Mit ‘Sport’ getaggte Artikel

Schon 20 Minuten Sport verändern die DNA

Sonntag, 11. März 2012

Süddeutsche Zeitung, 07.03.12, Titel:  Fitness für das Erbgut

Das Erbgutmolekül DNA ist keineswegs unveränderlich, wie lange in der Wissenschaft angenommen wurde. Handlungen, Ernährung und Erfahrungen haben Einfluss auf die Gene, sodass sogar das Erbgut eineiiger Zwillinge umso stärker voneinander abweicht, je älter sie werden. (mehr …)

Engagierte oder Bekloppte?

Montag, 26. Dezember 2011

Neben dem Beruf kommt angeblich vor allem bei Hochqualifizierten das Ehrenamt wieder stark in Mode. Das hat eine Untersuchung im Auftrag des NRW-Sozialministeriums ergeben, die pünktlich zu Weihnachten veröffentlicht wurde. Ist das Hauptmotiv die Freude am Dienst an den Mitmenschen oder eher das Gefühl, dass bei aller Qualifikation der ausgeübte Beruf niocht alles gewesen sein kann?

Kölner Stadt-Anzeiger, 24.12.11, Titel: Ehrenamt wird immer beliebter

Wie auch immer, den Zeitpunkt der Veröffentlichung hat NRW-Sozialminister Guntram Schneider jedenfalls geschickt gewählt. Zwar könnte die Aufmerksamkeit insgesamt so kurz vor Weihnachten etwas leiden. Dafür ist die Hellhörigkeit für soziale Themen zu dieser Zeit doch besonders groß. Um ins Detail zu gehen: Der größte Anteil der ehrenamtlich Aktiven ist mit rund einem Drittel im Sport täig, an zweiter Stelle folgt die Kirche, mit rund 19 Prozent, wobei dort mehrheitlich Frauen engagiert sind. Die Politik hingegen spielt nur eine untergeordnete Rolle: Heute sind dort nur noch fünf Prozent der Ehrenamtler aktiv gegenüber noch 14 Prozent vor 12 Jahren.

Minister Schneider erfand das Wort der „Konjunktur des Gemeinsinns“ und meinte damit vermutlich: „ohne Personalkosten Schlimmeres verhindern“. Ganz ohne Zynismus ist jedoch gerade der Sport ein Tätigkeitsfeld, das jungen und älteren Menschen oft mehr soziale Werte vermittelt als die Politik dazu in der Lage wäre. In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf die Werte des gelebten Fairplays in meiner Lieblingssportart „Ultimate Frisbee“, für die ich mich seit sieben Jahren ehrenamtlich im Deutschen Frisbeesport-Verband engagiere.

Letzten Endes bleibt die Frage, was es dem einzelnen Menschen bringt, sich unengeltlich stark zu engagieren. ich glaube weniger, dass es darum geht, „schnell Ergebnisse zu sehen“, wie der Minister mutmaßte – dann müsste ich in eine Bastelgruppe gehen. ich zweifle auch daran, dass die engagierten Menschen Beruf und Ehrenamt verbinden wollen. Viel eher suchen sie nach meiner Auffassung eine Kompensation für oft sinnentleerte Tätigkeiten im Beruf oder für die fehlednde Identifikation mit den im bezhalten Job vorgegebenen Zielen.

Möglicherweise sind die Engagierten die Gelackmeierten, weil sie sich ausbeuten lassen – und sei es für eine gute Sache. Wenn es ihnen aber doch etwas bringt für die persönliche Ausgeglichenheit, für das Wohlergehen oder sogar fürs Karma – dann wären sie bekloppt, wenn sie sich nicht engagieren würden. Das muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm mehr bringt. Dennoch scheint dabei auch ein Zusammenhang zwischen Bildung und Verantwortung aufzublitzen.

Sport gegen Mord

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Der ehemalige Schweizer Bundesrat und Bundespräsident Adolf Ogi plädiert in der NZZ für den Sport als „unabdingbaren Bestandteil eines geforderten neuen Denkens“. Als ehemaliger Sonderberater der Uno für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden steigt er mit dem Bild Fußball spielender Kinder im zerstörten Kabul ein: „Das ist der Sport, den ich meine: Es ist der Sport als Spiel, als Spass, als Freude. Es ist der Sport als Feld der Erziehung, der Lebenserfahrung, der Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Es ist der Sport als Feld der Gleichberechtigung, des friedlichen Wettbewerbs, des Respekts und der Disziplin. (…) Es ist der Sport als Mittel zum Frieden.“

NZZ, 17.12.2009, Titel: Der Sport als Triebkraft für eine bessere Zukunft

Bei allem Idealismus und aller herauslesbarer Euphorie ist sich Adolf Ogi jedoch sehr wohl bewusst, dass aktuelle Debatten die Freude am Sport trüben könnten. „Auch der Sport ist nicht vollkommen“, räumt er ein. Anstelle von Doping- und Wettskandalen nennt er „die Jagd nach Ruhm und Geld“, den „vergifteten Kampf nach Medaillen“ oder einen „Krieg der Fans“. All das ist nicht der Sport, den der Autor meint. Für ihn ist er Bestandteil eines neuen Denkens , das gemäß einem Zitat von Albert Einstein nötig ist, um Probleme zu lösen, die aus dem bisherigen Denken entstanden sind.

Viele Länder und Regierungen setzten ihn bereits ein, um Gemeinschaftssinn zu bilden und an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Der vom früheren Uno-Generalsekretär Kofi Annan entwickelte „Global Compact“-Vertrag, eine Selbstverpflichtung von Unternehmen, sich nach zehn universellen Prinzipien zu richten, stimme mit seiner Auffassung des Sportes überein. Große Betriebe müssten für die Einhaltung dieser Regeln einen „Compliance Officer“ einstellen, im Sport sorge der Schiedsrichter für die Durchsetzung der Regeln. Wie ließe sich aber eine noch bessere Zukunft anstreben?

Zumn Beispiel, indem der Schiedsrichter unnötig würde? Wenn die Selbstverpflichtung bei jedem Einzelnen griffe und das „Spiel“ (im Geschäftsleben wie im Sport) nur so überhaupt richtig laufen könnte? Was – gibt es nicht? Wie wäre es dann mit „Ultimate„, seit 2001 Medaillendisziplin bei den World Games unter der Schirmherrschaft des IOC, über dessen Ablaufmodus sich bei den World Games 2005 in Duisburg selbst gestandene Leistungssportreferenten des damaligen DSB (heute DOSB) verwundert zeigten. Die einzige eigenverantwortliche Teamsportart der Welt funktioniert übrigens auch im Schulbereich und zum Einsatz in Krisengebieten sehr gut. Das nenne ich neues Denken.