Archiv für November 2010

Die Erbanlage des Altruismus

Dienstag, 09. November 2010

Forscher der Universität Bonn haben im Zusammenhang mit einem Merktest DNA-Untersucheungen durchgeführt. Nach dem Erinnern und Wiedergeben von Zahlenfolgen erhielten die Probanden fünf Euro, wobei ihnen freigestellt wurder, einen teil davon für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Hierbei fiel ihnen auf, dass selbstloses Verhalten offenbar zum Großteil genetisch gesteuert ist.

Kölner Stadt-Anzeiger, 09.11.10, Titel: Das Gen des Guten

Im Blickpunkt war ein Gen, das den Bauplan für den Botenstoff Dopamin enthält. Dieser ist für das Sozialverhalten von Menschen und Tieren mit verantwortlich. Allerdings gibt es von diesem Gen zwei Varianten, wobei die eine das Dopamin im Gehirn vier mal so schnell abbaut wie die andere. Teilnehmer der Studie, die die genvariante mit dem beschleunigten Abbau aufwiesen, spendeten im Durchschnitt doppelt so viele wie diejenigen mit der anderen Variante.

Während der kurze und auf den Puntk gebrachte Beitrag von Michael Hesse im Kölner Stadt-Anzeiger online nicht zu finden ist, steht der ausführlichere Bericht von Pia Heinemann aus der Welt im Netz. „Psychologen der Uni Bonn rauben dem Altruismus sein Mysterium“, beklagt sie beinahe.

Die Welt, 08.11.10, Titel: Robin Hood entschlüsselt

Altruismus tritt üblicherweise nur bei sozial begabten Tieren auf und stärkt dabei den Gruppenzusammenhalt, er lässt sich bei uns auch durch die Abhängigkeit von Mitmenschen begründen. Hilfbsbereit zu sein, war demnach in früheren Zeiten dafür wichtig, den eigenen Rang zu stabilisieren. Aufgrund der historisch angewöhnten Bereitschaft zu spenden gäben wir heute noch in wildfremden Kneipen Trinkgeld, wird der Verhaltensökonom Dan Ariely zitiert.

Wie in der Psychology üblich, werden beide Erklärungen für die Spendenbereitschaft nicht die einzig zutreffenden Bedingungen sein. Ein Gen alleine machts ebenso wenig aus wie die quasi verhaltenshistorische Anlage oder die bis heute erlernten Regeln des Zusammenlebens. Oft spielen auch nur kleine Einflüsse in diesem Moment mit in eine Entscheidung aus dem Bauch heraus hinein.

Kann der Dalai Lama Negatives bewirken?

Dienstag, 09. November 2010

Eine Kurzmeldung aus der Welt (der Online-Artikel ist ausführlicher) hat mich doch überrascht: Noch schärfer als im Web-beitrag wird behauptet, der „Dalai-Lama-Effekt“ sei negativ. Die Frage lautet: ist es dem Dalai Lama seiner Wesesnart gemäß überhaupt möglich, Negatives zu bewirken? Oder verhält es sich wie in Platons Dialog Politikos beschrieben, dass ein Arzt bei der Behandlung dem Patienten sogar gegen seinen Willen Schmerzen zufügen muss, um ihn von einer Krankheit zu heilen?

Welt am Sonntag, 07.11.2010: Der negative Dalai-Lama-Effekt

Hintergrund der Meldung ist die Entdeckung von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Göttingen, wonach sich Treffen von Staats- und Regierungschefs mit dem Dalai Lama bneagtiv auf die Wirtschaft des betreffenden Landes auswirken. Demnach sinken nach einem Emfpang des tibetanischen geistlichen Oberhauptes die Exporte des Landes nach China für etwa zwei Jahre im Schnitt um um mehr als acht Prozent! Hierfür haben die Volkswirte Andreas Fuchs und Nils-Hendrik Klann die Exporte aus 159 Ländern nach China untersucht.

Dabei ist seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama von Tibet am 6. Juli 2010 gerade einmal 75 Jahre alt geworden. Ich wünsche ihm in seinem friedfertigen politischen Streben weiterhin gutes Gelingen, Gesundheit und ein langes Leben.

Mein Buch bei Amazon

Sonntag, 07. November 2010

Ein sonntäglicher Hinweis in eigener Sache. Nachdem ich im vergangenen Jahr zusammen mit meiner Mutter ihre Biografie geschrieben und in einer ersten Fassung zum Gegenlesen veröffentlicht hatte, ist nun – nach ausgiebiger Korrespondenz mit zahlreichen Verlagen – die korrigierte und um ein Nachwort ergänzte Fassung beim Verlag Pro BUSINESS in Berlin erschienen. Das Nachwort bezieht sich vor allem auf einen gemeinsamen Ausflug nach Ostfriesland, über den ich ebenfalls hier berichtet habe. Mit enthalten im Verlagsservice ist die Listung bei Amazon, wonach nunmehr – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – mein erstes Buch offiziell mit ISBN-Nummer veröffentlicht ist!

Screenshot von amazon.de zu meinem Buch "Von Ostfriesland an den Bodensee"

Um aus dem Nähkästchen zu plaudern, was es für mich schon ein tolles Gefühl, nach Eingabe der Suchwörter „Ostfriesland“ und „Bodensee“ mein Buch als obersten Treffer (von insgesamt neun) vorzufinden! Das Buch wird zwar vermutlich kein Bestseller werden, dennoch ist es für mich – neben meinem Beruf als freiberuflicher Redakteur ein erster Schritt hin zu weiteren Veröffentlichungen. Darum habe ich nun auch eine eigene Unterseite zur Buchveröffentlichung eingerichtet (auf der Texthilfe-Startseite direkt rechts unterhalb des Suchfeldes), auf der ich das Buch mit Inhaltsverzeichnis, Leseproben und Fototafeln bewerbe sowie bereits weitere Taten ankündige…

Jörg Benner: Von Ostfriesland an den Bodensee, Berlin 2010, Hardcover, 212 Seiten

Leider gelingt es mir derzeit bei weitem noch nicht, alle Ideen für Geschichten und Erzählungen umzusetzen, aber ich gebe mir dafür auch noch etwas Zeit. Das Tagesgeschäft hat nunmal Vorrang und zudem werde ich mit zunehmendem Alter hoffentlich noch mehr innere Ruhe und Fokussiertheit erlangen. In dieser Annahme untertstützt mich die Meldung aus der heutigen Welt am Sonntag von Doris Marszk, wonach der demografische Wandel entscheidende Vorteile bieten kann.

Welt am Sonntag, 07.11.2010, Titel: Entspannt im Alter

Laut Forschern aus der Fachzeitschrift „Psychology and Aging“ werden Menschen mit zunehmendem Alter entspannter und zufriedener. Dadurch würde auch die getreffende Gesellschaft freundlicher und weniger kampfeslustig. Das Zitat von Laura Carstensen von der Stanford Universität lautet: „Wenn Menschen älter werden, sond sie gefühlsmäßig eher im Gleichgewicht und besser in der Lage, auch hochemotionale Proleme zu lösen“. Na also! Glück hat demnach mit dem Bewusstsein der Endlichkeit des Lebens zu tun. Bis dahin würde ich mich über den Erwerb des einen oder anderen Exemplars meines Erstlings sehr freuen!

Neues aus der Tierwelt 21

Samstag, 06. November 2010

Soziale Delfine, unbelehrbare Fledermäuse und ein hochprozentiger Zwergfrosch als Themen dieser Ausgabe der spannenden Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere. Dass Delfine soziale Tiere sind, ist schon länger bekannt. Nun aber hat eine Gruppe internationaler Forscher in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) beschrieben, inwieweit die Gebärfreudigkeit vom Sozialverhalten abhängt.

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.11.10, Titel: Soziale Delfine haben mehr Nachwuchs

Die Welt hatte darüber berichtet, nun auch der Kölner Stadt-Anzeiger (online nicht entdeckt), beobachtet wurden demnach 52 Flaschennasendelfine aus einer Meeresbucht im Westzen Australiens. Demnach hatten diejenigen Weibchen die meisten Geburten, die sowohl soziale Kontakte als auch gute genetische Anlagen hatten, während die Dauer der Sozialkontakte dabei keine Rolle spielte. Das soll auch den Männlein und Weiblein unter den Menschen zum Hinweis dienen: Das Zeugen von Kindern kann nur dann erfolgreich verlaufen, wenn zumindest kurzfristig wenigstens ein Sozialkontakt besteht…

Die Welt 04.11.10, Titel: Fledermäuse kapieren es einfach nicht

Ebenso ein Kurzbeitrag aus der Welt über die angeborene Stupidität von Fledermäusen. Sagen wir so: Die Tiere sind trotz ihres hochentwickelten Sonars nicht mit einem Sinn dafür ausgestattet, den Unterschied zwischen einer Wasseroberfläche und einer Metallfläche zu erkennen. Der Schall wird auf gleiche Art reflektiert, daher werden die Tiere immer wieder dabei beobachtet, wie sie an einer Metallfläche trinken möchten.

Das haben Forscher des Max-Plancks-Institut für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen herausgefunden. Ihnen zufolge ist die akustische Wahrnehmung von Wasser bei Fledermäusen angeboren und lässt sich nicht durch andere Sinne überlisten. So ähnlich ist bei mir die Wahrnehmung des Geräuschs eines frisch gezapften Bieresangeboren und lässt sich durch nichts überlisten, nicht einmal durch ein alkoholfreises Bier – „kann ja mal vorkommen!“.

Die Welt, 04.11.10, Titel: Giftiges Fröschlein

Der Ausspruch „Sei kein Frosch!“ erhält durch diese Meldung aus der Welt eine ganz andere Bedeutung. Während üblicherweise der Frosch als ängstliches und zurückhaltendes Wesen gilt, ist diese zurecht als „Giftzwerg“ titulierte Gattung äußerst radikal. Als kleinster Zwergfrosch der Welt wird der kubanische Eleutherodactylus iberia nur so groß wie eine Fliege. Um sich selbst vor Fressfeinden zu schützen, verspeist er vermutlich selbst giftige Tiere und entwickelt dadurch Alkaloide in seiner Haut. Die Neuigkeit von Miguel Vences von der TU Braunschweig aus den „Biology Letters“ bestätigt die Vermutung, dass wer selber immer nur Gift in sich hineinfuttetr, selbst ungeniessbar wird.

Paul II. als Antipapa

Freitag, 05. November 2010

Die Hysterie um den beürhmten Kranken aus dem Sealife-Aquarium Oberhausen, der im vergangenen Sommer trefflich die Sieger der Partien der Fußball-WM vorhersagte, erlebte bei seinem Tod vor wenigen Wochen eine kurze Renaissance. Jetzt übertreiben es die tüchtigen Marketingexperten aber: Klar, dass ein neuer Tintenfisch in das verwaiste Becken einziehen soll, doch muss er gleich „Paul II.“ heißen und ebenso über prophetische Gaben verfügen?

Kölner Stadt-Anzeiger, 04.11.2010, Titel: Das neue Orakel stellt sich vor

Die Schlagzeile aus dem Kölner Stadt-Anzeiger (abweichender Artikel online) trifft das beinahe blasphemische Treiben sehr gut. Ich fürchte, hier soll das Krakenorakel als Gegeninstanz zu geistlichen Oberhäuptern aufgebaut werden, eine Art Gegenpapst zur Beantwortung der letzten Fragen, lateinisch Pseudopapa oder Antipapa. Nicht zu verwechseln mit Antipasta, wofür sich der Krake auch eignete.

Für diese These spricht, dass auch Paul II. (der Krake) aus Südfrankreich stammt, wie die Gegenpäpste in Avignon zwischen 1309 und 1449 (beendet durch das Konstanzer Konzil von 1417). Der historische Paul II. übrigens hieß bürgerlich Pietro Barbo und war wenig später Papst, von 1464-1471. Er war des Lateinischen nicht mächtig und galt als Antihumanist. Das verbindet ihn dann doch wieder mit seinem tierischen Namensvetter von heute.

Suche nach verschollenen Radioten

Donnerstag, 04. November 2010

„Der Begriff ‚Radioten’ stammt von den Arbeiter-Radioclubs, die es seit 1926 in Berlin gab“, erklärt Heribert Wüstenberg, erfahrener Journalist und begeisterter Rundfunkfan, „später bestanden auch in Köln wenigstens zwei dieser Clubs.“ Doch weder zu diesen Clubs noch zum gleichnamigen Karnevalsverein der Rundfunk- und Fernsehmeister gibt es Unterlagen.

Heribert Wüstenberg mit Orden und Schiffchenmütze des in der Versenkung verschwundenen Karnevalsvereins „Kölner Radioten“

35 Jahre von 1952 bis 1987 lang bestand der Karnevalsverein der „Kölner Radioten“. Allerdings war die Gesellschaft nie ein eingetragener Verein. Daher sind weder beim Amtsgericht noch beim Kölner Karnevalsmuseum Unterlagen dazu zu finden. Heribert Wüstenberg hat als Vorsitzender des Radiomuseums Köln e.V. ein besonderes Interesse an dem ehemaligen Verein. Doch seit dessen Auflösung vor 23 Jahren sind alle Unterlagen in der Versenkung verschwunden.

Der letzte Radioten-Orden zum 35jährigen Jubiläum im Jahr 1987

Vor vier Jahren hatte ein Bekannter von ihm einen Orden der Kölner Radioten entdeckt und sich über den lustigen Namen amüsiert. Inzwischen ist bekannt, dass der Verein bevorzugt in der Börse der IHK und im Gürzenich feierte. Auch Ludwig Sebus erinnert sich, mehrmals bei den Radioten gesungen zu haben. Inzwischen hat der umtriebige Heribert Wüstenberg zusammen mit seinen Freunden des Radiomuseums Kölns bereits 17 der 35 Orden und sogar eine Schiffchenmütze des Vereins aufgetrieben.

Die Schiffchenmütze ist neben den Orden das bisher einzige Relikt des aufgelösten Vereins

Das Radiomuseum liegt im Industriegelände Waltherstraße hinter dem S-Bahnhof Dellbrück. Die Fördergesellschaft Radiomuseum Köln e.V. mit aktuell 67 Mitgliedern hat einen Bestand von rund 4.000 Geräten von Röhrenradios über Weltempfänger, seltene Tonbandgeräte und Plattenspieler bis hin zu raffinierten Multimedia-Maschinen. Vierteljährlich erscheint die Vereinszeitung „Auf Sendung“ mit oft unbekannten Informationen zur Geschichte des Radios. 

Heribert Wüstenberg sucht nach Zeitzeugen, die Kenntnisse oder Unterlagen zum ehemaligen Karnevalsverein der Radioten haben und bittet sie, sich bei ihm zu melden unter Telefon 0221-409500 oder über die Homepage.

Winke zu Weihnachten 1

Mittwoch, 03. November 2010

Keine zwei Monate mehr bis zum Fest der Feste, da mehren sich die Anzeichen und Hinweise auf Weihnachten. Nicht immer kommt dabei das christlich verklärte Wintersonnenwendfest als „die schönste Zeit im Jahr“ vor. Der alternative und nicht dezembertaggetreue Adventskalender beginnt mit dieser Meldung der Süddeutschen Zeitung, die sich auf ein Interview mit dem US-Autoren Jonathan Franzen im Focus bezieht:

Süddeutsche Zeitung, 30.10.2010, Ausschnitt: "Obama ist ihr Weihnachtsmann"

Die Äußerung bezieht sich auf überzogene Erwartungen der Amerikaner in Hinblick auf ihren Präsidenten, der sich nun nach der Wahlschlappe auf zwei schwere weitere Regierungsjahre einstellen muss. Der Autor so berühmter Romane wie „Die Korrekturen“ und jüngst „Freiheit“ sah bereits vor dem Wahlgang voraus, dass Barack Obama die Erwartungen seiner Landsleute unmöglich könne. Das hat unter anderem Martin Mißfeldt zu dieser schönen „Speedpainting-Karikatur“ bewogen:

Karikatur von Martin Missfeldt: Barack Obama ist nicht der Weihnachtsmann

Ganz neu ist der Gedanke jedoch nicht: Bereits 2008 hatte der Kolumnist Lew Rockwell „Obama for Santa“ ausgerufen, mit nachfolgendem schönen Bild:

Lew Rockwell: Obama for Santa 2008

Und auf zimbio.com findet sich ebenfalls vom November 2008 dieses passende Bildchen dazu:

Obama Santa at zimbio.com

Zuletzt noch das Entstehungsvideo zur Speedpainting-Karikatur von Martin Mißfeldt:

Halloween-Nacht im Kölner Zoo

Dienstag, 02. November 2010

Kurz entschlossen kam am Reformationstag der Familienausflug zur Halloween-Nacht im Kölner Zoo zustande. Wie in der Ankündigung beschrieben, waren Elefantenpark, Regenwaldhaus, Eulenkloster, Hippodom und Madagaskarhaus geöffnet.

Nächtliches Zooschild, leicht verwackelt

Hinzu kam, dass für diesen Abend ein Kombiticket galt, das den Besuch im Zoo mit zwei Gondelfahrten über den Rhein kombinierte. Also schwebten wir wie Tünnes und Schäl bei Dunkelheit vom rechtsrheinischen Rheinpark zum Zoo hinüber.

Bild von Tünnes und Schäl in der Seilbahn-Gondel über den Rhein

Dioese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn durch den Kauf der Kombitickets an der Seilbahn blieb uns die Warteschlange an der Kasse erspart. Aber das Gedränge von zum großen teil geschminkten, großen und kleinen Menschen war unfassbar. Allerdings waren bei Dunkelheit nicht viele Tiere zu sehen, dafür war die Dekoration druchgängig sehr aufwändig und großartig.

Beleuchtete Pilze bei Halloween im Kölner Zoo

Überall standen ausgehölte, geschnitzte und von innen beleuchtete Kürbisse, Grablichter oder Leuchtstahler. Zudem lockten neben den üblichen Gatsronomie-Angeboten viele Events wie Livemusik, Feuerspucker, Puppenvorführung, Taschenlampenkonzert, Gruselkabinett, und vieles mehr. Besonders schön einige ausgewählte Dekorationen.

Der zu Halloween stilvoll dekorierte "Elefantenfriedhof" im Kölner Zoo

Aber dann gab es doch auch Tiere zu sehen, zuerst nur schimmernd über dem Wasserspiegel erkennbar…

Schwimmende Flamingos bei Nacht

… dann schon etwas näher dran, einerseits zurückhaltend und andererseits von Neugier aus seiner Steinhöhle getrieben, ein Pinguin.

Ein gut getarnter Pinguin bei Nacht vor seiner Steinhöhle

Die Wartezeiten an den wenigen geöffneten Tierhäusern waren länger als bei Tage, sodass der Besuch des Hippodoms leider ausfallen musste. Schließlich haben wir es dann aber noch ins Elefantenhaus geschafft. Der Anblick (inklusive der Höhlenmalereien des Sprayers von Zürich, Harald Nägeli) war schon fast wieder wie bei Tage.

Eines der Prunkstücke des Kölner Zoss, das Elefantenhaus in der Halloween-Nacht

Insgesamt ein einmaliges Erlebnis, auch in dem Sinne, dass wir es vermutlich nicht noch einmal machen werden. Denn die Preise sind doch sehr happig und das eigentliche „Zoo-Feeling“ gering.

Gefühlsblinde Deutsche

Montag, 01. November 2010

Schock Schwerenot – ich glaub, mich trifft der Schlag! Der Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité Isabelle Heuser zufolge, leidet mehr als jeder zehnte Deutsche an „Gefühlsblindheit“. Damit fällt die Alexithymie, wie sie wissenschaftlich heißt, nicht unter die Volkskrankheiten – genau genommen handelt es sich überhaupt nicht um eine Krankheit, sondern lediglich um ein Persönlichkeitsmerkmal.

Die Welt, 01.11.10, Titel: Mehr als jeder zehnte Deutsche ist gefühlsblind

Allerdings, wie Isabella Heuser in der heutigen Welt weiter zitiert wird, sei es unter psychisch Kranken jeder fünfte Deutsche, der die Gefühle von Mitmenschen schlecht deuten könne. Diese Menschen sind umgekehrt auch anfälliger für psychische Erkrankungen und leiden oft unter gestörten Beziehungen. Dies wurde im Vorfeld einer Alexithymie-Tagung am kommenden Wochenende an der Freien Universität Berlin bekannt, veranstaltet vom Forschungsverbund „Languages of Emotions„.

Erkenntnisse über die vielfältigen Ursachen der Gefühlsblindheit würden zum Wissen über menschliche Emotionen insgesamt beitragen. Ohne die emotionale Not Gefühlsblinder herunterspielen zu wollen, ist uns doch sicher allen schon einmal Gefühlsblindheit begegnet, indem der Humor bei einer Aussage oder sogar eine innige Liebe nicht erkannt wurde. Etwas anderes ist es natürlich, wenn eine Person das Gefühl eines anderen nicht wahrnehmen möchte. Aber die Gefühlslage einer Person ist doch entscheidend für das Verständnis dessen, was sie sagt, und ihre Intention. Denn ohne Wohlwollen funktioniert nur wenig Kommunikation.