Archiv für September 2010

Bei Giermann kommt Freude auf

Mittwoch, 22. September 2010

In der vergangenen Woche hat der Schauspieler und Komiker Max Giermann seinen Einstand bei der Harald-Schmidt-Show im Ersten gegeben. Er ist nach meiner Überzeugung einer der besten Parodisten, die im Deutschen Fernsehen zu sehen sind („Switch reloaded„, „Granaten wie wir„), und damit auch eine echte Bereicherung für den Altmeister. Harald Schmidt hatte zuletzt bereits eine Gruppe talentierter Jungstars engagiert, um seine Show jeden Donnerstag abend aufzuwerten. In der letzten Staffel bei der ARD weiter mit von der Partie sind Katrin Bauerfeind (3sat), Jan Böhmermann (1LIVE), Dr. Peter Richter (FAZ) und Dr. Udo Brömme aka Redaktionsleiter Ralf Kabelka. Max Giermann aber toppt alle, so ähnlich titelte auch der Kölner Stadt-Anzeiger.

Kölner Stadt-Anzeiger, 15.09.10, Titel: Er bringt Promis auf den Punkt

Während Antje Hildebrandt im Beitrag vor dem ersten Gastauftritt noch rätselte, wen er wohl nachahmen werde, habe ich nun den entsprechenden Ausschnitt gefunden. Für seine Leistungen wurde Max Giermann 2009 mit dem Deutschen Comedy-Preis als bester Schauspieler ausgezeichnet.

Eine seiner Paraderollen neben der Kai Pflaumes und der Karl Lagerfelds ist die Stefan Raabs, den er in einer TV Total-Sendung im vorigen Jahr beim Opening sogar ersetzte. Grandios die Ironie, die sich in den Gags des vorgeblich missratenen Stand-Ups widerspiegelt, oder um es mit den Worten der Protagonisten anzukündigen: „Was war denn da los?“


TVTotal Opening mit Max Giermann – MyVideo

Die Sorgen der Zeitungsverleger

Mittwoch, 22. September 2010

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) hat in Essen seinen diesjährigen Zeitungskongress unter dem Motto „Die digitale Revolution und die Zeitung“ durchgeführt. Mehr als 500 teils hochkarätige Gäste waren zu der Veranstaltung geladen, neben BDZV-Präsident Helmut Heinen alleine beim Podiumsgespräch „Der Preis des Internets“, moderiert von Frank Plasberg, der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust, die Online-Journalistin Mercedes Bunz, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG Matthias Döpfner, der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Frank Schirrmacher und der  Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium Max Stadler.

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.09.10, Titel: Qualität kostet Geld

Im Kölner Stadt-Anzeiger wurde der erste Tag unter obiger Überschrift zusammengefasst (online leider nicht verfügbar). „Nicht viel Neues“, war ich aufgrund der Schlagzeile geneigt zu glauben. Diesem Credo folgend plädierte zunächst BDZV-Präsident Heinen an die regionale Stärke der Tageszeitungen, wiewohl aus deren ausgebauten Internetpräsenzen noch immer keine Erlöse zu erwarten seien. „Zeitungen sind der Kitt unserer Gesellschaft„, sagte Helmut Heinen, um daraus abzuleiten, dass sie eigentlich mehrwertsteuerfrei erscheinen müssten. Zum Verlauf der weiteren Diskussion über die geplanten ARD-Apps zwischen Mathias Döpfner („gebührenfinanzierte digitale Gratiszeitungen“) und Peter Boudgoust („gesellschaftlicher Auftrag der Meinungsbildung auf allen elektronischen Wegen“) siehe z.B. Horizont.net. Noch spannender jedoch fand ich die im Kölner Stadt-Anzeiger zitierten Bemerkungen des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) zu elektronischen Medien, die „die Rahmenbedingungen für die Printmedien“ dominierten. Er konstatierte einen…

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.09.10, Ausschnitt aus "Qualität-kostet-Geld"

Das sind eher Tendenzen des Boulevards, die durch die Echtzeit-Möglichkeiten des Internets vielleicht noch unterstützt werden. Doch dominieren in meinen Augen elektronische Meiden Printmeiden keineswegs, gerade wenn es um Qualität geht! Dennoch würden Tageszeitungen, so Norbert Lammert weiter („systemrelevant für die Demokratie“ als Stichwort für Helmut Heinen), ein „komplexes und analytisches Informationsangebot“ bieten, gegenüber den Inhalten im Internet, die eher spezielle Interessen der Nutzer bedienten.

Die Leistungsmerkmale der Zeitungsbranche können sich fraglos dennoch sehen lassen (vgl. den letzten Absatz im obigen Link zum BDZV vom 20.09., „Kitt unserer Gesellschaft“): 20 Millionen täglich abgesetzte Zeitungen in Deutschland werden von rund 49 Millionen Menschen gelesen, das entpricht einer Reichweite von knapp 70 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahren, mit Spitzenwerten bei Gutverdienenden (72,8 Prozent) und Gutausgebildeten (75,8 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Internetnutzer greift regelmäßig auf Online-Zeitungsangebote zu.  Da sehe ich keine allgemeine Krise, sondern eher Anpassungsschwierigkeiten im Einzelnen, rund um das altbekannte Problem des Bezahlinhalts („Paid Content“).

Kölner Stadt-Anzeiger, 22.09.10, Titel: Verleger wollen junge Leser gewinnen

Dass der BDZV nun eine neue Gesellschaft gründet namens „Jule – Initiative junge Leser“, ist zwar verständlich, klingt aber wenig erfolgversprechend. Immerhin greifen immer noch  die Hälfte aller Jugendlichen und jungen Leute, für die das Internet eine sehr große Bedeutung hat, zur gedruckten Information. Aus der Erkenntnis heraus, dass „Kinder und Jugendliche heute nicht mehr automatisch zu Zeitungslesern“ werden (so BDZV-Vizepräsident Hans-Georg Schnücker im Kölner Stadt-Anzeiger, online leider nicht verfügbar), sollen nun „effiziente Maßnahmen zur Gewinnung neuer junger Leser“ identiziert werden.

Aber wurden Kinder und Jugendliche früher allesamt „automatisch zu Zeitungslesern“? Das wage ich zu bezweifeln. Das hat nicht nur etwas mit dem wachsenden Internetzugang, sondern vielmehr mit dem gelebten Vorbild im Elternhaus zu tun. Die Zeitungen (grob verallgemeinert) müssen in ihrer Aufmachung belebter und ihren Texten frischer sein und das Internet endlich als Bereicherung ihrer eigenen Möglichkeiten erkennen und behandeln.

1. Vorsitzender des SC Fortuna Köln bestätigt

Dienstag, 21. September 2010

Klaus Ulonska hatte bei der Jahreshauptversammlungt des S.C. Fortuna Köln e.V. eigens eine separate Abstimmung für seine Wiederwahl gefordert und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Mit seiner Ära seit 2004 ist die Wiederbelebung eines Traditionsvereins verbunden, der damals am Rande des Ruins stand und nun schuldenfrei, mit einer attraktiven 1. Herrenmannschaft und 30 Kinder- und Jugendmannschaften mit 500 Mädchen und Jungen aus 22 Nationen dasteht.

Als 1. Vorsitzender des S.C. Fortuna Köln im Amt bestätigt, Klaus Ulonska

Dabei stand das Engagement des ehemaligen Weltklasse-Sprinters Klaus Ulonska anfangs auf wackligen Füßen. Seine Frau Helga, die er seit 49 Jahren kennt, hatte ihm 2004 zugeraten der Fortuna zu helfen. Aus dem anfangs nur kurzfristig geplanten Einsatz wurde der jetzt bestätigte Vereinsvorsitz. „Ich bin sehr stolz, dass ich die Fortuna aus dem Nichts zu dem gebracht habe, was sie ist“, erklärt Klaus Ulonska, „ich bin mir sicher, der große Jean Löring hat dort oben seine Freude daran, wie es um den Verein mittlerweile wieder steht.“

Am ersten Tag als 1.Vorsitzender hat Klaus Ulonska einen Förderkreis gegründet, den er als erstligatauglich bezeichnet und weiter pflegt. Als ehemals „Schnellste Jungfrau der Welt“ aus dem Dreigestirn 1973 stehen ihm viele Türen offen. Aus der männlichen U19-Mannschaft, die aus der Verbandsliga den Aufstieg in die Bundesliga anstrebt, konnten schon drei Spieler in den Kader der 1. Herrenmannschaft eingebaut werden. Aber auch die Handballabteilung unter Tim Klein mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft, die fast in jedem Jahr aufsteigen, bereitet Freude.

Klaus Ulonska bleibt weiterhin 1. Vorsitzender des S.C. Fortuna Köln

Einen wesentlichen Anteil an dem weiteren Aufwärtstrend vor allem im Fußball-Bereich hat Dirk Stoeveken, der die Idee „deinfussballclub.de“ vor zweieinhalb Jahren beim S.C. Fortuna vorstellte. Tags zuvor hatte Sönke Wortmann angerufen und Klaus Ulonska die Idee vorgestellt. „Ein Geschenk des Himmels, wir sind mit 10.000 stimmberechtighten Usern der demokratischste Verein der Welt!“, urteilt Klaus Ulonska, „Ich bin froh, dass ich nicht gezögert habe. Dirk und ich sind zusammen ein Gespann, das ohne den anderen nicht könnte.“ Im vergangenen Jahr wurde die Fortuna Köln Spielbetriebs GmbH gegründet, deren Geschäftsführung beiden obliegt, um die 1. Herrenmannschaft vom Amateurbereich abzukoppeln. So bald als möglich ist der Aufstieg in die Regionalliga geplant, bis 2015 soll die 3. Bundesliga erreicht werden.

Kalus Ulonska ist zudem seit 35 Jahren und auf Lebenszeit Präsdient des Kölner Eisklubs und  zusammen mit seiner Frau Helga engagiert er sich auch beim Obdachlosenfrühstück im Vringstreff, von dem bereits 30 Gäste regelmäßig die Fußballspiele der Fortuna kostenlos besuchen.

Neues aus der Tierwelt 16

Montag, 20. September 2010

Krähen auf kulinarischen Abwegen, Blaumeisen auf sexuellen und als Helfer von Kakao-Anpflanzungen nutzbare Kröten in dieser Ausgabe erstaunlicher Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere.

Die Welt, 18.09.10, Titel: Essen mit Stäbchen beschert den Krähen Leckerbissen

Von Schimpansen war das länger bekannt, doch nun haben britische Forscher von der Universität Exeter auch Krähen beim Gebrauch von Werkzeugen zur Nahrungsbeschaffung in den Blickpunkt gerückt. Laut Welt-Artikel von Wofgang W. Merkel unter Berufung auf das Fachmagazin „Science“ verschafft der Umgang mit Stöckchen, mit denen sie etwa Larven in Baumlöchern aufspießen, einen deutlichen Vorteil bei der Kalorienbeschaffung. Der Werkzeuggebrauch erweise sich möglicherweise „evolutioänr als ein mächtiges Mittel der Selektion“. Für alle Nichtasiaten ein großer Ansporn, auch mal wieder das Essen mit Stäbchen zu probieren.

Die Welt, 17.09.10, Titel: Laternen verhelfen Blaumeisen zum Seitensprung

Ein anderer Artikel desselben Autors bereits tags zuvor beschäftigte sich mit dem sonderbaren Verhalten anderer Vögel in Anbetracht nächtlicher städtischer Beleuchtung. Die „Lichtverschmutzung“, die den Menschen den Blick auf die Sterne trübt, kostet nicht nur unzähligen Insekten das Leben, sondern beeinflusst in der Nähe wachsende Pflanzen als auch dort nistende Singvögel. Laut Forschern des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen am Bodensee im Fachblatt „Current Biology“ werden diese Vögel früher wach, singen bis zu eineinhalb Stunden früher ihre Lieder und die Weibchen legen auch ihre Eier früher im Jahr. Blaumeisen-Männchen tendieren sogar dazu, sich ein Zweitweibchen anzulachen resp. anzuträllern. Ob das von Vorteil oder von Nachteil ist, und wenn, dann für wen, muss jedoch noch erforscht werden.

Die Welt, 18.09.10, Titel: Mit Kröten gegen Schädlinge

Ein klarer Vorteil für die Aufzucht von Kakoplantagen in Indonesien könnte allerdings die Anwesenheit der Sulawesi-Kröten sein. Zum Glück stammen diese Kröten aus eben diesem Land. Nicht aus Indonesien stammt die eingeschleppte Gelbe Spinnenameise, die den Kakaopflanzen zusetzt. Daher behaupten Forscher der Uni Göttingen laut Welt (und „Proceedings of the Royal Society“), dass sich durch gezielten Kröteneinsatz auf Kakaoplantagen der Ertrag auf natürliche Weise steigern ließe. Immerhin ist indomesien der drittgrößte Kakaoproduzent der Welt. Im Namen der warmen Schoki lasst also Kröten sprechen!

Die Frisbee-Wurfwand als Dauerbrenner

Sonntag, 19. September 2010

Beim ASV Köln wurde heute wie bereits vor zwei Jahren ein AOK-Gesundheitstag durchgeführt. Vor allem Kinder wurden damit angesprochen und erhielten die Möglichkeit, an insgesamt 13 Stationen Stempel auf einer Karte zu sammeln. Mit wenigstens sieben Stempeln erhielten sie dann ein Überraschungsgeschenk. Nicht mit im Programm der Familienkarte war das Werfen mit Frisbeescheiben auf eine Wurfwand mit fünf Schlitzen, dennoch herrschte an der Station der ASV Frisbeesport-Abteilung „Frühsport 0,2“ Dauerbetrieb. Parallel dazu fanden auf einem Kleinfeld über die Breite der Rasenfläche Ultimate-Spiele zwischen dem ASV und der DJK Wiking statt.

Die Frisbee-Wurfwand des DFV e.V. beim AOK-Gesundheitstg des ASV Köln

Die Stationen, bei denen es Stempel abzuholen gab, waren unter anderem Bobby-Car-Fahren, Pedalo-Lauf, Eierlauf, Sackhüpfen, ein Tast- und ein Bewegungsparcours (beide blind), Basketball Korbwerfen, Torwand- und Bogenschießen sowie Weitsprung. Außerdem war der Kölner Spiele-Circus vor Ort, der nicht nur die Kinder zu einfacher Jonglage animierte, sondern auch erklärte, wie man in 30 Minuten zum Clown wird.

ASV-Lageplan zum AOK-Gesundheitstag am 19.09.2010

Als kleinen Wermutstropfen empfand ich zunächst, dass das Überraschungsgeschenk für Kinder mit mindestens sieben Stempeln eine Billigfrisbee der AOK (im corporate Grün mit aufgedrucktem Firmenlogo) war, da diese Billigscheiben aus mehreren Gründen zum Frisbeespielen nicht zu empfehlen sind: Das Plastik tut an den Fingern weh, es ist härter und weniger flexibel und kann damit beim Fangen ebenfalls eher weh tun, sie weisen nicht die Merkmale des „Morrison Slope“ (der Knick im Innenrand der Scheibe zum Tragen des Luftkissens) sowie der „Headrick Rings“ auf (die Rillen auf dem äußeren Scheibenrücken), sodass sie weniger stabil fliegen und keine großen Erfolgserlebnisse beim Werfen ermöglichen.

Dennoch ist das Engagement der AOK zu begrüßen, die auf Ihren Seiten einmal auf den Sport Ultimate hinweist (mit Link auf den Deutschen Frisbeesport-Verband) und in ihrem interaktiven Gesundheitsmagazin „AOK c@re“ diesen sogar ausgiebig erklärt. Vielleicht lässt sich der Versicherungskonzern in Zukunft  davon überzeugen, tauglichere Sportscheiben in seiner Farbe und mit seinem Logo zu produzieren (leichte Sportflugscheiben sind grob geschätzt etwa zehn mal teurer als die „Wegwerfscheiben“). Zuletzt bleibt anzumerken, dass die Wurfwand vom Deutschen Frsibeesport-Verband e.V. stammt, der sie hauptsächlich zum Einsatz auf Messen anfertigen ließ (Design by Matthias Brucklacher). Leider ist sie etwas anfällig gegen Wind, dennoch gelang es uns, sie stabil aufzustellen, sodass sich viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene  daran versuchten, und wir ihnen anschließend neben DFV-Minidiscs auch Info-Broschüren und Einladungen zum Probetraining beim ASV geben konnten.

Die Frisbee-Wurfwand des DFV e.V. beim AOK-Gesundheitstg des ASV Köln

„Goldflash“ sucht Verstärkung

Sonntag, 19. September 2010

Cheerleading-Grupe aus Köln-Ehrenfeld führt Tryout für potenzielle neue Teilnehmer durch. „Cheerleading“ ist eine Sportart, die Tanzen und Akrobatik kombiniert und dabei auf die Koordination von Kraft, Gleichgewicht und Kondition setzt. Damitr kann sie unabhängig vom American Football bestehen. Das jedenfalls hat sich der Verein „Goldflash Cheerleading e.V.“ aus Köln auf die Fahnen geschrieben, der als Kölns ältester Cheerleader-Verein 1983 als Abteilung des Football-Clubs „Cologne Crocodiles“ gegründet wurde und sich 2000 als eigenständiger Verein selbstständig gemacht. Am kommenden Samstag, den 25. September, findet das große „Tryout 2010“ statt, als Möglichkeit für Interessierte das Cheerleading als Sportart kennenzulernen und in eine der Gruppen einzusteigen.

Die Kölner Goldflash-Cheerleader suchen Verstärkung

Seit ihrem Bestehen haben die Goldflash Cheerleader zahlreiche Landes-Meisterschaften und einen Deutschen Meistertitel errungen sowie auch an internationalen Wettbewerben teilgenommen. „Zur Verstärkung unserer Teams suchen wir sportliche Kandidatinnen und Kandidaten im Alter zwischen fünf und 30 Jahren“, erklärt die 1. Vorsitzende Beate Groten, „Unter den Augen einer qualifizierten Jury kann jeder sein Talent unter Beweis stellen und einen ganzen Tag lang Cheerleading unter dem vereinseigenen Trainerstab aktiv ausprobieren.“ In den drei Teams „Thunder“ (Mixed, amtierender NRW-Landesmeister), „Storm“ (Jugend) und „Little-Flash“ (Kinder) sind jeweils nur wenige Plätze frei. Goldflash kooperiert mit der Stadt Köln im Projekt „Kids in die Clubs“, für Köln Pass Inhaber beinhaltet das eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft im Verein.

 Beim Tryout werden verschiedene Kategorien wie Partnerstunt und Gruppenstunt vorgeführt und ausprobiert. Neben den eigenen sportlichen Veranstaltungen stehen für die Gruppen zahlreiche Gastauftritte auf dem Programm. Vorab-Anmeldungen sind erwünscht unter info@goldflash.de oder unter Telefon: 0221/9561915 (Anrufbeantworter).

Luftangriffsirene und Schinderhannes

Samstag, 18. September 2010

Unterschiedliche Wendungen in den Karrieren zweier 52-jähriger Kultmusiker: Nick Cave gibt nach einer Zwischenzeit als sonorer Sänger düsterer Balladen erneut den „Grinderman“ (Schinderhannes) und Bruce Dickinson, der Sänger von Iron Maiden, genannt „The Air-Raid Siren“ (Luftangriffssirene) macht einen auf Marketingmanager.

Die Welt, 17.09.10, Titel: Schinderhannes wundert sich

Auf beide Sachverhalte machten mich Welt-Artikel gestern und heute aufmerksam. Michael Pilz beschreibt im Feuilleton, wie sich Nick Cave seit 2007 mit dem Album „Grinderman“ zurück orientiert zu seinen Anfängen als Punk-Rocker in den 1970er Jahren im australischen „Untergrund“. Nun knüpft er mit dem neuen Album „Grinderman 2“ mit einer kleinen, lauten Band an diese Tendenz an, wobei ihm jedoch eine gewisse Ideenlosigkeit nachgesagt wird („Wenn Cave nichts mehr einfällt, nennt er eines seiner Lieder einfach „Evil“.“).

Die Welt, 18.09.10, Titel: Metal-Sänger wird Manager

Jens Hartmann dagegen berichtet im heutigen Wirtschaftsteil in einer Randnotiz unter „Menschen und Märkte„, dass der Frontman von Iron Maiden Bruce Dickinson schon seit elf Jahren als Pilot für die Fluggesellschaft Astraeus Airlines arbeitet. Nach mehr als 7.000 Flugstunden habe sie ihn nun zum Marketing-Manager ernannt – wobei er sich selbst jedoch mehr als „Botschafter“ der Fluglinie verstehe. Vor der Dunkelheit darf er sich sowohl als Pilot wie auch als Marketing-Manager nicht fürchten. Insofern passend dieser Clip aus diesem Jahr aus Brasilien.

Sowie als Eindruck der aktuellen Schaffensphase von Nick Cave „When my love comes down“ aus „Grinderman“:

Wünsche und Ängste in Statistiken verpackt

Donnerstag, 16. September 2010

Dienstag war mal ganz klar Umfragetag. Ich persönlich liebe Umfragen, vor allem die Auswertung, die dann am besten mit einer tollen Kuchengrafik daher kommt. Aber gleich zwei Hammer-Studien an einem Tag!? Mehr als ich erwarten würde. Doch diese Statistiken bieten so etwas wie Sicherheit in einer Welt voller Überraschungen.

Die Welt, 15.09.2010, Titel: Deutsche sehnen sich nach Sicherheit

Passend dazu sprang mir der Titel eines Welt-Berichts von Ilena Grabitz ins Auge, der sich auf die Verbaucheranalyse von Axel Springer und Bauer Media bezieht. Ausschnitte: 19 Prozent der 30.000 befragten geben an eine private Rentenversicherung abgeschlossen zu haben. Die Tendenz sich gegen alle Risiken versichern zu wollen nimmt ab, das Vertrauen der Deutschen in Geldanlagen ist gesunken. Kleine Randnotiz: Das Internet knockt den Zeitschriftenmarkt (dieses mal) nicht aus, das mobile Internet befindet sich vor dem Durchbruch (Kuchengrafiken inbegriffen). Aber was hat das mit Sicherheit zu tun? Vielleicht, dass ich mir sicher sein kann, das Wetter muss so sein wie es ist, weil mir die mobile Internetabfrage bestätigt, dass es so ist? Es muss doch noch einen anderen Grund geben!

Die Welt, 15.09.2010, Titel: Junge Leute glauben an Familie und Internet

Nachdem ich auf die Titelseite der Welt zurückgeblättert hatte, war mir klar, was das Internet (auch das mobile) mit Sicherheit zu tun hat: Es ist ein „Glaubensding“. In ihrem Nummer-eins-Thema erklärt Miriam Hollstein unter Berufung auf die Shellstudie, dass der Anteil der Optimisten unter den 12- bis 25Jährigen wächst. Das gefällt mir! – Dass bei ihnen traditionelle Werte hoch im Kurs stehen (gutes Verhältnis zu den Eltern, eine Familie ist wichtig zum wahren Glück). Da kann ich mit leben! – Dass sogar das politische Interesse wieder leicht gewachsen sei. Das kann ich kaum glauben!

Shell-Studie 2010, "Woran Jugendliche glauben: Drei religiöse Kulturen"

à propos „Glaube“: Der Glaube an die Allverfügbarkeit von Informationen (oder Zerstreuung) durch das Netz muss den in Westdeutschland herkömmlichen Gottesglauben bereits weitgehend ersetzt haben. Interessant bei dieser Grafik nicht nur der Unterschied zwischen Ost und West und der zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, sondern vor allem, wie der Titel besagt, dass sich in der deutschen Jugend drei religiöse Kulturen ausgeprägt hätten (ganz abgesehen von der jeweiligen Religionszugehörigkeit): eine an einen persönlichen Gott gebundene, eine an „jenes höhere Wesen, das wir verehren“ aus Heinrich Bölls „Gesammeltes Schweigen des Murke“ gebundene und eine an keinen Gott gebundene!

Insgesamt schwindet die Bedeutung der Religion weiter, außer in der Gruppe junger Migranten. Bedenklich aber auch, dass Jugendliche aus „bildungsfernen Elternhäusern“ (wie es heißt) deutlich pessimistischer in die Zukunft blicken und die soziale Kluft wächst. Dabei heißt es doch, dasss der Glaube Berge versetzen könne. Insgesamt gilt aber auch für diese Studie: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Mach Frisbeesport in Köln-Nippes

Mittwoch, 15. September 2010

Ultimate Frisbee im Angebot des 2. Kölner Aktionstags „Mach Sport – vor Ort, Sportvereine lassen Schüler schnuppern“. In der zweiten Auflage der Veranstaltung nahmen in diesem Jahr bereits vier Schulen teil, nach nur zweien im Vorjahr.

Stadtplan von Köln-Nippes mit der Übersicht des Sportaktionstags 2010

Die Aktion „Mach Sport – vor Ort“ wird veranstaltet vom Stadtbezirks-Sportverband (SBSV) Nippes zusammen mit der Sozialraumkoordination Bilderstöckchen, der Hauptschule Reutlinger Straße, der Stadt Köln und dem Netzwerk „Sport und Bewegung Nippes“. Die Aktion ist Teil des Projektes „Sport in Metropolen“. Die Auftaktveranstaltung fand in der Sporthalle am Niehler Kirchweg mit dem Bezirksbürgermeister Bernd Schößler als Schirmherrn der Aktion (Bildmitte), dem ehemaligen deutschen Box-Profi und Paten des Netzwerkes „Sport und Bewegung Nippes“, Torsten May (links) und dem Vorsitzenden des SBSV 5, Jürgen Cremer,  statt.

Torsten May, Bernd Schößler und Jürgen Cremer beid er Eröffnung des Sportaktionstages in Köln-Nippes

Insgesamt 13 Sportvereine haben Kindern und Jugendlichen der Hauptschulen Bülowstraße und Reutlinger Straße sowie der beiden Grundschulen Longericher Hauptstraße und Altonaer Straße ihre Sportarten vorgestellt. Neben Ballspielen, Basketball/Streetball, Boxen, Fechten, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Skateboard/BMX, Trampolinspringen und Turnen war auch Ultimate Frisbee mit Sportlern des ASV Köln mit dabei. Hintergrund des Sportaktionstags ist, eine Alternative für die oft wenig geliebten „Bundesjugendspiele“ zu finden. Bisher treten Klassen gesammelt bei Sportarten an. In Zukunft sollen alle Schülerinnen und Schüler bei mehr Planungssicherheit ihre favorisierten Sportarten angeben, die sie gerne kennen lernen möchten. Vor allem bei Jungs und Mädchen mit Migrationshintergrund sollen eventuell bestehende Hemmschwellen abgebaut und der Einstieg in die Vereine erleichtert werden.

Einige der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler am Sportaktionstag in Köln-Nippes

Ina Johne und Benno Kerkloh vom ASV Köln konnten die beiden nacheinander angetretenen Klassen aus den Hauptschulen bestens beschäftigen und mit den Grundzügen des Sports vertraut machen. Vielleicht schlägt die eine oder der andere wieder bei den Angeboten der ASV-Abteilung „Frühsport 0,2“ (Trainingszeiten online) oder beim DJK Wiking im Kölner Norden auf. Die Trainingszeiten dort sind Dienstag und Mittwoch jeweils ab 18:00 Uhr hinten rechts neben dem Hauptplatz der Bezirkssportanlage Chorweiler (hinter dem Aqualand).

Ultimate Frisbee-Angebot beim Sportaktionstag Köln-Nippes 2010

Ein Wochenende in der Schorfheide

Dienstag, 14. September 2010

Schon jemals in der Uckermark gewesen? Bis zuletzt war ich das nicht, habe nun aber gelernt, dass Templin die von ihrer Ausbreitung her viertgrößte Stadt Deutschlands ist. Als schönstes Tagungshotel Brandenburgs gilt das Hotel Döllnsee-Schorfheide, in dem ich aus Anlass eines Familientreffs nächtigte. 

Der Döllnsee im Gegenlicht der Sonne

Seine wechselvolle Geschichte steht im Zusammenhang mit Hermann Göring, der das Anwesen Mitte der 1930er Jahre als Gästehaus für sein Jagdschloss „Carinhall“ am Döllnsee bauen ließ. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es als Jugendherberge der FDJ und anschließend als repräsentatives Ferien- und Gästehaus der DDR-Regierung genutzt. Unter anderem waren Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht und Erich Honecker Gäste des Hauses „Döllnkrug“. Walter Ulbricht, (geboren 1893), der langjährige Generalsekretär der SED und spätere Staatsrats­vorsitzende der DDR, starb dort am 1. August 1973.

Der Eingang des Hotels Döllnsee-Schorfheide

Anfang der 1980er Jahre ging das Haus in den Besitz des DDR-Staatsrates über, der dort Tagungen und internationale Konferenzen durchführte, unter anderem eine Beratung der Außenminister des Warschauer Pakts mit Andrej Gromyko und das Treffen von Bundeskanzler Helmut Schmidt und Erich Honecker im Jahre 1981. Vier Jahre später wurde das weitläufige Gelände dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt, das es zusammen mit der Waldsiedlung Wandlitz – Wohnsitz der meisten DDR-Regierungsmitglieder – verwaltete. Dort, an der Bundesstraße 109, stehen noch heute einige Bonzen-Villen und der ganze Ort erinnert in einigen Eindrücken noch an die DDR.

Das Seerestaurant am Wandlitzsee

Erst 1994 – aufgekauft, saniert und ausgebaut – eröffnete das Hotel Döllnsee-Schorfheide mit 174 Gästebetten und dem angeschlossenen modernen Kongress- und Tagungszentrum. Damit wurden die Gebäude und das Gelände am Ufer des großen Döllnsees nach Jahrzehnten erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Dort lässt sich wirklich gut entspannen, doch sollte das Interesse an der Geschichte darüber nicht nachlassen. Noch mehr Details stehen in diesem Artikel des Ostpreußenblatts aus dem Januar 2000 oder im Döllnseeblog.

Das Badehaus des 4-Sterne-Hotels am Großen Döllnsee