Mit ‘Ultimate Frisbee’ getaggte Artikel

Jahresausblick Frisbeesport-Events in Köln

Mittwoch, 09. Februar 2011

In Sachen Frisbeesport in Köln könnte die Terminlage langsam aber sicher bereits unübersichtlich werden, denn die Aktivitäten nehmen zu. Daher hier der Versuch einer ersten Zusammenfassung der geplanten Turniere. Allen voran wird die Frisbeesport-Abteilung des ASV Köln unter dem Namen „Frühsport 0,2“ wenigstens vier Turniere in diesem Jahr ausrichten. Hinzukommen werden ein Anfängerturnier von Ultimate Chorweiler im DJK Wiking (voraussichtlich im Mai), das traditionelle „Jik Jam Cologne“ der Kölner Freestyler sowie wenigstens ein kleines Disc Golf-Turnier des Kölner „Kettenjeklüngels“.

Die "Frühsportler" der Ultimate-DM 2009 beim ASV Köln

Der Reihe nach: Bereits am Ende dieser Woche geht es los mit einer weiteren von drei Qualifikationen zur Deutschen Meisterschaft im Hallen-Ultimate. In Dortmund treten gleich zwei Mannschaften aus Köln an: Ultimate Chorweiler und ein neues, inzwischen drittes Team vom ASV Köln, unter dem Titel „Junge Wilde“ oder „Wild Boys“. Die ersten beiden dieser Qualifikation sind dann spielberechtigt für die C-Relegation – ein Turnier von sieben Teams, bei dem sich die ersten vier für eine der beiden 3. Ligen bundesweit qualifizieren.

Diese C-Relegation findet am 26. und 27. Februar in Köln statt, und zwar in der Turnhalle des ASV Köln, Olympiaweg 3 im Stadtteil Müngersdorf. Dort treffen die beiden Erstplatzierten der Quali in Dortmund (darunter vermutlich auch die „Jungen Wilden“ des ASV) auf ein weiteres ASV-Team, die bisherige zweite Mannschaft, die man im Wesentlichen als „Alte Herren“-Team bezeichnen könnte. Spannung mit Lokalkolorit ist also abzusehen!

Das nächste Highlight, wiederum in der Halle des ASV Köln, findet am Wochenende nach Karneval (12. und 13. März) statt, wenn die 1. Mannschaft die A-Relegation zur 1. Liga ausrichtet. Köln war Hallen-Meister im Ultimate 2008 und Drittplatzierter 2009. Im Vorjahr sprang aufgrund mehrerer verletzungsbedingter Ausfälle nur der siebte Platz heraus. Das soll dieses Jahr wieder besser werden. Dazu muss aber zuvor eine Platzierung unter den Top 4 bei der A-Reli herausspringen, sonst hieße es wohl möglich doch noch mal wieder 2. Liga… Die 27. Deutschen Meisterschaften im Hallen-Ultimate werden dann am letzten März-Wochenende in Berlin ausgetragen. Bereits eine Woche zuvor finden in Leipzig die Deutschen Hallenmeisterschaften im Junioren-Ultimate stat – leider noch ohne Kölner Beteiligung.

Junioren-Ultimate-Begegnung am Rande der Disc Days Cologne 2010

Im April geht es dann gleich weiter mit einer weiteren Meisterschaftsentscheidung in Köln: Erst zum zweiten Mal überhaupt treten am 9. und 10. April im ASV-Stadion (unter freiem Himmel auf Rasen) die besten „Alte Herren“-Mannschaften Deutschlands zur Ultimate Masters-DM an. Voraussichtlich zehn Teams werden sich treffen, als alte Bekannte (ab Jahrgang 1978 und älter) und gute Freunde, aber auch auf hohem sportlichem Niveau.

Der Saisonhöhepunkt für Köln – neben der diesjährigen großen Ultimate-DM, die erst im September stattfindet – werden am ersten Juniwochenende die schon traditionellen „Disc Days Cologne“ in ihrer fünften Auflage sein. Dazu haben sich bereits jetzt zahlreiche Teams aus dem Ausland angemeldet. Knapp 400 Athleten werden in einer Damen- und einer Herrendivision auf der Stadionvorwiese und im ASV-Stadion um den Turniersieg kämpfen – hoffentlich wie in denm Vorjahren verbunden auch mit Begegnungen von Junioren-Teams, s.o. In diesem Jahr 2011 werden die Disc Days auch ein wenig mit Karneval zu tun haben, der passende Song ist auf der Turnierseite bereits hochgeladen.

Disc Days Cologne-Logo von Till Nows

Ultimate Frisbee ist ein Teamsport, bei dem auf dem Rasen zwei Teams mit jeweils sieben Spielern, in der Halle und auf Sand mit jeweils fünf Spielern antreten. Ziel ist es, die Flugscheibe durch Zuwerfen in der gegnerischen Endzone zu fangen und dadurch Punkte zu erzielen. Grundprinzip: Wer fängt, bleibt stehen, alle anderen dürfen sich frei bewegen. Der Sport erfordert einige Kondition, Sprintstärke und natürlich Wurftechnik und taktisches Verständnis. Nach jedem Punkt dürfen beliebig viele Spieler auswechseln.

Sport ist politisch und erfordert Haltung

Samstag, 22. Januar 2011

Dass die B-Note entscheidend sei, hört man in manchen Sportarten wie Eistanzen oder Skispringen. Allerdings spielt die Haltung im Sport tatsächlich eine große Rolle. Mit der Breitenwirkung, die viele Sportarten haben, und der Vorbild-Funktion, die Profis für Kinder und Jugendliche darstellen, verbindet sich eine Selbstverpflichtung. Anlass dieser Erkenntnis ist die Meldung aus der Rheinischen Post in Bezug auf eine Pressemitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Rheinische Post, 19.01.2011, Titel: Neonazis unterwandern Sportvereine

DOSB-Präsdient Thomas Bach berichtete, dass Agitatoren aus der Neonazi-Szene sich als freiwillige in Sportvereinen einschlichen, versuchten Sympathie zu gewinnen und so schleichend reaktionäres, rückständiges Gedankengut zu infiltrieren suchten: „und irgendwann tauchten dann Nazi-Symbole bei Sportveranstaltungen auf“. Dafür findet er die griffige Aussage: „Das Böse kommt oft in der Maske des Guten“ und fordert alle Sportler und Funktion#äre auf: „Wir müssen dem schleichenden Guift des Nationalsozialismus entgegentreten.“

Das Bundesfamilienmisiterium wird hierzu in Absprache mit den Innenministern der Länder, dem DOSB und den Landessportbünden einen Leitfaden mit Tipps zum Umghang mit „bestimmten Situationen“ erstellen. Bis 2014 sollen dafür jährlich 24 Millionen Euro bereit gestellt werden. Familienministerin Kristina Schröder wird zitiert: „Jegliche Form von Rassimus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ist menschenverachtend und zerstört das, wofür steht: Fairness und Miteinander.“ Hierzu wurde bereits auch eine Beratungsseite im Internet iengerichtet

Eine bewusste politische Haltung erlangen wir gewöhnlich nur durch wachsame Wahrnehmung der Geschehnisse. Sie kann beim Sporttreiben entscheidend dazu beitragen, die Ideale des Sports konsequent umzusetzen. Als besonders gelungenes Beispiel einer Sportart, die Fairness und eine Haltung von ihren Sportlern abverlangt, möchte ich den Frisbeesport (Flying Disc) nennen, der die Eigenverantwortlichkeit der Spieler voraussetzt, um etwa im Teamspiel Ultimate ohne Schiedsrichter fair und respektvoll miteinander auszukommen. Daher wurde Flaing Disc auch als Botschaftersport der kommenen World Games 2013 im kolumbischen Cali ausgewählt.

Ausstellung Kölner „Orte im Land der Ideen“

Freitag, 21. Januar 2011

In den vergangenen fünf Jahren wurde der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ durchgeführt, an insgesamt mehr als 1.800 Tagen. Mehr als 30 dieser Tage hatten einen Kölnbezug, indem der „Ideengeber“ aus Köln kam oder die ausgezeichnete Institution oder das Unternehmen in Köln zu Hause ist. 31 Kölner Teilnehmer an den „Orten im Land der Ideen“ bereiten derzeit eine Ausstellung der Stadt Köln vor, die am Dienstag, der 22. Januar um 17:30 Uhr im Spanischen Bau des Rathauses der Stadt Köln eröffnet wird – darunter auch der Deutsche Frisbeesport-Verband e.V. mit Sitz in Köln-Esch.

Gesamtansicht von Stellwand und Vitirne des DFV in der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

Im vergangenen Jahr wurde aus Anlass der in Heilbronn durchgeführten Junioren-Weltmeisterschaften im Ultimate Frisbee der DFV e.V. mit dem begehrten Titel ausgezeichnet. Der Moment der Auszeichnung am 06. August 2010, aber vor allem der Sport wird mit großformatigen Bildern dargestellt. In der Vitrine finden sich zuoberst Stücke der Veranstaltung…

 Oberster Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

… gefolgt von der Trophäe, die die deutschen U17-Junioren bei der zeitgleich stattfindenden Ultimate-Europameisterschaften in dieser Altersklasse geholt haben (vielen Dank an den Junioren-Trainer Max Leibersberger und seine Familie) – übrigens ebenso wie die deutschen Mädchen in der Altersklasse – dazu brandneue Scheiben von New Games Frsibeesport, u.a. des „Supporters‘ Club Junioren-Ultimate Deutschland“…

Zweiter Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

…gefolgt von einigen Büchern und einer Disc Golf-Putterscheibe des Verbandes mit unserem Leitspruch „Unsere Welt ist eine Scheibe“.

Dritter Vitrinenboden des DFV bei der "365 Orte"-Ausstellung der Stadt Köln

Zuunterst sind noch ein National-Trikot und Noppenschuhe zu sehen – denn mehr braucht es nicht (außer natürlich einer Sportflugscheibe), um den faszinierenden Sport auszuüben. Das Begleitpapier ist nachzulesen als Ausstellungsbeiblatt des DFV, Ort im Land der Ideen am 06.08.2010 .

Hymne für ultimativen Karnevalsverein

Mittwoch, 19. Januar 2011

Alle, die das als Ortsfremde lesen, werden denken, der hat sie doch nicht mehr alle! Und ja, der Karneval in Köln ist schon eine Institution, die es erlaubt oder sogar erfodert, in gewisser Weise neben sich zu stehen (und damit meine ich nicht nur den Alkohol). Das Maskenspiel und die Vertauschung der Identität sind ein ganz wichtiges Spiel für die Kölner. Insofern sind sie vielleicht nirgendwo so sehr bei sich wie im Karneval. Aber darüber haben andere bestimmt schon eingehendere Untersuchungen geführt. Anlass dieses Eintrags ist die Neuproduktion eines Liedes für mein Ultimate Frisbee-Team „Frühsport 0,2„, als Teil des ASV Köln, das ich heute zusammen mit dem Kölner Berufsmusiker Björn Heuser fertig gestellt habe.

Frühsport, Frühsport,
Du häs die jecksten Spiller mit an Bord.
Mir mache fätisch, wat mir anjefange.
Et hät noch immer jot jejange!

So geht der Refrain los, der um ihn sich nachhaltig einzuprägen, mehrfach in dem vierminütigen Lied wiederholt wird. Die Instrumentierung mit Schlagzeug, Bass, Gitarre, Klavier, Akkordeon und Glockenspiel unterstreicht das möglichst originalgetreue Lokalkolorit. Gedacht ist das Stück nicht nur zur Anfeuerung für kommende Generationen, wenn der Teamsport Ultimate Frisbee vom Zuspruch her andere, bislang noch populärere Ballsportarten längst überholt haben wird, sondern vor allem als Untermalung für das diesjährige Traditionsturnier „Disc Days Cologne“, das am 1. Juniwochenende beim ASV Köln und auf den Stadionvorwiesen stattfinden wird.

Hier also der Download-Link für die Frühsport-Hymne von Jörg Benner, prod. v. Björn Heuser und nachfolgend für eingefleischte Karnevalisten der Text zum Üben und Mitsingen:

Frühsport-Hymne 2011

Refrain:
Frühsport, Frühsport,
Du häs die jecksten Spiller mit an Bord.
Mir mache fätisch, wat mir anjefange.
Et hätt noch immer jot jejange!

Frühsport, Frühsport,
Du mähst uns Spass und du häls Wort.
Et kütt wie et kütt, doch dat stört uns nit,
denn mir spille janz bove met.

Mit Taktik und Jeschick
und nem kleine bessche Jlöck,
mit den Pässen uss dem Handjelenk
weed jespillt, dat mer noch lang dran dängk!
Un kütt ’ ne Schiev nit an:
Wat wellste maache? Mir blieve dran!
Un kütt ’ ne Schiev nit an:
Wat fott es, es fott! Mir fange neu an!

Refrain: Frühsport, Frühsport…

Mir sin en Team, mir stonn zosamme,
für Frühsport sin mir Füür und Flamme!
Mir sin listig un föhlen uns berofe,
su lang sich ener frei mööcht loufe!
Hät ens ener jet falle jelosse:
Wat soll dä Quatsch? Do laach`s de Dich kapott!
Hät ens ener jet falle jelosse:
Saje mer: Maach et jot, ävver nit ze oft!

Refrain: Frühsport, Frühsport…

(C-Part)
Noh dem Spillche simmer für nix fies.
Mir froge alle Mann: dringste ene met?
Noh dem Spillche han mir keine Knies:
Dat kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. 
Su kämfe mer zosamme Johr für Johr –
et es, wie et es, doch nix bliev wie et wor..

Refrain: Frühsport, Frühsport…

Prall gefüllter Frisbeesport-Kalender 2011

Samstag, 01. Januar 2011

Obwohl viele Termine und Veranstalter für dieses Jahr noch gar nicht feststehen, gibt es doch keinen Zweifel daran, dass das Frisbeesport-Jahr 2011 wieder ein ganz großes werden wird. Hoffentlich nicht nur für alle Beteiligten, sondern auch für eine wachsende Zahl an Zuschauern und begeisterten Fans! Wie Dieter Thoma als Komoderator des heutigen Neujahrsspringens in der ARD sagte: „Die Faszination ist der Traum des Fliegens“. Gepaart mit originären Spielregeln ergeben sich für 2011 in den Disziplinen Ultimate, Disc Golf und Freestyle eine Menge an hochkarätigen Turnieren, deren Zahl durch eine stark zunehmende Berücksichtigung der Sportarten an Hochschulen und Schulen in Zukunft noch weiter zunehmen dürfte.

Das Logo des Deutschen Frisbeesport-Verbandes e.V.

Noch nicht final terminiert sind zahlreiche Meisterschaftsturniere des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, sowohl in der Halle wie unter freiem Himmel. Eine Aktualisierung des Planungsstandes erfolgt noch diese Woche auf der Verbandshomepage. Daneben – und neben der ebenfalls zunehmenden Zahl an Regionalligen – stehen aber bereits nachfolgende Termine fest, die auch auf Anfrage an die Sportbild gesandt wurden, damit möglicherweise der eine oder andere Termin Eingang in den Sportkalender 2011 findet.

09. und 10. April: DFV Ultimate Masters-DM in Köln
20. bis 24. April: Beach Frisbee Freestyle WM in Rimini, Italien
22. bis 25. April: Beach Ultimate Club-WM in Rimini, Italien

17. bis 19. Juni: DFV Frisbee Freestyle DM in Übersee am Chiemsee

15. bis 17. Juli: Frisbee Freestyle EM in Karlsruhe
20. bis 24. Juli: Disc Golf European Open in Tampere, Finnland
26. bis 30. Juli: PDGA Amateur Disc Golf WM in Rochester, New York, USA

30. Juli bis 6. August: Ultimate-EM in Maribor, Slovenien
08. bis 13. August: PDGA Professional Disc Golf WM in Santa Cruz, Kalifornien, USA
10. bis 13. August: FPA Frisbee Freestyle WM in Prag, Tschechische Republik
22. bis 28. August: Beach Ultimate-WM in Lignano Sabbiadoro, Italien

2. bis 4. September: Europäische Regionalausscheidung zum Ultimate Champions League-Finale voraussichtlich in Nürnberg

Ultimate Chorweiler in Wageningen

Montag, 11. Oktober 2010

Das neue Ultimate Frisbeeteam des DJK Wiking Köln hat an einem herrlichen sonnigen, goldenen Oktobersonntag seine ersten Turniererfahrungen gesammelt. Dafür ging es ins benachbarte Holland, wo Ultimate Chorweiler (UC) gegen zehn andere Anfänger-Teams aus den Niederlanden 5 gegen 5 auf Kleinfeldern antrat (der Nederlandse Frisbee-Bond brachte sogar einen Vorbericht). Der Name der Veranstaltung war Programm: „Right to play“.  Am Ende sprang für UC dabei sogar der 4. Platz heraus!

Ultimate Chorweiler beim "Right to play" 2010 in Wageningen (NL)

Das Team aus dem Kölner Norden musste in der Vorrunde in seiner Gruppe gegen vier Mannschaften antreten, um anschließend gegen das gleichplatzierte Team der anderen Gruppe ein Platzierungsspiel zu bestreiten. Überraschenderweise wurden die ersten drei Partien gewonnen. Dabei überzeugte UC durch Athletik und läuferische Fitness und machte sogar zweimal einen Rückstand wett. Die Gegner waren „UFO“ Utrecht, „Ultimus Prime“ Den Haag und „Nuts“ Amsterdam.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielten die Nachwuchssportler aus dem Kölner Norden teilweise auf hohem Niveau: Laufangebote auf den Werfer zu oder auch vom Werfer weg in den freien Raum, sichere Pässe, Sideline-Flows und eine bärenstarke Defense. Gleichzeitig war aber auch klar, dass es bei einem Anfängerturnier für Teams bis zu 1,5 Jahren Spielerfahrung bessere Mannschaften geben würde als UC, die gerade einmal seit gut drei Monaten zusammen trainieren. Und so kam die unvermeidliche erste Niederlage im vierten Spiel gegen die „BFrisbee2s“ Nijmegen. Den Gegnern gelang es durch betont ruhiges und technisch sicheres Spiel ihre Angriffe fast fehlerfrei vorzutragen, wogegen die UC-Verteidigung kein Mittel fand. Erst einmal in Rückstand geraten, wurde UC im Angriff zusehends hektischer und kassierte aufgrund eigener Fehler Punkt um Punkt.

Als Gruppenzweiter ging es im letzten Spiel des Tages folglich um Platz 3 im Turnier, was schon deutlich mehr war als sich Ultimate Chorweiler im Vorfeld erwarten konnte. Dieses Kleine Finale gegen „Panic“ Leiden startete ausgeglichen, jedoch verfiel UC leider in dieselben Fehler wie in der vorigen Partie, sodass sich das Team mit dem vierten Platz begnügen musste. Aber dieser Platz muss als absoluter Erfolg gelten, in Anbetracht von noch wenigen taktischen Varianten und für das erste Turnier sowieso!

Wageningen Ultimate Frisbee-Logo

Passend zum Logo des ausrichtenden Vereins in Wageningen haben viele der Kölner bereits bei ihren ersten Turnierspielen reichlich „Biss“ gezeigt! Insgesamt war das Turnier ein tolles Erlebnis und hoffentlich für alle Mitspieler der Appetitanreger für weitere Turnierteilnahmen (in der Halle, auf Rasen und auch mal 7 gegen 7 auf großen Feldern). Die Organisation war unkompliziert und kostengünstig, für fünf Euro Startgebühr erhielt jeder Spieler ein T-Shirt geschenkt. Die Endzonen waren extrem kurz, was möglicherweise den erzieherischen Effekt haben sollte, „lange Teile“ möglichst zu vermeiden und stattdessen das sichere Kurzpassspiel zu üben.

Aus den gemachten Fehlern lassen sich für die Zukunft einige Übungsschwerpunkte ableiten: neben dem zentralen Wurftraining der Sternschritt, Laufwege, das Zugehen auf die Scheibe,  Angriffs- und Abwehrorganisation sowie nicht zuletzt das Selbstregulieren des Spiels durch die sogenannten „Freeze Calls“, die das Spiel unterbrechen, z.B. „Foul“, „Out“, „Pick“ (Sperren) oder „Strip“ (Scheibe aus der Hand schlagen). Da es im Ultimate keinen Schiedsrichter gibt, sind in diesen Situationen nur die Meinungen der beiden Beteiligten gefragt. Können sie sich nicht auf eine Sichtweise einigen, geht die Scheibe zurück zum vorigen Werfer.

Plädoyer für Integration durch Sport

Donnerstag, 23. September 2010

Der Gastkommentar der freien Journalistin Brigitta von Lehm in der Welt behandelt die integrative Wirkung des Sportes als „DER Schule fürs Leben“. Gerade Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund würden dadurch an Selbstbewusstsein gewinnen und auch den Wert der sprachlichen Verständigung (auf deutsch) umso besser verstehen lernen. Hintergrund ihres Beitrags ist die Neugründung des „Instituts für Integration durch Sport und Bildung“ an der Uni Oldenburg.

Die Welt, 20.09.2010, Titel: Richtig trainieren

Brigitta von Lehm führt die Beispiele vieler prominenter deutscher Sportstars mit ausländischen Wurzeln auf, mit denen auch der DFB wirbt – der im Übrigen Partner des neu gegründeten Instituts ist – und führt an, dass Talentscouts eben nicht auf den „Geldbeutel der Eltern“, sondern einzig auf das Potenzial des Sportlers schauen. Ihr Dreh am Ende des lesenswerten Beitrags ist, dieses Prinzip der unvoreingenommenen Förderung nach Leistung vom Sport auf die Bildung zu übertragen, damit nicht wie derzeit in vielen unhomogenen Gruppen viele Talente verloren gehen, ehe sie entdeckt werden können.

Das neue Institut mit dem in diese Richtung weisenden Namen gründet auf dem vor zehn Jahren in Oldenburg gestarteten Projekt der „Sozialen Integration von Mädchen durch Fußball“, das heute über eine entsprechende Seite bundesweit Schule macht.

Aber warum muss es ausgerechnet immer Fußball sein? Der Sport erhält zwar gesellschaftliche die größte Aufmerksamkeit, daher ist die Identifikation vieler Kinder und Jugendlicher mit den omnipräsenten Stars am größten. Doch leider propagiert er im Training immer noch dieselben Werte des „Respekt-Verschaffens“ durch Rempeln, des versteckten Foulens, wenn nur der Schiri nicht hinschaut, und der „Tatsachenentscheidungen“ durch Schiris, die oft genug im Verdacht stehen, käuflich zu sein.

„Richtig trainieren“ bedeutet für mich daher, nicht nur die eigenen Grenzen kennen zu lernen und generell in sportlicher Hinsicht Fortschritte zu machen, sonder es bedeutet auch „Das Richtige trainieren“. Da kommt für mich als Teamsport nur Ultimate Frisbee in Betracht, der einzige Sport, der bis hin zu Weltmeisterschaften ohne Schiedsrichter gespielt wird, der Eigenverantwortlichkeit nicht nur fördert, sodnern verlangt, und der auch gemischt geschlechtlich gespielt werden kann. NOCH ist er nicht so verbreitet, dass vergleichbare Projekte mit einer Breitenwirkung wie im Fußball aufgestellt werden könnten. Aber beim Deutschen Frisbeesportverband e.V. arbeiten wir daran…

Beeindruckend dennoch der Erfahrungsbericht eines Mädchen-Fußballturniers des Projekts in Oldenburg aus dem Jahr 2009:

Der publikumswirksame Layout

Samstag, 31. Juli 2010

Bereits 350.000 mal soll das unglaubliche Video des Amerikaners Andrew Fleming bereits angeklickt worden sein, dass ihn im Viertelfinale der Ultimate Club-Weltmeisterschaft im Juli 2010 in Prag zeigt. Das schweizerische Newsportal 20min.ch hat dazu sogar eine Story unter dem nachfolgenden griffigen Titel eingestellt.

20min.ch, 30.07.2010, Titel: Unglaublicher Frisbee-Fang per Hechtsprung

Dass der Teamsport Ultimate-Frisbee „durchaus spektakulär sein kann“, wie es so schön heißt, stellen die Akteure und die vergleichsweise wenigen Zuschauer der großen Turniere immer wieder fest. Dass aber jetzt ein solches Video dazu beitragen könnte, auch Personen von der Faszination des Sports zu überzeugen, die bisher noch nichts damit zu tun hatten, wäre ebeno überraschend wie erfreulich. Ein Bekannter war als Aktiver bei der Ultimate Club-WM und erlebte das Geschehen live. Er berichtete, dass niemand im ganzen Stadion auch nur im Mindesten damit gerechnet hätte, dass der Spieler die Scheibe noch fangen kann. Nach diesem Sieg von Seattle „Sockeye“ über Boston „Ironside“ schaffte es Seattle auch noch ins Open-Finale, wo es dann San Francisco „Revolver“ unterlag.

 

Die Aufnahme des sensationellen Catchs von Andrew Fleming stammt von Ultivillage, das auch eine Version mit Slowmow anbietet. Der virale mediale Erfolg bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass eine wenigstens unregelmäßige Videoabedeckung der stärksten Spiele viel dazu beitragen könnte, die Popularität dieses eindrucksvollen Sportes weiter zu erhöhen. Von den World Games 2013 im kolumbianischen Cali, wo Ultimate zum Botschaftersport des Fairplays ernannt wurde, werden wir im Fernsehen vermutlich ebenowenig zu sehen bekonmen wie von der nun anstehenden Junioren Ultimate-WM in Heilbronn. Weitere Clips von der WUCC bei Ultivillage  und bei Blockstack TV, die Finalspiele sind weiterhin in voller Länge abzurufen unter www.strizna.cz.

Frisbeesport-Filmdreh beim ASV Köln

Sonntag, 27. Juni 2010

Auf Betreiben des neuen Geschäftsführers des ASV Köln Sport & Health Club, Dieter Brill, entsteht ein neues Imagevideo des Traditionsvereins, in dem sämtliche Sportarten kurtz abgebildet werden. Zudem werden zu den jeweiligen Sportarten einzelne, etwas längrere Clips erstellt. Am vergangenen Wochenende haben nun die Dreharbeiten begonnen und auch die Sparte „Ultimate Frisbee“ der Abteilung „Frühsport 0,2“ wurde in typischen Action-Scenen abgelichtet.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Mit einem sogenannten Dolly auf Schienen wurden dynamische Aufnahmen erstellt, die vom Anwurf über einen Vorhandflow über vier, fünf Stationen zum Punkt bis zur Handlingsituation (Marken, Anzählen, Werfen unter Druck) und dem Kurzpassspiel im Aufbau gingen.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Zur großen Freude aller Beteiligten fanden sich insgesamt 22 Teilnehmer der großen Abteilung zusammen, die dank der systematischen Nachwuchsarbeit von Jürgen Hauf kontinuierlich weiteren Zulauf erhält. Schnell kleideten sich jeweils elf Protagonisten in rote und elf in blaue Shirts, um dann während (für Sportler gefühlten) langen Pausen häufig auf ihren Einsatz zu warten, wie hier vor einem Anwurf mit Matze Zuber.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Neben den klaren Vorstellungen, die  der Regisseur mitbrachte, gelang es uns, noch ein paar weitere, typische Impressionen des dynamischen Spiels in seiner Mixed-Variante darzustellen.

Filmdreh zum Frisbeesport beim ASV Köln

Insgesamt eine spaßige Aktion bei bestem Wetter, die knapp zwei Stunden dauerte, wonach die meisten noch ein Spielchen wagten. Jetzt sind wir doch sehr gespannt, was dabei rüber kommen wird, im allgemeinen ASV-Imagefilm, aber vor allem auch im Sportarten bezogenen Ultimate-Clip.

Protagonisten des Filmdrehs zum Frisbeesport beim ASV Köln

Umfrageergebnisse zum Fairplay im Ultimate

Sonntag, 23. Mai 2010

Die 12-Klässlerin und U20 Ultimate-Nationalspielerin Sarah Franchini aus Mengen im Allgäu hat in ihrer Stufenarbeit das Thema „Fairplay im Ultimate“ behandelt (Texthilfe berichtete). Im Rahmen des Seminars „Ethik und Sport“ ging sie dabei der Frage nach, ob die Tatsache, dass der Teamsport schiedsrichterlos gespielt wird, tatsächlich der Fairness der Mitspieler zu Gute kommt. Voraussetzung des Selbstregulierens beim Ultimate ist, dass die Mitspieler eine große Regelkenntnis und einen hohen Respekt vor dem Gegenspieler besitzen (Regeln und Bedeutung des Fairplay beim Deutschen Frisbeesportverband e.V.).

Neben den historischen und sporttheoretischen Ausführungen zur Entstehung und Praktizierung dieser Disziplin hat sie auch eine eigene Umfrage durchgeführt, an der immerhin 190 Ultimate-Spielerinnen und-spieler teilgenommen haben. Ohne auf den Inhalt der Arbeit näher einzugehen, stelle ich hier einige interessante Aspekte der Umfrage vor, deren Antworten nach Alter und Geschlecht unterschieden sind (U20, 20-30 Jahre und Ü30, w und m).

S.Franchini: Ultimate-Umfrage, Stellenwert Fairplay

Ausgehend von diesen Angaben ist deutlich, das Ultimate-Spieler durchweg einen hohen Wert auf Fairness legen, der mit zunehmendem Alter noch steigt. Interessant der statistische Ausreißer bei den Spielerinnen unter 20 Jahren, bei denen möglicherweise aufgund eines weniger starken physischen Einsatzes die Erfordernis der Fairness geringer ist (die Interpretation ist auch aufgrund der mit 13 geringen Anzahl der Befragten in dieser Altersgruppe gewagt).

Entsprechend hoch ist insgesamt auch die Befürwortung des Spielens ohne Schiedsrichter. Auffällig hierbei der Ausreißer der männlichen Jugend, der sich möglicherweise auf mangelhafte Regelkenntnis und damit eine Unsicherheit im Verhalten bei strittigen Situationen bezieht (Interpretation auch hier aufgrund von nur 12 Befragten wackelig).

S. Franchini: Umfrage Ultimate, Spielen ohne Schiedsrichter

Als Erklärung hierfür kann die ebenfalls auffällige Aussage derselben Altergsruppe zu der Frage gelten, wie schwer es ihnen fällt, ehrlich zu sein. Bemerkenswert hierbei außerdem die durchgängige höhere Selbsteinschätzung der weiblichen gegenüber den männlichen Befragten.

S.Franchini, Ultimate-Umfrage, einfache Ehrlichkeit

Fast alle Befragten hatten auch schon mit ungerechten Gegenspielern zu tun (Angaben zwischen 72% , 20-30J 2 und 97,9 %, Ü30 m), was die Relevanz der Fragestellung verdeutlicht (gäbe es keine strittigen Situtionen zu schlichten, wäre die Fragestellung nach Fairplay weitgehend unnötig). Auf die Zusatzfrage hin, wie oft diejenigen mit ungerechten Gegenspielern zu tun hatten, zeigt sich eine weitere Auffälligkeit: Bei den männlichen Jugendlichen ist diese Anzahl am höchsten, bei den weiblichen Befragten unter 20 und über 30 hingegen gleich hoch. Die größere Zahl an als ungerecht empfundenem Situationen im Juniorenbereich könnte auf geringere Regelkunde oder auf ungezügelteres (weniger selbstbewusstes) Verhalten zurückgehen. Vermutlich wachsen mit dem Alter der Spieler Regelkenntnis und Selbstkontrolle.

S. Franchini, Ultimate-Umfrage, Häufigkeit ungerechter Situationen

Ähnliche Unterschiede in der Bewertung je nach Alter erweisen sich zuletzt auch bei der Bewertung der Frage nach dem möglichen Einsatz eines Schiedsrichters im Ultimate. Jugendliche tendieren zwar mit 6,7 bzw. 6,8 von 10 Punkten dagegen, dass Schiedsrichter zur Spielsteuerung gerechter wären, liegen mit diesen Werten aber deutlich unter denen der älteren Befragten (zwischen 7,8 und 8,5). Noch deutlicher wird der Bewusstseinsprozess, der sich mit zunehmendem Alter abspielt, in folgender Grafik.

S. Franchini, Ultimate-Umfrage, Vereinfachende Schiedsrichter?

Interessanterweise glauben dies Juniorinnen am wenigsten, unmittelbar gefolgt von den älteren Herren. Nehmen wir die Juniorinnen aus der Statistik heraus (aufgrund der möglicherweise geringeren „Belastung“ des Fairplays), ergibt sich aus den übrigen Werten eine deutliche Wende zwischen den Spielerinnen und Spielern unter 30 Jahren, die einem Schiedsrichtereinsatz positiv gegenüberstehen und denen über 30 Jahren, die dies deutlich ablehnen.

Sehr ähnlich sieht auch das Resultat aus bei der Frage nach dem Einsatz von „Observern“ (Spielbeobachtern, die auf Nachfrage der Spieler eingesetzt werden können). Bei der Schlussfrage, ob der Einsatz von Schiedsrichtern beim Ultimate begrüßt würde, ist die Ablehnung jedoch bereits ab 20 Jahren aufwärts einhellig (zwischen 81 % bei 20-30 J m und 93,6 % bei Ü30 m). Jugendliche entscheiden sich ebenfalls in der Mehrzahl dagegen (69 % nein zu 23% ja bei U20 w, 50% nein zu 33,3% ja bei U20 m – der Rest enthielt sich der Stimme).