Archiv für die Kategorie ‘Lokales Köln’

Winke zu Weihnachten 2

Mittwoch, 10. November 2010

Wir sprechen nicht über den Beginn der Weihnachtsmann-Verkäufe in den Discountern. Wir sprechen nicht über die Weihnachts-Ausstellungen in Garten- und Möbelcentern, die spätestens seit November geöffnet haben. Wir sprechen auch nicht über die weihnachtsbezogene Werbung, die uns inszwischen tagtäglich ins Haus flattert. Dennoch fragt Jutta Maier im Kölner Stadt-Anzeiger schon Ende vergangener Woche berechtigt:

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.11.2010, Titel: Ist denn schon Weihnachten?

Genannt wird hier das Beispiel des Haushaltswarenhändlers Bürsten-Schmidt in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main, der bereits seit 9. Oktober seinen Verkaufsladen gänzlich zum „Christmas Village“ umgestaltet hat. In den Shopping-Center gehe es dagegen eher gemächlich zu, dezente Vorweihmnachtsmärkte erst ab Anfang November – dennoch reichlich früh. Eine Erfahrung, die ich bestätigen kann, siehe unten!

Handelsblatt, 09.11.10, Titel: Der Weihnachtsmann kauft online ein

Bei Ernst & Young wird ein rekordverdächtiges Weihnachtgeschäft prognostiziert. Für das Internetgeschäft zu Weihnachtenberichtet Christoph Schlautmann im Handelsblatt von erwarteten Steigerungsraten von 17 bis 20 Prozent! Der Einzelhandel würde dabei im Durchschnitt von jedem Euro Umsatz  bereits 13 Cent über das Internet generieren, so viel wie noch nie. Jedenfalls wäre es jetzt die richtige Zeit, Spiele oder Geschenkartikel, die man los werden möchte, bei Ebay einzustellen, um sie pünktlich zu Weihnachten vielleicht sogar gewinnbringend abgeben zu können. Inzwischen hat übrigens auch das mir am nächsten gelegene Shopping-Center schon auf Weihnachtsdeko umgeschwenkt…

Weihnachtsdeko im City-Center Köln-Chorweiler

…nachdem dort am Vortag noch der letzte Cadillac aus dem Privatbesitz von Elvis Presley zu bestaunen war. Zudem trat dabei ein Imitator auf, sodass ich geneigt war, weniger an den Weihnachtsmann zu glauben als: „The King’s not dead!“

Der letzte Caddilacv aus Elvis Besitz im City-Center Köln-Chorweiler

Suche nach verschollenen Radioten

Donnerstag, 04. November 2010

„Der Begriff ‚Radioten’ stammt von den Arbeiter-Radioclubs, die es seit 1926 in Berlin gab“, erklärt Heribert Wüstenberg, erfahrener Journalist und begeisterter Rundfunkfan, „später bestanden auch in Köln wenigstens zwei dieser Clubs.“ Doch weder zu diesen Clubs noch zum gleichnamigen Karnevalsverein der Rundfunk- und Fernsehmeister gibt es Unterlagen.

Heribert Wüstenberg mit Orden und Schiffchenmütze des in der Versenkung verschwundenen Karnevalsvereins „Kölner Radioten“

35 Jahre von 1952 bis 1987 lang bestand der Karnevalsverein der „Kölner Radioten“. Allerdings war die Gesellschaft nie ein eingetragener Verein. Daher sind weder beim Amtsgericht noch beim Kölner Karnevalsmuseum Unterlagen dazu zu finden. Heribert Wüstenberg hat als Vorsitzender des Radiomuseums Köln e.V. ein besonderes Interesse an dem ehemaligen Verein. Doch seit dessen Auflösung vor 23 Jahren sind alle Unterlagen in der Versenkung verschwunden.

Der letzte Radioten-Orden zum 35jährigen Jubiläum im Jahr 1987

Vor vier Jahren hatte ein Bekannter von ihm einen Orden der Kölner Radioten entdeckt und sich über den lustigen Namen amüsiert. Inzwischen ist bekannt, dass der Verein bevorzugt in der Börse der IHK und im Gürzenich feierte. Auch Ludwig Sebus erinnert sich, mehrmals bei den Radioten gesungen zu haben. Inzwischen hat der umtriebige Heribert Wüstenberg zusammen mit seinen Freunden des Radiomuseums Kölns bereits 17 der 35 Orden und sogar eine Schiffchenmütze des Vereins aufgetrieben.

Die Schiffchenmütze ist neben den Orden das bisher einzige Relikt des aufgelösten Vereins

Das Radiomuseum liegt im Industriegelände Waltherstraße hinter dem S-Bahnhof Dellbrück. Die Fördergesellschaft Radiomuseum Köln e.V. mit aktuell 67 Mitgliedern hat einen Bestand von rund 4.000 Geräten von Röhrenradios über Weltempfänger, seltene Tonbandgeräte und Plattenspieler bis hin zu raffinierten Multimedia-Maschinen. Vierteljährlich erscheint die Vereinszeitung „Auf Sendung“ mit oft unbekannten Informationen zur Geschichte des Radios. 

Heribert Wüstenberg sucht nach Zeitzeugen, die Kenntnisse oder Unterlagen zum ehemaligen Karnevalsverein der Radioten haben und bittet sie, sich bei ihm zu melden unter Telefon 0221-409500 oder über die Homepage.

Groß und Klein im Protest vereint

Sonntag, 24. Oktober 2010

Pilotprojekt familienfreundliches Kölner Gewerbegebiet wird seinem Anspruch nicht gerecht. Vor gut zwei Jahren wurden die ersten Niedrigenergie-Reihenhäuser des neuen Quartiers am Butzweilerhof bezogen. Mittlerweile sind 99 Einfamilienhäuser fertig gestellt und die meisten von ihnen bezogen. Rund 100 Kinder wohnen in der neuen Siedlung, aber bislang gibt es weder einen Kindergarten noch einen Kinderspielplatz, obwohl beides immer wieder versprochen wurde. Dagegen haben jetzt die Eltern in einer Kundgebung am dortigen Robinienhain protestiert.

4)	Kleiner Mann – was nun? Die Anwohner des Quartiers am Butzweilerhof demonstrierten für einen Spielplatz in dem jungen Veedel.

Das „Versprechen gebrochen“, „Wir brauchen einen Spielplatz“ und „Parkplatz? – Nein, danke!“ stand auf den Plakaten zu lesen, mit denen gut 60 Eltern zusammen mit ihren Kindern ihrem Unmut Luft machten. Antje Weinz (l.) und Barbara Heller fassten vor der versammelten Anwohnerschaft den Stand der Dinge zusammen: Bereits bei den Verkaufsgesprächen wurde mit einem Spielplatz und einem Kindergarten geworben. Auch Helmut Raßfeld, Geschäftsführer des Investors Standort Köln Immobilien GmbH (SKI), hatte diese Planungen immer wieder bestätigt.

2)	Antje Weinz (l.) und Barbara Heller fassten vor der versammelten Anwohnerschaft den Stand der Dinge zusammen

Nach einem Ortstermin Anfang Juli des Jahres mit Vertretern der SKI sowie der Ämter für Kinderinteressen und für Stadtplanung hatte Baudezernent Bernd Streitberger schriftlich erste Ergebnisse bis Mitte September versprochen. Ende Oktober ist der aktuelle Stand, dass auf der zugesagten Spielplatzwiese nun Parkplätze gebaut werden sollen. Diese sind nicht für Anwohner geplant, sondern damit Besucher den historischen Flughafen Butzweilerhof wie früher von der so genannten „Landseite“ anfahren können. Auf dem ehemaligen Rollfeld, der „Luftseite“, ist jedoch genügend Platz für Parkplätze vorhanden.

1)	Eine junge Anwohnerin des Quartiers am Butzweilerhof fordert den seit Baubeginn in Aussicht gestellten Spielplatz

Angeblich hatte das Stadtplanungsamt bei Baubeginn versäumt, von der SKI eine Kaution für den geplanten Spielplatz einzufordern. Daher gebe es nun keine Handhabe ihn durchzusetzen. Ein Schreiben an den Beschwerdeausschuss der Stadt Köln vom vergangenen Frühjahr wurde bis jetzt nicht beantwortet. Nun ist die Rede von einem Alternativstandort. Das Quartier am Butzweilerhof ist von der Hugo-Eckener-Straße über die Roald-Amundsen-Straße aus erreichbar. Es wurde 2009 zum Pilotprojekt „Familienfreundlicher Kölner Gewerbegebiete“ ausgewählt.

Neues aus der Tierwelt 19

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Energiezustände von Rädertierchen und Hasenmaulfledermäusen beschäftigen mich in dieser Ausgabe der Neuigkeiten aus der Fauna. Auslöser hierzu waren zwei Artikel, zum einen von Fanny Jimenez in der Welt, und zum anderen von Petra Pluwatsch im Kölner Stadt-Anzeiger:

Kölner Stadt-Anzeiger, 20.10.10, Titel: Rädertierchens Sexleben

Das besonders Schöne aus diesem Beitrag auf der Titelseite (online leider nicht verfügbar, nur eine Zusammenfassung mit Verweis auf ein Video mit Interview-Auszügen mit dem Biologen Lutz Becks), dass ich es nicht schöner hätte sagen können. Kurz zusammen gefasst: Mitarbeiter des Kölner Instituts für Zoologie gingen der Frage nach dem Entstehen der geschlechtlichen Fortpflanzung nach (abseits biblischer Erklärungen). Dabei erwies sich, dass die Gefahren dieser Art der Arterhaltung immens sind, man denke nur an die fehlende oder stark beeinträchtigte Verteidigungsbereitschaft während des Geschlechtsakts.

Dabei rückte das Rädertierchen („Brachionus Calyciflorus“) in den Blickpunkt des Interesses, weil es sich sexuell und asexuell fortpflanzen kann. Wann welche Art bevorzugt würde, könnte also Rückschlüsse darauf zulassen, warum die sexuelle Fortpflanzung eingesetzt wird. Die Erkenntnisse (auch an anderer Stelle dokumentiert): Sex kommt bevorzugt dann zum Einsatz, wenn sich die Lebensbedingungen ändern. Übertragen auf den Menschen, so Petra Pluwatsch, bedeutet das: „Wenn es langweilig ist, läuft gar nichts.“ Umgekehrt gehöre der Sex zu einem aufregenden abwechslungsreichen Leben einfach dazu. Wobei es unter menschlichen Beziehungen häufig vor allem dann aufregend wird, wenn die Abwechslung Überhand nimmt. Aber vom Fremdgehen bei Rädertierchen war nicht die Rede.

Die Welt, 20.10.10, Titel: Fledermäuse sind grandiose Energieumwandler

Derart stimuliert vermutete ich beim Beitrag in den Wissenschaftsseiten der Welt gleich weitere Erkenntnisse hinsichtlich des Sexualverhaltens von Fledermäusen. Doch die „grandiose Energieumwandlung“ betrifft das Nutzbarmachen von Nahrung. Hierzu haben Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin den Atem von kleinen Hasenmaulfledermäusen hinsichtlich der Isotopenzusammensetzung des Kohlenstoffs untersucht. „Diese entsprach exakt dem Wert der gerade gefressenen Insekten“, heißt es weiter.

Daher wird vermutet, dass das Essen unmittelbar verbrannt wir, ohne auf Körperreserven zurückzugreifen. Hierzu spiele vermutlich ein „besonders effizientes Transportprotein“ eine Rolle, das uns Menschen fehlt. Das ermöglicht den Tieren stundenlang ohne Pause zu jagen. Zur Beruhigung sei angemerkt: Stundenlanger Sex ohne Pause wäre den Tieren vermutlich nur dann möglich, wenn sie dabei permanent etwas zu essen bekommen. Das können wir uns aber bestimmt schöner vorstellen.

Ein Komiker in ernster Mission

Dienstag, 12. Oktober 2010

Der bayerische Komiker Michael Mittermeier ist vielen bekannt als Stand Up-Comedian mit Bühnenprogrammen wie „Zapped“ oder „Achtung, Baby!“ Am kommenden Mittwoch, 13. Oktober, um 20:00 Uhr feiert nun ein Film Premiere im Kölner Filmhaus Maybachstraße 111, der absolut nicht witzig ist: „This prison where I live“ ist nach eigenen Angaben ein Dokumentar-Spielfilm und die Geschichte von Michael Mittermeiers Versuch, die Persönlichkeit, die Motivation und das Talent eines Mannes zu erkunden, der sich selbst als „Lautsprecher seiner Leute“ beschreibt. Es geht um den Burmesischen Komiker „Zarganar“, der ohne Gerichtsverhandlung zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er Witze über das herrschende Militärregime gemacht hat.

Filmplakat zum Dokumentarfilm "This prison where I live"

Im Kölner Stadt-Anzeiger äußert der Komiker im Gespräch mit Horst Piegeler, dass er bereits seit Jahren Aktivist in Burma ist und sich spontan für das Projekt einsetzte, als er über „Cinema for peace“ hörte, dass es keinen Produzenten dafür gebe. Regisseur des Films einer Annäherung an einen Seelenverwandten ist Rex Bloomstein. Die Austrahlung des Kinofilms erfolgt aktuell im Vorfeld der Wahlen in Burma am 7. November. Mittermeiers Angaben zufolge hatte Zarganar bereits Ende der 1980er Jahre lustige Filme gedreht und große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfahren.

Michael Mittermeier vergleicht die Anstrengungen des inhaftierten Komikers in Burma mit denen des aktuell mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten chinesischen Schriftstellers Liu Xiaobo: „Es gibt Parallelen zwischen den beiden: Liu Xiaobo hat den Satz gesagt und Zarganar sagt ihn auch im Film: Man sollte seine politischen Gegner nicht hassen. Das ist diese fsat buddhistische Sicht.“ Eine sehr löbliche und unterstützenswerte Unternehmung!

Ultimate Chorweiler in Wageningen

Montag, 11. Oktober 2010

Das neue Ultimate Frisbeeteam des DJK Wiking Köln hat an einem herrlichen sonnigen, goldenen Oktobersonntag seine ersten Turniererfahrungen gesammelt. Dafür ging es ins benachbarte Holland, wo Ultimate Chorweiler (UC) gegen zehn andere Anfänger-Teams aus den Niederlanden 5 gegen 5 auf Kleinfeldern antrat (der Nederlandse Frisbee-Bond brachte sogar einen Vorbericht). Der Name der Veranstaltung war Programm: „Right to play“.  Am Ende sprang für UC dabei sogar der 4. Platz heraus!

Ultimate Chorweiler beim "Right to play" 2010 in Wageningen (NL)

Das Team aus dem Kölner Norden musste in der Vorrunde in seiner Gruppe gegen vier Mannschaften antreten, um anschließend gegen das gleichplatzierte Team der anderen Gruppe ein Platzierungsspiel zu bestreiten. Überraschenderweise wurden die ersten drei Partien gewonnen. Dabei überzeugte UC durch Athletik und läuferische Fitness und machte sogar zweimal einen Rückstand wett. Die Gegner waren „UFO“ Utrecht, „Ultimus Prime“ Den Haag und „Nuts“ Amsterdam.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielten die Nachwuchssportler aus dem Kölner Norden teilweise auf hohem Niveau: Laufangebote auf den Werfer zu oder auch vom Werfer weg in den freien Raum, sichere Pässe, Sideline-Flows und eine bärenstarke Defense. Gleichzeitig war aber auch klar, dass es bei einem Anfängerturnier für Teams bis zu 1,5 Jahren Spielerfahrung bessere Mannschaften geben würde als UC, die gerade einmal seit gut drei Monaten zusammen trainieren. Und so kam die unvermeidliche erste Niederlage im vierten Spiel gegen die „BFrisbee2s“ Nijmegen. Den Gegnern gelang es durch betont ruhiges und technisch sicheres Spiel ihre Angriffe fast fehlerfrei vorzutragen, wogegen die UC-Verteidigung kein Mittel fand. Erst einmal in Rückstand geraten, wurde UC im Angriff zusehends hektischer und kassierte aufgrund eigener Fehler Punkt um Punkt.

Als Gruppenzweiter ging es im letzten Spiel des Tages folglich um Platz 3 im Turnier, was schon deutlich mehr war als sich Ultimate Chorweiler im Vorfeld erwarten konnte. Dieses Kleine Finale gegen „Panic“ Leiden startete ausgeglichen, jedoch verfiel UC leider in dieselben Fehler wie in der vorigen Partie, sodass sich das Team mit dem vierten Platz begnügen musste. Aber dieser Platz muss als absoluter Erfolg gelten, in Anbetracht von noch wenigen taktischen Varianten und für das erste Turnier sowieso!

Wageningen Ultimate Frisbee-Logo

Passend zum Logo des ausrichtenden Vereins in Wageningen haben viele der Kölner bereits bei ihren ersten Turnierspielen reichlich „Biss“ gezeigt! Insgesamt war das Turnier ein tolles Erlebnis und hoffentlich für alle Mitspieler der Appetitanreger für weitere Turnierteilnahmen (in der Halle, auf Rasen und auch mal 7 gegen 7 auf großen Feldern). Die Organisation war unkompliziert und kostengünstig, für fünf Euro Startgebühr erhielt jeder Spieler ein T-Shirt geschenkt. Die Endzonen waren extrem kurz, was möglicherweise den erzieherischen Effekt haben sollte, „lange Teile“ möglichst zu vermeiden und stattdessen das sichere Kurzpassspiel zu üben.

Aus den gemachten Fehlern lassen sich für die Zukunft einige Übungsschwerpunkte ableiten: neben dem zentralen Wurftraining der Sternschritt, Laufwege, das Zugehen auf die Scheibe,  Angriffs- und Abwehrorganisation sowie nicht zuletzt das Selbstregulieren des Spiels durch die sogenannten „Freeze Calls“, die das Spiel unterbrechen, z.B. „Foul“, „Out“, „Pick“ (Sperren) oder „Strip“ (Scheibe aus der Hand schlagen). Da es im Ultimate keinen Schiedsrichter gibt, sind in diesen Situationen nur die Meinungen der beiden Beteiligten gefragt. Können sie sich nicht auf eine Sichtweise einigen, geht die Scheibe zurück zum vorigen Werfer.

Das Glück ist höchstens in Worten zu fassen

Mittwoch, 06. Oktober 2010

Zwei Meldungen haben mich vor Glück vibrieren lassen – dabei ist doch meist der Vibrationsalarm heute schon das Glück, nicht vergessen zu sein, weil gerade wieder jemand anruft. Zuerst die Meldung einer Forschergruppe aus dem Berliner Max-Planck-Institut, dass die äußere Lebensweise viel wichtiger für das persönliche Glück ist als die genetische Veranlagung. Und dann auch noch die Nachricht, dass Sprache glücklich macht. Unfassbar, so viel Glück!

Kölner Stadt-Anzeiger, 05.10.10, Titel: Glück liegt nicht in den Genen

Die Berliner Forscher fanden heraus, dass ein gesunder Lebensstil und die Wahl des passenden Partners viel entscheidender für ein dauerhaftes Wohlbefinden sind, kurz Glück genannt. Auch die ind er Kindheit festgelegten Persönlichkeitsmerkmale ließen sich durch Selbstdiszplinierung überlisten, hieß es (in allerdings ganz anderem Wortlaut). Glücklicher zu werden, liegt demnach in der eigenen Aktivität.

Die Welt, 06.10.10, Titel: Glückliche Menschen sprechen die gleiche Sprache

Die dazu passende Meldung, dass sich Menschen sprachlich gegenseitig beeinflussen, stammt aus der Institut für Psychologie an der University of Texas in Austin. Das Phänomen wird mit „Language style matching“ (LSM) oder „Übereinstimmung der Sprachstile“ bezeichnet, wie die Welt berichtet. Allerdings ist der gewählte Titel doch leicht missverständlich, als würden sich glückliche an ihrer Sprache erkennen! LSM hingegen äußerst sich zum Beispiel in der alten Regel für Interviews: Je kürzer die Frage, desto kürzer die Antwort. Untersucht wurden hier jedoch schriftliche Aufgaben: je förmlicher die Aufgabenstellung, desto trockener die Antwort.

Darüber hinaus gleichen sich in Konversationen die Sprachstile innerhalb kürzester Zeit an. Als Erklärung wurde angeführt, dass die Menschen um so glücklicher sind, je harmonischer die Dialoge verlaufen, die sie führen. Das bedeutet letzten Endes also nicht, dass sich glückliche Menschen unwillkürlich an der Sprache erkennen, sondern kurz gesagt, dass gelungene Kommunikation glücklich macht. Daher der Titel: Wenn, dann können wir nur durch Sprache glücklich werden. Ist die Sprache doch nichts anderes als ein „Bewusstseinsakt“, d.h. eine Tat der äußeren Lebensweise. Aber Vorsicht: Man kann sich auch in das erstbeste Fettnäpfchen treten und sich durch dumme Sprüche schnurstracks in Teufels Küche begeben.

Der LVR erkundet den Sonntag im Rheinland

Sonntag, 26. September 2010

Der Landschaftsverband Rheinland geht mit seinem Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn der Frage nach, wie sich der typische Sonntag im Rheinland gestaltet. Innerhalb dieses Forschungsprojekts haben die LVR-Volkskundler jetzt zur Mitmachaktion aufgerufen und bitten um Berichte von diesem Sonntag, den 26. September 2010.

Kölner Stadt-Anzeiger, 24.09.2010, Titel: Was machen Sie eigentlich am Sonntag?

Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte bereits am Freitag auf die Umfrage hingewiesen und dazu aufgefordert, schriftliche Protokolle an den LVR zu schicken (online leider nicht verfügbar). Einsendeschluss der Berichte in beliebiger Länge ist der 30. November. Die Forscher interessiert, welche Aktionen bei Familien auf dem Programm stehen, was auf den Tisch kommt und welche Bedeutung der Tag für die jeweiligen Einsender hat. Besonders interessant wären vielleicht auch sich ergänzende Einsendungen von Familienmitgliedern unterschiedlicher Generationen.

lvr-Magazin "Alltag im Rheinland" 2010, Titel: Wochenend und Sonnenschein

Die Beschäftigung mit dem Alltag spielt beim LVR eine große Rolle, so wurde auch erst in diesem Jahr eine neue Zeitschrift mit dem Titel „Alltag im Rheinland“ herausgegeben. Der Artikel von Dagmar Hänel auf S. 7 beschäftigt sich mit eben derselben Fragestellung „Zur Bedeutung des Sonntags in der Gegenwart“, der dazu gehörige Schreibaufruf findet sich dort auch wieder, auf S. 105. Die Berichte unter dem Stichwort „Sonntag“ werden erbeten an die Mailadresse rheinische-landeskunde@lvr, die Urheber mögen bitte mit dem eigenen Namen unterzeichnen, die Beiträge würden später anonymisiert.

Persönlich hätte ich von diesem Tag zu berichten, dass ich nach ausgiebigem Frühstück samt Zeitungslektüre wieder einmal am PC sitze, ehe ich einen Außentermin zru Berichterstattugn wahrnehme. Das Mittagessen wird (etwas untypisch) ein Hähnchen sein. Der Nachmittag gehört den Kindern und der Familie. Im Haus wird staubgesaugt, die Kinder baden. Wenn sie abends im Bett sind, werden die Eltern noch fernsehen und lesen…

Mitte dieser Woche war bekannt geworden, dass dem LVR aufgrund der sich drastisch verringernden Gemeindeumlage ein riesiges Haushaltsloch droht, und der zu befürchtende Nothaushalt vor allem die Betreuung behinderter Kinder einschränken könnte.

Treffen lizenzierter Vereinsmanager

Samstag, 25. September 2010

Als „Qualitätszirkel“ haben wir das erste Treffen nach dem erfolgreichen Absolvieren der C-Lizenz Vereinsmanagement scherzhaft benannt. In Wirklichkeit ging es zunächst darum, dass einige Teilnehmer die Lizenz offiziell überreicht bekamen. Anschließend stand bei Häppchen und Getränken der Gedankenaustausch auf dem Programm, nebst Vormerken der Termine für die VMB-Lizenz im Jahr 2011.

Deckblatt der offiziell überreichten C-Lizenz Vereinsmanagement

Waltraud Meyer-Gladbach, als kooptiertes Mitglied des Stadtsportbundes Köln und Vorsitzende des Stadt-Bezirks-Sport-Verband 4 e.V. (Ehrenfeld, unten rechts) überreichte den sieben anwesenden Teilnehmern ihre Lizenzen. Im Gegenzug erhielt sie anschließend von Martina Steffens vom TV Jahn Köln-Wahn (unten Mitte) und Ursula Großmann, 1. Vorsitzende vom Basketballkreis Köln (unten links) einen Blumenstrauß der Teilnehmer überreicht.

Ursula Großmann, Martina Steffens, Waltraud Meyer-Gladbach

Vor dem gemütlichen Teil wurden die Termine für die nachfolgende B-Lizenz Vereinsmanagement zwischen Januar und Mai 2011 benannt, mit den thematischen Schwerpunkten Mitgliederzufriedenheit, Rechtsfragen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Buchführung. Hierzu haben immerhin bereits 11 der Teilnehmer zugesagt. Die unter den Sportmanagern beim anschließenden Klönen angesprochenen Themen behandelten Mitgliederzufriedenheit, die Förderung von Randsportarten sowie die des Nachwuchses im Vorstandsbereich als auch das „heiße Eisen“ des Offenen Ganztags, der Kindern und Jugendlichen die sportliche Betätigung im Verein verleidet. Eine Entwicklung wie im angelsächsischen Bereich, wo Sport fast ausschließlich in Schul- und Hochschulmannschaften betrieben wird, wurde als Befürchtung ausgesprochen.

Teilnehmer des 1. Qualitätszirkels der Kölner VMC-Lizenziaten 2010

Die anwesenden Teilnehmer (v.l.n.r.): Ursula Großmann, Basketballkreis Köln, Ralf Spee, TuS Rondorf,  Lars Görgens, DJK Wiking Köln, Martina Steffens und Alexandra Wilbert, TV Jahn Köln-Wahn, dazwischen Waltraud Meyer-Gladbach (SBSV 4), Jörg Benner, ASV Köln, Deutscher Frisbeesport-Verband und Andrea Weiden, DJK Wiking Köln. Nicht zu vergessen: Hund Chelsey.

Hund Chelsey mittendrin beim Qualitätszirkel

1. Vorsitzender des SC Fortuna Köln bestätigt

Dienstag, 21. September 2010

Klaus Ulonska hatte bei der Jahreshauptversammlungt des S.C. Fortuna Köln e.V. eigens eine separate Abstimmung für seine Wiederwahl gefordert und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Mit seiner Ära seit 2004 ist die Wiederbelebung eines Traditionsvereins verbunden, der damals am Rande des Ruins stand und nun schuldenfrei, mit einer attraktiven 1. Herrenmannschaft und 30 Kinder- und Jugendmannschaften mit 500 Mädchen und Jungen aus 22 Nationen dasteht.

Als 1. Vorsitzender des S.C. Fortuna Köln im Amt bestätigt, Klaus Ulonska

Dabei stand das Engagement des ehemaligen Weltklasse-Sprinters Klaus Ulonska anfangs auf wackligen Füßen. Seine Frau Helga, die er seit 49 Jahren kennt, hatte ihm 2004 zugeraten der Fortuna zu helfen. Aus dem anfangs nur kurzfristig geplanten Einsatz wurde der jetzt bestätigte Vereinsvorsitz. „Ich bin sehr stolz, dass ich die Fortuna aus dem Nichts zu dem gebracht habe, was sie ist“, erklärt Klaus Ulonska, „ich bin mir sicher, der große Jean Löring hat dort oben seine Freude daran, wie es um den Verein mittlerweile wieder steht.“

Am ersten Tag als 1.Vorsitzender hat Klaus Ulonska einen Förderkreis gegründet, den er als erstligatauglich bezeichnet und weiter pflegt. Als ehemals „Schnellste Jungfrau der Welt“ aus dem Dreigestirn 1973 stehen ihm viele Türen offen. Aus der männlichen U19-Mannschaft, die aus der Verbandsliga den Aufstieg in die Bundesliga anstrebt, konnten schon drei Spieler in den Kader der 1. Herrenmannschaft eingebaut werden. Aber auch die Handballabteilung unter Tim Klein mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft, die fast in jedem Jahr aufsteigen, bereitet Freude.

Klaus Ulonska bleibt weiterhin 1. Vorsitzender des S.C. Fortuna Köln

Einen wesentlichen Anteil an dem weiteren Aufwärtstrend vor allem im Fußball-Bereich hat Dirk Stoeveken, der die Idee „deinfussballclub.de“ vor zweieinhalb Jahren beim S.C. Fortuna vorstellte. Tags zuvor hatte Sönke Wortmann angerufen und Klaus Ulonska die Idee vorgestellt. „Ein Geschenk des Himmels, wir sind mit 10.000 stimmberechtighten Usern der demokratischste Verein der Welt!“, urteilt Klaus Ulonska, „Ich bin froh, dass ich nicht gezögert habe. Dirk und ich sind zusammen ein Gespann, das ohne den anderen nicht könnte.“ Im vergangenen Jahr wurde die Fortuna Köln Spielbetriebs GmbH gegründet, deren Geschäftsführung beiden obliegt, um die 1. Herrenmannschaft vom Amateurbereich abzukoppeln. So bald als möglich ist der Aufstieg in die Regionalliga geplant, bis 2015 soll die 3. Bundesliga erreicht werden.

Kalus Ulonska ist zudem seit 35 Jahren und auf Lebenszeit Präsdient des Kölner Eisklubs und  zusammen mit seiner Frau Helga engagiert er sich auch beim Obdachlosenfrühstück im Vringstreff, von dem bereits 30 Gäste regelmäßig die Fußballspiele der Fortuna kostenlos besuchen.