Archiv für die Kategorie ‘Musik’

Happy Birthday, David Crosby!

Montag, 15. August 2011

Nachträglich alles Gute an David Crosby, der gestern seinen 70. Geburtstag gefeiert hat! Der Musiker wurde vor allem bekannt durch seine Band „CrosbyStills Nash„, zeitweise zusammen mit Neill Young. Die Süddeutsche Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom Samstag (die bis heutem, Mariä Himmelfahrt, gilt), sein Schaffen mit einem kleinen Porträt gewürdigt.

Süddeutsche Zeitung, 13.08.2011, Titel: Zu jung zum Sterben

Mit dem Zitat ist nun keines wegs der Song von Jethro Tull „Too old to Rock’n’Roll, too young to die“ gemeint, sondern derjenige des neuen Albums der Band „CPR“, die sich zusammensetzt aus Crosby, Jeff Pivar (Bass) und James Raymond (Keyboards, Gesang). Was ich zuvor auch nicht wusste, ist, dass Besagter James Raymond ein sozusagen unehelicher Sohn des Jubilaren ist, wie Karl Forster in der SZ schreibt: „Ergebnis einer nicht ganz anonymen Samenspende“, von dessen Existenz der Vater selbst 20 Jahre nichts wusste. Nun sind sie in der Musik vereint.

Mit ebenfalls unbekannt war die Tatsache, dass sich der gute Musiker die Nasenscheidewand weggekokst und die Leber mit Heroin und Alkohol zerstört hat. Mittlerweile lebt er wie Larry Hagman mit einer Spenderleber. Unvergessen sind für mich zahlreiche der Folkrock-Sings, die eine Lagerfeuer-Romantik bedienen und doch (um mal ganz pathetisch zu werden) von unvergänglicher Schönheit sind, wie z.B. „Teach your Children“.

Und hier die mit Fotos unterlegte Version von „Wooden Ships“ vom Woodstock-Festival 1969:

20 Jahre Brings: Kölscher Rock fürs Hätz

Dienstag, 19. Juli 2011

Das war schon ein ganz besonderes Ereignis, das Konzert zum 20-jäöhrigen Jubiläum der kölschen Band Brings am Wochenende im Rhein-Energie-Stadion! Als erste kölsche Band haben es die fünf Jungs mit zahlreichen Gästen fertiggebracht, 50.000 Zuschauer in ein Stadion zu bringen. Nach und nach sind immer mehr Mitschnitte des Konzerts auf youtube zu finden.

Die Bühne im Rhein-Energie-Stadion zum 20-jährigen Jubiläum von Brings

Schon der WDR-Vorbericht gibt einen guten Eindruck von dem besonderen Stellenwert, den das Konzert auch für die Musiker hatte. Immerhin wurde das gesamte Konzert zeitversetzt auch im WDR-Fernsehen gebracht. Und das ist vielleicht abgegangen!

Emotionaler Höhepunkt war für mich – neben dem Abschluss mit 15-minütiger Version von „Bis ans Meer“, natürlich „Heimjonn“ und Tränen des Frontmanns Peter Brings – der Auftritt von Tommy Engel, der zusammen mit Jürgen Fritz am Klavier „In unserem Veedel“, „Du bes Kölle“ und „Drink doch ene met“ zum besten gab:

Der Gastauftritt von Nina Hagen war dagegen eher verzichtbar, im Duett „Nur nicht aus Liebe weinen“ seien ihr die Texthönger nachgesehen, aber ihre eigene Nummer hat nun mal gar nicht gepasst… Um dagegen noch einmal die rockigere Seite zu zeigen, hier ein Mitschnitt des Lieds „Nix is verjesse“:

Wir standen übrigens im vorderen Teil des Stadions, dort allerdings eher hinten, auf dem Bild etwas rechts neben dem Kran (allerdings nicht zu erkennen). Zweieinhalb Stunden Musik von Brings, dazu noch drei Vorgruppen – da war dann auch der Regen ganz egal!

Blick aufs Publikum im Rhein-Energie-Stadion zum 20-jährigen Jubiläum von Brings

Ungelesen weiterzuempfehlen

Freitag, 17. Juni 2011

Ganz gleich, ob das Buch nun „schnellster Bildungsroman“ ist oder eine „Hommage an die Adoleszenz und den täglichen Wahnsinn“: Ich hab mir fest vorgenommen diesen offenbar einprägsamen Poproman in Kürze zu lesen – aufmerksam geworden durch mehrere Rezensionen
und ein Interview mit dem Autor im Jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Zusammenfassung des Verlags Kiepenheuer und Witsch als Film tat das ihrige dazu, die Neugier noch zu steigern:

Der letzte Tag eines Musikschuppens, Exzess vor dem Exitus, innerer Monolog und Menschenbetrachtung. Der ehemalige Musikjournalist und selbst Betreiber eines Kiezclubs weiß wovon er spricht. Besonders gut gefällt mir die Anmerkung im „Jetzt“-Interview, „dass die Sachen im Buch weit untertrieben sind, damit das Ganze nicht unglaubwürdig wirkt.“  Die Musik von 1000 Robota erfasst das Lebensgefühl, das sich schon beim Vorlesen von wenigen Seiten vermittelt:

Da könnte sich eine größere Literatur-Karriere anbahnen. Bleibt zunächst einmal der „Zweitling“ abzuwarten. Aber vorher natürlich erst mal den „Erstling“ lesen. Schon der Titel ist nahezu perfekt: Vier einsilbige Wörter, umgangssprachlich aneinandergereiht, durch die vier betonten Silben ebenso wie durch die Behauptung nachdrücklich wie nur was: „So was von da!“ Genug der Viorschusslorbeeren, aber damit hat sich Tino Hanekamp schon fast einen Platz in der Gegenwartsliteratur gesichert.

Pop-Literatur von ihrer schönsten Seite

Freitag, 03. Juni 2011

Zugegeben, ich lese auch schon mal einen Belletristik-Roman, auf den die Attribute „flott geschrieben“, „jugendlich-flapsig“ oder einfach „Pop-Literatur“ zutreffen, z.B. von Dora Heldt oder Tommy Jaudt. Eigentlich verdient hätten diese Bezeichnung meiner Meinung nach aber diejenigen Poppoeten, deren lyrische Texte tatsächlich besondere literarische Qualitäten besitzen und deren Botschaften ein wenig weiter gehen als Reime wie „Herz“ auf „Schmerz“ und „Liebe“ auf „Triebe“. Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr darüber, dass der Kanadier Leonhard Cohen nun den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis für Literatur erhalten hat.

Kölner Stadt-Anzeiger, 02.06.11, Titel: Kanal fast egal

Christian Bos kommentiert die Preisvergabe im Kölner Stadt-Anzeiger vor dem Hintergrund der Diskussion, ob Bob Dylan nicht der Literatur-Nobelpreis zustände und bewertet die Entscheidung ebenfalls positiv. Auch Bob Dylan hat 2007 bereits den Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Kunst erhalten. Das führt den Kommentator dazu festzustellen, dass beide Künstler einer anderengeneration entstammten, „die sich noch mit Genregrenzen, mit fruchtlosen Diskussionen über  Hoch- und Populärkultur auseinandersetzen mussten, beide haben diese Grenzen entschlossen überschritten“.

Hweute dagegen, führt er weiter aus, gibt es viele Hans-Dampfs-in-allen-Gassen (Eigeninterpretation), also Leute, die sowohl schauspielern und musizieren (Johnny Depp), schauspielern, malen und promovieren (James Franco), oder musizieren und sich zum Gesamtkunstwerk erklären (Lady Gaga). Leonhard Cohen hatte übrigens auch bereits vor seiner durch Andy Warhol inspirierten und angeschobenen Popmusiker-Karriere 1956 einen Lyrikband und 1963 seinen ersten Roman veröffentlicht.

Heute dagegen sei die (insbesondere Pop-)Kulturproduktion weitgehend nur darauf möglichst ausgerichtet möglichst viele verschiedene Kanäle zu bedienen. Dennoch, so die Meinung von Christian Bos, könne die Qual der Wahl des Kanals (für künstlerische Botschaften) nicht entscheidend sein bei der Bewertung der Bedeutung eines Künstlers. Es kommt fraglos auf die Inhalte und ihre Qualität an. Oder wie wir neudeutsch sagen „Content matters“. Qualitativ hochwertige Inhalte wären zum Beispiel hier gemeinsam mit Jennifer Warnes: „First we take Manhattan“.

Oder DER Klassiker schlechthin „Suzanne“, hier in einer Fernsehversion von 1976 gemeinsam mit Judy Collins:

Sein Begräbnis wird nicht live ausgestrahlt

Montag, 30. Mai 2011

„The Revolution will not be televised“ war die berühmteste Textzeile des eigenwilligen, geradlinigen Musikers und Schriftstellers Gil Scott-Heron. Am 27. Mai 2011 ist der Ausnahmekünstler im Alter von 62 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben.

Kölner Stadt-Anzeiger, 30.05.11, Titel: Heimatlos im eigenen Land

Als den „Godfather of Rap“, als der er öfter tituliert wurde, sah er sich selber nicht. Vielmehr hat er alltägliche Kapitel aus dem Leben im schwarzen Amerika pointiert auf den Punkt gebracht und seinen funkigen, von synkopiertem Sprechgesang und Querflöten begleiteten Musikstil selbst „Bluesology“ genannt. Nicht nur der Kölner Stadt-Anzeiger (s.o.) hat heute einen Nachruf gebracht, sondern unter anderem auch Sven Beckstette in der FAZ („Der Prophet des schwarzen Amerika“). Er weist darauf hin, dass der Schlusssatz des Klassikers „The revolution will be live“ in den Zeiten heutiger sozialer Medien eine ganz neue Bedeutung erhält.

Gil Scott-Heron wurde am 1. April 1949 in Chicago geboren, wuchs in Tennessee und in der Bronx auf, als Zeitzeuge von so einflussreichen Männern wie Malcolm X und Martin Luther King. Noch als Student schrieb er zwei Romane, ehe er seine eigene Art der musikalischen Darstellung fand.  Der Rassismus der weißen Gesellschaft war ihm ebenso zuwider wie das Desinteresse der schwarzen. An Rappern missfiel ihm ihr oft unreflektiertes Kosumverhalten, ihr Posen und Nachahmen modischer Vorbilder aus dem Fernsehen.

Den Höhepunkt seiner Karriere markiert vermutlich das eingangs erwähnte Stück aus dem Jahr 1970, berühmt wurden auch „Winter in America“ (1974), „Johannesburg“ oder das gegen Ronald Reagan gemünzte Stück „B-Movie“ von 1981. Mitte der 1980er Jahre verlor er seinen Plattenvertrag, bekam ernsthafte Drogenprobleme (obwohl er früher gegen die Suchtgefahr ansang) und saß auch im Gefängnis ein. Erst im vergangenen Jahr gelang ihm mit „I’m new here“ ein viel beachtetes Comeback.

Hier folgt: „I’m new here“ aus dem Jahr 2010:

Sowie aus früheren Jahren „The Bottle“:

und „Winter in America“:

 

Zu guter Letzt ein Interviewausschnitt von Skip Blumberg aus den 1990er Jahren zum Stück „The Revolution will not be televised“:

The return of the sax

Mittwoch, 25. Mai 2011

In einem launigen Kommentar weist Christian Bos im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger darauf hin, dass das Saxofon in die Pop-Musik zurückgekehrt ist. Dabei verweist er auf das Musikmagazin „Slate„, das bereits die Frage nach dem berühmtesten Saxofon-Solo in der Geschichte der Popmusik behandelt. Neben Lady Gagas Songs „Hair und „Edge of glory“ hat auch Katy Perry jüngst in „Last Friday Night“ das fragliche Instrument solieren lassen. Außer den im heutigen Kommentar zitierten Fundstellen von Bruce Springsteen „Born to run“ (bereits Anfang der 1970er Jahre), George Michael „Careless Whisper“, Men At Work „Who can it be now“ und Huey Lewis & The News „Back in time“ fallen mir noch ein paar mehr ein.

Kölner Stadt-Anzeiger, 25.05.2011, Kommentar: Sorgenlose Seufzer

Übrigens würde ich „Careless whisper“ eher mit „Unbedachtes Tuscheln“ übersetzen, aber das „sorgenloses Seufzen“ lässt sich natürlich schöner mit dem offenbar umstrittenen Klang des Saxofons verbinden, der dem der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Weitere bei Slate genannte berühmte Saxofon-Soli stammen von den Rolling Stones „Can’t you hear me knocking“, von Creedence Clearwater Revival „Long as I can see the light“, Billy Joel „New York state of mind“ oder INXS „What you need“:

Natürlich sind daneben nicht die wahren Pop-Meister des Instruments zu vergessen, die bereits in den 1980er Jahren sehr tanzbare Instrumentals geprägt haben, wie David Sanborn, Kenny G., z.B. mit „Sade“ oder Grover Washington Jr. hier mit „Just the two of us“:

Oder hier ein Jam von David Sanborn mit Eric Clapton:

 

In den neuen Songs wird das Saxofon zwar als Retro-Signal behandelt, dennoch auch in die Köpfe jüngerer Musikfans gebracht. Daneben gibt es natürlich noch Klassiker wie Lou Reed „Walk on the wild side“,  Madness „One Step Beyond“, Supertramp „Logical Song“, Foreigner „Urgent“, Gerry Rafferty „Baker Street“ oder auch die Muppet Show:

Shoppen verlängert das Leben

Sonntag, 01. Mai 2011

Passend zum Tag der Arbeit hat die Frankfurter Allgemeine Sonntags-Zeitung ihren Kurzmeldungen im Wissenschaftsteil Zeilen aus dem Mailied „Wie herrlich leuchtet mir die Natur“ voran gestellt. Besonders gut hat mir die Meldung gefallen, die sich mit einer Studie zur lebenverlängernden Wirkung des Einkaufens in Taiwan beschäftigt.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.05.11, Titel: O Glück, o Lust!

Zehn Jahre ist es her, dass die Forscher vom National Health Research Institute in Zhunan Interviews mit 1800 Taiwanesen hinsichtlich ihrer Einkaufsgewohnheiten durchgeführt haben. Das anschließend bis heute geführte Sterberegister ermöglicht nun den Rückschluss: Wer regelmäßig shoppen geht, hat ein um 27 Prozent verringertes Sterbesrisiko.

Das ist so natürlich Quatsch, weil wir bekanntlich alles sterben müssen und das Risisko es zu einer ungewissen Stunde zu tun oder nicht zu tun, vermutlich kaum genau bestimmt werden kann. Sagen wir also: Vermutlich besteht ine um 27 Proeznt höhere Wahrscheinlichkeit länger zu leben als andere. Nun ließe sich gemäß der in der Sonntagszeitung gewählten Überschrift schlussfolgern: Na klar, es ist die Lust am Einkaufen, am Umsetzen des hart erarbeiteten Geldes (hier kommt der Rückbezug zum Tag der Arbeit ins Spiel)!

Das vielleicht erstaunlichste Ergebnis der Studie, die im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlicht wurde,  ist jedoch, dass dabei alleine die Geste zählt. Auch wer nichts kauft, etwa weil er kein Geld hat, lebt durch den regelmäßigen (dann quasi vorgetäuschten) Einkaufsbummel länger. Vermutlich nur eine Frage der Aktivität und des „sich ins Leben Schmeißen“. Nur dumm, dass wir die dadurch gewonnene Lebenszeit dann durch so sinnlose Gänge durch die Markthallen verplempern.

50 Wege den Beruf zu wechseln

Samstag, 30. April 2011

Vermutlich sollte man einzelnen Meinungsäußerungen nicht zu viel Gewicht beimessen. Da hat sich doch Musiker Paul Simon in der Wochenzeitung „Die Zeit“ dahin gehend geäußert, dass er keinen seiner Songs restlos gut finde, nicht einmal den Welthit „Bridge over troubled water“. Er habe die Hoffnung aufgegeben – eine Runde Mitleid bitte! Ein perfektes Lied hingegen sei „Stille Nacht“. Vielleicht tröstet ihn die Feststellung ein wenig, dass er vielen Musikern und noch mehr Fans mit seinen Liedern dennoch eine Menge Freude und Begeisterung geschenkt hat.

Kölner Stadt-Anzeiger, 29.04.2011, Titel: Paul Simon ist mit sich unzufrieden

Ich will ja nun gar nicht vom Songbook von Simon and Garfunkel erzählen, aus dem ich früher einige Lieder auf der Gitarre nachgespielt habe. Ich will nicht ausführen, wie häufig meine Geschwister und ich „Sound of Silence“, „The Boxer“, Mrs. Robinson“, „Scarborough fair“ oder „Bridge over troubled water“ gehört haben. Aber auch mit einer Menge seiner nachfolgenden Lieder hat er Musikgeschichte geschrieben, allen voran „Graceland“, Titelsong eines weiteren Erfolgsalbums.

Im Sinne des Titels „50 ways to leave your lover“ könnte ich unken, er könnte bestimmt auf 50 verschiedenen Wegen versuchen seinen Beruf zu wechseln. Doch so böse will ich nicht sein. Er hat für sich den perfekten Beruf gefunden, finde ich. Besonders gut gefällt mir das nachfolgende Video zu „Call me Al“.

 

Und wie als Beleg für seinen Einfluss muss ich bei Milows „You and me (In my pocket)“ aufgrund des zwischen den Versen gesummten „Mh. Mh.“ aktuell andauernd an „Call me Al“ denken. Alleine das ist für mich schon Beweis genug, was für ein bewunderswerter und einflussreicher Musiker Paul Simon ist. Hier also Milow

Die Pop-Polizei lässt grüßen

Mittwoch, 20. April 2011

„Giant steps are what you take walking on the moon.“
The Police

Gleich zweifach fühle ich mich derzeit zurück erinnert an die heiße Phase zu Beginn der 1980er Jahre, nachdem The Police ihre ersten Alben herausgebracht hatte: „Outlandos d’amour“ (1978) und „Regatta de blanc“ (1979). „Walking on the moon“ aus dem zweiten Album wurde die erste Nr. 1-Single in Großbritannien. Zum einen erinnert mich nun der Titel „Diamond on a Landmine“ von Billy Talent ganz schwer an den lunaren Pop zwischen Reggae und Ska, zum anderen trumpft die Tochter des Frontmanns Gordon Sumner aka Sting, Coco Sumner, aktuell mit ihrer ersten Platte auf. Beide treten in der Tat in große Fußstapfen.

Der Bassriff und die Dynamik sind schon deutliche Reminiszenzen an den Police-Klassiker, gleichzeitig macht aber die Stimme von Frontmann Benjamin Kowalewicz das Stück zu einem eigenständigen Billy-Talent-Song. Immerhin im Heimatland Kanada hat er bereits Platz 88 der Charts erreicht…

Etwas ganz anderes, aber auch in gewisser Tradition von The Police – alleine durch die etwas tiefe,  unverkennbare Stimme von Coco Sumner – die bekannteste Auskopplung des ersten Albums von „I Blame Coco“, „Self Machine“. Vielleicht könnte ihren Image gut tun, wenn sie das ihr selbst auferlegte Lachverbot einmal brechen würde.

„Don’t give a funk“

Mittwoch, 06. April 2011

Am 22. April erscheint ein neues Album des mittlerweile 60-jährigen Sängers, Bassisten und „Funkateers“ Bootsy Collins, der maßgeblich vom mittlerweile verstorbenen Altmeister James Brown geprägt wurde (und u.a. bei dessen „Sex Machine“ den Basslauf prägte). „The Funk Capitol of the Wolrd“ heißt der Titel des neuen Machwerks, für das der Mann mit den sternförmigen Brillen mit Größen wie George Clinton, Ice Cube, Snoop Dog und auch dem Schauspieler Samuel L. Jackson zusammengearbeitet hat. Die „Hauptstadt des Funk“ kann nur das eigene Herz sein, Mann!

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.04.2011, Titel: Glitzernde Funk-Legende

Der Kölner Stadt-Anzeiger hat heute unter diesem Titel eine Zusammenfassung eines Gesprächs im Rahmen seiner Promo-Tour gebracht, die mich sehr neugierig macht auf das neue Album. Er möchte nicht mehr alleine oben an der Spitze stehen, wo er schon einmal stand, wird der Ausnahmemusiker dort zitiert. Daher der Hang zur Zusammenarbeit mit anderen Größen des Showgeschäfts. Zuletzt findet im Beitrag noch die Botschaft Raum, dass nur die gegenseitige Liebe zählt und wir uns nicht um die Meinung anderer scheren sollten. „“Don’t give a funk!“

„Funk“ heißt ursprünglich „Angst“, in Verbindung mit der ebenfalls musikalisch assoziierten Farbe „Blue Funk“ sogar „Heidenangst“. Der Musikstil, für den ich mich wegen seiner synkopierten Rhythmik so begeistern kann, bedeutet für mich daher kurz gesagt, seine Daseinsangst zu bewältigen. Natürlich dient das Wort „Funk“ teilweise auch als zivilisierter Ersatz für das böse F-Wort. Zum Beispiel in „Get the funk out of here!“ Hier kommt Bootsy Collins mit dem ebenfalls bereits verstorbenen Hiram Bullock an der Gitarre, dem berühmten David Sanborn am Saxofon und Omar Hakim am Schlagzeug, mit „Strechtin‘ Out“, Dave get ready to roll!

Hier folgt ein Ausschnitt eines Auftritts von Bootsy’s Rubber Band  in der Kölner Kantine vor 16 Jahren mit dem legendären „Give up the Funk!“

 

Nicht zu vergessen die fruchtbare Connection mit George Clinton, den P-Funk All-Stars („Psychedelic Funk“). Schließlich noch ein älteres Beispiel einer Zusammenarbeit von Bootsy Collins mit Snoop Dog, der „Undacover Funk“: