Keine Frage! Ein auch ganz wesentlicher Grund, warum ich mich auf das W-Wort freue, sind die damit verbundenen kulinarischen Genüsse. An den Festtagen selbst, aber auch schon zuvor, worauf mich zu Beginn der ersten Adventswoche das Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers in großen Lettern aufmerksam machte.
Katrin Voss hat sich die Mühe gemacht und auf 24 Seiten (!) eine Vielzahl an Weihnachtsmärkten in Köln und dem Rheinland zusammengefasst. Basisfakt: Alleine auf den Kölner Weihnachtsmärkten werden jedes Jahr rund vier Millionen Besucher gezählt. Die meisten Märkte haben bis zum 23. Dezember geöffnet, meist zwischen 11 und 22 Uhr. Was mir als echtem Nutzwert noch gedient hätte, wäre vielleicht ein Vergleich der Glühweinpreise gewesen, aber vermutlich schenkt sich das nichts (um es passend zur Jahreszeit zu formulieren). Und in der Zeit vor dem W-Wort schauen wir doch nicht so aufs Geld, oder?
Grund für die freigebige Stimmung ist einerseits die leichte Spiritualität, die von uns Besitz ergreift (worauf auch die jetzt bevor stehenden zahlreichen Spendenshows im Fernsehen abzielen), andererseits wird der Glühwein selbst das seinige dazu tun, um seinem eigenen Nachschub den Weg zu bahnen. „Heute lassen wir fünfe gerade sein!“ – Wenn wir denn mit 5 Euro hinkommen für einen Becher (inklusive Pfand hoffentlich mal eben noch so). Schließlich sorgt in der dunklen Jahreszeit die großartige Beleuchtung für eine erhabene Stimmung, die bald nur noch mit LED-Lampen erlaubt ist herzustellen. Nur, warum die Überschriften des Tageszeitungs-Magazins in einem westernartigen Schrifttyp gehalten sind, weiß ich nun auch nicht.
Das Christentum mag hierzulande mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Immerhin stellt es, wie nicht erst die Integrationsdebatte nach der Rede von Bundespräsident Christian Wulff (ja, so heißt er immer noch) zum 20. Tag der Deutschen Einheit im Vorjahr zeigte, einen festen Bestandteil unserer Kultur und unserer moralischen Grundordnung dar. Dabei sind doch viele Riten eher heidnisch (auf die Wintersonnenwende bezogen) oder schnöde (konsumbezogen). Dadurch lasse ich mir aber die aufkeimende heimelige Stimmung nicht vermiesen.
Als ich gestern die Überschrift im Kulturteil des Kölner Stadt-Anzeiegrs las, dachte ich – na klar – ans W-Wort. Dabei handelt es sich um Perspektiven für das Kölner Opernquartier, das nach den Vorstellungen des Architekten Wilhelm Riphahn rekonstruiert wird. Natürlich wid die Mammutaufgabe mit einem Budget von 253 Millionen Euro länger dauern als bis zu diesem Jahresende, auch länger noch als bis zum nächsten – die Wiedereröffnung ist erst für 2015 geplant. Dennoch verhält es sich ähnlich wie mit der Vorfreude auf das W-Wort. Indem wir auf Schönes hoffen, bereiten wir es und uns darauf vor und in der Folge stellt es sich dann ein. Das ist quasi eine sich selbst erfüllende Prophezeihung.
Entsprechend suche ich nach passenden Aussagen, die sich in meinen gewünschten Gedankengang einfügen lassen. Und siehe da, diese Meldung von Anfang des Monats gibt doch schon ganz profanen Anlass zur Freude. Wenigstens da kann ich mit ein wenig Glück etwas einsparen, wo doch sonst schon alles teurer wird. Aber mal ganz ehrlich: Wenn die Bäume wie sonst jedes Jahr wieder teurer würden, würde ich das zähneknirschend hinnehmen und mir das Fest auch nicht vermiesen lassen. Es ist also tatsächlich ganz weitgehend eine Frage der Einstellung.
Albert Einstein soll den Spruch geprägt haben: „Wer einen großen Beitrag zur Wissenschaft nicht bis zum 30. Lebensjahr geleistet hat, wird dies nie mehr schaffen.“ Dazu stelle ich mir das berühmte Bild mit der herausgestreckten Zunge vor – und an der Autorität des Urhebers wie auch des Satzes wäre so gut wie nicht mehr zu rütteln. Lebenslaufforscher der Ohio State University haben nun in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) jedoch diese Aussage nach einer Untersuchung des Werdegangs von 525 Nobelpreisträgern in Zweifel gezogen.
Den Erhebungen zufolge machen die meisten Nobelpreisträger ihre preiswürdigen Entdeckungen erst nach dem 40. Lebensjahr. Falls Einsteins angebliches Zitat also jemals gestimmt hat, hat sich das mittlerweile jedenfalls stark verschoben. Die Lebensbedingungen haben sich gegenüber denen von vor hundert Jahren sehr geändert. Dennoch: Früher glaubte ich auch, die intellektuelle Frische und das für besondere Erkenntnisse benötigte überraschende Denkmoment hingen vielleicht mit dem Alter zusammen. Wie von Säuglingen berichtet wird, die neuronale Gehirnaktivitäten erreichen wie später nie wieder im Leben.
Doch nun kann ich – selbst über 40 – aufatmen und meine Kreativität in vollen Zügen ausleben, in der Gewissheit, dass es noch nicht zu spät ist für Gedankenblitze und für ungewöhnliche Assoziationen, die vielleicht den Weg frei machen zu neuen Einsichten, und seien sie nur für mich selbst. Der Schwabe sagt: „Erscht mit 40 wird ma gscheit!“ Altersweisheit muss demnach aber nichts damit zu tun haben, dass man in Ehrfurcht erstarrt vor den in Marmor gemeißelten ewigen Wahrheiten. Besser, wenn noch die Älteren die Jüngeren überraschen können mit wissenschaftlicher oder andersartiger Kreativität!
Modeerscheinungen sollte man schnell festhalten, ehe sie wieder vorüber gegangen sind. Glücklicherwesie ist es ja aber so, dass eine Mode meist genau für eine Saison anhält. Obwohl es also noch weit hin ist, möchte ich hier auf die Mode hinweisen, die das „W-Wort“ in diesem Jahr bestimmt, und zwar bereits jetzt, wie ich beim Besuch eines Gartenmarktes feststellen konnte
Neben den dekorativen Buchstaben zum Hinstellen und zum Entziffern – wahlweise geeignet für Schulanfänger, für die das Zusammensetzten eines ganzen Wortes noch eine echte Herausforderung darstellt (Papa, was ist „xmas“), oder auch für zusehends alkoholisierte Feierfreunde, denen dasselbe Problem aus anderen Gründen wiederfährt – daneben wie gesagt gibt es zum Beispiel auch herrlich kitschige Elche in Lila.
In diesem Zusammenhang kann das treffende Wort Robert Gernhards herhalten: „Die größten Kritiker der lila Elche, waren früher selber welche!“ Ein anderes Merkmal von Modeerscheinungen ist, dass sie sich auch noch in Details widerspiegeln, so in den Kravatten der Schneemänner.
Den Abschuss zum Abschluss: Lila bekleidete Weihnachtsmänner. Na dann: fröhliches W-Wort!
Ich weiß, es ist noch reichlich früh. Goldener Herbst da draußen, aber in den Geschäften? Als Journalist lernst Du früh die sechs wichtigen W-Worte kennen: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? und Warum? Ich trau mich im Moment aber noch nicht, das W-Wort auszusprechen. Daher belasse ich es in diesem Jahr bei dieser Bezeichnung, die vielleicht geignet ist, die vielfältigen Strömungen rings um dieses Fest herum ausgzufangen und einzuordnen.
Ich hab das W-Wort nicht gesagt! Das da oben ist nur ein Scan eines Artzikels aus dem Handelsblatt, der sich auf das Handelsbarometer von Ernst & Young für den Oktober 2011 bezieht. Auch wenn nur nich etwa ein Drittel der befragten Händler in den kommenden Monaten mit steigenden Umsätzen rechnet (einen Monat zuvor war es noch die Hälfte), gehen die Experten doch davon aus, dass sich das Jahresendgeschäft auf Vorjahresniveau bewegen wird.
Neulich führte mich ein Gespräch auf die Idee, ob wohl die meisten Geschenke, die Erwachsene ihren Kindern machen, mehr um ihrer selbst als um der Kinder willen geschehen? Nach dem Motto: „Ich freu mich so, wenn Du Dich freust!“ Oder bösartiger: „Je mehr ich Dir schenke, desto mehr bist Du mir schuldig!“ Aber nein, das will ich doch nicht glauben! Vermutlich muss das viele Geld in der Realwirtschaft einfach nur umgesetzt werden!
Nach einer aktuellen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung variiert die Höhe des W-Geldes enorm. Während sich überhaupt nur etwa 55 Prozent darauf freuen können, erhalten weitere 16 Prozent der (vermutlich höheren) Angestellten zum Jahresende eine Gewinnbeteiligung. Insgesamt sei die Verteilung des Extrageldes überhaupt sehr ungleich und ein Erhalt bei denjenigen Beschäftigten, die nach Tarifvertrag bezahlt werden, deutlich wahrscheinlicher. Das wirft schon wieder eine ganze Menge W-Fragen auf, deren Antworten ich vielleicht bis zum W-Fest gefunden habe.
Mit meiner Tochter in der 5. Klasse habe ich Zahlen bis zu einer Billion geübt. Das finde ich schon erstaunlich genug! Bei der Frage, wann denn solche Zahlen gebraucht würden, fiel mir natürlich sofort Griechenland ein. Aber wir müssen gar nicht so weit gehen. 55 Milliarden Euro, um die sich ausgebildete Mathematiker bei der staatseigenen Hypo Real Estate-Bank einfach mal verrechnen, sind schon ein starkes Stück. Dass keiner dafür die Verantwortung übernimmt, auch. Geradezu witzig fand ich in diesem Zusammenhang allerdings den Hinweis auf das Benfordsche Gesetz.
Tobias Peter erläutert im Kölner Stadt-Anzeiger , dass nach dem Benfordschen Gesetz Zahlen statistisch deutlich häufiger mit kleinen Ziffern beginnen, so zum beispiel mehr als 30 Prozent mit einer 1, noch gut 17 einhalb Prozent mit einer 2, zwölfeinhalb Prozent mit einer 3, und so immer weiter absteigend nur 4,6 Prozent mit einer 9. gefälschte Zahlen erkennt man daher bwereits an der dann immer deutlichen Abweichung vom Benfordschen Gesetz.
Im Vergleich aller EU-Haushaltszahlen zwischen 1999 und 2009 weichen die Zahlen aus Griechenland am stärksten von dieser Statistik ab. Auffällig waren dabei übrigens auch die Zahlen aus Belgien, „weshalb die Forscher eine genaue Prüfung empfehlen“, wie es hieß. Die deutschen Zahlen bewegten sich übrigens im Mittelfeld, während diejenigen aus den Niederlanden sich geradezu vorbildlich an das Benfordsche gesetz hielten. ist das nicht auch schon wieder verdächtig?
Allerdings ist es schon eine Schwierigkeit, Kinder für die Faszination der Mathematik zu gewinnen, wenn mein Lieblingsargument nicht spontan zieht: „dass alles stimmt!“ Das gibt es so in keiner anderen Wissenschaft, daher nimmt die Mathematik ja auch von jeher eine Sonderrolle ein. Während andere naturwissenschaftliche Erkenntnisse grundsätzlich vorläufig sind, handelt es sich in der Mathematik um reine Gedankenoperationen, die auseinander hervorgebracht oder aufeinander zurückgeführt werden und dabei nicht empirisch überprüfbar sein müssen.
Ein Prinzip, das sich fatalerweise auf die Wirtschaftspolitik übertragen hat. Allerdings beruht die gängige Vorgehensweise des noch mehr Schulden-Aufnehmens vermtulich doch eher auf einm weit verbreiteten Gedankenfehler. Gleichzeitig ist es einfach schon enorm schwer sich eine Zahl mit 12 Nullen auch nur vorstellen: 1 Billion schreibt sich 1.000.000.000.000. Eine Zahl, die in den USA derzeit häufiger genannt wird. Man muss sich daran gewöhnen, mit diesen Zahlen umzugehen. Was ich miener Tochter auch immer wieder sage: Du musst die Hausaufgaben machen! Rechnen ist Übungssache.
Halloween hin, Allerheiligen her – Fakt ist, der Monat November hat begonnen und damit stehen die Zeichen schon wieder schwer in Richtung „Jahresendfeier“ oder auch Vorweihnachtszeit. Doch bei dem schönen Wetter, das wie ich erst jetzt gelernt habe, bis zum Martinstag auch „Martinssommer“ genannt werden kann, sollten noch ein paar herbstliche Eindrücke Platz haben, ehe der Countdown bis Weihnachten beginnt.
Nachdem ich vor zwei Jahren prominent Dahlien promotet hatte, ist es diessdes mal Zeit für bunte Chrysanthemen, die ich in einer Gartenhandlung in Singen am Hohentwiel entdeckte. Getoppt wurden sie allerdings noch durch blaue Orchideen, die mir noch nie zuvor untergekommen sind. Bekommen die spezielle mineralische Salze verabreicht oder wachsen die in der Natur so?
Auch schön, was derzeit an Früchten in gut sortierten Läden liegt. Ein für mich jedenfalls seltener Anblick war im Bodan-Einkaufs-Zentrum in Radolfzell die Kaktusfeige:
Auch bisher noch nie gesehen hatte ich „Persimon“ (nicht zu verwechseln mit „Persipan“ in Christstollen), auch umschreiben als „entbitterte Kaki“, aus Spanien.
Zu guter Letzt hat selbstverständlich der Herbst auch bei der Tischdekoration Einzug gehalten, inklusive der obligatorischen Kürbisse. Die Windlichter weisen bereits auf die bevorstehene Saison brennender Kerzen hin. Bis zum Fest der Feste sind es noch gut 50 Tage. Wenn ich ab demnächst also nur jeden zweiten Tag ein „Türchen“ öffne, dann komme ich mit einem herkömmlichem Adventskalender schon fast hin…
Eine tolle Entdeckung, die Verhaltensbiologen der schottischen Universität von St. Andrews gemacht haben: Delfine können nicht nur unterschiedliche Pfiffe und Gesänge erkennen, sondern sie rufen sich sogar gegenseitig beim Namen!
Nach Angaben der Studienleiterin Stephanie King benutzen die beobachteten Tümmler vor der Küpste Floridas die einzigartigen imitierten Laute nur um nach einem anderen Delfin übere große Entfernungen hinweg zu suchen.
Zwar gibt es innerhalb der Delfinforscherzunft unterschiedliche Meinungen über das gegenseitige Imitieren. Manche Kollegen glauben, diese Art der Kommunikation würde nur aus Verspieltheit oder Langeweile genutzt. Aber die Vorstellung ist einfach zu schön, dass sich in den Weiten des Meeres Delfin und Orca gute Nacht sagen oder begrüßen. „Hallo Flipper, alles klar?“
„Nenn mich nicht Flipper, ich heiße krk kr krrk kr krk!“ Hier das Beispiel von Unterwasser-Videoaufnahmen, die die „Sprache“ oder den „Gesang“ von Delfinen wiedergeben.
Ein Schlüssel für Fitness, Gesundheit und eine schlanke Figur ist der ausreichende Schlaf. Nun hat jedoch eine Studie aus Australien ergeben, dass insbesondere der Zeitpunkt, wann jemand ins Bett geht, seine Figur maßgeblich mitbestimmen kann.
Die Forscher der University of South Australia haben dazu 2.200 Kinder und Jugendliche beobachtet und ihre Ergebnise nun im Fachmagazin „Sleep“ veröffentlicht. Demnach tendierten die Nachteulen (Spätschlafengeher) dazu, deutlich länger Video zu spielen und fernzusehen (im Schnitt immerhin 48 Minuten länger), sich etwa eine halbe Stunde länger am Tag hinzusetzen anstatt sich zu bewegen, und sie waren auch häufiger dick als jene, die früher schlafen gehen.
Interessant dabei ist, dass beide Gruppen insgesamt die gleiche Menge Schlaf bekamen. Daher schlussfolgert die Gesundheitswissenschaftlerin Carol Maher (zitiert nach der Süddeutschen Zeitung): „Unsere Studie legt nahe, dass das Timing des Schlafs noch wichtiger ist als die Menge“. Die Süddeutsche führt jedoch mit dem Rostocker Schlafforscher Jürgen Zulley auch einen Gegner dieser Theorie an, der zwischen dem Zeitzpunkt des Zubettgehens und dem des Einschlafens unterscheidet. Demnach falle gerade nach Computerpielen oft das Einschlafen schwer.
Seine Kurzformel lautet nach wie vor: „Zu wenig Schlaf macht krank, dumm und dick.“ Als Begründung führt er die zu geringe Ausschüttung des Hormons Leptin an, das ein Sättigungsgefühl auslöst. Bei Schlafmangel werde hingegen das entgegen gesetzte Hormon Ghrelin ausgeschüttet, das den Appetit anregt. Sicherlich wird der deutsche Schlafforscher dies nicht ohne Grund anführen, doch an den Ergebnissen der australischen Studie ändert das ja zunächst nichts. Der Biorhythmus könnte theoretisch durchaus Einfluss auf die Funktion des Schlafes haben. Oder sollte da etwa ein methodischer Fehler bestehen, über den wir bisher nichts erfahren haben? Vielleicht erst mal ne Runde drüber schlafen…
Neueste Meldung aus der Märchenwelt: Frau Holle erhält in Hessisch Lichtenau ein eigenes Haus. Dieses Museum vermittelt nicht nur das bekannte Märchen der Brüder Grimm, sondern auch tieferliegende Grundlagen der Märchenfigur, die demnach noch im Mittelalter als Erdmutter und Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und mit der nordischen Göttin Freya verglichen wurde. Zum Teil wird sie auch als Herrscherin der Unterwelt dargestellt. Warum das Haus dann jedoch „Holleum“ heißen muss, erschließt sich mir nicht.
Zugegeben, die Namensbildung ist nicht schlecht – sie bezieht sich auf das wahrlich kolossale Kolosseum in Rom. Weitere ähnlich lautende Namen sind das „Odysseum“ (Köln Science-Center) und das „Cordisseum“ (Treffpunkt der Hamburger Dartspieler des SC Concordia). In Wesselburen in Dithmarschen an der Deutschen Kohlstraße hat sich sogar ein „Kohlosseum“ etabliert (wie früher scherzhaft schon das Berliner Kanzleramt genannt wurde).
Aber warum muss nun die (offenbar ur-) deutsche Märchengestalt ausgerechnet mit einem lateinischen Namensstamm verschmelzen? Das klingt so gar nicht märchenhaft und wird meiner Meinung nach der tiefen quasi archetypischen Bedeutung von Märchen für die Volkspsychologie so gar nicht gerecht. „Frau Holle-Haus“ hätte es doch auch getan!
So gewaltig erscheint das neue, 120 Quadratmeter große Museum in Hessen dann doch nicht. Immerhin ist neben der Märchen- und der Unterwelt auch eine Meißnerwelt (mit Hinweisen auf die Wirkungsstätten von Frau Holle) und eine Kräuterwelt zu sehen. Es liegt an einem Frau-Holle-Rundweg mit mehreren Stationen und wurde zu gut einem Drittel aus einer Erbschaft an die Stadt aus den 1970-er Jahren finanziert. Der Rest kam aus Fördermitteln der EU. Deren kulturelle Wiege liegt bekanntlich außer in Griechenland auch im alten Rom – insofern sei der Name eben zähneknirschend akzeptiert.
Der erste Ansatzpunkt "Behelfs-texte" bedeutet: Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege! Ist doch das Fragment spätestens seit Novalis zur Kunstform erhoben und jedes Kunstwerk zur Interpretation angelegt. Ein zweiter "Hilfen zum Texten" heißt "News to use": it's up to you! Drittens und letztens wollte ich - "Hilfe, Texte!" - schon im Ansatz nicht auf Selbstironie verzichten.