Archiv für März 2011

Nicht heulen, höchstens weinen vor Glück!

Samstag, 19. März 2011

Der Erdtrabant hat seit jeher Künstler inspiriert und beflügelt. Seine Präsenz am Nachthimmel (manchmal auch schon tagsüber) hat eine eigenartige Wirkung, erinnern wir nur an Phänomene wie Ebbe und Flut oder angeblich das Haarwachstum, die vom Mond abhängen. Einige Menschen orientieren sich deshalb auch am Mondkalender. Nicht zu vergessen, dass viele schaurige Mythen mit dem Mond verknüpft sind, wie die des Werwolfes, der nur bei Vollmond seine Gestalt annimmt (schön inszeniert bei Harry Potter 3 – „Der Gefangene von Askaban“).

Anlass meiner Gedanken ist die Tatsache, dass der Mond in der kommenden Nacht der Erde so nahe kommen wird wie nie wieder im Verlauf des ganzen Jahres und daher auch so groß zu sehen sein wird wie nicht noch einmal 2011.

Kölner Stadt-Anzeiger, 19.03.2011, Titel: Super-Mond in der Nacht zum Sonntag

Der Vollmond wird uns in dieser Nacht daher rund 14 Prozent größer erscheinen als sonst. gegenüber seiner entfernstesen Stellung zur Erde wird er sogar um 30 Prozent heller scheinen. Das Phänomen eines Vollmondes an der erdnächsten Position (etwa 356.580 Kilometer entfernt) wird als „Super-Mond“ bezeichnet. Für uns als Nachtschwärmer aber kein Grund zum (unkontrollierten) Heulen, sondern höchstens ein paar Freudentränen verdrücken angesichts der Erhabenheit der Natur. Es sei denn, es erginge uns wie von Wilhelm Busch beschrieben: „Der Mond, der auch nicht recht mehr munter, hüllt sich in Wolken und geht unter.“

Nachfolgende Musiken fallen mir dazu ein: In einer außergewöhnlichen symphonischen Instrumentierung „Moon over Bourbon street“ von Sting, zu deren Beginn er in Französisch einräumt selbst kein Vampir zu sein, aber glaubt, einmal in New Orleans einen getroffen zu haben:

Das Titeltehm,a des Filmklassikers „Breakfast at Tiffany’s“, „Moon River“ von Henry Mancini aus dem Jahr 1962:

Und zuletzt aus demselben Jahr eine weitere Schnulze, dieses mal aus Deutschland, gesungen von Conny Froboess, mit der in bezug auf Sonne und Mond astrosphysikalisch fragwürdigen Aussage, „dass sie am Himmel sich niemals trafen“.

Frisbee-Film-Funde 1

Freitag, 18. März 2011

Italienische Profikicker der Seria A, genauer vom AC Milan und dem AS Bari, sind bei ihrer jüngsten Begegnung komplett durchgedreht. Raubein Gennaro Gattuso tanzt Ballett, ebenso wie Verteidiger Yepes, Spielgestalter Clarence Seedorf boxt mit dem Linienrichter und einige Spieler, darunter Enfant Terrible Antono Cassano, spielen Frisbee. So scheint es jedenfalls.

Einstellung des Videoclips der Gazetta dello sport aus Youtube

In Wirklichkeit handelt es sich bei den kuriosen Aufnahmen um einen Werbespot für die italienische Sportzeitung „Gazetta dello Sport“. Und bei den Akteuren handelt es sich im Übrigen nur um Doubles und nicht die echten Millionarios. Insofern bewahrten sie sich selbst davor, sich lächerlich zu machen. Lediglich ihre Namen auf den Trikots liefen Gefahr das zu tun. Doch es ist offensichtlich, dass es sich bei dem Aufwärmprogramm um einen (durchaus gelungenen) Spaß handelt. Daher hätte ich es noch schöner gefunden, wären auch die echten Stars in Aktion getreten…

Bei dem einen im 2-Minuten-Clip zu sehenden Frisbeewurf (ca. genau bei Minute 1:00) handelt es sich um eine typische Anfänger-Rückhand, nah am Körper gespielt, ohne Ausfallschritt und die Möglichkeit die Scheibe im horizontalen Winkel zu dirigieren, indem der rechte Wurfarm seitlich links vom Körper geführt würde. Aber dies nur am Rande…

Immerhin HAT ein Wurf Eingang in den Clip gefunden im Gegensatz zu einer ebenfalls sehr lustigen Szene, bei der ein Kicker mit Badekappe auf dem Trockenen schwimmt, im Video bei oe24.at zu sehen. Hier eine Version, die bezeichnenderweise von einem Nutzer namens „Guerillamarketing“ hochgeladen wurde:

Der Literatur-Nobelpreis für Bob Dylan?

Mittwoch, 16. März 2011

An zwei Stellen bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass der von mir hochgeschätzte Songwriter Bob Dylan „jährlich auf der Backlist für den Literatur-Nobelpreis“ steht, einmal durch Michael Pilz in der Literarischen Welt, einmal durch ein Interview mit den Autoren Juli Zeh und Sven Regener sowie „Bap“-Frontmann Wolfgang Niedecken im Literatur-Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers (auf S. 8, aus Anlass der diesjährigen litCologne„).

Die Literarische Welt, 12.03.11, Titel: Die singende Leseratte

Der Autor und Musiker Sven Regener macht darauf aufmerksam, dass es bei Bob Dylan nicht nur um die Texte gehen kann, da er auch ein hervorragender Musiker sei – und dass nur beides zusammen – Text und Musik –  die einzigartige Wirkung entfaltete, die Dylan-typische Intensität. Diesem Einwand kann ich mich entziehen, immerhin habe ich Texte und Musik mit einem Gitarren-Songbook jahrelang „studiert“. Viele der virtuosen Gedichte (so nenne ich die Liedtexte der Einfachheit halber) bieten in der Tat eine Fülle von Kunstgriffen, eine Fülle von interpretatorischen Ansätzen und somit eine Fülle von persönlichen Anknüpfungspunkten.

Alleine dieser Reichtum macht die Texte für mich (in Verbindung mit der Musik) zu gewichtigen Bezugspunkten meiner eigenen Biografie. (Erst vergangene Woche hatte ich ein Dylan-Zitat einem anderen Blog-Eintrag vorangestellt.) Dieser Reichtum begründet sich aber gemäß der Buchbesprechung von Michael Pilz darin, dass Bob Dylan „wie wild gelesen “ habe (so der Heraugeber Klaus Theweleit im Vorwort zum Buch „How does it feel? – Das Bob-Dylan-Lesebuch“). In verschiedenen Buchbeiträgen wird Dylan als „Erfinder des Musikclips und des Doppelalbums“ (Diedrich Diederichsen), als „historische Figur“ (Greil Marcus) und als einer gewürdigt, der die „Rockmusik in eine Kunstform für Erwachsene verwandelt“ hasbe (Konrad Heidkamp). Für mich sind alleine manche Liedtitel – durch die Assoziation mit dem kraftvollen Refrain – Anker meines Selbtsverständnisses. Dafür danke, Bob Dylan!

Hier nur wenige Beispiele herausragender Songs in der speziellen Vortragstechnik Bob Dylans (mehr Material von ihm ist auf Youtube leider nicht zu finden):

Neues aus der Tierwelt 31

Dienstag, 15. März 2011

Nach längerer Zeit mal wieder eine Sammlung dreier interessanter Meldungen aus dem Reich der Tiere, mit leidensfähigen Hennen, kooperationsfähigen Elefanten und auf Lautstärke achtende Bonobos.

Kölner Stadt-Anzeiger, 12.03.2011, Titel: Hennen leiden bei Stress mit ihren Küken

Empathie ist eine Fähigkeit, die wir üblicherweise Tieren nicht nachsagen würden. Andererseits erwarten wir in jeder besseren Tierdoku, dass Muttertiere etwas aus dem Bereich der Säugetiere ihre Jungen bis aufs Blut verteidigen und Verletzungen der Jungtiere scheinbar bedauern. Joanne Edgar vond er Universität Bristol  hat nun jedoch in den „Proceedings“ der britischen Royal Societa beschreiben, dass Hennen auf eine Bedrängnis ihrer Küken körperlich so reagieren als würden sie selbst gestört. Diese Phänomen wurde unter Vögeln bisher nur bei Raben beobachtet, die zudem als besonders intelligent gelten. Vermutlich wäre es jedoch übertrieben zu behaupten, das Hennen mit jedem Ei, das man ihnen wegnimmt, empfänden: „Da geht ein Teil von mir!“

Kölner Stadt-Anzeiger, 12.03.2011, Titel: Elefanten warten auf helfenden Rüssel

Ich werde ja nicht müde darauf hinzuweisen, dass Tiere gar nicht denken, weil ihnen dazu jede Begrifflichkeit fehlt. Erstaunlich ist aber zweifellos auch die Fähigkeit von Elefanten zusammenzuarbeiten. Bei einem Versuchsaufbau von Forschern der Universität in Atlanta wurden 12 indische Elefanten zunächst darauf trainiert, alleine mit Hilfe eines Seils ein Tablett mit Futter zu sich zu ziehen.

Bei einem zweiten Versuchsaufbau lag das Seil so um das Tablett herum, dass an beiden Enden gleichzeitig gezogen werden musste, um es in Reichweite zu bekommen. Teilweise warteten die Elefanten bis zu 45 Sekunden auf einen Artgenosen, um gemeinsam an das Futter zu gelangen. „Elefantös!“ und „Elefantastisch!“ wäre vielleicht zuviel gelobt, aber als „elefinderisch“ wäre das Verhalten allemal zu bezeichnen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 01.03.2011, Titel: Sexlaute zeigen soziale Stellung bei Bonobos

Schon ein paar Tage älter, aber nicht minder interessant ist diese Meldung über eine Untersuchungen von Forschern der University of St. Andrews an Bonobos im Kongo, die in der Fachzeitschrift „Biology Letters“ veröffentlicht wurde. Demnach demonstrieren die Tiere durch Laute, die sie beim Sex von sich geben, ihre soziale Stellung. Dies gelte gleichermaßen für Weibchen wir für Männchen und ebenso beim fremd- wie beim weite verbreiteten gleichgeschlechtlichen Verkehr. Das heißt, wer in der Gruppe den höchsten Status genießt, darf am meisten und am lautesten schreien. Was für die Bonobos beim Sex, gilt für die Menschen in der Politik. Wer am lautesten ruft und am meisten Töne von sich gibt, hat meist das höchste Ansehen. Es sei denn, er hat bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben. was für Bonobos wiederum gar nicht in Betracht kommt.

Kleine Sammlung von Frisbee-Werbung, Teil 3

Montag, 14. März 2011

Nach den ersten beiden Folgen von TV-Spots, die Frisbeewürfe oder Frisbeesport beinhalten, folgt nun der dritte und vorläufig letzte Teil, der sich (wie zuvor umgekehrt chronologisch) mit den älteren Beispielen von solcher Werbung befasst, darunter einige Werbespots von Wham-O, dem Rechte-Inhaber der Marke „Frisbee“ für selbiges Produkt. Wie schon andernorts erwähnt, handelt es sich um eine subjektive und keinesfalls vollständige Sammlung. Über weitere Hinweise würde ich mich daher sehr freuen!

Eine heiß diskutierte Frage innerhalb der Spielerschaft ist, ob der „Spirit of the Game“, als oberste Maxime und erste Regel des Teamsports Ultimate verloren ginge, wenn es Preisgelder gäbe. Diese Frage würde ich gerne noch zu Lebzeiten beantwortet wissen. Wenn nicht, wäre die Behauptung der Eigenverantwortlichkeit (die schiedsrichterloses Spiel ermöglicht) doch nur ein schöner Traum gewesen. Doch zum Thema!

Aus dem Jahr 1993 stammt dieser spanischsprachige Spot für die Marke Triton, bei der es sich um eine Art von Snack zu handeln scheint.

 

Offenbar in den 1980er Jahren ist dieser Spot von Miller Lite entstanden. Was bringt der böse Hund Air Major seinem Herrchen Bill Watters da denn an?

 

Damit zum jüngsten Wham-O-Spot, den ich gefunden habe, der etwa aus den frühen 1980er Jahren stammen müsste, dem Soundtrack von Grandmaster Flash zufolge. Eine wahrlich begeisternde Werbesprecherstimme!

 

Eine etwas andere Zielgruppe wird mit dem auf 1981 datierten Wham-O-Spot angesprochen, mit dem bemerkenswerten Lied „You and a friend and a Frisbee“:

Nun folgen zwei TV-Kurzbeiträge, die Europa-Tournee der Freestyle-Weltmeister Laura Engels und Jim Emerson im Jahr 1979 betreffend, zuerst aus Irland:

…sowie aus den Niederlanden. Übrigens besuchten sie damals auch Deutschland, wie Jörg Kirchner 2005 berichtete.

Zurück zur Werbung: Der nachfolgende neuere Spot von Coca Cola (hochgeladen 2010) zeigt nicht nur die Technik, wie man Kronkorken wie Frisbees schnippen kann, sondern zeigt am Ende auch, dass es billige Coca Cola-Frisbees gab (oder gibt), die sich auf den ersten Blick nicht besonders gut zum Spielen eignen.

Ebenfalls neueren Datums, doch hier eingeflochten sei der etwas längere Disc Golf-Spot, der privat produziert scheint und dennoch glaubhaft eine Werbe-Botschaft für Pepsi Cola transportiert: Damit bist du ein As (und wirfst eines).

Dabei war Pepsi Cola tatsächlich diejenige Marke, die schon viel früher in mehreren Ländern mit Frisbees geworben hat. Dieses Beispiel hierfür scheint aus Lateinamerika oder Mexiko zu stammen, datiert auf 1979:

Nun folgen noch einige weitere historische Spots von Wham-O aus den USA, teilweise schwer zu datieren. Das erste komtm aus den frühen 1970er Jahren, promotet die „Super Pro“-Scheibe,  gespielt von Victor Malafronte (Autor des Buches: „The first Four Decades“) und Bill Schneider:

Hierzu eine unglaubliche Langfassung, 90 Sekunden mit cooler, leicht psychedelischer Musik:

 

Das nächste Beispiel dürfte vermutlich den 1970er (oder doch noch den 1960er?) Jahren zuzuordnen sein (schlechte Tonqualität):

Dieser Spot – mit fantastischer, zeitloser Musik! – stammt verschiedenen Angaben zufolge aus den Jahren 1964 oder 1966:

Ebenfalls aus den 1960er Jahren dies beschwingte Werbung für den „Shoop shoop Hula Hoop“ and die „Frisbee Family of Flying Fun“:

Das vorletzte Beispiel (mit originellem Stop-Trick) aus den 1950er oder 60er Jahren beschreibt „the newest, fastest, most flying fun under the sun“, mit dem dezenten Hinweis: „If it doesn’t say Wham-O, it isn’t a Frisbee“.

Zu guter Letzt ein weiterer Spot, vermutlich aus den 1950er Jahren, der sehr frühe Frisbees zeigt und unter anderem „Frisbee Footall“ vorschlägt:

Chipper Bro’s in town!

Sonntag, 13. März 2011

Am vergangenen Samstag nutzte ich die Gelegenheit, den berühmten US-Freestyle Frisbeesportler Chipper Bro Bell in Köln zu erleben und zu interviewen. Zusammen mit zahlreichen deutschen Top-Freestylern trat er im Rahmen einer Kalifornischen Woche im Olivandenhof Köln auf (und wird dies auch in der kommenden Woche von Montag bis Freitag tun, jeweils um 17:00, 18:00 und 19:00 Uhr). Hintergrund ist eine einjährige Kooperation zwischen Patagonia, deren Markenbotschafter der 13fache Freestyle-Weltmeister Chipper Bro ist, und dem Globetrotter beim Kölner Neumarkt.

Die Jammer-Gruppe im Olivandenhof Köln mit Chipper Bro (r.) und einem Straßenmusiker

Mit dabei waren (hintere Reihe v.l.) Ilka Simon, Judith Haas, Johanna Matthiä, Freddy Finner und Harald Skomroch, (vordere Reihe v.l.), Flo Hess, Demar Wagner, ein Straßenmusiker und Chipper Bro, sowie Sascha Scherzinger (nicht im Bild). Parterre im Olivandenhof bietet sich eine hervorragende, von Wasser umlagerte Aktionsfläche, auf der die große Gruppe hervorragend jammen konnte. Rings herum auf drei Etagen standen Zuschauer dicht an dicht gereiht.

Die Freestyle Frisbeesportler beim Samstags-Jam im Olivandenhof Köln

Anschließend berichtete mir der sympathische knapp 50-jährige Athlet und vierfache Familienvater von früheren und von heutigen Zeiten. In seiner Heinatstadt Ventura in Kalifornien betreibt er am Strand eine Surfschule, durch die ihm zufolge schon rund 15.000 Kinder und Jugendliche gegangen sind. „Surfen hat ein den USA einen hohen Stellenwert. Wenn die Kids dann kommen, heißt es: Bevor es ins Wasser geht, wird zum Aufwärmen Frisbee gespielt!“

Chipper Bro beim Jammen im Olivandenhof Köln

Gleichzeitig ist er wirklich stolz darauf, für Patagonia als Markenbotschafter unterwegs zu sein. Immerhin wurde das Unternehmen 2007 vom Fortune Magazine als „Coolest Company on the Planet“ bezeichnet (mit Patagonia-Gründer Yvon Chouinard auf dem Cover, s.u.). Diese Auszeichnung hat mit dem starken Engagement in Sachen Umweltschutz zu tun, das auch Chipper Bro an den Tag legt: Freiwillig gibt er ein Prozent seines Einkommens als „Erdensteuer“ („Earth Tax“) an Umweltschutzorganisationen und ruft auch andere dazu auf.

Das Cover des Fortune-Magazines zeigt 2007 Patagonia-Gründer Yvon Chouinard

Auch im Rahmen des von ihm gegründeten „Aloha Beach festivals“ in Ventura, Kalifornien, hat er über die Jahre bereits rund 10.000 Dollar an Umweltschutzorganisationen gespendet. 1990 als reines Freestyle Frisbee-Event gegründet, wurde es 1995 zum „World Beach Invitational“ und schließlich zum zweitägigen Open Air-Festival in seiner heutigen Form. 25.000 Menschen verfolgen bei freiem Auftritt Sportwettbewerbe – neben Frisbee auch Surfen, Kanu, ein Schaufelrad-Rennen – und Live-Music.

Ilka Simon als Freestyle Frisbee-Freiheitsstatue im Olivandenhof Köln

„It’s a jam, it’s not a competition“ beschreibt Chipper das Festival und das allgemein übliche Verständnis unter Freestylern. Genau so versteht er den Sport: Sich gegenseitig inspirieren, um sein eigenes Potenzial zu entfalten. Reichlich Erfahrung sammelte er zwischen 1983 und 1989, als er zusammen mit „Crazy“ John Brooks, Joey Hudolkin und John Kirkland als „Bud Light Frisbee Team“ tourte. Sie machten den Opening Act für Rockkonzerte, unter anderem für Cheap Trick, die Beach Boys, Stevie Ray Vaughn und Santana: „Ich habe Stevies Gitarre gespielt und er hat meine Frisbee getippt!“

Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der ersten US-Rock’n’Roll-Tour durch China 1988. „„Crazy“ John Brooks schnappte sich damals einen Chinesen, um mit ihm zu tanzen. Der wurde daraufhin festgenommen.“ Chipper Bro ist davon überzeugt: „Wir haben damals, ohne es zu wissen, den Volksaufstand mit ausgelöst, der im Juni 1989 mit dem Tian’anmen-Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens gewaltsam niedergeschlagen wurde.“

Kleine Sammlung von Frisbee-Werbung, Teil 2

Sonntag, 13. März 2011

Der zweite Teil von gesammelten TV-Spots, die nebenbei oder hauptsächlich mit Frisbeesport zu tun haben, behandelt Werbungen aus den Jahren 2003 bis 2008, umgekehrt chronoligsch. Zuvor hatte der erste Teil bereits diejenigen bekannten Spots von 2009 bis heute abgebildet. Die kleine Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stattdessen soll sie das Potenzial verdeutlichen, das in der Faszination Frisbeesport steckt. Sobald ein Unternehmen die nachhaltigen Werte dauerhaft für sich nutzen wollte, die insbesondere Ultimate verkörpert (Eigenverantwortung, Respekt, Fairplay, Agieren in Kenntnis der Regeln, etc.), könnte daraus eine langfristige, fruchtbare Partnerschaft entstehen. Besonders bekannt wurde der animierte Freestyle Frisbee-Werbespot, den Nike erstellte (ganz unten zu finden):

Screenshot des animierten Nike-Werbespots zum Thema Freestyle Frisbee aus dem Jahr 2007

Aus dem Jahr 2008 stammt die an Frauen gerichtete Einladung von Nike, Ultimate kennen zu lernen. Unter dem Motto „This is love“ werden verschiedene liebenswerte Sportarten mit ausgewählten Botschafterinnen vorgestellt, für Ultimate ist es Mel Lozano:

  

Aus demselben Jahr datiert der Beitrag des Beitrag des UK-Freestylers John Coxhead zur Reebok-Aktion „Your Move“, sehenswert!

 

Ebenfalls aus 2008 der nachfolgende US-Werbespot der Restaurantkette Roy Rogers. Die zeitweise zur Bestellung mitgegebene Flugscheibe versprach Beschäftigung für Kinder, die jedoch anstelle von Stunden manchmal nur Minuten dauern könnte (wenn die Frisbee unvorhergesehen auf einem Dach landet).

Weiter geht es mit einem TV-Spot wiederum aus den USA von der Biermakre Michelob Ultra („Lose the Carbs, not the taste“), der damals unter der Spielerschaft für reichlich Diskussionen gesorgt hat, weil die Spielszenen und das Outfit sder Protagonistin wenig mit Ultimate zu tun hatten.

Angeblich warb die italienische Stadt Fano 2007 mit einem Motiv, das umschrieben wurde mit „Frisbee all over the town“. Mich wundert dabei nur, dass so viele Schwarze im Video mitspielen und der Claim am Ende („Connect. Cell for yourself“) stark nach inem Mobilfunkanbieter klingt.

Der berühmte Regisseur Zack Snyder („300“, „Die Legende der Wächter“) leitete 2007 den sehr gelungenen Werbespot für Jeep, in dem zwei (oder doch drei) Akteure sich auf Bergeshöhen fulminant eine Frisbee zuwerfen, um in dem Moment, als sie herunterfällt, mit ihren Crosswagen hinterherfahren.

Ebenfalls aus 2007 stammt der TV-Spot für das „Extrem-Karussell“ namens „Frisbee“ im Canobie Lake Park in Salem, New Hampshire, USA. Darin tritt der Freestyle Frisbee Weltmeister Todd Brodeur auf:

Aus Russland stammt der Werbespot für Snickers, ebenfalls aus dem Jahr 2007, schnell geschnitten und etwas wirr.

Damit weiter ins Jahr 2006 und nach Frankreich, wo der Wasserhersteller Auqarius den „Durst auf Sport“ mit Frisbee-Action verbindet:

Aus demselben Jahr vermutlich aus den USA stammt der Spot des versandhauses Marschalls, in dem bläulich animierte Personen sich sehr zaghaft Frisbeescheiben zuwerfen. Der Zusammenhang erschließt sich kaum, hat auch mit Sport nichts zu tun, eher mit der Assoziation Freizeit.

Ein weiteres Beispeil aus dem Jahr 2006 aus der Tschechischen Republik, ein wie ich finde sehr schöner Spot des Telekommunikationsunternehmens O2, das kraftvolle Würfe wie unter Wasser zeigt, ausgeführt von drei Spielern aus Großbritannien, Russel Scott, Tim Broxup und Stephanie Lees.

Last not least der eingangs erwähnte animierte Spot von Nike bereits aus dem Jahr 2003, in dem Dave Lewis und Dave Murphy zusammen mit einem Sterichmännchen am Strand jammen.

Teil drei der Serie wird sich dann mit älteren Spots befassen, die Wham-O als Rechteinhaber des Markennamens Frisbee bereits in den 1950-er Jahren bis hinein in die 1980er Jahre gedreht hat.

Kleine Sammlung von Frisbee-Werbung, Teil 1

Samstag, 12. März 2011

Aus aktuellem Anlass habe ich mich mit der Frage beschäftigt, in welchen TV-Spots bereits Frisbeesportarten gezeigt wurden. Bei der Suche danach habe ich die historischen Spots von Wham-O, die die Frisbeescheiben selbst bewerben, zunächst beiseite gelassen und werde sie im dritten Teil dieser kleinen Serie präsentieren. Ausgangspunkt der Sammlung mit immerhin rund 20 Fundstücken ist eine aktuelle Kooperation zwischen Stockmeyer und dem Deutschen Frisbeesport-Verband, deren Hauptbestandteil das Durchführen von zehn eintägigen „Ferdi Fuchs Frisbee Fun Parks“ bundesweit in diesem Jahr ist.

Screenshot der Frisbee-Fun-Seiten auf www.ferdi-fuchs.de

Hierzu hat das Team um den Regisseur Uli Arndt einen kleinen Zeichentrickfilm erstellt, genannt: „Angriff des Frisbee-Ufos“. Nebend diesem Spot mit den Akteuren Ferdi und Franzi Fuchs, Berti Biber, Ingo Igel und Willi Wildschwein ist auf der Seite auch ein interessantes „Making Of“ zu sehen. Darüber hinaus wird es unter anderem auch Produktverpackungen mit Frisbees geben.

Von diesem jüngsten Ergebnis ausgehend in umgekehrter chronoligscher Reihenfolge einige weitere TV-Spots, in denen Frisbeescheiben oder -sportler mehr oder weniger tragende Rollen spielen, so der Geschenkspot des US-Versandhauses Argos zu Weihnachten 2010:

 

Dann ein Adidas-Spot datiert von 2010, der die Disziplin des selbstgefangenen Wurfes „Throw, Run and Catch“ darstellt (TRC) mit der Einschränkung, dass der Wurf mit einer Hand zu fangen wäre. Ich bin mir auch nicht sicher, ob dieser Spot tatsächlich „offiziell“ ist und jemals irgendwo auf der Welt im Werbefernsehen zum Einsatz kam:

Das nächste Beispiel stammt ebenfalls aus dem Jahr 2010 aus der Scheiz und bewirbt den Energy Drink 105 von Chico D’Oro mit Freestyle Frisbee, vorgeführt vom italienischen Champion Claudio Cigna:

Ein weiteres Beispiel eines Freestyle Frisbee-Spots aus dem Vorjahr bringt Langnese mit dem Produkt Cornetto, das in der Türkei unter dem Herstellernamen Algida läuft, wiederum mit Claudio Cigna als Akteur:

Aus dem Jahr 2009 stammt dieser Spot für Heineken Light aus Spanien, der weniger auf Sport, als auf Lebensart und eine physikalisch unmögliche Flugkurve der Scheibe setzt:

Ohne genaue Bestimmung des Herkunftslandes folgt ein Spot aus dem Jahr 2009 zum Honda Accord Crosstour , der zur bekannten „Pata Pata“-Musik aus bunten Boxen einen animierter Frisbeewurf zu einem Hund enthält:

Aus Deustchland stammt der nachfolgende Spot zum VW Polo aus dem Jahr 2009, in dem gegen Ende ein Freestyle Frisbee-Sportler zur Musik von Pink durch die offenen Seitenscheiben wirft, passend zum Claim „Manchmal ist Präzsison einfach alles“:

Für einiges Aufsehen sorgte auch im Jahr 2009 der Schweizer 6-Sekunden-TV-Spot zum Thema „Love Life – Stop Aids“, der die Frage aufwirft: „Too fast to think about condoms?“

Zum Abschluss dieses ersten Teils sei noch auf eine TV-Werbung aus Deutschland zum Toyota Auris aus dem Jahr 2008 verwiesen (nicht auffindbar), in der Minmenschen in dem wohnlichen Wagen ein Eigenleben führen und unter anderem vom Fonds aus eine Frisbee durch den Innenraum werfen.

Happy Birthday, Janosch!

Freitag, 11. März 2011

Janosch, der Erfinder so einprägsamer Figuren wie der Tigerente, des kleinen Bären und des Hasen Baldrian feiert heute seinen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch Horst Eckert, geboren am 11. März im heutigen Zabrze (früher Hindenburg in Oberschlesien). Im vergangenen Jahr hat der Autor und Illustrator, der heute auf Teneriffa lebt, bekannt gegeben, dass er keine Bücher mehr schreiben werde. Seine Figuren gehören längst zum Kanon in deutschen Kinderzimmern.

Kölner Stadt-Anzeiger, 11.03.2011, Titel: Der Vater der Tigerente wird 80

Ein Großteil seiner Kreativität zieht er möglicherweise aus der Verarbeitung einer sehr strengen Kindheit zwischen den beiden Weltkriegen. Nach konservativen, armen Eltern erzieht ihn ab dem 8. Lebensjahr ein Jesuitenpater, wie Petra Pluwatsch im Kölner Stadt-Anzeiger schreibt. Ab 1960 veröffentlicht er Kinderbücher, darunter Klassiker wie „Der Mäuse-Sheriff“, „Post für den Tiger“ und „Ich mach dich gesund, sagte der Bär“. Daneben hat er auch Romane und Theaterstücke für Erwachsene verfasst.

Unter anderem erhält er 1979 den Deutschen Jugendliteraturpreis  für das Bilderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ und 1993 das Bundesverdienstkreuz. Heute sind seine Figuren allgegenwärtig für die lieben Kleinen, von der Zahnbürste bis zur Bettdecke, vom Schulranzen bis zum Bleistift. Hier der Trailer zur Verfilmung von „Oh wie schön ist Panama“ aus dem Jahr 2006 mit den Stimmen von Till Schweiger und Dietmar Bär.

Hoher Freestyle-Besuch in Köln

Freitag, 11. März 2011

In einer Anzeigen-Veröffentlichung im Kölner Stadt-Anzeiger habe ich dieser Tage zu meinem Erstaunen einen ganzseitigen Beitrag von Globetrotter Köln gefunden, in dem auf den Besuch der „Frisbee-Legende Chipper Bro“ hingewiesen wird. Der 13fache Weltmeister wird am Samstag 12. März und von Montag bis Freitag (14.-18. März) dreimal täglich Vorführungen im Olivandenhof (Nähe Neumarkt) geben.

Kölner Stadt-Anzeiger, 10.03.11, Anzeigen-Titel: California Dreaming im Olivandenhof

„Chip“ Chipper Bro Bell ist Gründer des Aloha Beach Festivals in Ventura in Kalifornien. Zuletzt wurde 2008 über ihn berichtet, als Teil des „Bud Light Freestyle Frisbee Teams“ zusammen mit von Crazy John Brooks, Joey Hudolkin und John Kirkland, der um die 15.000 Scheiben gesammelt hat (s. Video). Die Auftritte im Rahmen der Kalifornischen Woche im Olivandenhof finden statt am 12. März um 16:00 Uhr, 17:00 Uhr und 18:30 Uhr, sowie Montag bis Freitag jeweils um 17:00 Uhr, 18:00 Uhr und 19:00 Uhr. Mit dabei sind der mehrfache Deutsche Meister und DFV-Koordinator Flo Hess (Karlsruhe) sowie die Deutschen und Europameister Judith Haas (Karlsruhe) und Sascha Scherzinger sowie Ilka Simon, Harald Skomrochund  Waldemar Wagner (alle Köln). Am Wochenende wird es sich der berühmte US-Star bestimmt nicht nehmen lassen, auch gemeinsam „privat“ mit deutschen Freestylern zu jammen.