Archiv für die Kategorie ‘Frisbeesport’

Dann doch noch: Frisbee bei Wetten Dass!?

Samstag, 05. Februar 2011

Um das Entscheidende vorweg zu sagen: Ich kann bis jetzt auch nur mutmaßen, welche Wette kommende Woche beim Klassiker der gepflegten Sanmstagabend-Unterhaltung „Wetten Dass!?“ im ZDF gezeigt werden wird. Worüber ich allerdings berichten kann, ist welche Wetten NICHT gezeigt werden, denn diese nun angekündigte Wette hat einen Vorlauf von mindestens zwei Jahren.

Wetten-Dass-Logo

Jan Bäss und Gregor Marter, die aktuell den Dokumentationsfilm „The Invisble String“ produzieren (s. die DFV-Meldung „Wegbereiter des Frisbeesports im Film“ vom 07.01.2011, ) haben bereits seit zwei Jahren an einer interessanten Frisbee-Wette gebrütet. Sis sind beide als Disc Golfer aktiv, aber nicht nur, Jan Bäss spielt auch Ultimate, während Greg Marter alle Einzeldisziplinen betreibt (also Overaller ist).  Welche Wette diese beiden in der Live-Sendung in die Tat umsetzen werden, darüber ist im Vorfeld noch nichts zu erfahren, das ist streng geheim.

Allerdings hat die „Wetten Dass!?“-Redaktion bereits seit mehreren Jahren nach möglichen Wetten gesucht, die für die Show geeignet wären, lange Zeit aber nichts für sie Passendes gefunden. Über den Deutschen Frisbeesport-Verband hatte sie auch Kontakt zu mir aufgenommen. Ich hatet Ideen gesammelt, die von Würfen über eine Boing, Würfen über einen Fluss, Würfen auf ein im See weit entfernt verankertes Floß bis hin zu einer Staffel von Frisbeewerfern gegen 4 mal 100 Meter-Läufer reichte. Dazu ist sogar im Jahr 2008 sogar eine Filmaufnahme entstanden, die leider nie mehr aus Mainz zu mir zurück gekehrt ist.

ASV-Frisbeewurf vs. -Sprintstaffel aus dem Jahr 2008

Im darauffolgenden Jahr war sogar ein Filmteam von wetten Dass im schmucken Stadion des ASV Köln, um eine Idee umzusetzen, die grob lautete: Durch offene Fensterscheiben mehrerer quer nebeneinander stehenden Autos werfen. Wir hatten dies Übung durch Hula Hoop-Reifenm, die an Hürden befestigt wurden, simuliert. Denn wer würde für den Lechschaden aufkommen, wenn Würfe mit voller Wucht gegen die Autotüren gedonnert wären. Aber auch diese Wettidee erwies sich als ungeeignet, denn – sowohl darf ich wohl verraten – das Wettprinzip der Show lautet, die Wette selbst muss im ersten Moment unvorstellbar klingen, im Sinne von: „Das geht ja gar nicht“.

Da wäre der Teamsport Ultimate Frisbee mit seinen eigen-verantwortlichen Athleten, die selbst bei Weltmeisterschaften ohne Schiedsrichter den Verlauf des Spieles regeln, doch schon geeignet, als Wette herzuhalten. Wird es das so in 30 Jahren noch geben? Aber auch mit der Frisbeescheibe gibt es da so einiges Verrücktes anzustellen. Ich möchte nur als ein Beispiel die Routine der beiden Freestyler Jan Schreck und Anton Capellmann aus Berlin anführen, die ihnen bei der Deutschen Meisterschaft  2009 in Köln den Titel in der Division „Open Pairs“ brachte.

Frisbee Freestyler „bekommen es gebacken“!

Montag, 31. Januar 2011

Bei den Freestyle Frisbee-Spielern geht’s immer rund: Zuerst wurden Anfang 2011 im Jahreskalender der Sportbild gleich vier Meisterschaftstermine abgedruckt, dann hat der Zentrtalverband des Bäckerhandwerks aus aktuellem Anlass der diesjährigen Freestyle-DM am Chiemsee einen Werbefilm für das Gewerk erstellt, das traditionell eng mit dem Frisbeesport verbunden ist (siehe unten), und nun befindet sich ein bundesweiter „Deutscher Freestyle Frisbee e.V.“ in Gründung.

Deckblatt-Ausschnitt des Sportbild-Jahreskalenders 2011

Die in der Neujahrsausgabe der Sportbild genannten Frisbeesport-Termine (vom 05.01.2011, Druckauflage 665.000) betreffen die Beach Freestyle Frisbee-WM in Rimini (ITA) vom 20.-24.04.,  die Freestyle Frisbee-DM in Übersee/Chiemsee vom 17.-19. Juni, die Frisbee Freestyle-EM in Karlsruhe vom 15.-17. Juli sowie die Frisbee Freestyle-WM in Prag (CZ) vom 10.-13. August. Für den Termin der Deutschen Meisterschaft ist jetzt eine besondere Werbung entstanden, die der Zentralverband des Bäckerhandwerks als Film ins Netz gestellt hat. Intention ist, unter dem Claim „Back Dir Deine Zukunft“ den Handwerksberuf zu promoten. Hierzu wurde der Mitveranstalter und Bäckermeister Jesse Hawkins aus Übersee am Chiemsee in vier Minuten Länge portraitiert.

Wer sich keine Zeit nehmen möchte, um sich die ausgesprochen stimmungsvollen Bilder anzusehen, dem sei der Bezug des Frisbeesports zum Bäckerhandwerk noch mals in Erinnerung gerufen: es war eine Bäöckerei namens „Ma Frisbie“, die mit Kuchendeckeln, die sich gut werfen ließen, der späteren Erfindung einer Plastikscheibe phonetisch den Namen lieh.

Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass sich der neue Verein „Deutscher Freestyle Frisbee e.V.“ mit Sitz in Berlin in Gründung befindet. Bei der entsprechenden Gründungsversammlung in der schicksalhaft klingenden Gaststätte „Walhalla“ im Bezirk Tiergarten unweit der Siegessäule wurden die Vorstände Markus Hein (Berlin, Vorsitzender), Jan Schreck (Berlin, stellvertretender Vorsitzender) und Robert Dittrich (Braunschweig, Finanzvorstand) gewählt. Sein Zweck  ist die Förderung des Kinder-, Jugend-, Erwachsenen-, Breiten-, und Wettkampfsportes.

Hintergrund ist der Umstand, dass sportrechtlich alle Mitglieder eines Verbandes selbst gemeinnützig sein müssen und dies am einfachsten durch eine Vereinszugehörigkeit gewährleistet ist. Freestyle Frisbee ist nach Disc Golf bereits die zweite Abteilung des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, die damit allen vereinslosen Spielern eine Heimat bietet.

Die Spieler sind weltweit verbunden durch die Freestyle Players Associaton (FPA), die auch Weltranglisten pflegt. Darin sind fünf deutsche Damen unter den Top 20, mit Judith Haas seit vergangenen September erstmals als Nummer eins, sowie sechs Herren unter den Top 30 (mit Christian Lamred und Florian Hess als besten Deutschen auf den Plätzen neun und zehn).

Der DFV hält den Kölner Sport hoch

Mittwoch, 26. Januar 2011

Um den Kölner Sport  ist es – was die Beteiligung an einer Ausstellung ausgezeichneter „Orte im Land der Ideen“ betrifft – nicht eben gut bestellt. Nur die Deutsche Sporthochschule Köln ist mit ihrem Projekt „Fit am Ball“ bei der jetzt eröffneten Ausstellung im Spanischen Bau des Kölner Rathauses für den Sport vertreten, sowie der Deutsche Frisbeesport-Verband mit seiner Jugendarbeit. Anlässlich der Junioren Ultimate-WM im vergangenen Jahr in Heilbronn wurde der DFV e.V. mit Geschäftssitz in Köln am 06.08.2010 mit der begehrten Innovations-Trophäe ausgezeichnet. Auf dem Foto die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes mit einer „Supporters‘ Club“-Scheibe zwischen dem Jury-Paten Ansgar Burghof (r.) und DFV-Geschäftsführer Jörg Benner.

Kölns Bürgermeisterin Elfie Schon-Antwerpes zwischen dem Jury-Paten Ansgar Burghoff und (r.) und DFV-GF Jörg Benner

Beim Rundgang durch die Ausstellung mit mehr als 30 ausgezeicheneten Projekten im Anschluss an die Feierstunde zeigten sich die beiden Festredner erstaunt und begeistert von der Idee, einen Teamsport in Eigenverantwortung und ohne Schiedsrichter durchführen zu können. Sie erfuhren, dass die Disziplin „Botschaftersport des Fairplays“ der World Games 2013 in Kolumbien ist, und dass sie in Deutschland über Hochschulen, Sportrahmenpläne in den Oberstufen und auch in Köln bereits in zwei Vereinen (ASV Köln und DJK Wiking Köln-Nord) sowie in vielen Schulen wenigstens sporadisch angeboten wird.

Foto des Kölner Doms bei der Ausstellung Kölner Orte im Land der Ideen

Natürlich darf der Kölner Dom als einer der altehrwürdigsten Orte im Land der Ideen bei der Aussttellung nicht fehlen. Die Auszeichnung des Bauwerks bezieht sich nicht nur auf die gotische Architektur und die Kunstschätze von Weltrang, sondern auch auf das Zentrum der Kirchenmusik mit fünf Chören und Orgelkonzerten und auf die forschende und publizierende Dombauhütte.

Das Schokoladenmuseum präsentiert sich als Kölner Ort im Land der Ideen

Insgesamt stammten die meisten der ausgezeichneten Kölner Orte aus dem Bereich Kunst-Kultur-Gesellschaft, wie Ansgar Burghof bemerkte (u.a. das Farina-Haus, das Karnevalsmuseum, die Kölner Oper und das Gürzenich-Orchester Köln), sowie aus dem Bereich Bildung und Wissenschaft (u.a. der Interkulturelle Schulhof Köln-Kalk, die Sendung mit der Maus, das NRW Landesbüro Tanz und die Carl Duisberg-Centren). Nur gut, dass die DSHS und der DFV auch das Ansehen der Sportstadt Köln hoch halten – wo erst jüngst bekannt wurde, dass in den vergangenen beiden Jahren rund eine halbe Million Euro an Sportmitteln nicht genutzt wurden.

Ein Lumpenball aus Ruanda - Ausstellungsstück der DSHS der Kölner "Orte-Ausstellung"

Bürgermeisterin Scho-Antwerpes stellte angesichts der vielen ausgestellten Innovationen fest, wie wichtig es für die Entwicklung des Standortes Köln sei, das kreative Potenzial der Stadt zu fördern, zu begleiten und zu beachten. Dazu werde die Stadt gerne zur Verfügung stehen, wo immer sie helfen könne. Vielleicht können die Flugscheiben-Disziplinen dazu beitragen, dass der Sport in Köln noch stärker zu einer runden Sache wird?

Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bei ihrem Grußwort zur Kölner "Orte"-Ausstellung

Laut Ansgar Burghof beschreibt „das Land der Ideen“ den Markenkern des Standortes Deutschland. Die gleichlautende Marketinginitiative möchte bisher wenig bekannte Innovationen sichtbar machen. Köln steht bundesweit in Hinblick auf die Anzahl der ausgezeichneten Projekte übrigens an vierter Stelle hinter München, Stuttgart und Frankfurt am Main. Die Ausstellung im Kölner Rathaus läuft noch bis zum 16. Februar.

Sport ist politisch und erfordert Haltung

Samstag, 22. Januar 2011

Dass die B-Note entscheidend sei, hört man in manchen Sportarten wie Eistanzen oder Skispringen. Allerdings spielt die Haltung im Sport tatsächlich eine große Rolle. Mit der Breitenwirkung, die viele Sportarten haben, und der Vorbild-Funktion, die Profis für Kinder und Jugendliche darstellen, verbindet sich eine Selbstverpflichtung. Anlass dieser Erkenntnis ist die Meldung aus der Rheinischen Post in Bezug auf eine Pressemitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Rheinische Post, 19.01.2011, Titel: Neonazis unterwandern Sportvereine

DOSB-Präsdient Thomas Bach berichtete, dass Agitatoren aus der Neonazi-Szene sich als freiwillige in Sportvereinen einschlichen, versuchten Sympathie zu gewinnen und so schleichend reaktionäres, rückständiges Gedankengut zu infiltrieren suchten: „und irgendwann tauchten dann Nazi-Symbole bei Sportveranstaltungen auf“. Dafür findet er die griffige Aussage: „Das Böse kommt oft in der Maske des Guten“ und fordert alle Sportler und Funktion#äre auf: „Wir müssen dem schleichenden Guift des Nationalsozialismus entgegentreten.“

Das Bundesfamilienmisiterium wird hierzu in Absprache mit den Innenministern der Länder, dem DOSB und den Landessportbünden einen Leitfaden mit Tipps zum Umghang mit „bestimmten Situationen“ erstellen. Bis 2014 sollen dafür jährlich 24 Millionen Euro bereit gestellt werden. Familienministerin Kristina Schröder wird zitiert: „Jegliche Form von Rassimus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ist menschenverachtend und zerstört das, wofür steht: Fairness und Miteinander.“ Hierzu wurde bereits auch eine Beratungsseite im Internet iengerichtet

Eine bewusste politische Haltung erlangen wir gewöhnlich nur durch wachsame Wahrnehmung der Geschehnisse. Sie kann beim Sporttreiben entscheidend dazu beitragen, die Ideale des Sports konsequent umzusetzen. Als besonders gelungenes Beispiel einer Sportart, die Fairness und eine Haltung von ihren Sportlern abverlangt, möchte ich den Frisbeesport (Flying Disc) nennen, der die Eigenverantwortlichkeit der Spieler voraussetzt, um etwa im Teamspiel Ultimate ohne Schiedsrichter fair und respektvoll miteinander auszukommen. Daher wurde Flaing Disc auch als Botschaftersport der kommenen World Games 2013 im kolumbischen Cali ausgewählt.

Ausstellung Kölner „Orte im Land der Ideen“

Freitag, 21. Januar 2011

In den vergangenen fünf Jahren wurde der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ durchgeführt, an insgesamt mehr als 1.800 Tagen. Mehr als 30 dieser Tage hatten einen Kölnbezug, indem der „Ideengeber“ aus Köln kam oder die ausgezeichnete Institution oder das Unternehmen in Köln zu Hause ist. 31 Kölner Teilnehmer an den „Orten im Land der Ideen“ bereiten derzeit eine Ausstellung der Stadt Köln vor, die am Dienstag, der 22. Januar um 17:30 Uhr im Spanischen Bau des Rathauses der Stadt Köln eröffnet wird – darunter auch der Deutsche Frisbeesport-Verband e.V. mit Sitz in Köln-Esch.

Gesamtansicht von Stellwand und Vitirne des DFV in der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

Im vergangenen Jahr wurde aus Anlass der in Heilbronn durchgeführten Junioren-Weltmeisterschaften im Ultimate Frisbee der DFV e.V. mit dem begehrten Titel ausgezeichnet. Der Moment der Auszeichnung am 06. August 2010, aber vor allem der Sport wird mit großformatigen Bildern dargestellt. In der Vitrine finden sich zuoberst Stücke der Veranstaltung…

 Oberster Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

… gefolgt von der Trophäe, die die deutschen U17-Junioren bei der zeitgleich stattfindenden Ultimate-Europameisterschaften in dieser Altersklasse geholt haben (vielen Dank an den Junioren-Trainer Max Leibersberger und seine Familie) – übrigens ebenso wie die deutschen Mädchen in der Altersklasse – dazu brandneue Scheiben von New Games Frsibeesport, u.a. des „Supporters‘ Club Junioren-Ultimate Deutschland“…

Zweiter Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

…gefolgt von einigen Büchern und einer Disc Golf-Putterscheibe des Verbandes mit unserem Leitspruch „Unsere Welt ist eine Scheibe“.

Dritter Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

Zuunterst sind noch ein National-Trikot und Noppenschuhe zu sehen – denn mehr braucht es nicht (außer natürlich einer Sportflugscheibe), um den faszinierenden Sport auszuüben. Das Begleitpapier ist nachzulesen als Ausstellungsbeiblatt des DFV, Ort im Land der Ideen am 06.08.2010 .

Hymne für ultimativen Karnevalsverein

Mittwoch, 19. Januar 2011

Alle, die das als Ortsfremde lesen, werden denken, der hat sie doch nicht mehr alle! Und ja, der Karneval in Köln ist schon eine Institution, die es erlaubt oder sogar erfodert, in gewisser Weise neben sich zu stehen (und damit meine ich nicht nur den Alkohol). Das Maskenspiel und die Vertauschung der Identität sind ein ganz wichtiges Spiel für die Kölner. Insofern sind sie vielleicht nirgendwo so sehr bei sich wie im Karneval. Aber darüber haben andere bestimmt schon eingehendere Untersuchungen geführt. Anlass dieses Eintrags ist die Neuproduktion eines Liedes für mein Ultimate Frisbee-Team „Frühsport 0,2„, als Teil des ASV Köln, das ich heute zusammen mit dem Kölner Berufsmusiker Björn Heuser fertig gestellt habe.

Frühsport, Frühsport,
Du häs die jecksten Spiller mit an Bord.
Mir mache fätisch, wat mir anjefange.
Et hät noch immer jot jejange!

So geht der Refrain los, der um ihn sich nachhaltig einzuprägen, mehrfach in dem vierminütigen Lied wiederholt wird. Die Instrumentierung mit Schlagzeug, Bass, Gitarre, Klavier, Akkordeon und Glockenspiel unterstreicht das möglichst originalgetreue Lokalkolorit. Gedacht ist das Stück nicht nur zur Anfeuerung für kommende Generationen, wenn der Teamsport Ultimate Frisbee vom Zuspruch her andere, bislang noch populärere Ballsportarten längst überholt haben wird, sondern vor allem als Untermalung für das diesjährige Traditionsturnier „Disc Days Cologne“, das am 1. Juniwochenende beim ASV Köln und auf den Stadionvorwiesen stattfinden wird.

Hier also der Download-Link für die Frühsport-Hymne von Jörg Benner, prod. v. Björn Heuser und nachfolgend für eingefleischte Karnevalisten der Text zum Üben und Mitsingen:

Frühsport-Hymne 2011

Refrain:
Frühsport, Frühsport,
Du häs die jecksten Spiller mit an Bord.
Mir mache fätisch, wat mir anjefange.
Et hätt noch immer jot jejange!

Frühsport, Frühsport,
Du mähst uns Spass und du häls Wort.
Et kütt wie et kütt, doch dat stört uns nit,
denn mir spille janz bove met.

Mit Taktik und Jeschick
und nem kleine bessche Jlöck,
mit den Pässen uss dem Handjelenk
weed jespillt, dat mer noch lang dran dängk!
Un kütt ’ ne Schiev nit an:
Wat wellste maache? Mir blieve dran!
Un kütt ’ ne Schiev nit an:
Wat fott es, es fott! Mir fange neu an!

Refrain: Frühsport, Frühsport…

Mir sin en Team, mir stonn zosamme,
für Frühsport sin mir Füür und Flamme!
Mir sin listig un föhlen uns berofe,
su lang sich ener frei mööcht loufe!
Hät ens ener jet falle jelosse:
Wat soll dä Quatsch? Do laach`s de Dich kapott!
Hät ens ener jet falle jelosse:
Saje mer: Maach et jot, ävver nit ze oft!

Refrain: Frühsport, Frühsport…

(C-Part)
Noh dem Spillche simmer für nix fies.
Mir froge alle Mann: dringste ene met?
Noh dem Spillche han mir keine Knies:
Dat kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. 
Su kämfe mer zosamme Johr für Johr –
et es, wie et es, doch nix bliev wie et wor..

Refrain: Frühsport, Frühsport…

Prall gefüllter Frisbeesport-Kalender 2011

Samstag, 01. Januar 2011

Obwohl viele Termine und Veranstalter für dieses Jahr noch gar nicht feststehen, gibt es doch keinen Zweifel daran, dass das Frisbeesport-Jahr 2011 wieder ein ganz großes werden wird. Hoffentlich nicht nur für alle Beteiligten, sondern auch für eine wachsende Zahl an Zuschauern und begeisterten Fans! Wie Dieter Thoma als Komoderator des heutigen Neujahrsspringens in der ARD sagte: „Die Faszination ist der Traum des Fliegens“. Gepaart mit originären Spielregeln ergeben sich für 2011 in den Disziplinen Ultimate, Disc Golf und Freestyle eine Menge an hochkarätigen Turnieren, deren Zahl durch eine stark zunehmende Berücksichtigung der Sportarten an Hochschulen und Schulen in Zukunft noch weiter zunehmen dürfte.

Das Logo des Deutschen Frisbeesport-Verbandes e.V.

Noch nicht final terminiert sind zahlreiche Meisterschaftsturniere des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, sowohl in der Halle wie unter freiem Himmel. Eine Aktualisierung des Planungsstandes erfolgt noch diese Woche auf der Verbandshomepage. Daneben – und neben der ebenfalls zunehmenden Zahl an Regionalligen – stehen aber bereits nachfolgende Termine fest, die auch auf Anfrage an die Sportbild gesandt wurden, damit möglicherweise der eine oder andere Termin Eingang in den Sportkalender 2011 findet.

09. und 10. April: DFV Ultimate Masters-DM in Köln
20. bis 24. April: Beach Frisbee Freestyle WM in Rimini, Italien
22. bis 25. April: Beach Ultimate Club-WM in Rimini, Italien

17. bis 19. Juni: DFV Frisbee Freestyle DM in Übersee am Chiemsee

15. bis 17. Juli: Frisbee Freestyle EM in Karlsruhe
20. bis 24. Juli: Disc Golf European Open in Tampere, Finnland
26. bis 30. Juli: PDGA Amateur Disc Golf WM in Rochester, New York, USA

30. Juli bis 6. August: Ultimate-EM in Maribor, Slovenien
08. bis 13. August: PDGA Professional Disc Golf WM in Santa Cruz, Kalifornien, USA
10. bis 13. August: FPA Frisbee Freestyle WM in Prag, Tschechische Republik
22. bis 28. August: Beach Ultimate-WM in Lignano Sabbiadoro, Italien

2. bis 4. September: Europäische Regionalausscheidung zum Ultimate Champions League-Finale voraussichtlich in Nürnberg

Mein Frisbeesport-Jahresrückblick 2010

Dienstag, 23. November 2010

Das Jahr in Hinblick auf Frisbeesport-Ereignisse Revue passieren zu lassen, fällt mir nicht leicht, weil sich einerseits Verbandsaktivitäten als Geschäftsführer des DFV e.V. seit 5 Jahren und andererseits Aktivitäten vor Ort in Köln gegenseitig überlagert haben.

Die DFV-Wurfwand im Einsatz beim AOK-Gesundheitstag beim ASV Köln

Als stellvertretender Abteilungsleiter der Frisbeesportgruppe im ASV Köln mit mittlerweile 70 Mitgliedern stehe ich nicht in erster Verantwortung, aber immerhin habe ich im Namen des ASV in diesem Jahr meine C-Lizenz Vereinsmanagement abgeschlossen (über die ich hier verschiedentlich berichtet hatte), die auch dem Verband zu Gute kommen dürfte. Daneben war ich neben Turnierdirektor Thomas Boensch und anderen mit verantwortlich für die Durchführung der Disc Days Cologne im Juni 2010 auf den Stadionvorwiesen und im ASV Köln.

Die Sieger des Accuracy-Finales bei den Disc Days Cologne 2010

Zusammen mit unserem Abteilungsleiter Frank Linde führte ich mit dem neuen ASV-Geschäftsführer Dieter Brill ein Gespräch zum gegenseitigen Kennenlernen, auf dessen Initiative hin Filme über alle Abteilungen produziert wurden und auch Schulkooperationen angestrengt werden. Hierfür habe ich auch ein Nachwuchskonzept für unsere Abteilung verfasst. Weitere Koordinationen betrafen die Teilnahme einzelner ASV-Frisbeesportler beim Sport im Rheinpark, beim Tag des Schulsports in Nippes (Nachbericht liegt ebenfalls vor) und beim AOK-Gesundheitstag im ASV-Stadion. Zusätzlich habe ich die Gründung eines Teams beim DJK Wiking in Köln-Chorweiler begleitet und dort möglichst einmal die Woche das Training unterstützt (und ein Turnier in Wageningen, NL, besucht).

Ultimate Chorweiler beim ersten Turnierbesuch in Wageningen

Einer der schönsten Momente in Sachen Frisbeesport war der zweimalige Besuch des Sportunterrichts bei einer 3. und 4. Klasse in der Stefan-Lochner-Grundschule, wobei alle Mädchen und Jungen bei den Übungen mit 110 Gramm-Scheiben freudig mitmachten! In diesem Zusammenhang passt der Hinweis, dass sich der Verband auf Initiative von Ralf Simon, DFV-Vorstand für Bildung und Wissenschaft, nun erstmals mit einem Ausbildungs-Konzept befasst. Dies wurde auf der Jahreshauptversammlung Mitte November in Frankfurt am Main vorgestellt.

Teilnehmerfoto der DFV-Jahreshauptversammlung 2010

Bei der Präsentation meiner Tätigkeiten im fünften Jahre als DFV-Geschäftsführer habe ich dargelegt, was alles an Tagesgeschäft, an interner und externer Kommunikation sowie an Verbandsentwicklung geschehen ist. Der Mailverkehr ist immens, besonders mit dem Weltverband WFDF, der sich aktuell mit einem bezahlten Geschäftsführer weiter professionalisiert. Neben vielen Anfragen zu offiziellen Schreiben sowie der Koordination für viele Bereiche hat die Jugendarbeit mit dem „Supporters’ Club Junioren-Ultimate Deutschland“ einen besonderen Stellenwert.

Das deustche U17-Openteam holt bei der Ultimate-EM 2010 in Heilbronn den Titel

Ein Hauptpunkt meiner Tätigkeiten für interne und externe Kommunikation ist die Pflege des Content Management Systems auf www.frisbeesportverband.de (2010 wurden fast 150 Turniere und mehr als 100 Nachrichten eingestellt, zusammengefasst jeden ersten Mittwoch im Monat mit einem kostenlosen Newsletter), wobei hierfür eine weitergehende Social Media Strategie in Arbeit ist. Zusammen mit Matthias Brucklacher entstand das 2. DFV-Jahrbuch für das Jahr 2009. Dafür reduzierte sich leider meine Teilnahme an sportlichen Ereignissen. Immerhin war ich außer bei den Disc Days Cologne und dem Nachwuchsturnier in Wageningen auch bei der Junioren Ultimate-WM in Heilbronn dabei, die zudem als „Ort im Land der Ideen 2010“ ausgezeichnet wurde. Bei der parallel laufenden U17-EM haben beide deutsche Teams den Titel geholt! Hierzu wird es in Köln im Januar 2011 noch eine Ausstellung zu fünf mit Köln verquickten Orten im Land der Ideen 2009 geben.

Gruppenbild der Preisverleihung in Heilbronn am 06. 08. 2010 als "Ort im Land der Ideen"

Die anderen beiden Ultimate-Weltmeisterschaften 2010, die Club-WM in Prag mit 9 deutschen Teams, sowie die erste U23 Ultimate-WM in Florenz mit drei deutschen Teams und zweimal Bronze habe ich nur vom Schreibtisch aus miterleben können. Die Zahl der Regionalligen nimmt weiter zu, für die sich der bisherige Vizepräsident Daniel Zeis einsetzte und auch weiter einsetzt. Die Verbands-Partnerschaft mit New Games Frisbeesport, Thomas Napieralski, entwickelt sich weiterhin positiv mit tausenden von DFV-Flyern, die seinen Lieferpaketen beiliegen, mit einem Spendentool am Ende jedes Kaufs über seinen www.frisbeeshop.com, mit der Weiterverbreitung von Verbands-Nachrichten sowie mit der Versendung von Starterpaketen an alle neuen Verbandsgruppen.

Leider kommt die Verbandsentwicklung immer noch zu kurz, ich sehe hier nach wie vor vier Kernbereiche künftig notwendiger Bemühungen: die Ausbildungsordnung (in Arbeit), eine Schuloffensive (mit Starter-Kitts und einem Programm), weitere Medienproduktionen (es läuft eine Anfrage) sowie last not least eine Marketingkonzeption.

Ultimate Chorweiler in Wageningen

Montag, 11. Oktober 2010

Das neue Ultimate Frisbeeteam des DJK Wiking Köln hat an einem herrlichen sonnigen, goldenen Oktobersonntag seine ersten Turniererfahrungen gesammelt. Dafür ging es ins benachbarte Holland, wo Ultimate Chorweiler (UC) gegen zehn andere Anfänger-Teams aus den Niederlanden 5 gegen 5 auf Kleinfeldern antrat (der Nederlandse Frisbee-Bond brachte sogar einen Vorbericht). Der Name der Veranstaltung war Programm: „Right to play“.  Am Ende sprang für UC dabei sogar der 4. Platz heraus!

Ultimate Chorweiler beim "Right to play" 2010 in Wageningen (NL)

Das Team aus dem Kölner Norden musste in der Vorrunde in seiner Gruppe gegen vier Mannschaften antreten, um anschließend gegen das gleichplatzierte Team der anderen Gruppe ein Platzierungsspiel zu bestreiten. Überraschenderweise wurden die ersten drei Partien gewonnen. Dabei überzeugte UC durch Athletik und läuferische Fitness und machte sogar zweimal einen Rückstand wett. Die Gegner waren „UFO“ Utrecht, „Ultimus Prime“ Den Haag und „Nuts“ Amsterdam.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielten die Nachwuchssportler aus dem Kölner Norden teilweise auf hohem Niveau: Laufangebote auf den Werfer zu oder auch vom Werfer weg in den freien Raum, sichere Pässe, Sideline-Flows und eine bärenstarke Defense. Gleichzeitig war aber auch klar, dass es bei einem Anfängerturnier für Teams bis zu 1,5 Jahren Spielerfahrung bessere Mannschaften geben würde als UC, die gerade einmal seit gut drei Monaten zusammen trainieren. Und so kam die unvermeidliche erste Niederlage im vierten Spiel gegen die „BFrisbee2s“ Nijmegen. Den Gegnern gelang es durch betont ruhiges und technisch sicheres Spiel ihre Angriffe fast fehlerfrei vorzutragen, wogegen die UC-Verteidigung kein Mittel fand. Erst einmal in Rückstand geraten, wurde UC im Angriff zusehends hektischer und kassierte aufgrund eigener Fehler Punkt um Punkt.

Als Gruppenzweiter ging es im letzten Spiel des Tages folglich um Platz 3 im Turnier, was schon deutlich mehr war als sich Ultimate Chorweiler im Vorfeld erwarten konnte. Dieses Kleine Finale gegen „Panic“ Leiden startete ausgeglichen, jedoch verfiel UC leider in dieselben Fehler wie in der vorigen Partie, sodass sich das Team mit dem vierten Platz begnügen musste. Aber dieser Platz muss als absoluter Erfolg gelten, in Anbetracht von noch wenigen taktischen Varianten und für das erste Turnier sowieso!

Wageningen Ultimate Frisbee-Logo

Passend zum Logo des ausrichtenden Vereins in Wageningen haben viele der Kölner bereits bei ihren ersten Turnierspielen reichlich „Biss“ gezeigt! Insgesamt war das Turnier ein tolles Erlebnis und hoffentlich für alle Mitspieler der Appetitanreger für weitere Turnierteilnahmen (in der Halle, auf Rasen und auch mal 7 gegen 7 auf großen Feldern). Die Organisation war unkompliziert und kostengünstig, für fünf Euro Startgebühr erhielt jeder Spieler ein T-Shirt geschenkt. Die Endzonen waren extrem kurz, was möglicherweise den erzieherischen Effekt haben sollte, „lange Teile“ möglichst zu vermeiden und stattdessen das sichere Kurzpassspiel zu üben.

Aus den gemachten Fehlern lassen sich für die Zukunft einige Übungsschwerpunkte ableiten: neben dem zentralen Wurftraining der Sternschritt, Laufwege, das Zugehen auf die Scheibe,  Angriffs- und Abwehrorganisation sowie nicht zuletzt das Selbstregulieren des Spiels durch die sogenannten „Freeze Calls“, die das Spiel unterbrechen, z.B. „Foul“, „Out“, „Pick“ (Sperren) oder „Strip“ (Scheibe aus der Hand schlagen). Da es im Ultimate keinen Schiedsrichter gibt, sind in diesen Situationen nur die Meinungen der beiden Beteiligten gefragt. Können sie sich nicht auf eine Sichtweise einigen, geht die Scheibe zurück zum vorigen Werfer.

Fragwürdige Fusion von Sportverbänden

Mittwoch, 06. Oktober 2010

Der Zusammenschluss von Sportverbänden kann zweifellos sinnvoll und positiv sein, zum Beispiel wenn dieselben (oder verwandte) Sportarten betrieben und gefördert werden, wenn gemeinschaftlich mehr erreicht werden kann zum Vorteile beider oder wenn der kleinere Verband andernfalls keine Chance zum Überleben hätte. Aus Anlass der deutschen Wiedervereinigung vor 20 Jahren beschreibt Jens Bierschwale in der Welt am Sonntag den Niedergang des ostdeutschen Spitzenfußballs.

Welt am Sonntag, 03.10.10, Titel: Mauerfall als Trauerfall

Erschreckend sind die Fakten, die belegen, dass ostdeutsche Fußballvereine (wie andere Institutionen der ehemaligen DDR auch) ganz klar Verlierer oder Übervorteilte der Wende sind. „Für das Gros bedeutete der Mauerfall den schleichenden Niedergang.“ Zum Beispiel das 2009 für 46 Millionen Euro fertig gestellte Rudolf-Harbig-Stadion für Dynamo Dresden: „Dynamo muss rund  zwei Millionen Euro Miete pro Jahr für die Nutzung zahlen – und kommt sich erneut ausgebeutet vor wie in den Irrungen und Wirrungen nach dem 9. November 1989, als die besten Spieler flüchteten und windige Protagonisten das Ruder übernahmen.“ Im ZDF-Sportstudio erklärte Michael Steinbrecher am veragnenen Samstag, dass von allen Profis, die am vergangenen Erstliga-Spieltag auf dem Platz standen, nur drei aus Ostdeutschland stammten.

Welt am Sonntag, 03.10.10, Illustration zum Artikel Mauerfall als Trauerfall

Bei einem Blick auf das Foto zum Zusammenschluss der beiden Fußballbünde fällt mir auf, dass der DDR-Verband „Deutscher Fußball-Verband“, DFV, hieß. Heute gibt es mit demselben Kürzel nicht nur den Deutschen Freidenker-Verband (der mit Sport nicht direkt zu tun hat), sondern auch den Deutschen Frisbeesport-Verband, zu dem es zwar kein ostdeutsches Pendant gab, der aber ebenfalls immer wieder in Zusammenhang mit einer möglichen Fusion gebracht wird. Hintergrund sind die nicht erfüllten Bedingungen für einen möglichen Beitritt zum DOSB (Zugehörigkeit zu 7 Landessportbünden oder 10.000 registrierte Mitglieder oder eine olympische Disziplin).

Hierzu fanden in den 1990er Jahren zwar Gespräche mit dem Deutschen Turnerbund statt, die aber schnell beendet wurden, nachdem sich heraustellte, dass weder die Sportarten viel miteinander gemein haben noch dass dies dem Frisbeesport  zum Vorteil gereichen würde. Ohne Zugehörigkeit zum DOSB bleiben die meisten Fördermöglichkeiten ebenso wie die Vergabe von Trainerlizenzen verwehrt. Bereits eine Woche zuvor stand in einer Sonderbeilage der Weltgruppe zur Wiedervereinigung der Beitrag des DOSB-Präsidenten Thomas Bach: „Ein Miteinander von prägender Symbolkraft„.

Welt, 25.09.10. Titel: Miteinander von prägender Symbolkraft

Der Titel des Beitrags bezieht sich auf die Schlussfeier der Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 in Split, dem letzten nominal getrennten Auftritt, bei dem sich beide deutsche Mannschaften hinter beiden Fahnenträgern vermischt präsentierten. Sicherlich hat Thomas Bach recht, wenn er schreibt: „Im Sport ist vieles einfacher. Er verbindet schon dadurch, dass er überall nach den gleichen Regeln ausgeübt wird und eine gemeinsame Sprache spricht.“ Doch herrschen auch und gerade im Sport Seilschaften, Interessenskonflikte und Machtspiele. Dies räumt auch Thomas Bach in Bezug auf den Zusammenschluss von Nationalem Olympischen Komitee und Deutschem Sportbund ein: „Brüche und problematische Systemzwänge waren längst spürbar. Das galt auch bei der Vereinigung der Fachverbände.“

Der Deutsche Frisbeesport-Verband kämpft mit zwar jährlich zehnprozentigem Wachstum, dennoch mit beschränkten Mitteln und überschaubarem Engagement um eine stärkere Verbreitung und Wahrnehmung der Scheibensportarten Ultimate Frisbee, Disc Golf und Freestyle Frisbee. In Schulen und Hochschulen erfährt er eine stark zunehmende Akzeptanz, doch wäre bis zum Erreichen der erforderlichen 10.000-Mitgliedermarke noch eine Frist von mindestens 15 Jahren abzuwarten. Ob eine Fusion wie sie z.B. in Norwegen zwischen den Fachverbänden für American Football, Cheerleading, Frisbee und Lacrosse praktiziert wurde, für Deutschland sinnvoll wäre, ist zu bezweifeln, weil die in der Vorede genannten bedingungen meines Erachtens nicht erfüllt wären. Zu divergent erscheinen mir die Interessenlagen der einzelnen Sportarten. Zudem glaube ich daran, dass die Verbreitung und Bedeutung des Frisbeesports in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

In Sachen Mauerfall besteht allerdings noch ein anderer Bezug zum Frisbeesport, der durch das berühmte Foto von Ralf Dentzer charkterisiert wird.

Der Frisbeewurf durch die Mauer, Foto: Ralf Dentzer