Archiv für Juli 2010

Tipps zum Social Media Marketing

Dienstag, 20. Juli 2010

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat einen Leitfaden für Unternehmen, Agenturen und Selbstständige herausgegeben, der den Einstieg in die Vermarktung innerhalb der Sozialen Medien erleichtern soll. Offenbar kein Einstieg, den ein Selbstständiger wie ich alleine meistern könnte…

BVDW, Deckblatt des Leitfadens Social Media Marketing

Die zehn Tipps zum Social Media Marketing lauten in Kürze:
1. Orientieren Sie sich auch im Social Media Marketing an den Grundregeln erfolgreicher Kommunikationsplanung
2. Legen Sie konkrete Zielvorgaben fest
3. Nutzen Sie Targeting
4. Behalten Sie die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Zielgruppe im Blick
5. Beweisen Sie Kreativität
6. Wählen Sie die richtige Art und die richtigen Orte der Ansprache
7. Messen Sie den Kampagnenerfolg und überprüfen Sie mögliche Wechselwirkungen
8. Entscheiden Sie sich für den richtigen Mix in der Erfolgsmessung
9. Achten Sie auf die Erhebung relevanter Daten zur Erfolgsmessung
10. Berücksichtigen Sie die Erfolgsfaktoren von Social Media-Kampagnen

Grafik aus dem Leitfaden Social Media Marketing des BVDW

Gegenüber herkömmlicher Kommunikatiosnplanung, heißt es zurecht, bestimmt im Netz stets der Nutzer das Ergebnis, das das Ziel einer Kampagne auch ad absurdum führen kann. Daher ist die realistische, sprich vorsichtige Zielvorgabe um so wichtiger. Tracking oder Targeting zu nutzen, geht allerdings kaum ohne die Zuhilfenahme von Agenturen – aber verständlich, die digitale Wirtschaft möchte ja etwas zu tun bekommen. Auch das systematische Auswerten von Suchbegriffen durch Webmonitoring ist – in Bezug auf die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe – nur mit entsprechender Software zu leisten. Kreativ zu sein erscheint da noch als einfachste Forderung.

Zielgruppengrechte Ansprache und das Überprüfen der gesteckten Ziele gehören selbstverständlich zu jeder Marketing-Maßnahme (super Wort, ich weiß). Aber der Hinweis auf den richtigen Mix in der Erfolgsmessung hält schon wieder kostenpflichtige Zusatzdienste parat wie eine Online-Befragung, wiederum Webmonitoring und das qualitative Auswerten von Online-Kommunikation nach Inhalt und Stimmung. Ähnliches gilt für das Erheben relevanter Daten wie „spezifische Kampagnenparamenter“ (Werbemittel, Kanal, Zeitraum) und „definierte Erfolgsfaktoren“ (generierter Umsatz, Fans, Klicks). Wie heißt es unter Punkt 10 so schön: „Das Aufsetzen der notwendigen Tracking- und Auswertungssysteme ist Grundvoraussetzung für die Messbarkeit des Erfolgs von Social-Media-Kampagnen.“

Autoren des Leitfadens sind Matthias Postel von iCompetence, Mike Schnoor von sevenload, Unitleiter Business Development/Marketing der Fachgruppe Social Media im BVDW und Anna-Maria Zahn von der Business Intelligence Group. Er ist herunterzuladen unter dieser Adresse.

Schutz vor Slackline-Schäden

Sonntag, 18. Juli 2010

Im Kölner Inneren Grüngürtel unweit des Fernsehturms haben Vertreter der Stadt und der  Deutschen Sporthochschule Köln jetzt erstmals fünf Bäume mit einem Schutz ausgestattet, um sie vor möglichen Schäden durch den neuen Trendsport zu schützen. Andreas Thomann vom Institut für Natursport und Ökologie der Sporthochschule stellte die Tauglichkeit der stationären Holzmaschnetten gleich selber vor.

Andreas Thomann von der Deutschen Sporthochschule Köln demonstriert den Schutz durch Holzmanschetten beim Slacklining. Foto: Jonathan Groß

Das Pilotprojekt soll einerseits die beliebtesten Plätze zum Slacklining erforschen und andererseits den besten Schutz für Bäume entwickeln. Bei dem „Seiltanz auf Klettergurten“ wird jeweils ein Gurt zwischen zwei Bäume gespannt, was die Rinde nachhaltig schädigen kann. Die Holzmaschnetten, die Joachim Bauer vom Grünflächenamt sowie Stefan Türk und Andreas Thomann von der Sporthochschule jetzt als erstes Ergebnis präsentierten, werden unter den Spanngurten um den Baumstamm gelegt. Joachim Bauer, Leiter der Abteilung Stadtgrün und Forst im Grünflächenamt, erwägt ein Verbot für den Trendsport in Kölns Parks und Wäldern, falls die Zahl der beschädigten Bäume zunehmen sollte.

Ein beispiel von Schäden, die durch Slacklining entstanden, allerdings nicht aus Köln

Nach Auffassung der Sporthochschule Köln wird sich der Sport weiter etablieren. Als Gründe hierfür werden die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Freizeit, im Wettkampf oder zur Therapie, aber auch seine einfache Durchführung angegeben. Wenn zwei Leute am Nachmittag im Park ein Seil spannten, versuchten sich bis zum Abend oft zwei bis drei Dutzend Interessierte.

Die scheinbar heile Welt der Spitzensports

Samstag, 17. Juli 2010

Seit zwei Wochen trage ich bereits den Artikel von Helmut Mauró aus der Süddeutschen Zeitung mit mir herum, in dem Männersport erklärt als „das letzte Gebiet der Öffentlichkeit, das Homosexualität als Tabu behandelt“. Ein Thema, das vor dem Hintergrund der achten Gay Games, die in zwei Wochen in Köln beginnen, eine besonders hohe Relevanz erhält. Denn, was in der Süddeutschen beschrieben wird, nimmt jenen den Wind aus den Segeln, die behaupten: „Die persönliche sexuelle Ausrichtung spielt doch beim Sport keine Rolle!“ Leider tut sie es doch.

Süddeutsche Zeitung, 03.07.10, Titel: Helden der Sozialisation

Die Nachrede der Homosexualität im Sport gelte noch heute als Karrierekiller, führt Hemut Mauró aus und belegt diese Aussage an der Tatsache, dass abgesehen vom Drittliga-Fußballer Marcus Urban oder dem US-Starschwimmer Marc Spitz (allerdings erst lange nach seiner aktiven Zeit) Spitzensportler sich bisher kaum geoutet hätten. Ganz anders sehe es jedoch im Frauenfußball aus: „Die Hetero-Frauen müssen sich oft gegen eine lesbische Übermacht durchkämpfen.“ Als Gründe für die Ungleichbehandlung der Geschlechter auch in diesem Punkt geht der Autor zurück auf den früheren Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches, der immer nur Männern galt und erst am 10. März 1994 ersatzlos gestrichen wurde.

Im Fußball allerdings herrschten (gegenüber der durch TV-Drehbücher à la Lindenstraße zu Toleranz erzogenen Allgemeinheit) besondere Feindbilder, die auch die Kirchen in dieser Frage gerne aufbauen, ohne dafür jedoch Belege bei den grundlegenden Schriften zu den Religionen zu finden. Der Verdacht, so Helmut Mauró weiter, reicht auch heute noch für eine öffentliche Verurteilung aus. Dabei, führt er geschichtskundig aus, galten zum Beispiel im alten Theben Homsexuelle als die besten Kämpfer, ganze Elite-Bataillone bestanden angeblich aus schwulen Pärchen. Vor dem Hintergund, dass der Sport auch in de Bürgerrechtskämpfen des 20. Jahrhunderts eien Vorkämpferrolle hatte, schlussfolgert er, kann es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die sexuelle Oreinteriung auch im Sport keine Rolle mehr spielen wird.

Bis dahin allerdings suchwe die Gesellschaft immer noch „Siegertypen und Helden der Sozialisation“ (was wohl bedeuten soll: nach überkommenen Mustern) und bis dahin könne man es auch jedem Spitzensportler nachsehen, der sich nciht oute, um nicht seine Karriere und seine Werbeverträge zu gefährden. Ich gebe zu, ich dachte auch schon darübner nach, waerum benötigen wir Gay Games, wenn es im Sport (laut Mauró) doch ausschließlich uim „Talent, Disziplin und Training“ geht? Die Nicht-Gleichstellung gibt die Antwort auf diese Frage, alleine ihr zuliebe sind die 8. Gay Games Cologne 2010 sehr gerechtfertigt.

Kinder, vor denen uns die Telekom gewarnt hat

Dienstag, 13. Juli 2010

Früher hieß der Sponti-Spruch: Wir sind die Kinder, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben. Heute haben sich die Instanzen verschoben. Im digitalen Reich des „Alles geht!“ gibt nun ein deutscher Telekommunikationskonzern die Regeln vor, und das nicht zu knapp: Laut heutigem Welt-Beitrag von Thomas Heuzeroth hat die Deutsche Telekom „101 Benimmregeln aufgestellt, die fortlaufend aktualisert werden sollen“.

Welt , 13.07.10, Titel: Stelle nur Bilder ins Netz, die deine Mutter freigeben würde

Zitiert wird der Psychologe Raimund Scholze, leiter des „Creation Centers“ der Deutschen Telekom, der zusammen mit Kollegen des Royal College of Art in London und der Deutschen  Knigge-Gesellschaft nach einem halben Jahr voller Workshops diese Regeln zusammengestellt hat: „Die Anforderungen, die die digitale Welt an ihre Bewohner stellt, ändern sich ständig.“, lautet das aufgeführte Zitat. Dachte ichs mir doch: Nichts ist beständiger als der Wandel. Im Welt-Beitrag sind leider nur wenige der Empfehlungen angegeben (neben der aus dem Titel z.B. diejenige, im Restaurant Handies immer mit dem Display nach unten auf den Tisch zu legen, bzw. es bei aufliegender Tischdecke in der Tasche zu behalten.

Natürlich darf auch der Telekom-Chef Renè Obermann nicht fehlen, der mit dem Allgemeinplatz zitiert wird: „Wir brauchen Verhaltensregeln für einen guten Umgang miteinander.“ Stimmt schon, aber wer will sich schon 101 Regeln merken? Unternehmenskultur sollte vor allem vorgelebt werden, um glaubwürdig vermittelt zu werden. Und siehe da: Die Deutsche Telekom hat bereits beschlossen, dass Mitarbeiter am Wochenende keine E-Mails beantworten müssen. Ob diese Regel auch im Kanon steht, kann anchgelesen werden unter http://eetiquette.de.

Sicher ist nie sicher genug

Montag, 12. Juli 2010

Nachdem sich Facebook bereits vor gut sechs Wochen genötigt sah, Fehler in der Datensicherheit einzugestehen und Nachbesserungen anzukündigen (Simon Akam berichtete in der Welt am Sonntag mit einem Portrait des Gründers Mark Zuckerberg), sieht sich nun Apple in der Zwangslage, die Datensicherheit verbessern zu müssen, nachdem am vergangenen Wochenende Datendiebe den iTunes-Store besucht hatten. Varinia Bernau berichtet in der Süddeutschen Zeitung unter Berufung auf das Wall Street Journal, dass die Zugangsdaten von etwa 400 Apple-Kunden geknackt und auf deren Kosten Musik und Programme im Wert von rund einer Million Dollar geraubt worden seien.

Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010, Titel: Der faule Apfel

Fällige Nachbesserungen in der Datensicherheit sind die eine Seite. Im WamS-Artikel wurden die von Mark Zuckerberg in Aussicht gestellten Verbesserungen als „kleiner, kosmetischer Eingriff“ bezeichnet, eine Läuterung hinsichtlich seiner Einstellung (berühmt ist sein Ausspruch vom „Ende der Privatsphäre“) in Frage gestellt. Doch schlimmer noch als die Schwachstellen in der Programmierung ist der Umgang mit dem Kunden. „Er nimmt es in Kauf einige seiner Nutzer zu verärgern, um dann das nächste Level zu erreichen“, wird in der WamS Robert Scoble zitiert, der Gründer des Technologie-Blogs Scobleizer.

Die Süddeutsche vom vergangenen Samstag widmet dem Einbruch im iTunes-Store sogar einen Kommentar, ebenfalls von Varinia Bernau. Ausgangspunkt ist nicht nur der Datenklau, sondern auch das anshcließende Verhalten des Konzerns seinen Nutzern gegenüber, die gegen überhöhte Rechnungen Beschwerde eingereicht haben. Eine Kundin konnte die Beschwerde erst nicht am Telefon absetzen, sondern musste sie schriftlich einreichen, um zwei Tage später einen Brief zu erhalten, der sie aufforderte, sich mit ihrem Problem an die Bank zu wenden.

Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010, Titel: Die Arroganz der Macht

„Solche Nachlässigkeit kann sich Apple nicht leisten“, schlussfolgert die Kommentatorin, da der Konzern im Begriff sei, damit das Vertrauen seiner Nutzer zu verspielen. Ob es nun 100 Millionen sind, wie zuletzt angegeben, oder etwa 130 Millionen (gemäß der Angabe bei den 400 betroffenen Kunden handele es sich um weniger als 0,0003 %), spielt da keine Rolle. Ein weiteres Problemfeld ist der Vorwurf der Zensur bei der Freigabe der Apps durch Apple, von denen es inzwischen mehr als 250.000 Stück gibt. Bei jedem Verkauf eines dieser Programme  kassiert der Konzern von Steve Jobs ein Driottel des Preises. Wer sich aber mit seinen Daten nicht sicher fühlt, wird bei aller Apple-Euphorie möglicherweise dann doch einmal erwägen, den Anbieter zu wechseln.

Neues aus der Tierwelt 11

Samstag, 10. Juli 2010

Fliegende Haie, unverwechselbare Wale und aus der Einsamkeit gerettete Plattentiere sind die Themen dieser Ausgabe bunter Meldungen aus der Unterwasser-Tierwelt.

Die Welt, 09.07.10, Titel: Warum der weiße Hai fliegt

Zwei Überraschungen auf einmal! Zuerst: Ich wusste gar nicht, dass der weiße Hai fliegt, ich dachte immer, er würde schwimmen. Dann ist im Welt-Artikel aus dieser Woche (mit anschaulichem Bild) auch noch die Erklärung angekündigt, die sich allerdings mit der Unterzeile erschöpft: „Bei ihrer Jagd können die Raubfische so stark beschleunigen, dass sie aus dem Wasser herausschießen“. Im Text selbst ist dann nochmals davon die Rede, dass sie eine hohe Geschwindigkeit benötigen, um ihre bis zu 1.500 Kilogramm aus dem Wasser heraus zu wuchten. Die Erklärung, warum sie das tun, bleibt der interessante Artikel jedoch schuldig.

Die Welt, 10.07.10, Titel: Jeder Wal hat seine Stimme

Entschudligung, aber zu dieser Kurzmeldung aus der Welt müssen einfach die Kalauer fallen: Das ist sein gutes Wal-Recht! Und nicht nur das, sondern auch beim Wal zählt jede Stimme, ganz gleich ob bei Partnerwal, Damenwal oder Bundespräsidentenwal. Aber mal im Ernst, wird ein Affen-Forscher  nach langer Beschäftigung mit einer bestimmten Population nicht auch feststellen, dass jeder Gorilla seine eigene Stimme hat? Entscheidend ist schließlich nicht, dass wir die Stimmen auseinanderhalten können, sondern was sich die Tiere mitzuteilen haben. Dennoch interessant, dass die Stimmen von Pottwalen von der Kopfform abhängen und diese sich ebeno wie die Flossenform bei jedem Tier unterscheiden.

Die Welt, 10.07.10, Titel: Plattentier ist nicht mehr allein

Um eines vorwneweg klar zu stellen: Es handelt sich bei dieser Meldung (ebenfalls aus der Welt) nicht um Plattenbauten, sondern um Plattentiere, die am einfachsten gebauten vielzelligen Tiere der Welt. Leider sind sie nur wenige Millimeter groß, sodass sie sicher sehr unbedeutend und verloren vorkommen. Doch nun haben Forscher der Tierärzltichen Hochschule Hannover in verschiedenen Meeren mehrere Arten der Plattentiere entdeckt, von denen bsiher nur eine Art bekannt war. Da lassen wir uns beruhigt noch einmal die poetische Überschrift auf der Zunge zergehen: „Plattentier ist nicht mehr allein“. Danke!

Grenzen des Hypes ums Web 2.0

Freitag, 09. Juli 2010

Die Initiative D 21, nach eigenen Angaben „Deutschlands größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft für die Informationsgesellschaft“ hat jetzt ihren „Onliner Atlas 2010“ herausgegeben. Demnach machen die „Offliner“ noch einen Anteil von ca.  28 Prozent der deutschen Bevölkerung aus. Daher könne man aktuell noch nicht von einer „digitalen Gesellschaft“ sprechen, hieß es.

Kölner Stadt-Anzeiger, 09.07.10, Titel: 72 Prozent sind im Internet

Viel wichtiger, ob eine Gesellschaft als digital zu bezeichnen wäre oder nicht, ist für mich dei Frage, ob die Gesellschaft „analog“ funktioniert. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner heutigen Ausgabe schreibt, besteht eine „große Kluft zwischen Ost und West“. Im obern verlinkten Pressetext heißt es dazu: „Die Schere zwischen West und Ost öffnet sich weiter. Die Kluft zwischen dem ersten und dem letzten Bundesland ist damit auf gewaltige 17,5 Prozentpunkte angewachsen.“ Diese Tatsache weist auf ein strukturelles Missverhältnis hin, das möglicherweise mit anderen Faktoren zusammenhängt.

Die Internetnutzung nimmt mit dem Alter ab und steigt mit dem Bildungsgrad. Wird die anhaltende Abwanderung (und damit überdurchschnittliche Überalterung) der östlichen Bundesländer zu Grunde gelegt und dabei ebrücksichtigt, dass es die besser gebildeten Menschen eher einen Ortswechsel ins Auge fassen, so wirft das kein gutes Licht auf die aktuelle Entwicklung in Ostdeutschland.

Allerdings haben die so genannten „Best Ager“ (Menschen mit 50 Jahren und älter) mit 4,7 Prozent plus die höchste Zuwachsrate unter allen Altersgruppen zu verzeichnen. Insgesamt nahm die Internetnutzung gegenüber dem Vorjahr um nur 2,9 Prozentpuntke zu (2009 waren es noch 4,0 Prozentpunkte). Fraglich ist, ob eine allgemeine Durchdringung des Internets in allen Bereiche des Berufs- und Privatlebens erforderlich ist, Fakt dagegen, dass dies in fast allen Bereichen bereits der Fall ist. Wie es aussieht, strebt die Internetnutzung vorübergehend auf einen maximalen Nutzerwert von etwa 75 bis 80 Prozent zu.

Chart: D21 Entwicklung Internetnutzung_2

Dies ist eine interaktive Info-Grafik. Wenn Sie den Doppelstrich innerhalb des Scrollbalkens unterhalb der Grafik bedienen, können Sie den Betrachtungszeitraum variieren. Wenn Sie mit der Maus über die Datenreihen fahren, erhalten Sie die genauen Werte der einzelnen Datenpunkte. Außerdem können Sie Datenreihen ein- und ausblenden sowie die Grafik als Bild speichern oder ausdrucken. Wenn Sie diese Info-Grafik in Ihre Webseite einbinden möchten, können Sie sich dafür mit einem Klick auf den Menüpunkt „Einbinden“ den Embed Code kopieren.
Tags:

D21 Entwicklung Internetnutzung_2

Powered By: iCharts | create, share, and embed interactive charts online

Knapp ein Viertel der Bevölkerung, könnte man schlussfolgern, verschließt sich demnach dem Online-Trend. Man könnte auch sagen: Knapp ein Viertel der Bevölkerung macht den Wahnsinns-Hype um das allmächtige Web 2.0 nicht mit. Wir sollten darauf vorbereitet sein, dass das Netz auch zeitweise ausfallen könnte. Und wir sollten uns daran erinnern, dass es auch ein Leben außerhalb der digitalen Medien gibt.

Ohne Modell keine Erlöse

Montag, 05. Juli 2010

Das Medienmagazin des Deutschen Journlisten-Verbandes, der Journalist, macht in seiner Juli-Ausgabe mit einer langen Geschichte über Bezahlinhalte im Internet auf. Olaf Wittstrock und Franziska Stumpf thematisieren die betriebsame Ratlosigkeit vieler Zeitungsverlage, wenn es darum geht, ein klares und nachvollziehbares Erlösmodell für qualitätiv wertvolle Online-Artikel umzusetzen.

Der Journalist, 07-2010, Titel: Gefangenen-Dilemma 2.0

Problematisch ist sicherlich sowohl ein Ansatz, für iPhone-Apps (etwa für Bild oder Welt) zu zahlen, wäöhrend es die meisten Artikel parallel dazu im Internet noch umsonst gibt. Der alternative Weg aus dem Hause Axel Springer, für bestimmte Inhalte von Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt zahlen zu müssen, für andere dagegen nicht, wird nur dann gelingen, wenn ganz klar ist, welche Inhalte eine Investition wert sind.

Denn bisher ist es eine Mehrheit an Lesern noch nicht gewohnt, für Text-Inhalte im Internet Geld hinzulegen. Die neuen Medien (wie Apples Endgeräte) geben einen guten Anlass, diese „Verhaltensweisen aufzubrechen“, wenn nur die Verpackung stimmt. Dabei zitieren die Autoren Susanne Fittkau von der Hamburger Unternehmensberatung Fittkau & Maaß, die im Rahmen ihres W3B-Reoports Paid Content 2010 untersucht hat, und Stephan Russ-Mohl, Journlismus-Professor an der Universität Lugano, der den Begriff des „Gefangenendilemmas“ ins Spiel bringt.

Der Journalist, 07-2010, Titel: Ist es das wert?

Seiner Ansicht nach wird sich Paid Content als allgemeines Prinzip nur dann durchsetzen, wenn die kleinen Verlage den großen Vorreitern (wie Rupert Murdoch mit dem Wall Street Journal, die New York Times und die Financial Times) nachfolgen. Ansonsten wwäre das verheerende Signal (in meinen Worten): Was nix kostet, taugt auch nix! Dabei steht außer Frage, dass Agenturmeldungen, wie sie heutigentags bereits jedes Portal verbreitet, nicht kostenpflichtig werden sollten. Wohl aber exklusive, gut recherchierte Stories sowie Hintergrund- und Fachbeiträge, die auf ein ganz bestimmtes Publikum abzielen.

Diese Leser sind meist weit eher bereit, für ihre Wunschinhalte Geld hinzulegen (am liebsten übrigens im Abonnement). Allerdings tut sich hier das nächste Dilemma auf: Denn je weniger Menschen sich für die speziellen Inhalte interesseiren, um so weniger lässt sich dazu auch Werbung verkaufen. Zudem möchten sie bei den gekauften Inhalten (wie im Bezahlfernsehen) dann doch bitteschön auf Werbung verzichten. Unter all diesen Unwägbarkeiten erweist sich die Suche nach dem angemessenen Bezahlmodell als sehr schwierig.

Die Schlagworte lauten „Freemium“ (frei zugängliche Lockangebote führen zu kostenpflichtigen), „Metered Payment“ (eine gewisse Textmenge ist gratis, Kosten fallen danach je nach Menge an) und „Online Kioske“ (eine Plattform für die Inhalte möglichst vieler, auch konkurriender Anbeiter). Gegebenenfalls leuchtet den Mitbewerbern irgendwann ein, dass sie nur in Kooperation erfolgreich gegen die heute noch dominierenden Gratis-Mentalität angehen können. Einen solchen Online Kiosk plant nun aktuell Bertelsmann mit seinen Töchtern Gruner + Jahr und der DirectGroup, angeblich aber auch Axel Springer und der Spiegel-Verlag zusammen mit der Telekom. Eine Alternative hierzu sind Spenden, wie sie etwa bei der taz über flattr funktionieren. Das Prinzip: Kunden zahlen so viel wie sie bereit sind, auf neudeutsch „Thank You Economy“.

Auf einer Doppelseite stellt Christian Jakubetz die wichtigsten Modelle für Einnahmenquellen im Internet vor, von flattr über Google Adsense und PayPal, bis hin zu kachingle, Scribd und SPREDDER. Im Gegensatz zum kostenpflichtigen E-Paper des „Journalist“ gibt es diese Darstellung übrigens sogar umsonst im Netz.

Mitesser ausdrücklich erwünscht

Sonntag, 04. Juli 2010

Obwohl bei der aktuellen Hitze  viel zu trinken das oberste Gebot ist, geht doch wenig über ein geselliges Zusammensein bei einem ausgewogenen Menü – gerne über mehrere Gänge mit kleinen Portionen. Dass das ankommt, belegen nicht nur zahlreiche Fernsehsendungen (die sich die Singles zu Hause alleine zum Fastfood vor der Glotze reinziehen). In einem neuen Portal werden nun Menschen wie Du und ich dazu aufgefordert und angehalten, wieder mehr miteinander zu essen. Markus Henssler und Jörg Zimmermann haben einen entsprechenden Internet-Vermittlungsdienst gegründet, dessen Nutzung kostenlos ist.

Screenshot der Internetseite

Der nach Angaben der Begründer erste Dienst seiner Art setzt bei der Tatsache an, dass immer mehr Menschen alleine leben und essen, dass Freunde immer stärker einen Ersatz für schrumpfende oder fehlende Familienbande bieten. Als „soziales Netzwerk zum Essen und Kochen“  bieten sie die technische Plattform, die es ermöglicht, entweder ein Essen für mehrere anzubieten oder sich als Gast zu einem solchen Essen anzumelden. Die Auswahl der Gäste erfolgt gemäß einer angegebenen Altersspanne und den Angaben von Interessensgebieten.

Ein sechsminütiger Filmbericht im SWR-Fernsehen belegt, dass das Ganze funktioniert. Die Anmeldung und Nutzung erfolgt mittels Namen und Passwort, dann fehlen nur noch ein gutes Rezept, ein höfliches Verhalten als Gast und gemeinsamer, gesunder Appetit. Mit dem gleichnamigen Sketch von Badesalz hat der Ansatz übrigens wenig gemein, wie hier zu sehen ist.

Das Tintenfisch-Orakel von Oberhausen…

Freitag, 02. Juli 2010

… und andere Vorhersagen zum morgigen Fußball-WM-Viertelfinale Deustchland gegen Argentinien sehen die deutsche Mannschaft vorne. Nachdem heute die Niederlande bereits Brasilien ausgeschaltet haben, wäre damit auch die europäische Quote wieder gerettet. Und einem möglichen Endspiel Deutschland-Niederlande stünde nicht mehr viel im Weg.

Um aber auf den Titenfisch Paul zurückzukommen, der im Sea Life Center Oberhausen durch die Wahl der Futterbox zuverlässig die Sieger aus den Deutschland-Spielen tippt, hier ist seine Prognose:

Übrigens hat die Tierschutzorganisation Peta im Sog der Aufmerksamkeit für die Krake nun darum gebeten, das Tier solle  in einem Nationalpark in Südfrankreich in die freiheit entlassen werden. Angeblich hat das Sea Life Center bereits Zustimmung signalisiert.

Abgesehen davon hat auch die PC Welt eine exklusive Vorhersage für das Spiel erarbeitet – per Klicken durch die Einzelkritiken wird deutlich, dass Deutschland durch ein 3:2 in der 90. Minute vor der Verlängerung siegt. Kleines Manko beim Vorbericht. Im Finale kann es nun ja nicht mehr gegen Brasilien gehen… Auch „Newsblitz“ hat das Spiel über EASports per Simulation prognostiziert (samt Videobericht) und sagt dabei einen 2:0-Sieg für Deutschland voraus. Tja, da hilft dann doch nur abwarten..