und Einladungen zum Probetraining beim ASV geben konnten.

Die Frisbee-Wurfwand des DFV e.V. beim AOK-Gesundheitstg des ASV Köln

Mach Frisbeesport in Köln-Nippes

Mittwoch, 15. September 2010

Ultimate Frisbee im Angebot des 2. Kölner Aktionstags „Mach Sport – vor Ort, Sportvereine lassen Schüler schnuppern“. In der zweiten Auflage der Veranstaltung nahmen in diesem Jahr bereits vier Schulen teil, nach nur zweien im Vorjahr.

Stadtplan von Köln-Nippes mit der Übersicht des Sportaktionstags 2010

Die Aktion „Mach Sport – vor Ort“ wird veranstaltet vom Stadtbezirks-Sportverband (SBSV) Nippes zusammen mit der Sozialraumkoordination Bilderstöckchen, der Hauptschule Reutlinger Straße, der Stadt Köln und dem Netzwerk „Sport und Bewegung Nippes“. Die Aktion ist Teil des Projektes „Sport in Metropolen“. Die Auftaktveranstaltung fand in der Sporthalle am Niehler Kirchweg mit dem Bezirksbürgermeister Bernd Schößler als Schirmherrn der Aktion (Bildmitte), dem ehemaligen deutschen Box-Profi und Paten des Netzwerkes „Sport und Bewegung Nippes“, Torsten May (links) und dem Vorsitzenden des SBSV 5, Jürgen Cremer,  statt.

Torsten May, Bernd Schößler und Jürgen Cremer beid er Eröffnung des Sportaktionstages in Köln-Nippes

Insgesamt 13 Sportvereine haben Kindern und Jugendlichen der Hauptschulen Bülowstraße und Reutlinger Straße sowie der beiden Grundschulen Longericher Hauptstraße und Altonaer Straße ihre Sportarten vorgestellt. Neben Ballspielen, Basketball/Streetball, Boxen, Fechten, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Skateboard/BMX, Trampolinspringen und Turnen war auch Ultimate Frisbee mit Sportlern des ASV Köln mit dabei. Hintergrund des Sportaktionstags ist, eine Alternative für die oft wenig geliebten „Bundesjugendspiele“ zu finden. Bisher treten Klassen gesammelt bei Sportarten an. In Zukunft sollen alle Schülerinnen und Schüler bei mehr Planungssicherheit ihre favorisierten Sportarten angeben, die sie gerne kennen lernen möchten. Vor allem bei Jungs und Mädchen mit Migrationshintergrund sollen eventuell bestehende Hemmschwellen abgebaut und der Einstieg in die Vereine erleichtert werden.

Einige der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler am Sportaktionstag in Köln-Nippes

Ina Johne und Benno Kerkloh vom ASV Köln konnten die beiden nacheinander angetretenen Klassen aus den Hauptschulen bestens beschäftigen und mit den Grundzügen des Sports vertraut machen. Vielleicht schlägt die eine oder der andere wieder bei den Angeboten der ASV-Abteilung „Frühsport 0,2“ (Trainingszeiten online) oder beim DJK Wiking im Kölner Norden auf. Die Trainingszeiten dort sind Dienstag und Mittwoch jeweils ab 18:00 Uhr hinten rechts neben dem Hauptplatz der Bezirkssportanlage Chorweiler (hinter dem Aqualand).

Ultimate Frisbee-Angebot beim Sportaktionstag Köln-Nippes 2010

Frisbeesport-Aktion im Kölner Rheinpark

Sonntag, 29. August 2010

Organisiert vom Stadtsportbund Köln fand am letzten Sonntag im August das zweite Fest „Sportlich aktiv im Rheinpark“ statt. Nachdem es im Vorjahr unter allzu starker Hitze litt, sorgte in diesem Jahr wechselhafte Witterung für einen mäßigen Zuspruch. Dennoch kamen jede Menge Aktive zusammen, um Sportarten wie Baseball, Boxen (mit dem Olympiasieger und Weltmeister Thorsten May), Capoeira, Fechten, Mountainbike, Leichtathletik, einen Rollstuhl-Hindernisparcours, Tangotanzen, Volleyball und Wing Chun zu demonstrieren respektive auszuprobieren. Darunter auch Ultimate Frisbee.

Frisbeeaktion beim 2. "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Gemäß Kölner Konventionen gehört eine Veranstaltung, die zum zweiten Mal durchgeführt wird, damit bereits zur Tradition und wird sich daher in den Folgejahren sicherlich weiter etablieren. Aber auch bei der zweiten Ausgabe war die Bandbreite der vorgestellten Disziplinen und Aktivitäten bereits sehr groß. Beim Pressetermin stellten Vertreter alle Sportarten vor und auch der Kölner Sportbürgermeister Manfred Wolf sagte ein Grußwort.

Übersicht "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Sehr schön, dass neben einem „Teamwagen“ mit sieben Spielern des DJK Wiking in Köln-Chorweiler auch drei, respektive mit Altmeister Lutz sogar vier Spieler des ASV Köln dazu kamen und auch mehrere Fremde zum Mitspielen animiert werden konnten.

Frisbeesportaktion bei "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Auch ein Disc Golf-Korb stand bereit, um Kinder und Erwachsene zum Zielwerfen anzuregen. Zudem wurden eine Menge Minidiscs und DFV-Flyer verteilt. Tatsächlich hielt das Wetter weitgehend und die ganze Aktion auf einem Kleinfeld mit fünf gegen fünf Spielern kann insofern als voller Erfolg gewertet werden. Lediglich eine Dame im Rheinpark ließ sich von den vielfältigen Sportmöglichkeiten nicht beeindrucken und behielt stattdessen ganz die Ruhe…

Unbeeindruckte Skulptur bei "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Drei Horizontalen aus Heilbronn

Montag, 09. August 2010

Um den offiziellen Nachberichten noch ein paar persönliche Eindrücke nachfolgen zu lassen: Ich war schon schwer beeindruckt von dem großen Frisbeesportfest der Jugend bei der WJUC2010 in Heilbronn! Das begann natürlich bei der Menge der fast 800 Spielerinnen und Spieler aus aller Welt, zog sich über die friedlichen und doch ausgelassenen Feiern und ging bis zu den Leistungen auf den Spielfeldern. Nicht minder beeindruckt war ich von der Organisation.

Sehr bemerkenswert fand ich auch, wie die deutschen Junioren vor jedem Spiel mit den schwarz-rot-goldenen Frisuren aufgereiht Arm in Arm standen und gemeinsam die  Nationalhymne sangen!

Das deutsche Junior Open Ultimate-Team singt die Nationalhymne vor dem Halbfinale gegen Kanada bei der WJUC2010

Eine zweite Horizontale, die mich schwer beeindruckte, war nach dem Juniorinnen-Finale zwischen Kanada und Kolumbien, wie die temperamentvoll ausgelassen feiernden Siegerinnen aus Kolumbien anschließend sich mit den Kanadierinnen der Reihe nach umarmten. Synchron schritt die Zeremonie von Spielerin zu Spielerin voran: eine sehr emotionale Geste der beiden Teams, die von tiefem Respekt und gegenseitiger Anerkennung zeugt.

Umarmungen zwischen den Juniorinnen aus Kanada und Kolumbien

In seienr Abschlussrede hob Piers Truter vom WFDF Ultimate Event-Komittee den das Turnier beherrschenden Spirit hervor,  der bei den allermeisten Partien sehr deutlich zu spüren war – trotz Adrenalins und wettbewerbsorientierten Spielens (immerhin ging es um die Junioren-Weltmeister- und die U17-Europameistertitel)!

Die Juniorinnen aus Kolumbien können ihr Glück über den WM-Sieg noch nicht fassen

Die dritte Horizontale der Kolumbianierinnen beweist, dass die spiel- und gesangsstarken  Südamerikanerinnen auch die Ernsthaftigkeit mitbrachten, sich anschließend beim Publikum für die tolle Atmosphäre zu bedanken. Von den Polizei-Sondereinsätzen, die wegen der Anwesenheit israelischer Sportler gefahren wurden, war im Übrigen nicht viel zu sehen. besonders schön, dass der Junior Open-Spiritpreis an das israelische Team ging, während bei den Juniorinnen den Kolumbianerinnen der Doppelsieg gelang, ebenso wie den deutschen Mädchen in der U17-Division weiblich.

Die Tribüne des Frankenstadions mit DFV-Präsident Volker Schlechter, Bürgermeister Hayek und dem Käthchen

Das Bild von der Tribüne lässt nur erahnen, wieviele Menschen aus der Region da waren, um die Junioren-Weltmeisterschaften und U17-Europameiterschaften im Ultimate Frisbee zu sehen: täglich mehr als 2.000, am Finaltag bestimmt 3- bis 4.000. Insgesamt besuchten die Topspiele und die Finale nach Veranstalterangaben mehr als 20.000 Zuschauer!

Die Guggemusik der Güglinger Gassafäger sorgte für Stimmung

Bei der Schlussfeier gab es denn auch „regionale Spezialitäten“ zu sehen: Die „Güglinger Gassafäger“ mit Guggemusik und Jochen Schleicher, einen der Begründer des Hundefrisbeesports in Deustchland, von den Discrockers in Karlsruhe, die Ende September ihren 10. Butch Cassidy Cup feiern, mit Disc Dogging und Freestyle Frisbee (hab ich leider kein Foto von geschossen). Und dann flog wieder ein ferngesteuerter Helikopter ein, der wie bei der Eröffnungsfeier eine Spielscheibe fallen ließ.

Wie bei der Eröffnungsfeier flog ein ferngesteuerter Helikopter ein

Junioren Ultimate-WM: „Ort im Land der Ideen“

Montag, 09. August 2010

Auf Anregung des Deutschen Frisbeesport-Verbandes (DFV e.V.) ist die diesjährige Junioren Ultimate-WM in Heilbronn (World Junior Ultimate Championships) als einer von 365 „Orten im Land der Ideen“ ausgzeichnet worden. Die Feierstunde fand am vergangenen Freitag im Kubus der Experimenta Heilbronn statt und fand ihren Widerhall auch in einem Artikel der Heilbronner Stimme mit sehr schöner Überschrift.

Heilbronner Stimme, 07.08.2010, Titel: Ein Lob für die Leidenschaft

Als Hausherr der Experimenta nutzte Geschäftsführer Wolfgang Hansch die Gelegenheit, um auf die „zweite Attraktion“ in Heilbronn neben der Junioren Ultimate-WM aufmerksam zu machen. Immerhin sind seit Eröffnung im November 2009 bereits rund 150.000 Besucher in das Science Center geströmt. Als „nächstes Highlight“ werde die Experimenta selbst in diesem November ebenfalls als ein „Ort im Land der Ideen“ gefeiert.

DFV-Präsident Volker Schlechter berichtete nur kurz über die Entwicklung des Frisbeesports in Deutschland, der bei einem 10-prozentigen Wachstum jährlich ein noch erhebliches Zukunftspotenzial aufweise. Zudem dankte er dem Welt-Flugscheibenverband (World Flying Disc Federation, WFDF) für den Zuschlag zu dieser Veranstaltung vor ein einhalb Jahren und das damit bewiesene Vertrauen, das die Organisatoren rund um Turnierdirektor Peter Deissler und den sportlichen Leiter Mark Kendall nicht enttäuscht haben.

Übergabe der Auszeichnung  von Axel Hepelmann, Deutsche Bank Heilbronn, an DFV-Präsident Volker Schlechter

Anschließend erhielt Axel Hepelmann von der Deutschen Bank Heilbronn das Wort und hob zunächst  hervor, wie schwierig es ist, diese Auszeichnung zu erhalten: Im 5. Jahr dieses Wettbewerbs unter der Schrimherrschaft des Bundespräsidenten haben sich mehr als 2.200 Unternehmen, Vereine und Institutionen beworben. Obwohl die Frisbeescheibe jedem bekannt sei, ließe sich dies von den hochkarätigen sportlichen Leistungen, die auf der Junioren-WM geboten würden, noch nicht sagen. Doch stelle der Sport mit der Eigenverantwortlichkeit seiner Spieler zweifellos ein hervorragendes Beispiel für besonderen Elan und Engagement dar. „Der deutsche Ultimate-Nachwuchs gehört zur Weltspitze“, stellte er fest und führte dies auf das starke ehrenamtliche Engagement des Verbandes und der Ausrichter vor Ort zurück. „Mit diesem Event wird die Bekanntheit noch vergrößert“, prognostizierte er. Die ausgiebige Berichterstattung der Heilbronner Stimme hat sicherlich viel dazu beigetragen.

06.08.2010, Experimenta Heilbronn: Die WJUC2010 ist ein "Ort im Land der Ideen"

Nach der offiziellen Übergabe an den DFV-Präsidenten stellten sich die Beteiligten zum Gruppenbild auf (v.l.): DFV-Präsident Volker Schlechter, WJUC2010-TD Peter Deissler, der Sportliche Leiter der WJUC Mark Kendall, DFV-Geschäftsführer Jörg Benner und Axel Hepelmann von der Deutschen Bank Heilbronn. Die Veranstaltung wurde als Ort der Woche in der Sonderveröffentlichung von Welt am Sonntag und der Welt gesondert hervorgehoben, zudem fand sie Erwähnung im Jugendportal der Heilbronner Stimme stimmt.de. Der Auszeichnung wohnten unter anderem der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Verbände in Deutschland, Gunter Fahrion aus Stuttgart, die Hauptförderer des Juniorensports von der Goetze KG Armaturen, Geschäftsführer Detlef Weimann und Klaus Müller, sowie vom DFV Finanzvorstand Manfred Ketz und Junioren-Vorstand David Robotham bei. Nachfolgend der Artikel aus der Heilbronner Stimme vom 07. August 2010.

Heilbronner Stimme, 07.08.2010: Eion Lob für die Leidenschaft

Deutscher Ultimate-Nachwuchs dominiert Europa

Sonntag, 08. August 2010

In der Kalenderwoche 31, vom 02. bis o7. August 2010, wurde in Heilbronn die Ultimate Junioren-WM und -U17-EM durchgeführt. Das Turnier mit rund 800 jugendlichen Athleten aus rund 20 Ländern war eine organisatorische Meisterleistung und – auf hohem sportlichen Erfolg – auch eine wegweisende Veranstaltung für den weltweiten und insbesondere den deutschen Ultimate-Nachwuchs. Beide deutsche U17-Teams wurden Europameister! Die deutschen Mädchen errangen darüber hinaus auch noch den begehrten Spiritpreis, der in der offenen Division an die Belgier ging.

Die Deutschen U17-Damen gewannen bei der Ultimate-EM den Titel und den Spirit-Preis

In den Junioren-Divisionen (gemäß  dem Präsidenten des Weltverbands WFDF Jonathan Potts in Übereinstimmung mit der FIFA ab sofort offiziell als „U19“ zu bezeichnen) lief es nicht optimal für die beiden deutschen Teams. Die Damen verpassten in ihrer Vorrunde von sieben Teams den vierten Platz und damit das Viertefinale; sie wurden am Ende 10. hinter Litauen, aber noch vor Großbritannien. Die Jungs der offenen Division spielten eine sehr starke Vorrunde, bei der sie unter neun Teams nur den USA unterlagen und damit direkt ins Halbfinale einzogen. Leider gingen sowohl das schwere Halbfinale gegen Kanada 12:17, als auch das kleine Finale gegen Großbritannien mit 10:16 verloren. Alle Ergebnisse.

Das deutsche Junior Open-Team beim Timeout im kleinen Finale gegen Großbritannien

Besser machten es die deutschen U17-Jungs, die ihr Finale, ebenfalls gegen Großbritannien, im Frankenstadion vor heimischen Publikum austragen konnten.

Die deutsche U17 Open-Nationalmansnchaft vor dem EM-Finale im Frankenstadion Heilbronn

Der Spielverlauf war wechselhaft: Nach anfänglicher Führung lagen die Deutschen zurück, ehe nach Ablauf der vorgesehenen 80 Minuten zwei Punkte auf das führende Ergebnis drauf gespielt werden mussten. Da lagen die Briten mit 9:6 vorne. Als es aus deutscher Sicht 7:10 stand, hatten die wenigsten noch Hoffnung auf einen Sieg. Doch die Briten vergaben mehrere Chancen, während die Deutschen unter der Anfeuerung des Publikums ausglichen und schließlich sogar mit 11:10 gewannen!

Goldjubel der deutschen U17 Ultimate-Europameister 2010

In der Juniorinnen-Division hatten die Kolumbianerinnen mit einem Kader von 25 Frauen im Halbfinale überraschend die USA mit 13:12 besiegt. Im Finale gelang ihnen, womit kaum jemand gerechnet hätte: Sie besiegten auch Kanada mit 16:14 und sicherten sich unter riesigem Jubel den ersten internationalen Titel für das südamerikanische Land!

Die kolumbianischen Juniorinnen Ultimate-Weltmeisterinnen liefen durch den Jubeltunnel, im Hintergrund wurde der Platz schon für das Open-Finale gewalzt

Sie gewannen zu ihrer überbordenden Freude auch noch den Spiritpreis in ihrer Division.

Die doeppelt dekorierten Ultimate-Juniorinnen aus Kolumbien: Weltmeisterinnen und Spiritsiegerinnen

In der offenen Junioren-Division ging der Spiritpreis an Israel. Der Preis wird durch Bewertungsbögen beider Teams übereinander am Ende jedes Spiel ermittelt. Das schiedsrichterlose Fairplay unterscheidet den Sport Ultimate Frisbee von allen anderen Sportarten.

Israel wurde der Spiritsieger der Junior Open-Division bei der Ultimate Junioren-WM in Heilbronn

Sportlich spielten die US-Boys in der Junior Open-Division in einer Liga für sich: Sie besiegten im Finale Kanada ungefährdet mit 17:7 und sicherten sich hochverdient den Weltmeistertitel (ohne bei ihren Siegen jemals zweistellig Punkte kassiert zu haben).

Junior Open-Weltmeister USA bei der Nationalhymne vor dem Finale gegen Kanada

Zu guter Letzt noch die Bilder der beiden deutschen U17-Nationalteams bei der Siegerehrung. Zu den Europameistertiteln wurde jeweils die Nationalhymne gespielt, die die Spielerinnen und Spieler mitsangen.

Die deutschen U17 Ultimate-Juniorinnen bei der Nationalhymne zu Ehren ihres EM-Titels

Die deutschen U17 Open Ultimate-Junioren bei der Nationalhymne zu Ehren ihres EM-Titels

Der publikumswirksame Layout

Samstag, 31. Juli 2010

Bereits 350.000 mal soll das unglaubliche Video des Amerikaners Andrew Fleming bereits angeklickt worden sein, dass ihn im Viertelfinale der Ultimate Club-Weltmeisterschaft im Juli 2010 in Prag zeigt. Das schweizerische Newsportal 20min.ch hat dazu sogar eine Story unter dem nachfolgenden griffigen Titel eingestellt.

20min.ch, 30.07.2010, Titel: Unglaublicher Frisbee-Fang per Hechtsprung

Dass der Teamsport Ultimate-Frisbee „durchaus spektakulär sein kann“, wie es so schön heißt, stellen die Akteure und die vergleichsweise wenigen Zuschauer der großen Turniere immer wieder fest. Dass aber jetzt ein solches Video dazu beitragen könnte, auch Personen von der Faszination des Sports zu überzeugen, die bisher noch nichts damit zu tun hatten, wäre ebeno überraschend wie erfreulich. Ein Bekannter war als Aktiver bei der Ultimate Club-WM und erlebte das Geschehen live. Er berichtete, dass niemand im ganzen Stadion auch nur im Mindesten damit gerechnet hätte, dass der Spieler die Scheibe noch fangen kann. Nach diesem Sieg von Seattle „Sockeye“ über Boston „Ironside“ schaffte es Seattle auch noch ins Open-Finale, wo es dann San Francisco „Revolver“ unterlag.

 

Die Aufnahme des sensationellen Catchs von Andrew Fleming stammt von Ultivillage, das auch eine Version mit Slowmow anbietet. Der virale mediale Erfolg bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass eine wenigstens unregelmäßige Videoabedeckung der stärksten Spiele viel dazu beitragen könnte, die Popularität dieses eindrucksvollen Sportes weiter zu erhöhen. Von den World Games 2013 im kolumbianischen Cali, wo Ultimate zum Botschaftersport des Fairplays ernannt wurde, werden wir im Fernsehen vermutlich ebenowenig zu sehen bekonmen wie von der nun anstehenden Junioren Ultimate-WM in Heilbronn. Weitere Clips von der WUCC bei Ultivillage  und bei Blockstack TV, die Finalspiele sind weiterhin in voller Länge abzurufen unter www.strizna.cz.

Ultimate Frisbee-Großereignisse in Folge!

Montag, 26. Juli 2010

2010 ist schon ein ganz besonderes Jahr, nicht nur aufgrund der schönen Zahl, sondern vor allem in Hinblick auf die vielen Großereignisse, die sich alleine in meinem Lieblingssport Ultimate Frisbee aneinanderreihen: Zuerst fand in Prag die Club-WM statt, bei denen die deutschen Teams gut abschnitten – nicht nur sportlich, sondern vor allem auch in der maßgeblichen Spirit-Wertung. Nun ist die erste  U 23 Ultimate-WM in Florenz zu Ende gegangen, mit zwei herausragenden Bronze-Medaillen für deutsche Teams.

Als nächstes stehen nun die 30. Deutschen Ultimate-Meisterschaften in Jena an und unmittelbar darauf die Junioren Ultimate-WM 2010 in Heilbronn. Neben einem Vorbericht kann auch ein kleiner Trailer Geschmack auf mehr machen:

 

Die Finale der Club-WM in Prag sind übrigens immer noch in voller Länge ansehbar. Dabei sind mir sehr schöne Zusammenschnitte von Highlights anderer Ultimate-Veranstaltungen aufgefallen., von den UPA Club Nationals 2009 (mit dem Fußball-WM-Song „Wave Your Flag“) und 2008 (mit Bitter Sweet Symphony Rap Version)

Oder diese beiden Best-of-Videos von Ultivillage aus dem Jahr 2008:

Und last not least nicht zu vegressen die College-Highlights 2008 von CBS, mit einem ebenfalls gut abgehenden Song („It’s so simple“ von Saosin).

Vielsagendes vor den Viertelfinalen

Donnerstag, 01. Juli 2010

Was ich noch sagen wollte, bevor die Viertelfinale der FIFA Fußball-WM 2010 in Südafrika losgehen, hat mir der Bioethik-Professor Peter Singer von der Princeton-Universität im Welt-Kommentar das Wort aus dem Munde genommen:

Die Welt, 30.06.10, Titel: Manuel Neuer hat gemogelt

Der selbe Artikel ist online auch erschienen unter der Überschrift: „Manuel Neuers Betrug ist kein Kavaliersdelikt“. Dabei geht es mir nicht nur um die Vorbild-Funktion Kindern und Jugendlichen gegenüber. Mir geht es eher um das Selbstverständnis sich selbst gegenüber. Natürlich wäre es unüblich zuzugeben, dass der Ball im Tor war, was der deutsche Keeper noch im Flug beim Blick hinter sich deutlich gesehen hat. Doch Peter Singer führt das Beispiel des ehemaligen Liverpool-Stürmers Robbie Fowler an, der bei einem Elfmeterpfiff zugab, nicht gefoult worden zu sein. Als der Schiri doch auf einen Elfer bestand, schoss der faire Mann ihn extra so, dass der Torwart ihn parieren konnte.

Das Problem setzt nicht erst beim Videobeweis an, obwohl der meiner Meinung nach gemäß heutiger Technik selbstverständlich zu nutzen wäre. In einem zweiten Welt-Kommentar desselben Tages vergleicht Sven Flohr das jetzige Umschwenken des FIFA-Chefs Sepp Blatter in dieser Frage mit „den letzten Tagen der DDR“. Die Arguemntation, dass Amateure ihn auch nicht einsetzen könnten und seine Einführung daher ungerecht sei, ist haarsträubend. Alle im Stadion wissen dank Leinwand, Monitoren und Zeitlupe umgehend, ob ein Pfiff berechtigt war. Zudem ist der Profifußball mittlerweile so schnell (und so viel schneller als der Amateursport), dass der Schiedsrichter ohne die technische Hilfe nicht mehr wirklich Herr der Lage sein kann.

Die Welt 30.06.10: Her mit dem Videobeweis!

Aber kann der Spieler noch Herr seiner Sinne sein? Ja, er muss es sogar! Das Verhalten beim Fußball, hier den Arm zu Hilfe zu nehmen, da Nutznießer einer falschen Entscheidung zu sein und dort zu foulen, solange es nur der Schiedsrichterstab nicht sieht, ist so falsch und so wenig vorbildlich wie es nur geht. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich engagiere mich seit Jahren ehrenamtlich für die Verbreitung des einzigen Teamsports ohne Schiedsrichter, Ultimate Frisbee. Die Regeln zu kennen und auf Basis dieser Kenntnis auch unter Adrenalin entsprechend zu urteilen, ist eine große Herausforderung.

Ich habe die Gesichter der staunenden Referenten des (damals noch) Deutschen Sportbundes gesehen, als sie bei den World Games 2005 in Duisburg feststellten: Leistung-Teamsport ohne Schiedsrichter, das geht! Aller Erfahrung nach – dies bestätigt auch eine Arbeit der angehenden Abiturientin Sarah Franchini aus Mengen, über die ich berichtete – steigt die Wertschätzung dieses Selbstregulierens mit zunehmendem Alter. Als Leistungssportler  – zumal als Fußball-Nationalspieler mit Medientraining und festgelegtem Verhaltenskodex – solltest Du Dich aber keinesfalls auch noch rühmen, Dich so verhalten zu haben, als sei nichts gewesen. Genau das ist der Betrug.

Der Betrug im Angesicht eines Millionenpublikums ist Peter Singer zufolge „in gewiser Weise sogar schlimmer als ein privater Betrug“. Jeder weiß, dass Du falsch gehandelt hast. Der Autor schreibt von einer „Kultur der exzessiven Parteinahme“, die ethische Werte verdrängt habe. Doch ich bin mri sicher, wer die Größe zeigt und ehrlich ein Fehlurteil (auch gegen sich) zugibt, dem ist die Parteinahme der meisten Zuschauer sicher. Auch wenn bestimmt einige sagen würden: „Wie doof!“, ist es genau das Verhalten, das Respekt abverlangt. Das gibt es nicht nur im Ultimate, dass Gegenspielern zu einer gelungen Aktion applauudiert wird. Das gibt es auch im Tennis und anderswo. Im Frisbeesport nennen wir das „Spirit of the Game“, Du kannst auch einfach „Sportsgeist“ dazu sagen. Wer sich davon überzeugen möchte, kann das aktuell in Prag tun, wo an diesem Wochenende die Club-Weltmeisterschaften im Ultimate beginnen.

Frisbeesport-Filmdreh beim ASV Köln

Sonntag, 27. Juni 2010

Auf Betreiben des neuen Geschäftsführers des ASV Köln Sport & Health Club, Dieter Brill, entsteht ein neues Imagevideo des Traditionsvereins, in dem sämtliche Sportarten kurtz abgebildet werden. Zudem werden zu den jeweiligen Sportarten einzelne, etwas längrere Clips erstellt. Am vergangenen Wochenende haben nun die Dreharbeiten begonnen und auch die Sparte „Ultimate Frisbee“ der Abteilung „Frühsport 0,2“ wurde in typischen Action-Scenen abgelichtet.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Mit einem sogenannten Dolly auf Schienen wurden dynamische Aufnahmen erstellt, die vom Anwurf über einen Vorhandflow über vier, fünf Stationen zum Punkt bis zur Handlingsituation (Marken, Anzählen, Werfen unter Druck) und dem Kurzpassspiel im Aufbau gingen.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Zur großen Freude aller Beteiligten fanden sich insgesamt 22 Teilnehmer der großen Abteilung zusammen, die dank der systematischen Nachwuchsarbeit von Jürgen Hauf kontinuierlich weiteren Zulauf erhält. Schnell kleideten sich jeweils elf Protagonisten in rote und elf in blaue Shirts, um dann während (für Sportler gefühlten) langen Pausen häufig auf ihren Einsatz zu warten, wie hier vor einem Anwurf mit Matze Zuber.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Neben den klaren Vorstellungen, die  der Regisseur mitbrachte, gelang es uns, noch ein paar weitere, typische Impressionen des dynamischen Spiels in seiner Mixed-Variante darzustellen.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Insgesamt eine spaßige Aktion bei bestem Wetter, die knapp zwei Stunden dauerte, wonach die meisten noch ein Spielchen wagten. Jetzt sind wir doch sehr gespannt, was dabei rüber kommen wird, im allgemeinen ASV-Imagefilm, aber vor allem auch im Sportarten bezogenen Ultimate-Clip.

Protagonisten des Filmdrehs zum Frisbeesport beim ASV Köln