Archiv für die Kategorie ‘Lokales Köln’

Die Ultimate Masters-DM aus Kölner Sicht..

Dienstag, 12. April 2011

Die Fast-Turniersieger-Besieger oder gute Gastgeber sind auch gute Verlierer. Am vergangenen Wochenende haben sich zehn Ultimate-Teams aus Deutschland beim ASV Köln getroffen, um die zweite DM im Ultimate der Älteren Herren auszuspielen, ich hatte schon privat und offiziell berichtet. Aber das hier ist die Story eines weiteren Siegers des Turniers. Die Sieger der Herzen, die Sieger des Ausrichtens, die Sieger der Erkenntnis: Ja es geht doch noch, auch im Alter zusammenzuspielen. Die Alten Herren der Frisbeesport-Abteilung von Frühsport 0,2: „Spätsport 2.0“!

Aber man ist einfach früher müde.

Timeout von Spätsport 2.0 Köln bei der Ultimate Masters-DM, Foto: Ise

Mit den Jungs, sorry, den Alten Herren hab ich in den vergangenen Jahren mehr oder weniger oft zusammen gespielt. Das ganze Turnier stand natürlich unter dem Vorzeichen des Gewinnen-Wollens, aber eben auch unter dem eines sonnenbeschienenen Klassentreffens. „Hey, Du auch hier!? – Und noch in der Lage, geradeaus zu gehen?“ – Was man nicht von jedem jederzeit sagen kann, wenn ich mich da nur selbst ansehe!

Doch genau das war das Schöne an der Sache: Die älteren Spieler (ab Jahrgang 1978 bis schätzungsweise Jahrgang 1960) sind nicht nur um der guten alten Zeiten willen da, sondern auch um es sich und den anderen noch einmal zu zeigen – in aller Freundschaft, versteht sich. Und die Kölner waren gut! Dafür, dass sie kaum öfter als zwei, drei mal vorher miteinander gespielt hatten. Dafür, dass sie ein wirklich bunt zusammen gewürfelter Haufen waren. Dafür, dass sie ja auch noch die doppelte Verantwortung des Organisierens hatten. („Das bisschen Haushalt kann so schlimm nicht sein, sagt mein Mann.“).

Spätsport 2.0 in Aktion: Frank Balzer an der Scheibe, dahinter Maxim Bierbach; Foto: Ise

Gleich im ersten Spiel brachten sie den späteren Meister an den Rand einer Niederlage, und das war schon aller Ehren wert! Die Spiele dauerten bis 13 oder längstens eine Stunde, wonach zwei Punkte auf den Spielstand drauf gesetzt werden müssen, maximal jedoch 15. In der Überzeit, beim Stand von 12 beide, hatte Spätsport 2.0 die Scheibe, gab sie den „Wolpertingern“ wieder her. Bekam sie ein zweites mal, gab sie wieder her. Und verlor zuletzt verdient (wer solche Chancen auslässt) – aber natürlich auch, um den Anstand zu wahren. Schließlich sollte ja auch das Turnier seine finale Revanche erleben, sprich die Wiederauflage des Endspiels der ersten Auflage im Vorjahr.

Das zweite Spiel erneut eine Entscheidung um den letzten Punkt. Erneut in der Überzeit, dieses mal gegen die „Säxy Divers“ (zuletzt Fünfte), erneut die Niederlage, dieses mal 14:15. Auf Dauer, stellten die wackeren Kölner fest, ist diese Art des Spielens ineffizient und nicht tragbar. Daher entschieden sie sich, die restlichen Spiele des ersten Tages mit einer deutlich schwächeren Leistung gezielt abzugeben. Im dritten Spiel gegen „Wall City“ Berlin (zuletzt Vierter) fehlte schon ein bisschen die Kraft, individuell, aber auch organisch (6:13). Das Abschlusspiel des ersten Tages war das Prestigeduell gegen den nördlichen Nachbarn aus D’dorf-Humpelfort. Lange lagen die Altbiertrinker deutlich vorne, bis die Chorgesänge am Spielfeldrand fast eine Wende herauf beschworen hätten. Am Ende hieß es 11:13, den Nimbus des Gastgebers bewahrt. Ab sofort durfte gesiegt werden.

So machten zwei Siege am zweiten Tag einen versöhnlichen Abschluss perfekt, zuerst gegen „Kielstock“ 13:10 und dann – schon wieder mit sich selber ringend – gegen „Mother Tongue“, erneut erst in Überzeit und – weil es so schön war – wieder einmal mit dem letztmöglichen Punkt 15:14. Wenn das keine Erfolgsbilanz ist! Die zweite Ultimate Masters-DM mit zehn Teams ausgerichtet und sich ganz vornehm im Hintergrund gehalten, bei bestem Wetter und hervorragender Stimmung. Das macht Laune nicht nur auf die kommende Saison, sondern auch auf den Saisonauftakt in einem Jahr, wenn ein anderer Ausrichter zur dritten Masters Ultimate-DM einlädt. Da wird wieder ganz schwer mit Köln zu rechnen sein…!

Glücksforschung aktuell

Montag, 11. April 2011

Im Info-Radio des Westdeutschen Rundfunks, WDR5, bin ich heute auf eine Sendung aufmerksam gemacht worden, die sich morgen mit dem Thema der Glücksforschung befasst. Die Sebndung Scala (um 12:05 und um 21:05 Uhr) sucht Antworten auf Fragen wie: Was ist Glück? oder – Sind wir unseres Glückes Schmied? Anlass ist der Neustart des Dokumentarfilms „Glücksformeln“ von Larissa Trübys, der persönliche Antworten liefert. Später  bin ich dann über eine Meldung aus der Welt vom vergangenen Samstag gestolpert:

Die Welt, 09.04.11, Titel: Frauen sind auch ohne Ehe glücklich

Forscher der Universität Köln haben ermittelt, dass eine Heirat nur dann das Glücksempfinden von Frauen steigert, wenn die Bräute in konservativen Gesellschaften mit traditionellen Rollenverständnissen leben. Insgersamt würde das in Deutschland keine großen Unterschied mehr machen. Von Männern war hingegen gar nicht die Rede. Die fügen sich wahrscheinlich – im Durchschnitt – aus Bequemlichkeit in die Ehe. „Glücklich ist, wer vergisst, dass er je geboren ist…“

Das wahre Glück aber als persönliches Glücksempfinden, wie die Wissenschaftsendung „Leonardo“ auf WDR5 schon im November 2008 berichtet hat, wird von Glücksforschern aus dem Bereich der „Positiven Psychologie“ aus den drei Komponenten Lebensumstände, Verhalten und Erbanlagen erklärt. Demnach hätten die Gene rund 50 Prozent Anteil an der Glückserfahrung. Offenbar können Menschen diesbezüglich also schon von Natur aus ganz unterschiedlich veranlagt sein.

Eine gute Übung – wie es in dem Beitrag weiter heißt – ist die gegenseitige Wertschätzung verbal zu üben. Also vielen Dank, liebe Leserin, leiber Leser, dss Du Dir die Mühe gemacht hast, das alles nachzuvollziehen. Das war sehr zuvorkommend von Dir. Du siehst jetzt auch noch ein bisschen blendender aus als schon zuvor, geradezu… irgendwie… glücklich! Danke fürs Lesen und bis bald!

So seh’n Sieger aus, schalala lala!

Sonntag, 10. April 2011

Am Abschluss der zweiten Deutschen Meisterschaft im Masters Ultimate am vergangenen Wochenende in Köln stand ein würdiges Finale: als Neuauflage des Endspiels des Vorjahres der Freundeskreis „Quattro Stazioni“ als Titelverteidiger gegen die Münchner „Wolpertinger“, die früher unter dem Namen „Mir san Mir“ dreimal Deutscher Meister im Open Ultimate waren (1994, 1995 und 2005) sowie auf zahlreichen internationalen Club-Meisterschaften Deutschland vertreten haben. Im Vorjahr waren sie als zweitplatzierte Masters auch in dieser Division bei der Club-WM in Prag.  Das Team zeigte sich auch in diesem Jahr noch zum Großteil in derselben Besetzung wie seit Jahren:

"Wolpertinger" München, Deutscher Meister im Masters Ultimate 2011

Natürlich sind alle Teilnehmer der Master Ultimate-DM Gewinner. Wie man hörte, war die Leistungsdichte unter den zehn teams in diesem Jahr homgener als unter den achten im Vorjahr. So haben „meine“ Kölner „Spätsport 2.0“ in der Vorrunde nur mit einem Punkt Differenz gegen den späteren Meister verloren.

Aber besonders schön natürlich, dass mit derselben Finalbegegnung wie im Vorjahr die Revanche möglich genmacht wurde. Bis zur Halbzeit lag QS immer einen Punkt vorne (7:6) und wirkte frischer, ehe nach der Pause die „Wolpertinger“ drei Punkte in Folge machen konnte. Diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr her und konnten ihn aufgrund einfacher Fehler der teilweise  verunsicherten QSler sogar noch auf vier Punkte ausbauen (13:9). Dass ich das Team im Vorfled „Holpertinger“ genannt habe, scheint die Spieler nicht beeindruckt zu haben, sie stolperten sich dann doch souverän zur Meisterschaft! Herzlichen Glückwunsch!

Hier alle Platzierungen und Ergebnisse:

Platzierungen 2. Masters Ultimate-DM in Köln

1. Holpertinger München
2. Quattro Stazioni (M/S/Marburg)
3. Fettrenner Mainz
4. Crawl City Berlin
5. Ächzy Divers Leipzig
6. Veermasters Hamburg
7. Frisbee Family Düsseldorf-Humpelfort
8. Spätsport 2.0 Köln
9. Krückstock Kiel/Rostock
10. Grand-Mother Tongue Frankfurt/Main

Die Finalisten der Ultimate Masters-DM, "Wolpertinger" und "Quattro Stazioni"

Ergebnisse Tag zwei:
Feld 1 09:00 Uhr Fettrenner –  Saxy Divers 13:9
Feld 2 09:00 Uhr Wall City – Veermasters 13:8
Feld 1 10:10 Uhr Kielstock – Spätsport 2.0 10:13
Feld 2 10:10 Uhr Frisbee Family – Mother Tongue 13:5
Feld 1 11:20 Uhr Quattro Stazioni – Wall City 13:6
Feld 2 11:20 Uhr Wolpertinger – Fettrenner 13:9
Feld 1 12:30 Uhr Veermasters – Saxy Divers 10:13
Feld 2 12:30 Uhr Kielstock – Frisbee Family 11:13
Feld 1 13:40 Uhr Mother Tongue – Spätsport 2.0 14:15
Feld 2 13:40 Uhr Wall City – Fettrenner 10:13
Feld 1 14:50 Uhr Wolpertinger – Quattro Stazioni 13:9

Ergebnisse Tag 1
08:30 Fettrenner – Veermasters 13:8
09:40 Wall City – Frisbee Family 13:4
10:50 Kielstock – Mother Tongue 13:5
12:00 Saxy Divers – Spätsport 2.0 15:14
13:10 Quattro Stazioni – Kielstock 13:11
14:20 Wolpertinger – Saxy Divers 13:7
15:30 Fettrenner – Quattro Stazioni 7:13
16:40 Wall City – Wolpertinger 9:13
17:50 Kielstock – Fettrenner 7:13
19:00 Saxy Divers – Wall City 9:13

Feld 2
08:30 Quattro Stazioni – Mother Tongue 13:10
09:40 Wolpertinger – Spätsport 2.0 13:12
10:50 Quattro Stazioni – Veermasters 13:3
12:00 Wolpertinger – Frisbee Family 13:9
13:10 Fettrenner – Mother Tongue 13:2
14:20 Wall City – Spätsport 2.0 13:6
15:30 Kielstock – Veermasters 10:13
16:40 Saxy Divers – Frisbee Family 13:10
17:50 Veermasters – Mother Tongue 13:7
19:00 Frisbee Family – Spätsport 2.0 13:11

A (Siege-Niederlagen)
Quattro Stazioni (4-0)
Fettrenner (3-1)
Veermasters (2:2)
Kielstock (1-3)
Mother Tongue (0:4)
B
Wolpertinger (4:0)
Wall City (3-1)
Saxy Divers (2-2)
Frisbee Family (1-3)
Spätsport 2.0 (0-4)

2. Masters-Meisterschaften im Ultimate in Köln

Freitag, 08. April 2011

Am diesem Wochenende (9. und 10. April) findet auf dem Gelände des ASV Köln, Olympiaweg 3, 50933 Köln, die 2. Deutsche Meisterschaft im Masters Ultimate statt. Zehn Teams aus ganz Deutschland spielen um den Titel, darunter eine Formation des ASV Köln, „Spätsport 2.0“. Die Spiele in dem dynamischen Teamsport mit der Frisbeescheibe dauern am Samstag von 08:30 Uhr bis 20:00 Uhr und am Sonntag von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Zuschauer sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei! Bereits im Vorfeld hatte ich gemeinsam mit meinem Mitspieler Bernd Pröschold das Vergnügen, in dieser Woche in der Sendung „Rheinsport“ bei Center TV als Gast von Noah Pudelko das Turnier anzukündigen.

V.r.n.l.: Frühsportler Bernd Pröschold, RheinSport-Moderator Noah Pudelko und Jörg Benner

Spielberechtigt in der Masters-Division sind Athleten ab Jahrgang 1978 und älter. Gespielt wird auf 13 Punkte bei einer Zeitgrenze von jeweils einer Stunde. Ein Punkt wird erzielt, indem die Flugscheibe durch Zupassen in der gegnerischen Endzone gefangen wird. Grundprinzip des Spiels: Wer fängt, bleibt stehen, alle anderen dürfen sich frei bewegen. Der Spielmodus des Turniers ist eine Vorrunde mit zwei 5er-Pools, nach deren Ausspielen die 2. und 3.-Platzierten beider Pools gegeneinander „Pre-Semis“ um den Einzug ins Halbfinale spielen. Die 4.- und 5.-Platzierten spielen maximal um Platz 6. Das Kölner Team rechnet sich eine realistische Chance auf das Erreichen des Halbfinales aus. 

Im Vorjahr siegte der Freundeskreis „Quattro Stazioni“ (M/S/KS/Marburg) vor den Teams „Wolpertinger“ München und „Wall City“ Berlin. Erstmals dabei sind neben den gastgebenden Kölnern auch die neunfachen Deutschen Meister in der Seniorenklasse, die „Feldrenner“ Mainz. Die weiteren Teilnehmer stammen aus Leipzig („Saxy Divers“), Hamburg („Verrmasters“), Spielgem. Rostock/Kiel („Kielstock“), Düsseldorf („Frisbee Family“) sowie aus dem Raum Frankfurt am Main („Mother Tongue“).

Wo die Werbung wirkt

Donnerstag, 07. April 2011

Der unbedarfte Mediennutzer könnte denken: Am Fernseher prägt sich die Werbung am besten ein. Der TV-Glotzer hat abends auf Durchzug geschaltet, aufgrund der suggestiven Kraft der Bewegtbilder bleiben sicherlich mehr Werbebotschaften hängen als erwünscht. Aber die Streuverluste sind da immer noch immens – ganz im Gegensatz zum Internet, worauf Werner Schwaderlapp, Professor für Medienmanagement an der Hochschule Fresenius, im Kölner Stadt-Anzeiger aufmerksam macht.

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.04.11, Titel: Der dritte Platzhirsch

Er eröffnet seine Beobachtung mit der Anekdote von Henry Ford, der sich bewusst war, dass die Hälfte seines Werbebudgets herausgeschmissenes Geld ist, und sich daher fragte: welche Hälfte? Im Internet erscheint (nach dem bekannten Beispiel von amazon: „Sie hatten sich für jenes Buch interessiert. Vielleicht interessiert Sie auch dieses?“) auf eingegebene Suchworte immer gezielter die genau passende Werbung. Meistens, so Werner Schwaderlapp, ist für die Anzeige nur dann zu zahlen, wenn sie angeklickt wird.

Diese Errungenschaften für den Werbetreibenden, die auf der anderen Seite Fragen zum gläsernen Konsumenten und somit zum Datenschutz aufwerfen, reduzieren die Streuverluste auf ein Minimum. So ist es denn auch kein Wunder, dass sich das Internet längst neben Print und TV zum „dritten Platzhirschen“ entwickelt hat. Unlängst gab der Online-Vermarkterkreis im Bundesverband Digitale Wirtschaft bekannt, dass die Online-Werbung im Vorjahr erstmals die 5 Milliarden Euro-Grenze überschritten hat.

Schneller als vom BVDW erwartet ist online damit sogar zum zweitstärksten Werbemedium hinter dem Fernsehen, aber vor den Zeitungen geworden. Nach 26 % Wachstum im Vorjahr werden für 2011 immer noch 16 % Wachstum erwartet, auf ein Gesamtvolumen von mehr als 6 Milliarden Euro, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Nur eine Frage der Zeit, bis das Online-Werbevolumen auch das des Fernsehens überholt haben wird.

Werbestatistik 2010 des Online-Vermarkterkreises im BVDW

„Don’t give a funk“

Mittwoch, 06. April 2011

Am 22. April erscheint ein neues Album des mittlerweile 60-jährigen Sängers, Bassisten und „Funkateers“ Bootsy Collins, der maßgeblich vom mittlerweile verstorbenen Altmeister James Brown geprägt wurde (und u.a. bei dessen „Sex Machine“ den Basslauf prägte). „The Funk Capitol of the Wolrd“ heißt der Titel des neuen Machwerks, für das der Mann mit den sternförmigen Brillen mit Größen wie George Clinton, Ice Cube, Snoop Dog und auch dem Schauspieler Samuel L. Jackson zusammengearbeitet hat. Die „Hauptstadt des Funk“ kann nur das eigene Herz sein, Mann!

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.04.2011, Titel: Glitzernde Funk-Legende

Der Kölner Stadt-Anzeiger hat heute unter diesem Titel eine Zusammenfassung eines Gesprächs im Rahmen seiner Promo-Tour gebracht, die mich sehr neugierig macht auf das neue Album. Er möchte nicht mehr alleine oben an der Spitze stehen, wo er schon einmal stand, wird der Ausnahmemusiker dort zitiert. Daher der Hang zur Zusammenarbeit mit anderen Größen des Showgeschäfts. Zuletzt findet im Beitrag noch die Botschaft Raum, dass nur die gegenseitige Liebe zählt und wir uns nicht um die Meinung anderer scheren sollten. „“Don’t give a funk!“

„Funk“ heißt ursprünglich „Angst“, in Verbindung mit der ebenfalls musikalisch assoziierten Farbe „Blue Funk“ sogar „Heidenangst“. Der Musikstil, für den ich mich wegen seiner synkopierten Rhythmik so begeistern kann, bedeutet für mich daher kurz gesagt, seine Daseinsangst zu bewältigen. Natürlich dient das Wort „Funk“ teilweise auch als zivilisierter Ersatz für das böse F-Wort. Zum Beispiel in „Get the funk out of here!“ Hier kommt Bootsy Collins mit dem ebenfalls bereits verstorbenen Hiram Bullock an der Gitarre, dem berühmten David Sanborn am Saxofon und Omar Hakim am Schlagzeug, mit „Strechtin‘ Out“, Dave get ready to roll!

Hier folgt ein Ausschnitt eines Auftritts von Bootsy’s Rubber Band  in der Kölner Kantine vor 16 Jahren mit dem legendären „Give up the Funk!“

 

Nicht zu vergessen die fruchtbare Connection mit George Clinton, den P-Funk All-Stars („Psychedelic Funk“). Schließlich noch ein älteres Beispiel einer Zusammenarbeit von Bootsy Collins mit Snoop Dog, der „Undacover Funk“:

Kölner Aktion für respektvollen Umgang im Netz

Montag, 04. April 2011

Auf Initiative des Kölner Katholikenausschusses haben sich Vertreter von Schulen, der Polizei und des Kompetenzteams für Kehrerfortbildung NRW zusammengetan, um an Jugendeinrichtungen das Bewusstsein für Cyber-Mobbing zu stärken und diese Unsitte einzudämmen. Am morgigen Dienstag findet im Historischen Rathaus Köln die Auftaktveranstaltung zur Kampagne „Web-Respekt“ statt, die darauf abzielt, dass in Schulen, Vereinen und Jugendhäusern eine Selbstverpflichtung gegen diese Art des Schikanierens erarbeitet wird.

Kölner Stadt-Anzeiger, 04.04.2011, Titel: Gegen Cyber-Mobbing

 Die Theaterproduktion „ComicOn!“ hat zwei Theaterstücke mit den Namen „Rausgemobbt“ und „Rausgemobbt 2.0“ entwickelt, mit denen sie vor Klassen und Gruppen auftritt. Daneben gibt es eine Reihe von ergänzenden Angeboten (Lehrerfortbildungen, Beratungen, Informationsmaterial). Als sichtbares Zeichen für die Teilnahme an der Aktion wurde ein Aktionsbutton entworfen, der sowohl auf Internetseiten als auch ganz reell an Jacken gezeigt werden kann. Unter allen teilnehmenden Klassen und Gruppen gewinnt eine Karten für ein Heimspiel des 1. FC Köln. Schirmherr der Aktion ist der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters.

„Broken Comedy“ als brüchige Witze

Dienstag, 29. März 2011

Meine Anerkennung für Carolin Kebekus schwankt zwischen Bewunderung und Kopfschütteln. Wenn sie mit ihren Stand-Ups und Songs regelmäßig die Grenze des guten Geschmacks überschreitet, ist das kalkuliert und Teil des Plans und Teil der Botschaft. Die Frage ist für mich, bei wem diese Form der unter dem Label „Broken Comedy“ laufende Kunst wie ankommt. Allerdings führen ihre Auftritte schon zu schönen Schlagzeilen wie nachfolgender.

Kölner Stadt-Anzeiger, 29.03.11, Titel: Pussyterror in Porz

Im Kurzbeitrag im Kölner Stadt-Anzeiger wird betont, der Comedy-Hiphop-Battle zwischen den „Porzer Pussycatprolls“ und Rivalinnen sei nichts für zarte Gemüter gewesen. Die Klickraten der Videso auf Youtube lassen darauf schließen, dass diese Art von Humor gut ankommt. Immer richten sich die verbalen Angriffe auf ein Pärchen namens Rebecca und Justin.

Nun ist eine neue Single namens „Pussy-Terror“ erschienen, die genau wie das neue Bühnenprogramm heißt. Die scharfzüngige Kabarettistin feiert damit morgen im Kölner Gloria Premiere.  Hier ein älteres Video, das ausnahmsweise frei zum Einbetten war.  Anstelle von „New York“ heißt es da „Köln-Porz“. Wenn das kein heimeliges Lokal-Kolorit ist!

Phänomenale Phänologie

Montag, 21. März 2011

Sachen gibt’s! Bei der Lektüre der Welt am Sonntag bin ich erstmals auf die Phänologie aufmerksam gemacht worden. Pia Heinemann und Wolfgang Merkel haben einige Erscheinungen aufgezählt, die eine differenzierte Betrachtung (nicht nur) der Jahreszeit des Erwachens erlauben. Unterschieden wird der Frühling demnach in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Dreigeteilt werden auch Sommer und Herbst betrachtet, nur der Winter bleibt Winter. Doch der ist nun vorbei. Oder, um genauer zu sein:

Welt am Sonntag, 20.03.2011, Titel: Es ist Erstfrühling

Nicht zu verwechseln mit der Passage in Peter Maffays „Und es war Sommer“, als der Adoleszent davon berichtet: „Zum ersten Mal im Leben und als ein Mann sah ich die Sonne aufgeh’n.“ Denn es war ja Sommer. Und der Erstfrühling naht sich offenbar auch jedes Jahr mit der Forythienblüte – auch wenn die Pflanze keine ursprünglich einheimische ist, und auch wenn wir es bisher nicht gewusst haben. Doch die tatsache kann ich für meinen Standort Köln bestätigen.

Blühender Forsythien-Strauch im Kölner Garten

Dem WamS-Bericht zufolge eignet sich die Phänologie vor allem auch dafür, Veränderungen im Zuge des Klimawandels zu erfassen. Die Haselblüte habe sich seit 1950 etwa um 19 Tage nach vorne verschoben, der Beginn des jetzigen Erstfrühling gar um 29 Tage. Der volle, wahre Frühling (wenn Frühlingsgefühle und Frühjahrsmüdigkeit dann restlos alle erfasst haben sollten) ist übrigens der Apfelblüte zuzuordnen und erst Anfang bis Mitte Mai zu erwarten.

4. „Kölsche Sportnaach“ mit Überraschungen

Sonntag, 20. März 2011

„Eine Veranstaltung für den Spitzensport, den Breitensport und das Ehrenamt“ kündigte die Moderatorin der „Kölschen Sportnaach“ Ulrike von der Groeben an. Bei der offiziellen Begrüßung im Tanzbrunnen erklärte Bürgermeisterin Elfi Schon-Antwerpes, die Stadt wolle das Frauenfußball-Pokalfinale (am 26. März 2011) dauerhaft nach Köln holen. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Köln (SSBK) Helmut Wasserfuhr kündigte an, bis zum Jahr 2015 solle die Stadt den Titel „Sportstadt“ wieder offiziell erlangen. Beklagt wurde allerdings, dass eine Weltstadt wie Köln kaum weltbekannte Sportler hervorbringe – eine kleine Ohrfeige ins Gesicht der bisherigen Sieger und Nominierten für die Wahl zu Kölns Sportlern des Jahres 2010.

Die Rollstuhlsportler Edina Müller (Basketball) und Holger Nikelis (Tischtennis) wurden zu Kölns Sportlerin und Sportler des Jahres 2010 gewählt.

Bei den Herren war die Entscheidung besonders eng: der Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis setzte sich gegen Boxweltmeister Felix Sturm, Judo-Vizeweltmeister Andreas Tölzer, den Weltmeister über 100 Meter Freistil im Behindertenschwimmen Sebastian Iwanow und den Titelverteidiger Max Hoff, Kanu-Welt-, Europa- und Deutscher Meister über 1.000 Meter, durch. Im Halbfinale der WM 2010 gegen einen Koreaner hatte er bereits einen Matchball gegen sich. Doch er setzte sich durch und hat auch weiterhin große Ziele: In diesem die Qualifikation und 2012 eine Medaille bei den Paralympics in London.

Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis, Kölns Sportler des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Volker Stauffert, Netzvorstand des Sponsors Rheinenergie

Auch bei den Frauen war die Vorjahressportlerin des Jahres, Fechterin Britta Heidemann, wieder nominiert. Das Internetvoting gab aber den Ausschlag zugunsten von Edina Müller, Vizeweltmeisterin im Rollstuhl-Basketball. Kölns Sportlerin des Jahres 2010 möchte in diesem Jahr mit dem Nationalteam den Europameistertitel verteidigen und peilt ebenso eine Medaille bei den Paralympics 2012 in London an.

Rollstuhl-Basketball-Vizeweltmeisterin Edina Müller, Kölns Sportlerin des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Klaus Breitung (l.) und Klaus Seifert vom Sponsor Physiosport

Bei der Wahl zu Kölns Team des Jahres 2010 gewann überraschend das Frauen-Tanzpaar Caroline Privou und Petra Zimmermann vom TTC Rot-Gold, Welt-, Europa- und Deutsche Meisterinnen im Standardtanzen der Frauenpaare sowie Gay Games-Goldmedaillen-Gewinnerinnen. Die Tänzerinnen konnten ihre Fans offenbar am besten mobilisieren und ließen so starke Teams wie den Inlineskater-Hockeyclub HC Köln West (Team des Jahres 2009, mit dem Triple 2010), den Hockeyclub Rot-Weiß (mit dem Double) und die Leichtathletik-Mannschaftsmeister von der LG ASV DSHS Köln hinter sich. Für die beiden, die auch privat ein Paar sind, stehen in diesem Jahr Deutsche und Europameisterschaften an.

Moderatorin Ulrike von der Groben zwischen Caroline Privou (r.) und Petra Zimmermann, Kölns Team des Jahres 2010, links Kuno Weber, Vorstand des Sponsors KVB.

Zu Beginn der kurzweiligen Veranstaltung führte Ulrike von der Groeben beispielhaft zwei von 14 Sportabzeichen-Empfängern auf die Bühne bat, die beide das Abzeichen seit 25 Jahren ablegen. Karin Kratz leitet bald 70jährig noch täglich Kurse, darunter auch Step-Aerobic. Dieter Siegers ist der erste Kölner, der einen 8.000er-Berg bestieg. Dazu bereitete er sich durch tägliches Schwimmen im Fühlinger See, auch im Winter, vor.

Erstmals wurde auch eine Nachwuchssportlerin des Jahres ausgezeichnet. Die Wahl fiel auf die dreifache deutsche Jugendmeisterin im Sprint, Leena Günther. Der Kölner Sportförder-Verein (KSFV) schenkte ihr eine einjährige Unterstützung in Höhe von monatlich 200 Euro. Nach Einser-Abitur und begonnenem Medizinstudium konnte die Geehrte ihr Trainingslager nicht verschieben, sodass sie sich per Videobotschaft bedankte.

Hochklassige Vorführungen der Ballettschule „Dance In“ in Bergisch Gladbach, der Kölner Gruppe „Capoeira VIP“ und des Hochgeschwindigkeits-Jongleurs Daniel Hochsteiner rundeten den festlichen Abend ab.